Kö-Bogen: 2. Bauabschnitt (Bauphase)

  • ^ Wirklich konkretr wird es derzeit noch nicht, denn laut diesem Artikel in der WZ ist der städtebauliche Vertrag zwischen Stadt und Investor noch nicht verabschiedet. Es liegt also noch gar kein Baurecht vor. Dennoch verhandeln laut der Quelle schon Makler mit Interessenten für die Flächen. Letzteres ist wohl eher ein Zeichen, dass der Investor vorfühlt, wie und ob das außergewöhnliche Ingenhoven-Gebäude überhaupt vom Markt angenommen wird, bevor er sich zu einer Errichtung verpflichtet.

  • Erfahrungsgemäß dauert es etwa zwei Jahre, bis Baurecht geschaffen wird, auch wenn es hier einen sog. Vorhabenbezogenen Bebauungsplan geben dürfte; hierfür sollte allerdings eine relativ konkrete Planung vorliegen, deren Kubatur im Bebauungsplan festgeschrieben wird.
    Ein Städtebaulicher Vertrag wäre dann ein ergänzender Teil des Bebauungsplanes.


    Eine große Baustelle vor der Tür ist sicherlich ein ernst zu nehmendes Problem für jedes Theater; die aktuellen Probleme des Schauspielhauses sind nach meinem Wissen allerdings nicht in der umgebenden Bautätigkeit zu suchen.
    Auch der Umbau des Schauspielhauses, der sich ja auch in die Länge zog war sicherlich ein Teilproblem; insgesamt dürften es aber eher Management Probleme gewesen sein, die das Theater immer noch belasten.

  • Das Umfeld des Schauspielhauses halte ich schon für eine Belastung, die sich in den Zuschauerzahlen und sogar in der künstlerischen Qualität widerspiegeln mag: Mich würde der Gustaf-Gründgens-Platz auch nicht zu einer großen kulturellen Schöpfung animieren - außer vielleicht zu Graffiti (nur, mit zwei linken Händen... besser nicht). Das einzig gute am GGP ist sein Name. Seine Gestaltung ist so lieblos, dass selbst eine dort geparkte C-Klasse noch als Deko durchgeht.


    Eine Baustelle vor der Tür ist sicher lästig. Nun ist der Status Quo aber gerade für das Theater so grausig, dass ich dort Gier nach revolutionären Veränderungen erwarten würde. Deutlicher gesagt: Was gibt es an diesem Umfeld noch zu verlieren?!


    Das Theater sollte aus der Not eine Tugend machen und sich vorerst in die andere Richtung orientieren: Als Theater am Park. Dass dort keine Kassen eingerichtet sind, kann wohl kein ernsthafter Einwand sein. Wie phantasie- und mutlos muss das Schauspielhaus geworden sein, dass solch kleinkarierte Verlautbarungen in der Zeitung abgedruckt werden?

  • Erfahrungsgemäß dauert es etwa zwei Jahre, bis Baurecht geschaffen wird


    Diesem gestrigen WZ-Artikel nach soll der Baubeginn Anfang 2016 sein, die Arbeiten etwa zwei Jahre dauern. Die Altbauten, wo ich im Fenster einen Mietersuche-Schild gesehen habe, sollen bereits Mitte 2015 abgerissen werden. Ingenhoven wird selbst Detailpläne ausarbeiten.

  • Visualisierung Schadowstraßenseite

    Auf der Seite des Entwicklers B&L Gruppe in Hamburg ist eine Visualisierung des Ingenhovenentwurfs von der Schadowstraße aus, die bisher so glaube ich noch nicht gezeigt wurde. Hier der Link:
    http://www.bl-gruppe.de/aktuelleprojekte-duesseldorfS.html


    Auf der Seite ist noch der alte Architekt genannt der den ursprünglichen Entwurf für einen der Baublöcke entworfen hat. Dieser Entwurf ist auf der Seite von Centrum noch zu sehen.


    http://www.centrum-gmbh.com/de…ml=Duesseldorf-Schadowstr

  • [quote='Gestalt','http://www.deutsches-architekturforum.de/thread/?postID=446236#post446236']^... das außergewöhnliche Ingenhoven-Gebäude überhaupt vom Markt angenommen wird...


    ... und nun ist es plötzlich enttäuschend?:confused:

  • ^ Richtig erkannt und gut zusammengefasst!
    # Bisher veröffentlichte Westseite = außergewöhnlich (nicht zu verwechseln mit schön)
    # Neu veröffentlichte Südseite = enttäuschend. Das ist uninspiriert und meilenweit von ausgefallener und unverwechselbarer Architektur entfernt.

  • Das ist uninspiriert und meilenweit von ausgefallener und unverwechselbarer Architektur entfernt.


    Hätte die Visualisierung mehr vom Primark-Haus rechts mit Lochblechen hinter Glas (und Mustern darin) gezeigt, wäre deutlich sichtbar, dass es besser geht. Zumindest wird die Schadowstraße als pure Fußgängerzone gezeigt.


