Leipzig: Neue Ufer

  • ^Ich habe die Hoffenung, dasst man künftig noch weitere Abschnitte freilegt, mindestens aber die östliche Rietzschke künftig wieder der Parthe zuführt, die das zusätzliche Wasser sicher gut vertragen könnte, anstatt es via Abwasserkanal zum Klärwerk zu schicken. Der Platz östlich des OBI-Baumarktes bzw. südwestlich der Brandenburger Brücke wäre dafür vielleicht eine mögliche Fläche.

  • Am Wagner Hain läuft zur Zeit die Sanierung der Treppe am Westufer:

    richard-wagner-hain65jnn.jpg

    Eigenes Bild

  • Gestern wurde übrigens die Rietzschke-Aue eröffnet:


    https://www.l-iz.de/politik/br…er-osten-eroeffnet-449038

    Wir waren am letzten Wochende mal in der Aue. Die L-IZ hat das ganz geschickt fotografiert - der einzige Abschnitt, an dem dort wenigstens auf ein paar Metern Wasser zu sehen ist (so geschätzte 5 m...), ist das Areal direkt am Abfluss. Ansonsten ist der Gewässerlauf bereits jetzt im Mai weitgehend trocken gefallen. So richtig "sichtbar und erlebbar" ist die Östliche Rietzschke da also nicht gerade. Wobei das jetzt nicht überraschend kommt - auch im oberen Verlauf (z.B. Richtung Holzhausen) fällt der Bach gerne trocken.

  • ^Das ist aber normal, vor allem wenn es so wenig regnet. Es ist eben "nur" ein Bach. Das Wasser "fließt" dennoch, nur eben nicht sichtbar. Und wenn das Begleitgrün dicht genug ist, sieht man von Wasser ohnehin nicht mehr viel. Das ist halt kein englischer Park, sonder eine naturnahe Aue. Okay, ein Aue-chen :D Aber der Wille ist da und es ist ein gut gemeinter Anfang. Hoffen wir, dass es halbwegs sauber bleibt. Als ich mir das angeschaut habe, schwamm schon vor der Eröffnung jede Menge Müll im Wasser. :thumbdown:

  • Am Montag beginnt in Leipzig die World Canals Conference.

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    Passend dazu der MDR mit einer Doku über den Mittellandkanal bzw. über den in Teilen fertiggestellten sog. Südflügel aka Elster-Saale-Kanal aka Saale-Leipzig-Kanal: https://www.mdr.de/video/mdr-v…-mittellandkanal-100.html

  • Passend dazu der MDR mit einer Doku über den Mittellandkanal bzw. über den in Teilen fertiggestellten sog. Südflügel aka Elster-Saale-Kanal aka Saale-Leipzig-Kanal

    Da nicht zu erwarten ist, dass die Entscheider in Berlin, Magdeburg oder Dresden Geld für die Fertigstellung des Kanals locker machen werden, muss man sich nicht wirklich mit diesem Thema befassen.


    Auch in Leipzig scheint allgemein kein Interesse zu bestehen, den Bootsverkehr zu entwickeln. Spätestens wenn die Wehre zurückgebaut worden sind, hat sich das mit dem Paddeln etc. in Leipzig sowieso erledigt. Dafür gibt es dann in einigen Teilen der Stadt ökologisch saubere Wasserläufe.Wozu also den Elster-Saale-Kanal ausbauen?


    Über die Trinkwasserversorgung muss natürlich auch neu nachgedacht werden. Die sollte über das Wasserdargebot innerhalb der Stadt sichergestellt werden, damit die weiten Transportwege über Land eingespart werden können.

  • ^Welches Wehr soll denn zurückgebaut werden? Vielleicht ist aber gerade das der richtige Ansatz, den Bootsverkehr in die künstlichen Kanäle und raus aus dem Auenwald zu lenken, um sich den Auenwald erholen zu lassen. Ich hoffe insgeheim immernoch, dass das mit dem Kanal zur Saale irgendwann einmal klappt, gleichwohl das bei den steigenden Baukosten wohl absehbar illusorisch ist. Aber eine Anbindung an die Nordsee - das hat was :)
    Und was meinst du mit Blick auf das Grundwasser? Reicht das aus Thalwitz kommende nicht mehr aus? Ich weiß nicht, ob Leipzig überhaupt über genug sauberes Grundwasser verfügt. Das aus den Flüssen jeden falls ist dafür sicher nicht geeignet.

