Düsseldorf Airport – DUS

  • Solange es nicht vorbei ist, planen meine Frau und ich keine Flugreisen mehr - selbst wenn die Sicherheitskontrollen abgeschafft worden wären, hätte ich nicht so viele Sorgen wegen Al Kaida, wieviel Unsicherheit die vermeintliche Sicherheit bringt. Dieses Jahr wird es eher keinen neuen PAX-Rekord geben. [...]
    Die Flughäfen und die Airlines erleben kräftige Verluste, durch die die Streiks unverhältnismäßig werden. Es werden gesetzliche Schranken gefordert, die u.a. die erlaubte Frequenz und Dauer der Streiks im Verkehrssektor einschränken würden.


    Man bedenke zusätzlich noch die Wahrscheinlichkeit, dass am geplanten Zielflughafen auch noch fleißig gestreikt wird ;)


    Ich kann hier aber nur zustimmen, mir kommt es schon so vor, dass die Flughafen im Dauerstreik sind. Sind es nicht die Sicherheitskräfte, sind es die Piloten, sind es diese nicht, sind es die Stewards/Stewardessen und wenn diese nicht Streiken findet sich am Boden sicherlich eine andere kleine/große "Terror-Gewerkschaft".
    War es nicht sogar so, dass im letzten Jahr bereits für das Sicherheitspersonal gestreitk wurde und eine ähnlich horrende Forderung im Raum Stand? Wenn ich mich Irre, bitte korrigieren.


    Die im Artikel erwähnte Unverhältnismäßigkeit wie sie dort erklärt ist erschließt sich mir voll und ganz, gerade wenn es sich um eine so hohe Forderung handelt. 30% sind ja schon nicht ohne und das für einen Beruf wo man wirklich jeden Menschen nach einer kurzen Schulung einsetzen könnte... Natürlich müsste man für eine seriöse Betrachtung wissen, von welcher Basis ausgehend die 30% gefordert werden.

  • Laut diesem Artikel in der Sueddeutsche.de: http://http://www.sueddeutsche.de/panorama/flughaefen-duesseldorf-und-koeln-bonn-streiks-behindern-flugverkehr-1.1605746
    arbeiten nach Schätzungen der Gewerkschaft Verdi über 70 Prozent der Beschäftigten für 8,23 Euro brutto und bekommen bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden weniger als 1000 Euro netto raus.
    Andere Berichte sprechen von 8-12 Euro brutto.
    Bei 8,23 Euro sind 30% mehr 2,47 Euro, neuer Stundenlohn 10,70 Euro, bei Durchschnittlich 160 Arbeitsstunden 1.712 brutto....
    Bei Steuerklasse 1 kommen 1.189,62 Euro netto und Steuerklasse 3 auch nur 1.362,14 Euro netto raus (jeweils mit Kirchensteuerabzug).
    Da die Arbeitgeber laut dem von Bau-Lcfr verlinkten rp-Artikel nur 5-9% Erhöhung anbieten, kann ich verstehen, dass man da streikt, wo man den größten Druck erzeugen kann.

  • @ Bau-Lcfr: Deinen regelmäßigen und interessanten Fotoupdates hier im Forum allen Ehren, aber dein konservatives, wirtschaftsorientiertes, menschen- und alles-links-der-Mitte verachtendes Propaganda-Getue nervt einfach nur noch an!


    Abgesehen von der westlichen Sicherheitsparanoia, die einem mehr Wert sein sollte als unterbezahltes Klüh-Personal, solltest du nicht vergessen, dass es sich bei diesem Personal um deine Mitmenschen handelt, die wie du und ich für Miete, Mobilität, Nahrung und nebenbei vielleicht noch etwas Freizeit, die jedem zusteht, aufkommen müssen! Da ist es wirklich schade, dass du (freiwillig) auf deinen Urlaub verzichtest und wir keinen neuen Passagierrekord einfahren werden.


