Ökonomische Perspektiven Frankfurts

  • Ich habe das Gefühl, dass FFM inzwischen richtig "brennt" (im positiven Sinne). Es scheint sich anzuschicken sich eine derart starke lokale Sonderkonjunktur aufzubauen, um sich als einzige weitere deutsche Stadt, neben München, von bundesweiten Trends ökonomisch weitestgehend abzukoppeln. Genauso, wie es Problemregionen des Strukturwandels mit negativer Rückkopplung gibt, so gibt es das selbe natürlich umgekehrt (wenn auch seltener). Ich finde äußerst interessant, wie dynamisch sich die eigentlich doch relativ kompakte Stadt Frankfurt inzwischen entwickelt.


    Ich war als Kind ein großer Hochhausfan, habe meine Eltern angebettelt nach Frankfurt zu fahren um Hochhäuser anzuschauen. Und ich war nach langen Jahren kürzlich wieder einmal so richtig in Frankfurt, habe mir die Stadt lange angeschaut und mir viel Zeit dafür genommen und ich erkenne Frankfurt kaum wieder (ebenfalls im positiven Sinne). Da wird richtig was bewegt und dabei werden offenbar auch wenige Menschen zurückgelassen, also auch ganz anders in Berlin, wo das zarte Pflänzchen der Prosperität, was sich punktuell in "angesagten Kiezen" in Berlin zeigt, v. a. zur Polarisierung der Bevölkerung führt.


    Ich denke in Frankfurt kann man sehr zuversichtlich sein, was die Zukunft der Stadt angeht.

  • Gewerbesteuereinnahmen in Frankfurt steigen weiter an

    Bezugnehmend auf #186.


    Wie die FNP heute berichtet steigen die Gewerbesteuereinnahmen weiterhin massiv an. Rund 1,33 Mrd. € sind in den ersten acht Monaten bereits an die Stadt geflossen. Das sind 86% des prognostizierten Jahresziels von 1,54 Mrd. € und das in 66% der Zeit. Begründet ist dies vor allem durch die gute Konjunktur. Geht die Entwicklung unverändert weiter kann zum Jahresende die Grenze von 2 Mrd. € erreicht werden.


    Allerdings ist eine solche Hochrechnung nach Angaben des Kämmerers nicht zulässig. Es könne sein, dass in den kommenden Jahren auch Rückzahlungen fällig werden. Im Haushaltsplan für 2014 war bislang ein Defizit von 53 Mio. € eingeplant worden. Dieses wird auf jeden Fall unterschritten. Ob es sogar zu einem Überschuss kommt, kann jetzt noch nicht abschließend gesagt werden. Allerdings liegen die Ausgaben laut Stadtkämmerer Becker im Plan, was einen Überschuss zumindest nahelegt.


    Da der Stadtkämmerer mit einer weiter guten Konjunktur rechnet, wurde der Ansatz für den Doppelhaushalt 2015/16 korrigiert. Dieser sah bisher ein Defizit von 119 Mio. € vor. Nach neuen Prognosen liegt dieses nur noch bei 11 Mio. €.

  • 2013 kamen 29 neue Unternehmen nach Frankfurt

    Das schreibt die FNP in ihrer heutigen Printausgabe. Sehr erfreulich dabei ist der Nettosaldo von 6.500 neuen Arbeisplätzen, die von OB Feldann mitgeteilt werden.


    Künftig soll bei den jährlich 80.000 Ausstellern der Frankfurter Messe um eine Ansiedlung in F geworben werden.


    In der Zentrale von DB Schenker (Alpha Rotex/Gateway Gardens), die am 29. August 2014 bezogen wurde, seien bereits 600 Stellen anstatt der Planung von rund 450 Arbeitsplätzen geschaffen worden!

  • Wipro eröffnete Europazentrale in Frankfurt

    Als Nachtrag berichtet die FAZ heute in der Printausgabe, daß das internationale indische Unternehmen Wipro schon im August seine Europazentrale in Frankfurt angesiedelt hat!