  • ^Die Bundesregierung plant, die Vergütung für kleine Wasserkraftanlagen bis 500 Kilowatt ersatzlos zu streichen (Freie Presse). Was genau das für welches Wehr speziell in Leipzig bedeuten würde, müsste man prüfen und abwarten, aber der Hauptgrund für den langfristigen Erhalt mancher Wehre dürfte damit wegfallen.

  • ^Welches Leipziger Wehr hat denn eine Wasserkraftanlage? Im Übrigen heißt "nicht mehr fördern" nicht das ersatzlose Streichen bestehender Förderungen, sondern, dass keine neuen Anlagen mehr in die Förderung kommen. Das heißt also: Bestandsschutz für bestehende Anlagen.

  • Ich hatte eine Quelle mit Bezahlschranke so interpretiert, dass kein Bestandsschutz besteht, es wird dort über die drohende Stilllegung von 90 % der sächsischen Wasserkraftanlagen berichtet. Es gibt laut Gesetzentwurfaber tatsächlich einen Bestandsschutz, allerdings würden die Anlagen bei Leistungssteigerungen aus der Förderung herausfallen. Dann sieht die Sachlage schon wieder anders aus.


    Ich habe mal interessehalber im Marktstammdatenregister geschaut, welche Wasserkraftanlagen es in Leipzig gibt, und das sind wohl tatsächlich nur folgende drei (wenn ich richtig gefiltert habe):


    - Vertraulicher Standort vom Grün-Alternativen Zentrum Leipzig e.V. mit 5 kW


    - Wasserkraftanlage Leipzig-Hänichen (Standort an der Weißen Elster) mit 45 kW


    - Wasserkraftanlage an der Weißen Elster (Standort) mit ebenfalls 45 kW

  • @ Stahlbauer

    Verstehe Deinen Einwand ehrlich gesagt nicht.

    1.) Wieso sollten wir hier nicht über den Kanal diskutieren? Erst 2015 wurde doch eine Verbindung zum Hafenbecken geschaffen. Zukünftig werden die fehlenden 75 Meter unter der Lyoner Straße zum Wasserlauf geöffnet und im Hafen ist eine Marina + Umbau der Speichergebäude geplant. Darüber hinaus baut man entlang des Kanals nun einen Fahrradweg. Das frühere Gutachten kam ja auch zu dem Schluss, dass sich das Projekt rechnen würde. Keiner kann sagen wie die Voraussetzungen in zwanzig Jahren sind und wie sich Freizeitverhalten ändern.


    2.) Wieso sollte sich Bootfahren bzw. Paddeln auf Leipziger Gewässern erledigt haben? Man würde dann ja kaum so etwas wie den Stadthafen bauen. Könnte mir höchstens vorstellen, dass der Floßgraben zukünftig dauerhaft dicht gemacht wird aber Heine-Kanal usw. wird man touritechnisch wohl kaum aufgeben.

  • Verstehe Deinen Einwand ehrlich gesagt nicht.

    Das bezog sich doch vor allem auf den von Dir verlinkten MDR Beitrag. Dort wird in großen Teilen über das geniale Schiffshebewerk in Schottland berichtet. Eine Schleuse, Schleusentreppe, Schiffstransportanlage oder eben ein Schiffshebewerk wird benötigt, um den Anschluss an die Saale herzustellen. Kannst Du erkennen, dass sich mehr als ein paar Enthusiasten dafür engagieren?


    Die Ländergrenze ist da ein echter Hemmschuh. Siehe Ausbau des S-Bahnnetzes.


    Im MDR-Beitrag wurde mal wieder über den Leipziger Hafen, in dem noch nie ein Schiff angelegt hat, gelächelt. In Halle / Saale wurde der Hafen in Trotha für 60 Milionen Euro ausgebaut, um den 1.000-Tonnen-Frachtschiffen Anlegemöglichkeiten zu bieten. Um Schiffe zu be- oder zu entladen benötigt man Fördertechnik.


    Z.B. einen Kran:


    512px-Portalkran_Hafen_Halle_03.jpg


    Portalkran Hafen Halle 03

    Milenavaleska, Public domain, via Wikimedia Commons


    Der wurde aber wieder verkauft.


