Ökonomische Perspektiven Frankfurts

  • Naja rein Theoretisch, wenn die Einwohnerzahl so im Durchschnitt jedes jahr um die 10.000 Einwohner steigen würde, dann hätte Frankfurt bereits im Jahr 2025 die 800.000er Marke geknackt. Und im Jahr 2040 wären es dann ca. 950.000 Einwohner. Verrückte Welt :)

  • Inustrie stärkster Gewerbesteuerzahler Frankfurts

    Über interessante Zahlen der Kämmerei berichtete die FAZ am vergangenen Freitag. Ein paar Highlights:

    • Stärkster Gewerbesteuerzahler bleibt die Industrie mit 41% Steueranteil, bei nur 11% der Anzahl an Betrieben. Der Trend ist aber rückläufig, im Vorjahr betrug der Industrieanteil am Gewerbesteueraufkommen noch 45%.
    • Ein Großteil der Industrie-Gewerbesteuer kommt allerdings von nur einem Unternehmen: Sanofi
    • Die Bankenbranche (inkl. der Fondsgesellschaften) kommt nur auf 35% des Steueraufkommens, stellt mit 49% knapp die Hälfte aller Betriebe. Rechnet man die Versicherungen mit ein, verschieben sich die Zahlen leicht auf 37% Steueranteil, bei 53% der Anzahl an Betrieben.
    • Komplett vernachlässigbar ist der Handel, der bei 3% aller Betriebe nur 1% zum Gewerbesteueraufkommen beiträgt.
    • Der Rest (überwiegend sicher Dienstleistungsunternehmen, Unternehmensberatungen, Anwaltskanzleien, etc.) trägt mit 21% zum Gewerbesteueraufkommen bei, bei 33% der Anzahl an Betrieben.
  • Frankfurter Messe mit Rekordumsatz

    Laut Frankfurter Rundschau erwirtschaftet die Frankfurter Messe in diesem Jahr einen Rekordumsatz von 645 Mio. €.


    Gleichzeitig geht der Gewinn durch Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe für Infrastrukturmaßnahmen leicht auf etwa 30 Mio. € zurück, im Vorjahr betrug der Gewinn 33,4 Mio. €.


    Die Stadt Frankfurt profitiert direkt von diesem Umsatzplus und kann sich auf eine Ausschüttung von etwa 13 Mio. € freuen.
    Einen großen Anteil hat mittlerweile mit 38% das Auslandsgeschäft der Messegesellschaft, der Umsatz für dieses Geschäft kletterte in diesem Jahr um 48 Mio. € auf 246 Mio. €.


    Quelle Frankfurter Rundschau

  • Bezugnehmend auf #318:
    Die FNP berichtet über eine Haushaltsdebatte im Römer. Im Artikel findet sich auch die Info, dass bis Mitte Dezember 1,755 Mrd. € an Gewerbesteuereinnahmen hereingekommen sind und damit der Vorjahreswert von 1,73 Mrd. € bereits übertroffen wurde. Schauen wir mal, was die kommenden zwei Wochen noch bringen...

  • Erbracht haben die letzten zwei Wochen, zusammen mit den Gewerbesteuereinnahmen seit dem 1. Januar 2015, eine Rekordsumme von 1,765 Milliarden Euro. Der Plan von 1,65 Milliarden Euro für das Jahr 2015 konnte somit um rund 115 Millionen Euro überschritten werden. Mehr in einer aktuellen =30193037"]Pressemitteilung der Stadt.

  • Neuer Tourismusrekord in Frankfurt, weitere geplant

    Die städtische Tourismusgesellschaft hat in einer Pressemeldung verlauten lassen, dass man in 2015 mit ca. 8,5 Mio. Übernachtungen rechne und damit 6%-7% mehr als im Vorjahr. Im Jahrzehnt nach dem Jahr 2020 strebe man darüber hinaus eine Steigerung auf 10 Mio. Übernachtungen an.

  • Continental eröffnet "Trend Antenna"

    Continental eröffnet im "House of Logistics and Mobility" eine Forschungswerkstatt. Aus einer heutigen Pressemitteilung (PDF:(


    Zusammen mit dem hessischen Staatssekretär Mathias Samson hat das internationale Technologieunternehmen Continental am 2. Februar im House of Logistics and Mobility (HOLM) in Frankfurt am Main eine Forschungswerkstatt eröffnet. In der Trend Antenna arbeiten Studenten und Wissenschaftler zusammen mit Entwicklern von Continental an der Zukunft der Mobilität und erforschen dazu passend Softwaretechnologien und Algorithmik.