    Als ehemaliger Mitarbeiter am Flughafen Düsseldorf weiß ich von Gehältern von 5 Euro in den Airport Arkaden, 7 Euro am Check-In bis 8 Euro beim Sicherheitspersonal und mit diesen Peanuts kann man besonders in Düsseldorf nichts anfangen, nicht mal mit 'ner Bude in Garath! Das sind reale Probleme vor denen du dich hier fast tagtäglich im Forum die Augen verschließt und diese Menschen denunzierst als wären sie kein Teil der Gesellschaft!


    Was die Streiks gezielt angeht ist es sehr ärgerlich, dass diese wiederholt auf die Flughäfen DUS und CGN fallen (an den Flughäfen FRA und MUC werden die Sicherheitskontrollen nicht von Privatunternehmen, sondern nachwievor von der Bundespolizei durchgeführt). Als jemand, der weltweit viel unterwegs ist, sind Flugausfälle immer ein Ärgernis! In diesem Falle ärgere ich mich aber viel mehr über die Arbeitgeber und deren Verbissenheit an der Geiz ist geil-Mentalität festzuhalten, während deren meist überdurchschnittlichen Gehälter und der Erfolg des Unternehmens einzig und allein von der Motivation der Arbeitnehmer abhängig ist. Am Ende des Streiks gewinnen immer die Arbeitnehmer (weil ohne die geht es offenbar dann doch nicht) - die Streiks und der wirtschaftliche Verlust der in der Zwischenzeit eingefahren wird hätte also gar nicht sein müssen.


    So, Gute Nacht!

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  • Ich habe mal in den Medien eine Gehaltsforderung knapp unter 15 EUR/Stunde mitgekriegt, was in vielen EU-Ländern für Geringqualifizierte absolutes Traumgehalt ist - wie sogar das jetzige. Wie Hadrian schrieb, man braucht nur einer kurzen Schulung - meine Frau jobbte mal als Studentin als Sicherheitskraft auf einer Aktionärsversammlung. Sie durfte mit einem Metalldetektor hantieren, wie sie auch auf den Flughäfen eingesetzt werden - die Einführung hat buchstäblich wenige Minuten gedauert. Sicherheitsleute kann man noch leichter EU-weit holen als Bauarbeiter (auf manchen Baustellen wird fast nur noch Polnisch gesprochen).
    Ingenieure wie ich werden schließlich seit Jahren geholt, vom Anfang an mit einem Kostengedanken dahinter - wieso muss ich einen bedauern, dass er denselben globalen Kostendruck verspürt wie ich? Da der Kollege Dus-Int die Sache politisch erfassen möchte, eine kleine Erinnerung, auf die ich sonst verzichtet hätte: Gestartet hat dieses Holen die SPD unter Schröder mit den Grünen, die Gewerkschaften haben damals mächtig gejubelt und als Rüttgers was über ältere arbeitslose Ingenieure sagte, wurden ihm auf den Kopf absurdeste Vorwürfe bis zum Rassismus geworfen. Jetzt beklagt man Dämonen, die man einst selber rief.


    Ein anderer möglicher Ausgang: Der Bundesverkehrsminister verliert die Geduld (letztes Jahr war er nicht weit davon entfernt), die Kontrollen führt wieder die Bundespolizei durch - und die Streikenden sind genauso weg vom Fenster.


    So wie Hadrian empfinde ich auch, dass rund um das Fliegen besonders oft gestreikt wird, was eine Buchung unkalkulierbar macht. Wenn wir Urlauber und die Geschäftsreisenden (die noch mehr Planungssicherheit benötigen) die Lust am Fliegen verlieren, gehen die PAX-Zahlen zurück und auch Sicherheitspersonal wird weniger benötigt. Schon jetzt höre ich in den Medien was über betriebsbedingte Kündigungen bei der Lufthansa und bei Air Berlin. Bei den steigenden Kerosinpreisen ist es fast schon ein Wunder, wenn irgendwo in Europa noch Entwicklung stattfindet - diese durch Unkalkulierbarkeit zu gefährden ist wie Tanz auf dem Vulkan.
    In einer kleinen Firma wie unsere wird einem fast jeden Tag erinnert, dass die Kunden unsere Gehälter zahlen. Es ist keine "nervige Propaganda", sondern simple Tatsache, auch im Luftfahrtbereich.