    Es handelt sich um die 1945 in Indien gegründete Wipro Limited, ein weltweit tätiges Unternehmen für IT-Beratung mit einem Umsatz von umgerechnet 5,4 Milliarden €. In Frankfurt finden sich 80 Arbeitsplätze. Gemietet wurden 800 qm im Haus Hamburger Allee 2-4.


    Eine Europazentrale hatte die Wipro bisher nicht, lediglich eine Deutschland-Zentrale in Köln, die erhalten bleibt. Mit dem neuen Standort in Franfurt will man auch zeigen, daß das Europa-Geschäft für die Inder immer wichtiger wird. Das zeigt sich auch daran, daß gleichzeitig regionale "Headquarters" in Paris und Stockholm eröffnet wurden.


    Gerade auf den letzten Satz könnten wir uns ja fast schon wieder etwas einbilden --> die ZENTRALE eben in Frankfurt und n i c h t in den größeren Metropolen Paris und Stockholm...:daumen:

  • Allergan verlegt Deutschland-Zentrale nach Frankfurt

    In der heutigen FNP-Printausgabe wird berichtet, daß der US-amerikanische Pharmakonzern Allergan zukünftig von Frankfurt aus sein Deutschlandgeschäft steuern wird! Die Mitarbeiter der deutschen Tochtergesellschaft Pharm-Allergan GmbH bezogen kürzlich ihre neuen Büros im "Brückengebäude" im Westhafen. Der bisherige Sitz war Ettlingen in BaWü.


    Ende Oktober 2014 wird der Umzug abgeschlossen sein und Pharm-Allergan in Frankfurt die deutsche Unternehmenszentrale! International ist das Unternehmen durch das Präparat "Botox" bekannt.
    Allergan vertreibt seine Produkte in mehr als 100 Ländern und beschäftigt weltweit über 11.000 MA.


    "Frankfurt bietet eine exzellente Infrastruktur", wird der GF Enzo Cangiolini zitiert. "Die Nähe zum Flughafen, zum Hbf. sowie die gute Anbindung an die Autobahnen haben uns überzeugt. Insgesamt ist F ein attraktiver Standort, an dem wir uns gut für die Zukunft positionieren können.", so der GF.

  • Land will globale Finanzstelle (Gleif) nach Frankfurt locken

    Die heutige FAZ berichtet in ihrer Printausgabe Interessantes:
    Künftig soll jede Bank der Welt eine eindeutige Identifikationsnummer erhalten. Nach dem Willen vieler Finanzplatzvertreter soll das von Frankfurt aus geschehen.
    Demnach hat sich nun auch die Landesregierung in die Bewerbung für den Sitz der mit der Aufgabe betrauten Global Legal Entity Identifier Foundation (Gleif) eingeschaltet.


    Gleif ist eine Stiftung, die im Juni aus dem Finanzstabilitätsrat in Basel heraus gegründet wurde.
    Wirtschaftsminister Al-Wazir hat der Stiftung unter anderem eine Anschubfinanzierung von 500.000€ angeboten für den Fall, dass Gleif nach Frankfurt kommen werde!
    Eine Sprecherin der Gleif bestätigte, dass spätestens bis Ende des Jahres (2014) ein zentraler Standort für die Stiftung gesucht werde, von dem aus die lokalen Einheiten in den unterschiedlichen Weltregionen koordiniert werden sollen. Frankfurt sei neben anderen Standorten im Gespräch. In den ersten Jahren solle die Gleif 25-30 Mitarbeiter haben.


    Als wichtiger Werber für Frankfurt tritt der deutsche Fondsverband BVI auf, der der Organisation eine Zustiftung in Aussicht stellte.

  • Oracle eröffnet Rechenzentrum in Frankfurt

    Gemäß HR-Text eröffnet der SAP-Konkurrent Oracle zwei Rechenzentren in Deutschland. Sie sollen vor Jahresende in Frankfurt und München ans Netz gehen, wie der Konzern in San Francisco ankündigte.