    „Die Digitale Transformation ist Chance und Herausforderung gleichermaßen – auch für die Automobilindustrie. Automatisierung, Vernetzung oder alternative Antriebe: Die Forschungsfelder in der Automobilindustrie sind vielfältiger geworden. Deshalb freuen wir uns mit der Trend Antenna in Frankfurt am Main einen Ort zu schaffen, an dem wir uns mit Hochschulen und Studierenden vernetzen können. Mit ihnen wollen wir Wissen austauschen und Neues erschaffen“, erklärt Continental-Personalvorstand Ariane Reinhart.


    Nach Regensburg, Shanghai und Guadalajara (Mexiko) entsteht mit der Trend Antenna in Frankfurt bereits die vierte Einrichtung ihrer Art von Continental. Insgesamt arbeiten in den Trend Antennas etwa 170 Studierende aus etwa 10 Fachrichtungen mit Continental.


    In den Trend Antennas forschen junge Leute abseits des Alltags eines Automobilzulieferers an Themen für die Zukunft der Mobilität, sie entdecken Trends und arbeiten daran, sie für die Automobilindustrie in Projekt- und Produktideen umzusetzen.


    Jede der Continental Trend Antennas hat unterschiedliche Schwerpunkt. „In Frankfurt tragen wir speziell der wachsenden Bedeutung von Softwaretechnologien für die Automobiltechnik Rechnung. Denn mit den Studenten in der Trend Antenna im HOLM werden wir an Ideen für Algorithmen und Softwaretechnologien arbeiten. Gerade der Raum Frankfurt mit seinen umliegenden Universitäten und Hochschulen und das HOLM bieten dafür ideale Bedingungen“, so Ralf Lenninger, Leiter Strategie, Systementwicklung und Innovation der Continental-Division Interior.

  • Schlechte Nachrichten gibt es aus dem Industriepark Griesheim zu vermelden. SGL Carbon schließt dort seinen Standort zum Jahresende und entlässt 150 Mitarbeiter. Auf die restlichen Unternehmen im Industriepark Griesheim hat das ebenfalls Auswirkungen, denn dadurch werden sich ggf. die Umlagen erhöhen, was zu einer Abwärtsspirale führen könnte. Wegen der Entlassungen reduziert sich die Anzahl der Beschäftigten im Industriepark auf 750. Das ist nur ein Viertel des einstigen Höchstwertes aus Hoechst AG Zeiten.

  • Das mit SGL Carbon und eine damit verbundene eventuelle Abwärtsspirale könnte dann aber auch wieder dafür sorgen, dass die Umsiedlung der Störfallbetriebe weiter weg von Wohnbeauung wieder auf den Plan gerufen wird.

  • Die Deutsche Börse und die Londoner Stock Exchange wollen offenbar fusionieren: http://hessenschau.de/wirtscha…sionieren,boerse-110.html
    Die Deutsche Börse hätte dabei die Anteilsmehrheit, wobei mir nicht bekannt ist, wer die Anteilsinhaber der Deutschen Börse sind. Auch habe ich nichts dazu gefunden, wo der Sitz des funsionierten Unternehmens sein soll.


    Die Frage des Sitzes spricht auch die FAZ an: http://www.faz.net/aktuell/fin…ersenfusion-14086847.html


    Für mich ist das ebenso klar: Wenn der Sitz nicht (auf Dauer!) in Frankfurt bleibt, wäre der Zusammenschluss ein herber Schlag für Frankfurt. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass London auf den Sitz verzichten könnte.

    Einmal editiert, zuletzt von Megaxel () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • ^Dazu sollte man das Brexit-Referendum abwarten. Ggf. löst sich das alles auf, wenn klar wird, ob ein Unternehmen aus dem EU-Ausland einen Sitz in der EU sucht.

  • ^ Die Fusion kommt zeitlich nicht gerade günstig. Die Welt- & Finanzmetropole London ist als Sitz momentan attraktiver, da brauchen wir uns nix vormachen. Ich kann mir auch ganz gut vorstellen, dass gerade die Führungskräfte scharf darauf wären/sind, von Eschborn nach London zu ziehen und sich den Umzug durch eine Gehaltserhöhung auch noch versüßen zu lassen.


    Anders könnte die Lage nach der BREXIT-Volksabstimmung aussehen, falls sich die Briten für einen EU-Austritt entscheiden sollten. Aber diese Abstimmung soll ja frühestens in Juni stattfinden. Bis dahin könnte die Fusion schon in trockenen Tüchern sein.


    Zur Aktionärsstruktur: Anders als früher, als noch die deutschen Banken das Sagen bei der Dt. Börse hatten, ist der überwiegende Anteil (knapp 73%) der Aktien mittlerweile in Streubesitz. Den Rest halten institutionelle Investoren, die aber trotz (oder gerade deshalb) des hohen Anteils an Streubesitz-Aktionären die Unternehmenspolitik entscheidend bestimmen. Alle diese Investoren sind - leider - angelsächsisch.