    Ach übrigens - in meinem Bekanntenkreis kenne ich keine einzige Person, die sich im gesamten Berufsleben auch nur einen Streiktag leisten konnte. Bitte mal darüber nachdenken.

  • Ich habe mal in den Medien eine Gehaltsforderung knapp unter 15 EUR/Stunde mitgekriegt,


    Wo denn? Link dazu? Vielleicht solltest du dich doch mal ein bisschen genauer informieren....


    was in vielen EU-Ländern für Geringqualifizierte absolutes Traumgehalt ist - wie sogar das jetzige.


    Tolle Aussage! Wo ist denn da der Zusammenhang?
    Wenn z.B. jemand den gleichen Job in Warschau, Prag oder Lissabon (alle 3 willkürlich ausgewählt) statt in Düsseldorf macht, wo muss er dann von dem Geld leben? In Düsseldorf (oder Umgebung)?
    Und dass du 8,23 Euro die Stunde für ein Traumgehalt hältst, lässt mich nur den Kopf schütteln.


    Wie Hadrian schrieb, man braucht nur einer kurzen Schulung - meine Frau jobbte mal als Studentin als Sicherheitskraft auf einer Aktionärsversammlung. Sie durfte mit einem Metalldetektor hantieren, wie sie auch auf den Flughäfen eingesetzt werden - die Einführung hat buchstäblich wenige Minuten gedauert.


    Auch da hilft ein bisschen googlen, um die Voraussetzungen für den Job als Sicherheitskraft in einem Flughafen herauszufinden.
    Über allem schwebt grundsätzlich das Luftsicherheitsgesetz, insbesondere der § 7 Zuverlässigkeitsüberprüfungen.
    Also Grundvoraussetzung:
    -keine Vorstrafen und Ermittlungsverfahren ( auch nicht geringfügig - einwandfreies Führungszeugnis)
    -gültige Aufenhalts- und Arbeitserlaubnis
    -Nachweis über Ihren Wohnsitz innerhalb der letzten 10 Jahre
    (stellt die Einwohnermeldebehörde aus bzw. soweit in den letzten 10 Jahren nicht in Deutschland gemeldet - die zuständigen Stellen des Landes in dem der Wohnsitz war)
    Ausserdem wird von den Arbeitgeber auch das noch erwartet:
    -gepflegtes Äußeres mit guten Umgangsformen
    -hohe Einzelverantwortung, Zuverlässigkeit und Freundlichkeit
    -gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift
    -keine negative Schufaeinträge
    -Bildungsabschluss: mindestens Mittlere Reife
    -mindestens 1 Jahr Berufserfahrung in diesem Job
    Sprachkenntnisse:
    -Deutsch (Fliessend/Verhandlungssicher)
    -Englisch (Grundkenntnisse)
    Kötter erwartet z.b., dass man an "intensiver, kostenpflichtiger Schulung im unternehmenseigenen KÖTTER Aviation Ausbildungszentrum in Düsseldorf teilnimmt"
    und bietet nach bestehen der Abschlussprüfung vor der Bundespolizei "eine vielseitige und hochinteressante Tätigkeit am Flughafen Düsseldorf International an".


    Sicherheitsleute kann man noch leichter EU-weit holen als Bauarbeiter (auf manchen Baustellen wird fast nur noch Polnisch gesprochen).


    Na klar, und abends fliegen sie dann wieder nachhause. :lach:
    Realistisch betrachtet - nein, nicht möglich - siehe eins vorher.


    Ingenieure wie ich werden schließlich seit Jahren geholt, vom Anfang an mit einem Kostengedanken dahinter - wieso muss ich einen bedauern, dass er denselben globalen Kostendruck verspürt wie ich?