    Der Wahlkampf ist vorbei, dennoch fragen die Grünen nach dem Zugang zum Schauspielhaus, wie die RP heute berichtete. Vielleicht liegt es daran, dass sie einst (anders als CDU+FDP+SPD) gegen den Entwurf waren, was der Artikel erinnert.

  • Tempo!

    Die RP berichtete heute, Bonin habe auf eine Anfrage der Grünen die Auskunft erteilt, das Ingenhoven-Tal könne in vier Jahren fertig sein. Es wird mit einem Baubeginn 2016 gerechnet.


    Die Sorge um das Schauspielhaus nimmt groteske Züge an - so sollten den Besuchern ermäßigte Tarife in umliegenden Parkhäusern geboten werden. Schon seltsam, wofür sich die Grünen alles einsetzen - ich dachte, denen wäre es lieber, würden die wenigen Zuschauer per Bus und Bahn kommen?
    Weiterhin soll darauf geachtet werden, dass der Zugang zum Theater für Frauen mit Stöckelschuhen geeignet wird, ferner wird eine künstlerische Beleuchtung gefordert - für solche nimmt ein Künstler für gewöhnlich unverschämte Stange Geld, ein paar Starke Lampen würden kaum anders aussehen und nur einen Bruchteil kosten. Besonders brisant, wenn schon mal ein konkreter Name eines Auftragnehmers fällt.

  • Straßen und Plätze von Kö-Bogen II

    Die RP berichtete gestern, dass der Stadtrat 40 Mio. EUR für die Umgestaltung der Straßen und Plätze zwischen Theatermuseum und Johanneskirche bewilligte. Zwischen dem Dreischeibenhaus und der Kirche wird es eine Platanenallee geben, auf der nur noch die Straßenbahnen und Radler fahren. Nördlich vom Hochhaus wird auf einer Länge von 160 Metern die Düssel freigelegt. Im Budget erhalten ist auch die Wiederherstellung des Corneliusplatzes.

  • Oberfläche: Begrünung

    Die Stadt veröffentlichte gestern die im Dezember beschlossene Oberflächengestaltung mit über 300 Bäumen, die knapp 40 Mio. EUR kosten soll. Es gibt eine Karte (leider in kleiner Auflösung), einige Visualisierungen und eine umfassende Beschreibung.


    Ein Teil, über den kürzlich diskutiert wurde - die Visualisierung mit dem Martin-Luther-Platz und dem Südlich-Tuchtinsel-Platz (der städtische Raum ist derart undefiniert, dass er nicht mal einen richtigen Platznamen kriegt?) zeigt einen wenig aufregenden eingeschossigen Flachbau - für weniger Grünfläche wird weder viel Nutzraum geschaffen noch der städtische Raum geordnet. Wenn dort nichts mehrgeschossiges stehen kann (was ich bedauere), sollte es vielleicht ein höchst wiedererkennbarer Pavillon werden, was von Calatrava womöglich? Eine kleinere Ausgabe von solchen Bauten vielleicht?
    Die Oberfläche über der TG-Erweiterung Schadowarkaden soll Mitte Oktober 2015 der Stadt wieder übergeben werden.


    Der Salinenbrunnen vom Schadowplatz soll dem beschlossenen Plan nach an die Einmündung Klosterstraße/Immermannstraße kommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Bar al teatro

    Wie darüber mit einer Zahl belegt wurde, das Schauspielhaus ist weit mehr leer als voll, was schon mal Fragen aufwerfen könnte, ob man es denn wirklich braucht. Wie die RP heute wieder mal belegt, die Kommunalpolitiker und sonstige Entscheidungsträger steigen lieber in den Ärger mehr ein statt auszusteigen. So soll die Bude einen Pavillon mit Ticketverkauf, einem Zugang zu den unterirdischen Proberäumen und einem Bar al teatro erhalten - OK, zumindest die Gastronomie dürfte mehr Belegung erfahren als der Zuschauerraum. Dat Dingens soll ungefähr 12*12 Meter groß sein - wer es bezahlen soll, erwähnt der Artikel nicht. (*)


    Fast sicher soll es den vorgesehenen Supermarkt in einem der anderen Bauten doch nicht geben - dafür kleinere Geschäfte. Die Tiefgarage unter den Gustaf-Gründgens-Platz soll vom Januar bis Oktober 2016 abgerissen werden. Bei der Bauvoranfrage zum Abriss der Ex-Tankstelle am Platzrand muss der Denkmalschutz mitmachen - gebe es da Probleme, brauche man wieder einen Minister-Entscheid (wie lange dauert dann die Prozedur?)


    (*) Ich bin gespannt, ob jemand die Idee in den Raum wirft, an dieser Stelle den Kö-Bogen-Infopavillon aufzustellen, den sonst keiner aufstellen will oder kann.

