Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Woher stammt denn überhaupt die Information, dass die Daumierstrasse billigst saniert wurde. Ich kann hier nichts Billiges erkennen. Die Fenster zeigen eine zum Objekt passende Teilung in Oberlicht und zweigeteiltem Hauptfenster, die Farbgebung des Fassadenanstrichs ist angenehm zurückhaltend (keine aufschreckende Neonfarbe) und da die Fenster zwar einfache, aber dennoch Putzfaschen tragen gehe ich davon aus, dass es sich hier sogar um den Originalzustand handelt, so dass keine Wiederherstellung des Ursprungsstucks notwendig wäre. Und dass das Nachbargebäude noch nicht saniert wurde, kann doch nicht dem Eigentümer des sanierten Gebäudeteils angelastet werden.

  • Der DDR-Grauputz wurde frisch gestrichen - dazu neue Fenster und neue Dachziegel - das sind die von außen erkennbaren Sanierungsmaßnahmen.

  • @ Eklektizist: die neuen Fenster sehen ganz nach Plastik aus, dass in Leipzig, wo man bei Sanierungsmaßnahmen zugegebenermaßen verwöhnt ist, durchaus ein Erkennungszeichen für Billigsanierungen ist ;)

  • Sanierungen und Abbruch in Kleinzschocher

    Die beiden Häuser Knauthainer Straße 4 und Rolf-Axen-Straße 33, die 2010 auf die 60er Liste des Gebäudesicherungsprogramms in Leipzig kamen und parallel auch gleich ein neues Dach erhielten ( http://www.deutsches-architekt…p?p=269416&postcount=1616 ), werden derzeit von der Saba Bau GmbH & Co. KG zum Verkauf angeboten. Eine baldige Sanierung wird damit wahrscheinlich: http://www.sababau.de/
    http://www.sababau.de/denkmale/exp/Expose_Knauthainer4.pdf


    Unterdessen ging der Abbruch der Klingenstr. 35 bislang hier am Forum vorbei. Das Haus hatte nach einer abgebrochenen Sanierung über mehrere Jahre ein offenes Dach mit flatternder Unterspannbahn.
    http://www.deutsches-architekt…d.php?p=255618#post255618
    Nach der Antonienstr. 46 ( http://www.deutsches-architekt…d.php?p=260625#post260625) ist dies bereits der zweite Abbruch in der Ecke trotz der Erhaltungssatzung für das Gebiet "Gießerplatz und Umgebung".


    Und nur nebenbei, denn ich stehe gerade auf dem Schlauch. Um welches Objekt handelt es sich hier? http://www.immonet.de/exposeansicht.do?public_id=19057266

  • Licht und Schatten im Südwesten der Stadt. SABA scheint sich ja in letzter Zeit auf von der Lage schwierige Objekte zu konzentrieren. Übrigens stehe ich mit Ihnen auf dem Schlauch.
    Derweil geht es am letzten unsanierten Gebäude im Peterssteinweg voran. Das Haus wurde vor einiger Zeit notgesichert, danach tat sich lange nichts, jetzt schon. Offensichtlich wird gerade entkernt.



    Ein Blick auf die Rückseite:


    In der Schenkendorfstraße kämpft man gerade um das Haus Nummer 19:




    Nebenan beim Projekt Südplatz wird die Fassade gerade hergerichtet:


    Schon google-maps sieht die Kästnerstraße 57 hinter einem Gerüst, wir heute immer noch:


    Erfreulich: auch am Huygensplatz wird saniert:


    Dolphin Capital hängt ubiquitär Plakate an Fassaden - passiert ist bei keinem der Objekte bisher etwas. Diesmal trifft es ein Haus in der Seelenbinderstraße:


    Das LICON-Projekt in der Kirschbergstraße nähert sich der Zielgeraden:

    Details:


    LICON & Elsterstraße sind inzwischen an dem Punkt, der baldigen Start der Sanierung verspricht:


  • Und nur nebenbei, denn ich stehe gerade auf dem Schlauch. Um welches Objekt handelt es sich hier? http://www.immonet.de/exposeansicht.do?public_id=19057266


    Dabei handelt es sich meiner Meinung nach um das Gebäudeensemble an der Zschocherschen Straße (vermutlich Hausnummer 40 [EDIT: 39-41,
    Danke für den Hinweis]), Ecke Amalienstraße.