    Damit sollen vor allem Unternehmen bedient werden, die ihre Cloud-Dienste aus Deuschland beziehen wollen, sagte Deutschlandchef Kunz. Oracle wolle als US-Unternehmen dem deutschen Markt verbunden bleiben, so Kunz weiter.


    Oracle konkurriert mit SAP auch bei Cloud-Diensten, bei denen Software, Daten und Rechenleistung direkt aus dem Netz bereitgestellt werden.


    Wie viele (neue) Mitarbeiter dies für Frankfurt bedeutet und wo das Rechenzentrum entstehen soll, wurde nicht genannt.

  • Auch das gehört leider in diesen Strang. Egal ob sich Bilfinger für Neu-Isenburg oder Eschborn entscheidet, die 1.000 Arbeitsplätze verlassen Frankfurter Stadtgebiet.

  • Verlagerung IBM-Niederlassung offenbar von Mainz nach Frankfurt

    Laut heutiger Meldung im Rhein-Main-Wirtschaftsteil der FAZ wird die Mainzer Niederlassung des amerikanischen Computerunternehmens IBM offenbar mit der Dependance in Frankfurt zusammengelegt!
    Ende 2016 werde das Unternehmen die Mainzer Dependance endgültig schließen und die verbliebenen Mainzer Einheiten mit dem Standort Frankfurt zusammenlegen, teilte die dortige Stadtverwaltung mit. Dies sei ihr vom Unternehmen so mitgeteilt worden. Derzeit zählt der Mainzer Standort, an dem sich ein Rechenzentrum befindet, rund 1.200 MA; ein Teil davon arbeitet aber von zu Hause aus. IBM-Niederlassungsleiter Dieter Münk berichtete in einem internen Schreiben an die MA, daß der Verbleib in Mainz "keine Option" sei, da die infrastrukturellen Voraussetzungen für Rechenzentrum und Serverflächen sowie moderne Büroarbeitsplätze nach Ablauf des aktuellen Mietvertrags "nicht mehr zu wettbewerbsfähigen Konditionen gewährleistet werden können".


    Der Mietvertrag für die NL Mainz läuft Ende September 2016 aus.
    Die Stadt hat IBM vergeblich Ersatzstandorte in Mainz angeboten. Laut Verdi-Vertreter Wiese gibt es in der Nähe des IBM-Standorts in Frankfurt ein einst von einem TK-Unternehmen genutztes Rechenzentrum.


    Der Mainzer Bürgermeister Ebling hob hervor, dass mit einem Umzug der IBM-Einheiten nach Frankfurt der Wirtschaftsraum Rhein-Main, zu dem sich auch Mainz bekenne, nicht geschwächt werde. Dass alle Arbeitsplätze in der Region erhalten bleiben, sei das Wichtigste laut Ebling. Faire Sätze, wie ich finde!

  • ^ Thematisch passt dazu die heutige Meldung, wonach IBM Teile der Lufthansa-Tochter LH Systems (LSY) übernehmen wird. Es geht um den Infrastruktur-Bereich, der das Rechenzentrum in Kelsterbach sowie ca. 1.400 Mitarbeiter (vor allem in Kelsterbach und Budapest) umfasst. Möglicherweise steht im Rahmen der beiden Vorhaben die ein oder andere Rochade bzw. Optimierung an.

  • Rechenzentren in Frankfurt

    Die FAZ schrieb gestern im Rhein-Main-Teil, dass der größte Internetknoten der Welt, welcher sich ohnehin in Frankfurt befindet, weiter wachsen wird. Immer mehr ausländische Unternehmen errichten hier Rechenzentren, und zwar - man höre und staune - des strengen deutschen Datenschutzes wegen.