    Die Möglichkeit, dass nach einer Fusion die Aufgaben und damit die Unternehmensbereiche geteilt werden, würde ich nur für eine Mogelpackung halten. Die am besten bezahlten Führungskräfte (obere Managerebene[n]) würden sicherlich nach London abwandern. Und mittel-/langfristig würden auch die in RheinMain verbliebenen Abteilungen nachfolgen.


    Ich hoffe deshalb, dass die Fusion scheitert.

  • Ich sehe das tiefenentspannt. Es war ja nicht nur schon mal das Zusammengehen mit der LSE im Gespräch, sondern auch mit der NYSE Euronext. Beides löste sich doch am Ende in Wohlgefallen auf. Wahrscheinlich kommt es diesmal auch wieder so, wenn sich der ganze Brexit Hype legt.


    Müssen dann die Schotten auch wieder neu abstimmen, wenn GB brexit?

  • Ich kann der Fusion irgendwie für Frankfurt auch nichts Positives abgewinnen. Es ist ja klar, dass eine solche Fusion Synergieeffekte haben soll. Auch wenn beide Börsen als solche bestehen bleiben, würden ja wohl Schwerpunkte gebildet. Ob dies zu Frankfurts Nutzen wäre, bezweifle ich. Der nicht gerade unwahrscheinliche Brexit macht mir auch eher Angst. Der Brexit könnte zusammen mit den ganzen anderen EU- und der Euro-Krise das Ende des Euros einleiten. Das wäre für Frankfurt natürlich der Supergau.


  • Müssen dann die Schotten auch wieder neu abstimmen, wenn GB brexit?


    Die Schotten werden vermutlich neu abstimmen und Irland wird dann wahrscheinlich auch die EU verlassen, denn London kann dann für US Unternehmen attraktiver werden (frei von EU Regularien), so dass Google, Apple, Amazon, Facebook, HP, usw ihre Europa HQs nach London verlegen würden und das kann Dublin nicht zulassen...wäre nicht schlecht für Frankfurt, denn Dublin wäre ein harter Konkurrent, dann würde fast nur noch Paris übrigbleiben...

  • Deutsche Börse & LSE

    Den ersten durchgesickerten - aber natürlich noch nicht bestätigten - Informationen zufolge soll eine Holding gegründet werden, unter deren Dach & Leitung beide Börsengesellschaften geführt werden sollen. Der Sitz dieser Holding soll in London und Carsten Kengeter (jetziger Vorstandschef der Dt. Börse AG) deren CEO werden.


    Carsten Kengeter, beteuert, dass die Fusion zu keinem Stellenabbau & Bedeutungsverlust in Frankfurt führen würde. Ich zweifele stark daran, zumal die von London gestellte Vorbedingung, dass die Holding in London ihren Sitz haben muss, schon mal einen Geschmack drauf gibt, wer & wo in Zukunft den Ton angeben wird ("Making sure the holding company of the merged group would be based in London was a “red line” for the LSE and not up for negotiation").


    P.s.: Der Umzug der Dt. Börse nach Eschborn hat sicherlich nicht dazu beigetragen, dass bei einer Fusion der Dt. Börse mit einer anderen Börsengesellschaft (wie jetzt mit der LSE) Deutschland/Eschborn/FFM einigermaßen gute Chancen hätte neuer Unternehmenssitz zu werden ... mal ehrlich, welche Börsianer/Banker haben Lust in einem Gewerbepark in irgendeinem Vorort seinen Arbeitsplatz zu haben?


    WSJ
    FAZ

  • Und damit verabschiedet sich langfristig gesehen wieder ein Unternehmen aus Frankfurt. Sollte die Fusion gelingen, wird sicherlich anfangs kaum etwas von Frankfurt bzw Eschborn abwandern, aber sobald die Aufmerksamkeit verflogen ist und es höchstens noch irgendwelche Finanzfutzis interessiert, wandert alles was nicht ortsgebunden ist nach London.


    Unternehmenssitz London und CEO Kengeter ist ein schlechter Deal und absolut nicht als gleichwertig zu betrachten, da CEOs schnell ausgetauscht werden können, Unternehmenssitze jedoch eher selten verlegt werden.

  • Das wäre eine schlechte Nachricht für Deutschland, wenn es so käme. Ich hoffe, dass die Aufsichtsbehörden - und damit die Politik - genügend Wege hat, durch ein Veto oder Auflagen den Zusammenschluss zu verhindern oder unattraktiv zu machen. Es ist ja offenbar auch von Bedeutung, wo der Firmensitz ist, insbesondere wenn die Engländer darauf bestehen, dass dieser in London sein soll.