    Mal eine Frage, warum wiederholst du eigentlich immer wieder, dass du Ingenieur bist (sollte mittlerweile jeder DAF-Mitleser mitbekommen haben) - willst du damit etwas sagen?
    Der Vergleich von Ingenieure und Sicherheitskräfte ist wieder mal Äpfel und Birnen vergleichen.
    Warum du jemanden (grundsätzlich) bedauern musst (darfst)? Mitleid? Menschlichkeit? Soziales Gewissen?



    Da der Kollege Dus-Int die Sache politisch erfassen möchte, eine kleine Erinnerung, auf die ich sonst verzichtet hätte: ....


    Will er doch gar nicht!
    Er versucht doch nur so etwas wie ein soziales Gewissen in dir zu wecken.


    Ein anderer möglicher Ausgang: Der Bundesverkehrsminister verliert die Geduld (letztes Jahr war er nicht weit davon entfernt), die Kontrollen führt wieder die Bundespolizei durch - und die Streikenden sind genauso weg vom Fenster.


    Na klar, der Bundesverkehrsminister zaubert mal eben die benötigten Bundespolizisten aus dem Hut!
    Die sind dann bestimmt auch billiger oder weswegen wurde die Bundespolizei von diesen, für sie einfachen Aufgaben, abgezogen?


    So wie Hadrian empfinde ich auch, dass rund um das Fliegen besonders oft gestreikt wird, was eine Buchung unkalkulierbar macht. Wenn wir Urlauber und die Geschäftsreisenden (die noch mehr Planungssicherheit benötigen) die Lust am Fliegen verlieren, gehen die PAX-Zahlen zurück und auch Sicherheitspersonal wird weniger benötigt. Schon jetzt höre ich in den Medien was über betriebsbedingte Kündigungen bei der Lufthansa und bei Air Berlin.


    Das stimmt schon, das an Flughäfen oft gestreikt wird, aber bei der Vielzahl von Berufen bleibt das nicht aus.
    Schön ist das nicht, da aber von Unkalkulierbarkeit von Buchungen zu sprechen, halte ich für stark übertrieben.
    So oft fliegt man als Urlauber ja nicht, zudem gibt es da noch andere Risikofaktoren wie Wetter, Technik oder Krankheit.
    Deswegen werden nicht weniger Leute in Urlaub fliegen, das hat eher wirtschaftliche Gründe (wie z.b. niedrige Löhne).
    Für Geschäftsreisende ist es natürlich wirklich ärgerlich, aber eine Alternative zum Fliegen gibt es meist nicht.
    Daher sehe ich auch nicht, wo Jobs durch die Streiks gefährdet werden.
    Kannst ja mal einen Link dazu im Zusammenhang mit Lufthansa und Air Berlin ergooglen - ich finde keinen.


    Bei den steigenden Kerosinpreisen ist es fast schon ein Wunder, wenn irgendwo in Europa noch Entwicklung stattfindet - diese durch Unkalkulierbarkeit zu gefährden ist wie Tanz auf dem Vulkan.


    Den Kerosinpreis hier in die Diskusson einzubringen, halte ich für Sinnfrei.
    Den sollte man eher ökologisch betrachten.
    Einen ökonomischen Zusammenhang mit den Streiks kann ich nicht erkennen.


    In einer kleinen Firma wie unsere wird einem fast jeden Tag erinnert, dass die Kunden unsere Gehälter zahlen. Es ist keine "nervige Propaganda", sondern simple Tatsache, auch im Luftfahrtbereich.


    Scheint ja ein nerviger Chef zu sein. :lach:
    Das stimmt im übertragenen Sinn natürlich, der zahlende Kunde gibt dem Chef die Möglichkeit, seine Angestellten zu bezahlen.
    Aber was hat ein Streik für bessere Arbeitsbedingungen und Löhne mit kundenorientiertem Arbeiten zu tun?


    Ach übrigens - in meinem Bekanntenkreis kenne ich keine einzige Person, die sich im gesamten Berufsleben auch nur einen Streiktag leisten konnte. Bitte mal darüber nachdenken.