    Street View zeigt eindrucksvoll die Fassade der beiden nebeneinander stehenden, derzeit zunehmend dem Verfall preisgegebenen Gebäude:

    https://maps.google.de/maps?q=…g&cbp=12,119.03,,0,-16.62


    Ich würde mich für die Gebäude ansich, aber auch für die Gegend an der Zschocherchen Straße sehr freuen, wenn sich ein seriöser Investor findet.

  • Westendhallen Plagwitz

    Besten Dank, ChristophLE/DD! Jetzt bin ich vom Schlauch runter und es kann wieder fließen. Du hast natürlich Recht und auch die Beschreibung mit "Ballsaal und Kino" paßt. Das alte LWB-Expose ist immer noch im Netz, vor zwei Jahren wurde das Gebäudeensemble Zschochersche Straße 39, 41 und 41 b - rund 1.127 qm Wohnfläche und rund 150 qm Gewerbefläche - für den Verkehrswert von 125.000 Euro angeboten:
    http://lwb-immobilienangebote.…chochersche_39_41-41b.pdf


    Nun sind es für ca. 1.681 m² Wohnfläche und ca. 140 m² Ladenfläche bereits 273.000 €. Eine recht bemerkenswerte Preisentwicklung.


    Der derzeitige Eigentümer hat übrigens noch andere Häuser im Leipziger Westen und einige davon mittlerweile saniert, etwa am Lindenauer Markt. Mal schauen, was nun mit den Häusern vor den ehemaligen Westendhallen ( http://www.leipzig-lexikon.de/KULTBETR/westend.htm ; http://allekinos.pytalhost.com…llen-Lichtspiele_Plagwitz ) passieren wird.

  • ^ Ich danke ebenfalls für die Hintergrundinformationen zum Objekt. Als Zugezogener hatte ich keinen blassen Schimmer davon, dass diese Gebäude bzw. das was davon noch übrig ist, einst eine andere Funktion hatten als lediglich bewohnt zu sein.


    Aus Interesse habe ich ein wenig im Netz gestöbert und diese alte Postkarte mit Aufnahmen der Gastwitschaft, des Ballraumes und des anschließenden Wohnhauses gefunden:


    http://www.briefmarkenhaus-dre…sement-Westendhallen.html

  • Jetzt wird's bunt. Ein neues umfangreiches Update zum Wahrener Rundling in zwei Zügen. Das 33-Mio-Projekt ist gut in Fahrt. Alle 4 Bauabschnitte befinden sich in der Sanierung. Obwohl noch keine Bewohner eingezogen sind und auch die Arztpraxen in der Wendeschleife der 10 noch nicht bezogen sind, herrscht Aufbruchstimmung im verschlafenen Wahren. Ich denke, es ist nicht vermessen zu sagen, dass diese Revitalisierung den weit vom Zentrum entfernten Stadtteil nachhaltig positiv verändern wird. Es ist heute kaum vorstellbar, dass die ehemalige Eigentümerin, die städtische LWB, noch vor 5 Jahren ernsthaft daran dachte, den ganzen Wohnkomplex von 1930 abzureißen.



    Zu den Bildern:



    Die Tiefgarage und die Neugestaltung des Innenhofs sind fast fertig.



    Näher herangezoomt und festgestellt, dass die Rückseite in der Tram-Wendeschleife zum Teil Anbauten bekommen haben.



    Die Rückseite der Linkelstraße



    Die Gebäude waren vor ihrer Sanierung noch vergleichsweise gut in Schuss. So auch die markanten Giebel.



    Die Vorderseite der Gebäude in der Wendeschleife der 10.