    Gerade habe Amazon ein neues Rechenzentrum eingerichtet, welches Cloud-Computing-Dienste bereitstellen solle; bisher sei diese Dienstleistung von Irland aus angeboten worden. Oracle habe die Eröffnung von zwei Rechenzentren in Frankfurt und München angekündigt. Der Cloud-Dienstleister VMware wolle ein Rechenzentrum in Deutschland bauen (man darf vermuten, dass Frankfurt hier zum Kreis der Favoriten gehört) und Cisco habe die Deutsche Telekom als Betreiber des europäischen Teils seiner globalen Cloud-Plattform ausgewählt.

  • Frankfurts Beitrag zum Aufbau Ost

    Ein interessanter Artikel in der FAZ vom 30.10.14 fasst zusammen, wie sich Frankfurt in den letzten 23 Jahren am Aufbau Ostdeutschlands beteiligt hat.


    Der Gesamtaufwände bzw. Unterstützungsbeiträge Frankfurts liegen bei 1,84 Milliarden Euro, also fast genau der Umfang des Schuldenbergs auf dem die Stadt bis Ende nächsten Jahres (1,87 Milliarden Euro Kreditschulden) sitzt.


    Die 1,84 Mrd. Euro (Stand Ende 2013) teilen sich auf in etwa 500 Millionen Euro im Fonds Deutsche Einheit und rund 1,34 Milliarden Euro im Solidarpakt . Diese Zahlungen gehen bis Ende des Solidarpakts 2019 weiter mit 100 Millionen Euro im Jahr laut Schätzung des Frankfurter Magistrats (sprich 600 Mill. Euro zusätzlich). Somit wäre man Ende 2019 mit einem Gesamtbetrag von 2,44 Mrd. Euro dabei.


    Hierbei gilt die Rechnung, je mehr Gewerbesteuer die Stadt einnimmt, desto mehr muss Frankfurt tendenziell abführen. Letztes Jahr lagen die Brutto-Gewerbesteuereinnahmen bei 1,43 Milliarden Euro , hiervon entfielen 15,4 Millionen Euro auf den Fonds.


    Alles in allem, ein aufschlussreicher Bericht, der verdeutlicht, dass Frankfurt leider die Jahre vor der Wiedervereinigung hätte nutzen sollen um seine Infrastruktur entscheidend zu verbessern. Dass die Krankfurt-Jahre gerade in den 80er Jahren zuschlugen, als Geldeinnahmen viel direkter in den eigenen Bedarf investiert werden durften, wiegt schwer. Immerhin war der EZB-Zuzug ein entscheidender Faktor um diesen Rückstand zumindest zu verkleinern. Interessant wird es dann wieder ab 2019, wenn die „Pfründe neu verteilt“ werden.

  • Die riesige Zahl von 100 Millionen wird in der Relation zu den Einnahmen allein aus der Gewerbesteuer auf 7% derselben reduziert.
    Die 15,4 Millionen für den Pakt Deutsche Einheit sind 1,07% der Gewerbesteuer und schon in den 7% enthalten.


    Das heißt also, dass die Stadt Frankfurt trotz Kenntnis der Situation im Schnitt ihr Budget um 7% überzogen hat - und glaubt hier irgendwer, dass das Geld ohne den Solidarpakt noch in der Stadtkasse wäre?

  • Hinzu kommt, dass gerade eine Stadt wie Frankfurt enorm durch die Wiedervereinigung profitiert hat. Der sogenannte "Brain Drain" der Hochschulabsolventen und spezialisierten Fachkräfte fließt durchaus häufig in Richtung Hibbdebach. Somit steigen Kaufkraft, Steuereinnahmen und soziales Gefüge in den hiesigen Kommunen, während sie im Osten eher stagnieren.


    Dennoch finde ich es übertrieben, dass der Solidarpakt noch bis 2019 laufen soll. Die strukturschwache Nordseeküste oder große Teile NRWs hätte den Pakt mittlerweile nötiger.

