Lehrter Stadtquartier & Hauptbahnhof Umfeld

  • Laut Tagesspiegel bleibt die Bahn noch fürs nächste Jahrzehnt im Bahntower am Potsdamer Platz.
    Das wars dann wohl für den "Cube" am Hbf. Stellt sich natürlich noch die nächste Frage; bleiben die Bügelbauten jetzt noch länger leer?


    Das würde die Frage insofern beantworten, dass die Bahn selber nicht in den neuen Turm zieht und am Potsdamer Platz bleibt. Aber die Bahn hat ja noch mehr Gebäude in Berlin gemietet und verlegt eventuell Teile in einen neuen Turm. Oder nochn Hotel?

  • ich habe mir das Ganze nochmal durch den Kopf gehen lassen und dabei ist mir etwas aufgefallen das mich jetzt doch etwas zweifeln läßt, ob es sich bei dem neuen Bauprojekt um das Bahnhochhaus handeln wird.
    Denn die Bahn hat ja jetzt des öfteren geäußert, daß das Hochhaus erst dann gebaut werden kann, wenn man mit den darunter liegenden Arbeiten für die S21 fertig ist. Der Bau der S21 nach Norden wird aber erst nächstes Jahr in in Angriff genommen, laut Bahn in direkter Bahnhofnähe in offener Bauweise.
    Ich glaube auch gelesen zu haben, daß das Gründstück auf dem Europaplatz noch der Bahn selbst gehört.
    Weiß da jemand mehr?

  • Nein, da weiß ich leider nicht mehr.
    Ich freue mich über diese News - muss aber zu bedenken geben, dass der Tower nur 100m hoch werden wird, sollte die Bahn nicht selbst einziehen! Das hat Frau J.R. immer wieder (gerade erst kürzlich) betont, der einzige Nutzer der den 150m - Kompromiss bekommt ist die DB! Was das nun mit städtebaulichen Konzept seitens des Senat's zu tun hat, darauf könnt ihr euch selbst einen Reim machen.

  • Die 60.000 m² Nutzfläche sind enorm und sprechen für ein 150m Hochhaus. Damit wäre es das höchste in Berlin und stolze 0,5 m höher als das Park Inn am Alex.


    Zum Vergleich :


    1. Telefunken-Hochhaus: 15.000 m² bei 80 m Höhe
    2. Europa-Center: 80.000 m² für den Gesamtkomplex und 13.000 m² im Hochhaus bei 86 m.
    3. Flatiron Building New York 11.000 m² bei 87 m


    4. Opernturm FaM 62.000 m² bei 170m Höhe (das kommt dem am nächsten). Damit wäre ein 150m Turm aber ziemlich fett oder es wären mehrere Bauwerke.

  • http://www.tagesspiegel.de/ber…Tiergarten;art270,2790378


    In diesem Tagesspiegelartikel von heute, der im übrigen auch sonst einiges interessantes zum Heidequartier bietet, ist von Gebäuden die Rede, was ja eher gegen ein HH sprechen würde. Allerdings trägt der Artikel die Überschrift "Bald hoch hinaus am Hauptbahnhof", worauf sich das bezieht wird allerdings nicht deutlich, eventuell sind die kleineren Turmbauten, die am Anfang der Heidestr. geplant sind gemeint. Lassen wir uns überraschen!

  • Ich will eure Vorfreude ja nicht trüben, aber es heißt im Text 60.000 qm in mehreren Gebäuden. Da steht nichts von einem Gebäude mit 60.000 qm BGF.


    Auf dieser Grafik kann man wiederum sehen, dass die Flächen auf der anderen Seite, unmittelbar an den Europlatz grenzend, am südlichen Ende der Heidestraßeflächen, gar nicht der Vivico gehört:
    http://www.vivico.de/images/img2439.jpg


    Vlt. auf der Fläche wo jetzt diese Verkaufsbungalows stehen, an der Bushaltestelle, wo der U-Bahn Eingang ist.


    Auf dieser Grafik kann man auf den entsprechenden Flächen etwa drei Baublöcke erkennen (ist die gleiche Grafik wie im Tagesspiegel)
    http://www.stadtentwicklung.be…idestr_masterplan_800.jpg

  • die Immobiliennews schreibt auch etwas von "Interessenten für das riesige Gebiet am Europaplatz", was meine Zweifel weiter unterfüttert.
    Ich vermute der Tagesspiegelschreiber hat wohl den feinen Unterschied zwischen auf und am mit Mißachtung gestraft.


    Würde auch mehr Sinn ergeben. Die Bahn kann so von ihrem Hochhausgrundstück ungestört ab nächstem Jahr die S21 Röhre buddeln und nördlich davon kann die Vivico auf ihrem eigenen Grundstück 60 000 m² verbauen. Aber, wir werden sehen.

