Wehrhahnlinie (02.2016 fertig gestellt)

  • Farbgebung der Bahnhofseingänge

    Es bestätigt sich, dass die Treppenabgänge farblich differenziert sind - es wurden schon man blaue auf dem Jan-Wellem-Platz und weiße an der Kö gezeigt. Jene auf dem Graf-Adolf-Platz sind grün:





    Zum Vergleich: Die Treppen an der Kö. Die weiße Farbe wirkt langweiliger, zum Glück gleichen dies plastische Muster aus:





    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Gibt es eigentlich eine (unabhängige) Einschätzung darüber, ob die Baukosten von ca. 880 Mio. € für 3,4 km Tunnel die die Bhf. der Wehrhahnlinie, auch im Vergleich zu anderen Projekten, angemessen oder verhältnismäßig günstig bzw. teuer waren?


    Die Kritik des Bunds der Steuerzahler bezieht sich auf die Kostensteigerungen, nicht auf die Gesamtsumme.


    http://www1.wdr.de/themen/aktu…inie-duesseldorf-100.html

  • ^ Das fragte auch ein WZ-Redakteur im Kommentar zum gestrigen Artikel, der gleich einen Hinweis beinhaltet: Als der Bau 1999 beschlossen wurde, hatte die Stadt 570 Tsd. Einwohner mit fallender Tendenz. Jetzt zählt die WZ 630 Tsd. EW und steigende Tendenz - so ist der Bau mit der Zeit sinnvoller geworden. Die Taktdichte der Bahnen solle erhöht werden, ohne Tunnel würden sie wohl viel im Stau stecken (was man noch ein paar Tage erleben kann).


    Die erste Bahn soll eine U71 am Sonntag um 04:36 sein.

  • ^Vielen Dank für den Link. Ergänzend dazu noch ein Abschnitt aus einem weiteren Artikel der WZ:
    Hinweis der Moderation: Die Einbindung des Zitats wurde editiert. Grund: Unerlaubtes Pressezitat.
    Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Texten achten. Vielen Dank.


    http://www.wz.de/lokales/duess…bahn-in-betrieb-1.2126206


    Neben politisch beeinflussten Kosten-Nutzen-Rechnung kommt ja noch hinzu, dass die Kosten nach jetziger Beurteilung künstlich niedrig angesetzt wurden.

  • Naja, ein Prestige-Projekt. Der Nutzen wird in der Relation zu den möglichen Kita-Beiträgen, weiteren Verbindlichkeiten etc. zu setzen sein.....

  • Heute früh habe ich mir die Zeit genommen, mit der neuen U-Bahn zu fahren und die sechs neuen Stationen anzuschauen.


    Insgesammt gefallen mir die Bahnhöfe sehr gut; nur die Verteilerebene am Bahnhof Pempelforter Straße ist noch etwas gewöhnungsbedürftg. Die Klanginstallation an den Zugaängen der Station Heinrich-Heine-Allee wird sicherlich nicht jedem zusagen.


    Die Bahnhsteigebenen haben fast alle Tageslicht und sind zudem ausreichend hell beleuchtet. Die individuelle Erkennbarkeit der einzelnen Stationen ist durch die jeweiligen künstlerichen Konzepte gegeben; der formale Zusammenhang der Bahnhöfe der Linie ist von netwerk Architekten ebenso gut umgesetzt. Die Stationen wirkeln großzügig und klar gegliedert.


    Die Anfangsprobleme z.B. mit der Beschilderung und der elektronischen Anzeigen werden noch behoben. In Sachen Pünktlichkeit ist noch Luft nach oben.


    Alles in Allem hat sich die Investition gelohnt, für den ÖPNV in Düsseldorf ist die Strecke ein Gewinn. Straßen wie die Friedrichstraße und die Schadowstraße dürften sehr von der Neugestaltung an der Oberfläche profitieren.

  • ^ Ich bin vor allem von der Station Schadowstraße begeistert - großzügiger Raum mit der witzigen Idee des Fensters wie auch Multimedia. Die ebenso modern wirkenden Satellitenbilder auf den Wänden passen perfekt dazu.
    Kirchplatz hat orangenfarbene Schlangen auf den Wänden und Decken, diese fand ich etwas karg. Die neue Haltestelle Kö/Heinrich-Heine ist am einfachsten gestaltet von den heute gesehenen - obwohl von der Lage her sie eigentlich die prominenteste sein müsste.

  • ^Orangefarbene Schlangen?
    Dir ist schon bewusst, dass das Texte sind!?
    Zugegeben, nicht leicht zu lesen (man muss im richtigen Winkel stehen).
    Aber gerade deswegen gibt es an dieser Station immer wieder Neues zu entdecken.
    Finde ich besonders gelungen.

  • Dorfbewohner

    Ääh, und was steht da?