  • Frankfurt bleibt Pendlerhauptstadt

    Bereits vorgestern berichtete die FNP darüber, dass Frankfurt weiterhin den Titel der Pendlerhauptstadt behält, zumindest wenn man die Anzahl der Pendler pro Einwohner nimmt.


    334.488 Menschen pendeln täglich nach Frankfurt. Das sind nur knapp 2.600 Menschen weniger als in der absoluten Pendlerhauptstadt München (337.064), die aber doppelt so viele Einwohner hat als Frankfurt. Ca. 2/3 aller 508.000 Frankfurter Arbeitsplätze werden damit von Pendlern besetzt. Die Auswertung basiert auf Zahlen des Jahres 2012.


    Ebenfalls vorne liegt Frankfurt beim Pendlersaldo (260.000), d.h. der Differenz von Einpendlern (334.000) und Auspendlern (74.000). In München liegt die Zahl bei 197.000 Personen, in Berlin bei 101.000.


    Die Zahlen erklären sich aus der Beschäftigtendichte in Frankfurt. Diese liegt bei 1,08, d.h. es existieren 8% mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte als Einwohner zwischen 15 und 65 Jahren. Auch das durchschnittliche Bruttogehalt (40.000€) liegt an der Spitze vor Stuttgart (38.000€) und München (37.000€). Ebenfalls spitze ist Frankfurt bei den Steuereinnahmen. Pro Kopf nahm die Stadt 2.351€ ein, deutlich mehr als andere wohlhabende Städte wie München (2.119€), Düsseldorf (1.848€) oder Stuttgart (1.808€) und sogar massiv mehr als die Schlusslichter Berlin (855€) oder Duisburg (828€).

  • Frankfurt droht Kürzung der Kommunalzuweisungen vom Land Hessen

    Wie die FNP gestern berichtete, drohen Frankfurt massive Kürzungen bei den Kommunalzuweisungen des Landes in Höhe von 62 Mio. € ab 2016 bzw. bis zu 76 Mio. € nach Ende der Übergangsfrist im Jahre 2019.


    Ursache ist die geplante Neuordnung des des Kommunalen Finanzausgleichs, die Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) gestern am Mittwoch vorgestellt hat. Das Land muss die Neuordnung vornehmen, nachdem die Stadt Alsfeld vor einigen Jahren mit einer Klage vor dem Staatsgerichtshof erfolgreich war. Laut den vorläufigen Plänen des Finanzministers soll Frankfurt ab 2016 mindestens 62 Mio. € pro Jahr an Offenbach, Darmstadt, Wiesbaden und Kassel abgeben. Diese Summe wird sich nach Ablauf einer Übergangsfrist vsl. auf mehr als 76 Mio. € erhöhen.


    Der Widerstand gegen die Pläne ist parteiübergreifend. Sowohl CDU als auch Grüne und SPD geben sich entsetzt. Stadtkämmerer Becker will jetzt persönlich mit seinem Parteifreund Schäfer sprechen. Klar ist aber auch, dass sollten die Kürzungen kommen entweder im Haushalt massiv eingespart werden oder die Gewerbesteuer erhöht werden muss (20 Basispunkte Erhöhung entsprechen ca. 60 Mio. €).


    Als letzten Ausweg behält sich Frankfurt eine Klage gegen die Neuordnung vor, denn der besonderen Stellung Frankfurts werde überhaupt keine Rechnung getragen.

  • Bezugnehmend auf Artikel #201 sollte erwähnt werden, dass die Stadt in Ihrer Reihe Statistik Aktuell mittlerweile die aktuellen Bevölkerungszahlen mit Stand zum 1. Halbjahr 2014 veröffentlicht hat.