    Fazit:

    Die Schiffbarmachung der Saale wurde trotz Vorhandensein von Hafen, Schleusen usw. nicht abgeschlossen.


    Die Anbindung Leipzigs an die Saale für rein touristische Zwecke wird auf größere Widerstände treffen. Meine Meinung. Ich lass mich gerne belehren.

  • Welches Wehr soll denn zurückgebaut werden? Vielleicht ist aber gerade das der richtige Ansatz, den Bootsverkehr in die künstlichen Kanäle und raus aus dem Auenwald zu lenken, um sich den Auenwald erholen zu lassen.

    Welche Wasserläufe in Leipzig kann man den als "natürlich" bezeichnen? Wenn wirklich gewollt ist, dass sich in Leipzig wieder ein naturnaher Auwald entwickeln soll, werden die Wehre verschwinden müssen. Mit allen Konsequenzen für die Anrainer.

  • ^Keine (mehr). Von mir gemeint war der Ausbau des Saale-Elster-Kanals als möglicher richtiger Ansatz, um den zunehmenden Wassertourismus aus dem Auwald zu führen. Der, ich nenne es mal "der älteste in Ruhe gelassene Teil des Auswaldes" ist natürlich keinesfalls mehr in seinem ursprünglichen Zustand. Wie wir alle wissen, gibt es so etwas in Deutschland ohnehin nicht mehr. Ich meine aber, unbestritten ist doch, dass das was vom Leipziger Auwald "naturnah" noch vorhanden ist, mehr als schützenswert ist. Dazu gehört aus meiner Sicht vielleicht auch, den Tourismus etwas aus dem Auwald herauszulenken. Den allermeisten Menschen ist es doch egal, ob sie durch einen künstlichen Kanal oder durch den hochsensiblen Floßgraben schippern. Menschen tragen Lärm und Müll in die Natur - ganz unweigerlich. Wenn dieser Schutz davor also bedeutet, dass im Rahmen eines schlüssigen Gesamtkonzeptes(!) ein oder zwei Wehre verschwinden können, dann begrüße ich das. Das Wehr dient der Schiffbarkeit, das wäre dann ja nicht mehr erforderlich. Wenn der Umweltaspekt nicht zieht: Wehre inkl. Schleußen, Bootsrutschen und Fischtreppen instandzuhalten, ist sehr teuer :naughty:

    Einmal editiert, zuletzt von Nuperus ()

  • ^^


    ganz profan gesagt: Die Parthe. Das einzige Gewässer ohne künstliche Rückhaltestufen etc., klar begradigt seit über 100 Jahren.


    ^

    habe ich vor 1,5 Wochen auch entsetzt erlebt: eine größere Gruppe Paddler (Leihboote) tourte zu erlaubten Zeit in den Floßgraben südwärts, davon lauthals unterhaltend und mit Mallorca-Party-Mucken-Beschallung an Bord.

  • ganz profan gesagt: Die Parthe. Das einzige Gewässer ohne künstliche Rückhaltestufen etc.

    Bist Du Dir da sicher? Der Oberlauf bei NAUNHOF führt praktisch nie Wasser. In Leipzig muss sich wohl ein regionaler, nachhaltiger Lebensstil, der fremde Resourcen nicht bedenkenlos ausbeutet, entwickeln, bis am Oberlauf der Parthe wieder ein naturnaher Wasserlauf vorhanden ist.

  • Wenn sich das nicht ausschließt?


    Die Parthe auf ihren rund 70km wird fast nur von Oberflächenwasser der angrenzenden Flächen gespeist. Im Stadtgebiet im Nordosten wurde sie zudem begradigt, insbesondere in Abtnaundorf und Schönefeld. Im Zentrum Nord ist sie kanalisiert. Doch alles das entnimmt ja kein Wasser. Wehre etc. gibt es nicht. Verschmutzt wurde die Parthe vormals von der Plaußiger LPG und anderen Betrieben im Flußlauf. Inzwischen ist nur noch der Gewässergrund schlammverschmutzt. Der lokale Lebensstil ändert daran nichts. Investitionen mannigfacher Art können die Begradigungen wieder einer Auenlandschaft werden lassen. Doch das ist ein Haushaltsthema weniger ein stilistisches.