  • Grundstückseigentum

    Die RP berichtete heute, dass der Entwurf Ingenhovens u.a. eine Aufteilung der Grundstücke unter den zwei Haupteigentümern der Liegenschaften am Gustaf-Gründgens-Platz ermöglichen sollte. An der Schadowstraße sollen jetzt statt eines langen Riegels mehrere Einzelbauten entstehen - hoffentlich wird die Aufteilung auch an den Fassaden sichtbar, dadurch kann die Wirkung nur gewinnen. Die Eigentümer haben sich laut Artikel dennoch noch nicht geeinigt.


    Das Planverfahren geht weiter - der Abriss einer Tankstellenrückwand (merkwürdigerweise unter Denkmalschutz) ist weiterhin ungeklärt.

  • An der Schadowstraße sollen jetzt statt eines langen Riegels mehrere Einzelbauten entstehen - hoffentlich wird die Aufteilung auch an den Fassaden sichtbar, dadurch kann die Wirkung nur gewinnen.


    Davon steht in dem von dir verlinkten Artikel nichts. Der Artikel weist lediglich darauf hin, dass der Bebauungsplan - im Gegensatz zu den Entwürfen Ingenhovens - keinen Riegel, sondern mehrere Einzelbauten vorsieht. Ziel der Planer ist es, die Grundstückseigner zu einer Kooperation bzw. einen der beiden zum Verkauf zu bewegen. Die Stadt könne hier Zwangsmaßnahmen (Grundstückstausch) einleiten.
    Lt. dieser Antenne-Düsseldorf Nachricht wird die Stadt im kommenden Monat die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand des Verfahrens informieren.

  • ^ Da schlug wohl wieder das Wunschdenken durch, dass es doch noch kleinteiliger wird - zumindest auf der Südfassade. Die Fassaden der Schadowstraße sind nicht besonders schön, doch sie wechseln zumindest alle 20-30 Meter. Die auffälligste Ausnahme stellt Karstadt dar (ganzer Straßenblock), welches sich das mit hochwertiger Steinfassade mit Skulpturen verdient. Die Neubauten Ingenhovens mögen aus der Vogelperspektive besonders wirken, doch wer vor dem langen Riegel stehen wird, wird diese Perspektive nicht sehen - nur eine über 100 Meter lange, eher eintönige Fassade.

  • ^ ... Die auffälligste Ausnahme stellt Karstadt dar (ganzer Straßenblock), welches sich das mit hochwertiger Steinfassade mit Skulpturen verdient. ...


    Das Karstadtgebäude steht halt an der Stelle, wo bis zum Krieg die Tonhalle mit der etwa gleichen Kubatur stand.

  • Die Düsseldorfer Mauern

    Wie schon mal hier besprochen, im Süden des Gustaf-Gründgens-Platzes gibt es die ehemalige Tankstelle und ein paar Mauern, die wohl mal dem Sichtschutz dienen sollten. Die WZ berichtete heute, dass diese Mauern (im Artikel ist von einer Mauer die Rede) ebenso unter Denkmalschutz stehen, die Landeskonservatorin sei gegen den Abriss. Es gibt auch Einsprüche des Schauspielhaus-Architekten-Erben gegen den Abriss wie auch seine Forderungen nach mehr Abstand der Neubauten zum Schauspielhaus - wie viele Jahrzehnte oder Jahrhunderte lang dürfen denn die Erben eines Architekten die Stadtplanung mitbestimmen?


    Dort, wo die Mauer (bzw. die Mauern) steht, soll es den Pavillon mit Ticketverkauf und dem TG-Zugang geben. Wenn die Ex-Tankstelle mit den Mauern wie ein Welterbe behandelt werden sollte (ärgerlich, wenn man bedenkt, wie viele Gründerzeithäuser immer wieder abgerissen werden - was die Landeskonservatorin merkwürdigerweise nicht bekümmert) - vielleicht sollte der Ticketverkauf/TG-Zugang-Pavillon in der Form der früheren Tankstelle nachgebaut werden?

  • Wie schon öfters erwähnt, ist für den Denkmalschutz nicht in erster Linie das Alter oder die Herkunft eines Bauwerkes aus einer Epoche maßgebend für die Schutzwürdigkeit, sondern Bedeutung und gestalterische Qualität.


    Die Tankstelle mit der besagten Mauer ist nach meinem Wissen im Zusammenhang mit dem Schauspielhaus errichtet worden und wird vermutlich als im Kontext zum Schauspielhaus stehendes Element (Ensemble) gesehen.


    Ich frage mich allerdings, wie die angesprochenen Bauteile bei einem Neubau der TG erhalten bleiben können, insoweit die TG die Fläche des Gustav-Gründgens-Platzes beansprucht.
    In diesem Fall müssten aufwendige Bauwerkssicherungen / Abfangungen oder eine spätere Rekonstruktion der Bauteile zur Anwendung kommen.
    Die Schutzwürdigkeit einer Rekonstruktion ist natürlich auch zu hinterfragen.


    Die Mauer ist aber allem Anschein nach nicht das Kernproblem für den Ingenhovenbau – hier scheint es ja grundsätzlichere Probleme mit den Eignern der benötigten Grundstücke zu geben; so etwas kann dauern.