    Hab nachgedacht - erklär es mir! Sehe in dem Satz keinen Sinn. :confused:
    Was soll bedeuten "leisten konnte"? Finanziell? Angst vor Repressalien?
    Ich kenne auch keinen Menschen persönlich, der jemals gestreikt hat oder die Möglichkeit, daran teilzunehmen, ausgeschlagen hat.
    Und? Ist halt so. Da kann ich weder etwas positives, noch etwas negatives drin erkennen.

  • Ach übrigens - in meinem Bekanntenkreis kenne ich keine einzige Person, die sich im gesamten Berufsleben auch nur einen Streiktag leisten konnte. Bitte mal darüber nachdenken.


    Eine Frechheit. Solange du nicht über dein Stammtischniveau hinaus kommst, ist für mich bis dahin diese Diskussion beendet.


    Grüße aus dem warmen, sonnigen Ausland xD

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  • Hallo,


    hatte diese Woche die Möglichkeit mal wieder eine Geschäftsreise durchzuführen ab Düsseldorf. Möchte nur kurz mitteilen, dass der Verbindungsgang von A nach B kurz vor der Fertigstellung steht. Leider war es noch etwas dunkel, aber was ich sehen konnte ist, dass die Aussenverkleidung so gut wie fertig ist. Zur Zeit werden wohl überwiegend noch die restlichen Innenarbeiten durchgeführt. Könnte mir daher gut vorstellen, dass zum Sommerflugplan die Eröffnung gefeiert werden kann. Hat jemand konkrete Infos, wann die Eröffnung durchgeführt wird.


    Danke im Voraus

  • Das Teil sollte ab Sommerflugplan begehbar sein. Nach meinem letzten Kenntnissstand wird die Lufthansa ab Sommer u.a. den Flug nach Tel Aviv im Terminal B abfertigen (Lufthansa und Star Alliance beschränken sich bisher auf das Terminal A). Umsteiger zwischen den Terminals A und B/C ohne gütliges Visum für den Schengener Raum (z.B. ein Chinese der von Peking mit Air China im Terminal A ankommt und mit British Airways nach Heathrow will - alles schon vorgekommen :D ), haben bisher immer wieder Probleme mit den Einreisebestimmungen usw. gehabt, was erheblichen Mehraufwand und möglicherweise Verspätungen zur Folge haben kann. Diese für einen Flughafen dieser Größe peinlichen Umstände dürften bis zum planmäßigen Betrieb von LH-Flügen ab Terminal B beseitigt sein.

  • Hallo,


    der Transfergang zwischen dem Flugsteig A und B wird voraussichtlich Ende März 2013 in Betrieb genommen.


    Der Verbindungsgang ist eine Erweiterung zu dem bereits bestehenden Transfergang von Flugsteig C und B.


    Der neue Transfergang ist rund 130 Meter lang und etwa fünf Meter breit und hat ein Investitionsvolumen von ca. 6.000.000 EUR.


    Der Baubeginn war übrigens im April letzten Jahres.


    Viele Grüße


    André

  • Schlüsselinfrastruktur in Gefahr

    Wie die WZ gestern berichtete, heute soll es in Düsseldorf und Köln/Bonn schon wieder ganztägige Streiks geben - in Düsseldorf wäre das das zweite Mal diese Woche. Während in CGN 66 von 211 Flügen gestrichen wurden, über die Anzahl in DUS (von 586 geplanten) wurde nicht berichtet - am Montag waren es ca. 160 von fast 600. Insgesamt wurden in Düsseldorf seit Dezember an sechs Streiktagen ca. 800 Flüge gestrichen - mit den heutigen wäre das dann der Ausfall von ungefähr 1,5-2 Betriebstagen, 2% aller Flüge im Quartal, halbes Prozent des ganzen Jahres.
    Schwieriger abzuschätzen sind die Verluste durch Unkalkulierbarkeit - etwa in meiner Firma gibt es seit Monaten keine Dienstflüge mehr und etliche KollegenInnen fliegen auch privat nicht mehr, der Streiks wegen.
    Welcher Ausländer wird noch eine der Düsseldorfer Messen besuchen, wenn es pures Glücksspiel ist, ob er zurück fliegen kann? Auch das gehört zu den weniger offensichtlichen Kosten für den Standort.