    Auch die Seite Am Zuckmantel nähert sich ihrer Fertigstellung.



    Bilder: Cowboy

  • Wow, da sieht man dass auch die 30'er Jahre andere Farben als "braun" zu bieten haben. Allerdings musst du zugeben, dass du etwas nachgeholfen hast bei den Farben!


    Mh, normalerweise mache ich das, aber hier habe ich die Farben sogar etwas "abgekühlt". Zugegeben erscheinen sie je nach Monitor (und -einstellung) immer noch zu grell. Keine Ahnung, warum. Cowboy.

  • auch ohne technik-schnickschnack sind die fassaden sehr bunt. bei grk-sanierungen kann man sich aber sicher sein, dass die farben dem originalbefund entsprechen.


    die ersten bewohner sind übrigens bereits eingezogen. der mix aus frisch sanierten, relativ kleinen altbauwohnungen und tiefgarage unterm grünen innenhof korrespondiert offenbar sehr gut mit den bedürfnissen der mietinteressenten. wer sich etwas mondäneres leisten kann: nur ein paar meter weiter richtung auensee werden in den "wendischen höfen" derzeit wirklich erstklassige sanierungen und neubauten ausgeführt.
    aus städtebaulicher sicht hat sich meines erachtens die laufende erweiterung des porschewerks damit bereits ausgezahlt. 1000 neue mitarbeiter bedeuten eben auch ein neues mieterpotenzial. und das macht nun mal letztlich die entscheidung zwischen abriss und sanierung aus.

  • Salomonstift

    Wurde hier schon mal kurz erwähnt:


    PM 20.8.2012


    Denkmalschutzprojekt: Salomonstift in Leipzig wird neu belebt


    In Leipzig, nahe dem südlichen Teil des Lene-Voigt-Parks gelegen, saniert die Thamm & Partner GmbH das historische Salomonstift. In drei Etappen sollen hier in sieben Wohnhäusern auf einer Grundstücksfläche von 4.170 m² bis 2014 insgesamt 109 Wohneinheiten und sechs Gewerbeeinheiten entstehen. Zentrumsnah gelegen, verfügen die geplanten Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen über 27 bis 166 m² Wohnfläche. Das Ensemble wird mit einem Investitionsvolumen von rund 16,2 Millionen Euro kernsaniert. ...


    http://www.baulinks.de/webplugin/2012/1428.php4


    Projektwebsite: http://www.salomonstift.de/

  • ...
    aus städtebaulicher sicht hat sich meines erachtens die laufende erweiterung des porschewerks damit bereits ausgezahlt. 1000 neue mitarbeiter bedeuten eben auch ein neues mieterpotenzial
    ...


    Wobei ich den Endruck habe, dass die Erweiterung des BMW-Werkes noch eine Klasse höher anzusiedeln ist. Laut den offiziellen Verlautbarungen sollen bei BMW "nur" 800 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Baustelle sieht aber deutlich größer aus, als die Baustelle bei Porsche. Ich bin echt gespannt.

  • An den Gebäuden der Ende des 19. Jahrhunderts errichteten "Zweiganstalt I" des Johannishospitals an der Riebeckstraße/ Ecke Stötteritzer Straße, gegenüber vom Andersen-Nexö-Heim, macht sich seit einigen Wochen eine Abrissfirma zu schaffen und entfernt die Fenster. Die Gebäude scheinen schon länger leer zu stehen, die Fenster haben DDR-Standard. Ein Gebäude hat immerhin neueren Putz. Im Innenhof befindet sich eine Einrichtung der Johanniter, aber von Neubauplänen finde auf deren Seiten auch nichts.


    Weiß irgendjemand, was dort passieren soll? Bisher konnte ich im Netz nichts dazu finden und ein Bauschild befindet sich dort, abgesehen von dem der ausführenden Firma, auch nicht.


    Das geplante Asylbewerberheim ist meiner Meinung ein anderes Gelände und soweit ich mich erinnern kann, ging es hier auch vor der Beschlussfassung im Stadtrat los.