    Für mich sind das auch nur ein paar Schlangenlinien, die eher wie ein paar vergessene Starkstromkabel aussehen. Gestalterisch finde ich die Station Kirchplatz die misslungensten. Und das ausgerechnet vor meiner Haustüre. :mad:

  • Kunst muss nicht schön sein - Kunst muss berühren!


    Für die Nutzer ist vermutlich wichtiger, dass die Bahnsteigebene und die Zugänge hell und übersichtlich sind.


    Alle Stationen sind tausendfach besser, als die ohne Beteiligung von Architekten geplanten Bahnhöfe der 80er Jahre Strecke!

  • Erste Praxiserfahrungen

    Die WZ schrieb gestern Abend über die Erfahrungen nach dem ersten Werktag. Das größte Problem scheinen die Kreuzungen der Worringer- und Adlerstraße mit dem Wehrhahn zu sein, wo die Strecke den Tunnel verlässt - ein Zug musste dort sogar zweimal an der roten Ampel halten, was ihm einige Minuten Verspätung brachte.
    Hier gibt es einen Bericht von der Eröffnung mit Fotostrecken wie diese.


    Der darüber verlinkten Fotostrecke nach sollte die Station Graf-Adolf-Platz interessant sein, wie Bernstein in grün, leider habe ich sie noch nicht in der Natur gesehen. Auf dem vierten Foto sieht man eine rote Wand mit Lautsprechern, die gibt es an der Rolltreppe zwischen der unteren und der älteren Ebenen der Station Heinrich-Heine-Allee. Ehrlich gesagt - als ich am Sonntag vorbeifuhr, grübelte ich, ob die Wand noch den 1980er Jahren entstammt.


    Übrigens - es mag sein, dass die Kunst berühren soll, nur leider die Kritzeleien-Schlangen haben mich persönlich nicht berührt - auch wenn ich sie noch besser fand als den viel zu schlichten Zugang von der Kö.

  • Womit ich nie gerechnet hätte: Mit dem internationalen, hochkarätigen medialen Echo.


    Guardian: Ad-free art on the underground: Düsseldorf's 'pure' new metro line


    New York Times: Art and 3-D Magic in a German Subway


    Süddeutsche: Düsseldorfer U-Bahn: Angenehm solide bis irre - Düsseldorf erfindet den Abgrund neu - als grandiosen Kunst- und Architekturraum.


    Diesen Werbewert hat anscheinend niemand im Voraus berechnet! Und das für die lumpigen 3 Mio, die die Kunst angeblich nur gekostet hat.

  • Mein erster Eindruck ist sehr gut: Sehr schöne Gestaltung mit überraschenden Kunstwerken, viel Tageslicht, und hohes Tempo. Dieses 'Netz met Hätz' ist bis auf den saublöden, folkloristischen Namen ein großer Gewinn - nicht nur wegen der Wehrhahnlinie. Ich bin jetzt wiederholt schneller und näher ans Ziel gekommen. Ein großer Teil der städtebaulichen Dividende ist noch gar nicht gehoben, aber die Linie macht bereits Spass. Die teure und nervige Baustelle hat sich ausgezahlt.

  • Der saublöde folkloristische Name war genau die richtige Idee, um die Leute zu packen. Die meisten Menschen sind nicht besonders änderungsaffin. Sie haben sich teilweise über Jahrzehnte an "ihre" Linie gewöhnt und sollen sich jetzt an etwas neues gewöhnen. Das ist viel verlangt. Mit so einer rein emotionalen Botschaft kann man diese Ich-mag-aber-keine-Veränderungen-Einstellung bewältigen.

  • Hätz mich nicht

    ^^Es mag Regionen geben, in denen man Leute über Mundart begeistern kann, aber in Düsseldorf war die meistverbreitete Reaktion: 'Hä?! Verstehst Du das? Ach so, Netz mit Herz soll das wohl heißen. Schräg.' Leute mit einem rheinischen Tonfall kenne ich viele hier, aber Düsseldorfer Dialekt wird praktisch nicht mehr gesprochen.

  • Stimmt, es erfordert wohl einen besonders gewitzten Geist, um dieses heimtückische Kryptom aus einer ausgestorbenen Sprache zu entschlüsseln.



    Dass "Häzz" etwa "Herz" heißen könnte, lag alles andere als nah.

  • Mein Südniederfränkisch reicht auch aus, um zu wissen, was gemeint ist. Den Spruch habe ich aber mehrfach erklären müssen - auch Akademikern. Mir persönlich ist die Berufung auf das Herz in einer Mundart, die außerhalb von Karnevalsvereinen keiner mehr pflegt, viel zu schmierig. Netz mit Köpfchen ist mir lieber.


    Dessen ungeachtet und abseits vom Marketing-Sprech: Es ist gut geworden, das neue Netz.