    Immerhin hält sich genau jeder für unterbezahlt (trotzdem streiken die meisten Leute nie), doch für die jetzigen Jobs haben sich die Kontrolleure freiwillig beworben - statt für irgendwelche andere profitablere. Es wundert mich, dass die Flughafenbetreiber und die Landes-/Bundesregierung so leicht die Verwundbarkeit und Unzuverlässigkeit wichtiger Infrastruktur akzeptieren.
    Das Handelsblatt erinnerte kürzlich an den Fluglotsenstreik in der Reagan-Zeit (wo die Fluglotsen u.a. Privatjets lotsen mussten, die sie sich selbst nicht leisten konnten). Wie der US-Präsident sagte, bei allem Respekt für das Streikrecht müssen die Angestellten jene Leistungen ohne Unterbrechung erbringen, die ihre Existenz rechtfertigen. Über 11.000 Lotsen wurden gekündigt und lebenslänglich von Tätigkeit im öffentlichen Dienst ausgeschlossen. Die Anführer wurden festgenommen, der Gewerkschaft wurde pro Streiktag eine Million Dollar Schadensersatz berechnet, die Streikkasse wurde eingezogen - die Gewerkschaft war schnell bankrott.
    Alleine in New York meldeten sich in fünf Stunden über 1700 Bewerber für eine Fluglotsenausbildung - bei solchen Jobs wie die großen Plastikbehälter an den Schleusen wieder nach vorne zu bringen könnte man in fünf Stunden die ganze Ausbildung absolvieren. Ähnlich wie damals ist die Stimmung hierzulande - ob in meiner Firma oder in den Spiegel-Online-Leserkommentaren vor dem Montag-Streik - für eine energische Problemlösung.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Das Handelsblatt erinnerte kürzlich an den Fluglotsenstreik in der Reagan-Zeit (wo die Fluglotsen u.a. Privatjets lotsen mussten, die sie sich selbst nicht leisten konnten). Wie der US-Präsident sagte, bei allem Respekt für das Streikrecht müssen die Angestellten jene Leistungen ohne Unterbrechung erbringen, die ihre Existenz rechtfertigen. Über 11.000 Lotsen wurden gekündigt und lebenslänglich von Tätigkeit im öffentlichen Dienst ausgeschlossen. Die Anführer wurden festgenommen, der Gewerkschaft wurde pro Streiktag eine Million Dollar Schadensersatz berechnet, die Streikkasse wurde eingezogen - die Gewerkschaft war schnell bankrott.
    Alleine in New York meldeten sich in fünf Stunden über 1700 Bewerber für eine Fluglotsenausbildung - bei solchen Jobs wie die großen Plastikbehälter an den Schleusen wieder nach vorne zu bringen könnte man in fünf Stunden die ganze Ausbildung absolvieren. Ähnlich wie damals ist die Stimmung hierzulande - ob in meiner Firma oder in den Spiegel-Online-Leserkommentaren vor dem Montag-Streik - für eine energische Problemlösung.


    Zieht man die Essenz aus den Aussagen kann man dieser schon zustimmen, es ist zwar hier schwer eine Parallele zwischen den USA und Deutschland zu ziehen um die Situation besser vergleichen zu können, dennoch möchte ich die Essenz darin untermauern, dass sich viele Menschen einfach nicht bewusst sind wie Ersetzbar und Stupide deren Arbeit ist und das man für solche Tätigkeiten nun einmal keine horrenden Entgelte verlangen kann. Es ist ja nicht ohne Grund Gang und Gäbe z.B. die Buchhaltung in Indien machen zu lassen.
    Problem an der Sache ist jedoch, man kümmert sich doch immer um den Hahn der am lautesten Kräht. Beim

    (...)Plastikbehälter an den Schleusen wieder nach vorne zu bringen (...)

    hat man nun einmal viel Zeit zum "krähen". Wenn ich neben meiner durchschnittlichen 80h-Woche noch Zeit hätte effektiver Kontra zu geben würde ich mir dem sicherlich auch annehmen, aber so wie mir geht es nun einmal den meisten die unter den "Hähnen" leiden.