    Einige interessante Infos aus dem Dokument:

    • Zum 30. Juni 2014 betrug die Bevölkerungszahl 700.815 Einwohner.
    • Allein in den letzten 4,5 Jahren hat die Bevölkerung um ca. 52.000 Einwohner zugenommen. Das entspricht in etwa der Größe von Bad Homburg.
    • Gegenüber dem 2. Halbjahr 2013 hat sich der Bevölkerungszuwachs etwas abgeschwächt. Kamen damals im Schnitt 315 Neu-Frankfurter pro Woche dazu, waren es im 1. Halbjahr 2014 nur noch 287 Neu-Einwohner pro Woche. Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2013 ist dies allerdings wieder eine Steigerung, denn dort kamen im Schnitt 250 Einwohner pro Woche dazu.
    • Der Ausländeranteil an der Bevölkerung ist leicht um 0,5% gestiegen, auf jetzt 27,3%.
    • Aufgrund der hohen Wachstumszahlen im Europaviertel ist das Gallus jetzt der zweitgrößte Stadtteil (31.212 Einwohner, +1.007 Einwohner) nach Bockenheim (36.935 Einwohner, +212 Einwohner).
    • Die höchsten Zuwachszahlen weist mit 6,8% weiterhin der Stadtteil Kalbach-Riedberg auf.
    • Fast alle Stadtteile konnten bei der Bevölkerungszahl zulegen. Nur in Griesheim, Niederursel, Nieder-Erlenbach und Riederwald gingen die Einwohnerzahlen leicht zurück.
    • Absolut gesehen wuchs das Gallus am stärksten (+1.007), gefolgt von Kalbach-Riedberg (+940), Bornheim (+480), Niederrad (+411) und Unterliederbach (+330).
  • Was mich bei dieser Statistik wundert, ist, dass das Statistische Landesamt zum 31.12.2013 bereits 701.350 Einwohner gezählt hat. Vor dem Zensus zählte die Stadt Frankfurt ca. 8000 bis 9000 Einwohner mehr als das Stat. Landesamt. Nach dem Abzug von weit über 20.000 Einwohnern, zählt das Land nun einige tausend mehr. Man muss ja den Zuwachs in den 6 Monaten (Land 31.12.13 / Stadt 30.06.14) ja auch berücksichtigen. Es würde mich mal interessieren, wie diese Differenz zustande kommt. Es müssten demnach bei dem Zensus sehr unterschiedliche Abzüge von Stadt und Land vorgenommen sein.

  • Da mich diese Differenz ebenfalls gewundert hat, habe ich dem Frankfurter Amt für Wahlen und Statistik eine entspechende Mail geschickt und daraufhin einen Rückruf erhalten. Ich gebe den Inhalt der Auskunft in Kurzform und sinngemäß wieder:


    Die Frankfurter Zahlen basieren auf dem laufend aktualisierten Einwohnermelderegister, die Zahlen des Landesamtes für Statistik auf der Fortschreibung der Zahlen aus dem Zensus 2011, dem eine gewisse Unschärfe immanent ist. Die Zensus-Zahlen haben zu der bekannten "Wiederunterschreitung" der 700.000-Marke geführt.
    Aus dem systemischen Unterschied (Berechnung beim Land vs. Zählung der im Melderegister bei der Stadt) folgt, dass die Differenz zwischen den Zahlen des Landesamtes und der Stadt von Jahr zu Jahr größer wird (so wars in der Vergangenheit immer wieder). Die Stadt hält ihre Zahlen für genauer, aber für den Finanzminister sind - etwa für die einwohnerbasierten Schlüsselzuweisungen im Gemeindefinanzausgleich - die Zahlen des Landesamtes entscheidend. Die Zensus-Zahlen, genauer: die angewandte Methode, sind bekanntlich Gegenstand diverser Verwaltungsstreitverfahren, nämlich dort, wo sie zu einer Minderung der Zahlen geführt haben, mithin zu einer Minderung der Geldzuflüsse. Selbiges gilt auch für den Länderfinanzausgleich, der - wo immer Einwohnerzahlen zugrunde gelegt werden - die Zensuszahlen verwendet.

    2 Mal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Satzbau