  • Hallo Dus-Int,


    jetzt wo der Transfergang geöffnet wurde, bin ich mal gespannt, ob B08 auch wieder eröffnet wird. Zur Zeit steht ja dort noch einiges an Equipment rum. Falls ja, hast du eine Ahnung wann? Wenn nicht, dann kann man dort auch den Jetty abnehmen, dann wird er dort nicht mehr gebraucht.


    Frohe Ostern

  • Hallo janmartel,


    die Außerbetriebnahme von B08 und der Bau des Transfergangs zwischen den Terminals A und B stehen in keinem Zusammenhang, da B08 zwischen den Terminals B und C liegt, also auf der westlich gelegenen Seite des Terminal B. B08 wurde temporär stillgelegt, weil unter dem Vorfeld die Gepäcksortieranlage erweitert wurde. Soweit ich weiß soll die Fluggastbrücke aber wieder regulär genutzt werden. Wann - keine Ahnung.

  • Dus-Int: Ich glaube die Frage von janmartel hatte den Hintergrund, dass viele Fahrzeuge und Container die ursprünglich auf den Flächen der Baustelle für den Verbindungsgang zwischen A und B gelagert wurden, dann während der Bauzeit auf der Vorfeldfläche für B08 abgestellt werden mussten?


    Was passiert eigentlich gerade auf dem Dach von Terminal A. Habe dort eine weitere Baustelle gesehen?

  • @ dus-int


    Tifosi hat recht, ich meine wirklich, dass dort an B08 zur Zeit noch sehr viele Geräte rumstehen. Die Arbeiten an der Gepäckverteilstation sollten doch oberirdisch schon erledigt sein, oder liege ich hier falsch?

  • Hallo,


    war heute am Flughafen. Die Baustelle für Lima7 ist jetzt eingerichtet. Haber mir mal die Ausschreibungsunterlagen angeschaut. Hier mußten 2 Varianten eingereicht werden. Einmal mit Vorfelderweiterung, und einmal nur Sanierung Lima7. Kann mir einer Sagen, ob die Vorfelderweiterung direkt mit durchgeführt wird.


    Jan: Im Bereich von B08 tut sich zur Zeit nichts. Die Arbeiten am Verbindungsgang von A nach B sind aber auch noch nicht komplett beendet. Gerade jetzt, wo durch die Sanierung von Lima7 einige Vorfeldpositionen wegfallen, wäre der Abstellplatz B08 schon aus meiner Sicht sinnvoll. Verstehe aber ehrlich gesagt auch Air Berlin nicht. Als der Verbindungsgang von A nach B gebaut wurde, fiel ja bekanntlich A16 für die Lufthansa weg. Dort hat man alles gemacht, nur das Lufthansa eine gebäudenahe Position erhalten bleiben konnte. So etwas hätte man ja bei B08 auch machen können. Ich hätte mich hier schon beschwert.

  • Hallo,


    hatte leider keine Zeit zum Airport zu fahren. Habe mir mal das Vorfeld über die Webcam angeschaut. Es sieht so aus, als würden bei B08 die Gerätschaften entfernt worden sein. So wie es aussieht, scheint dort alles mittlerweile aufgeräumt zu sein. Auch parken dort keine Fahrzeuge mehr. Liege ich hier richtig? Würde das bedeuten, das B08 nun doch bald wieder in Betrieb gehen könnte? Würde mich freuen, wenn einer meine Vermutung bestätigen könnte.