  • Meininger Hotel

    Bin heute am Meininger vorbei gekommen.Ich muss sagen,dass es für ein Hostel gar nicht mal so übel aussieht.Die Qualität ist aud jeden Fall höher als bei Motel One und A&O.:)
    Schade ist aber trotzdem,dass unser schöner Hauptbahnhof nun ein bisschen verdeckt ist.Aber nach den Planungen war das ja eh erst der Anfang.

  • Gute Nachrichten, die Kunsthalle am Humboldthafen und eine neue Landesbibliothek werden gebaut. Dafür wird aber auf einen Neubau des Charite Bettenhauses verzichtet. Im Artikel wird von einer Bausumme von 20 Millionen € für die Kunsthalle berichtet. Diese Summe erachte ich aber als zu niedrig.


    http://www.tagesspiegel.de/ber…h-Nussbaum;art124,2829392


    Vielleicht hat dieser Entwurf ja wieder eine Chance:
    http://www.detail360.de/Db/DbF…rojekte/1480/foto1_profil


    Beitrag hierher kopiert.
    Bato

  • Im Tagesspiegel gibt es noch einen kurzen Artikel zur neuen Kunsthalle:


    http://www.tagesspiegel.de/ber…alle-Mitte;art124,2831006


    Demnach soll sie 2014 eröffnen. Es wird auch die genaue Lage der zukünftigen Kunsthalle angesprochen (mit Grafik): Es handelt sich um das Baufeld an der nordwestlichen Ecke des Humboldthafens. Da es sich dabei um ein dreieckiges Grundstück handelt, hat der von Kent gepostete Entwurf mit seinem rechteckigen Grundriss wohl keine Realisierungschancen. Ich persönlich finde das gut, da mir der Entwurf nicht sonderlich zusagt.


    Beitrag hierher kopiert.
    Bato

  • ein kleiner Kommentar zur Kunsthalle, den ich hier loswerden möchte, auch wenn es nur begrenzt zum Thema des Forums passt:
    so sehr der Bau einer neuen Kunsthalle zu begrüßen ist, darf man nicht vergessen, dass das Geld, das hier großzügig zur Verfügung gestellt wird, an anderere Stelle eingespart wird. Dies betrifft zum Beispiel die Universitäten. Meiner Meinung nach ist dieses Projekt aufschiebbar und es ist geradezu paradox sich in wirtschaftlichen Krisenzeiten, wo es an anderer (wichtigeren!) Stellen überall an Geld fehlt, solch ein Luxusprojekt zu leisten. :confused:

  • @ japher


    vielleicht, aber es ist natürlich auch aufgabe nicht zuletzt des bürgemeisters die stadt im vergleich mit paris, london, etc zu positionieren und welche rolle berlins image der letzten zehn jahre auch wirtschaftlich (touristen und co) hatte ist offensichtlich.
    was damit eine kunsthalle zu tun hat, sei eventuell einfach mal dahingestellt.


    ich würde mich einen internationalen wettbewerb wünschen, so dass sich mal wieder ein paar tolle büros mit diesem standort auseinandersetzen.
    außerdem darf man nicht vergessen, dass ausländische architekten, die in berlin bauen, dadurch in ihrem heimatland und in fachkreisen berlin in den fokus rücken. und das hätte dann wieder etwas mit dem image der stadt zu tun...

  • @ Japher:
    Deine Argumentation ist natürlich schon nachvollziehbar. Wenn sich Berlin aber weiterhin als internationale Kunstmetropole behaupten will (Die Kunstproduktion ist in Berlin ja auch ein nicht ganz unwichtiger Wirtschaftsfaktor), sind weitere Investitionen in Kulturbauten unumgänglich, auch in Krisenzeiten.


    kaktus:
    Ich würde mir auch einen spektakulären Entwurf wünschen. Während in den Neunzigern viele große Namen in Berlin gebaut haben und Berlin ständig im Fokus des internationalen Architekturinteresses stand, ist es dahin gehend in den letzten Jahren eher ruhig geworden. Mit einem neuen Museumsbau (vielleicht in Richtung Guggenheim in Bilbao, wie es ja schon die Stadtentwicklungssenatorin ins Gespräch brachte), könnte Berlin wieder weltweite Aufmerksamkeit erlangen.


    Die Standortwahl am Humboldthafen finde ich zudem auch nicht schlecht. Die Entwicklung rund um den Hauptbahnhof, der ja immerhin schon seit drei Jahren (!!!) eröffnet ist, läuft momentan doch eher schleppend. Außer einem Low-Budget-Hostel ist da ja eigentlich bisher noch gar nichts passiert. Die neue Kunsthalle könnte dem gesamten Areal einen Entwicklungsschub verpassen. Wegen mir könnte man auch die neue Landesbibliothek in der nähe des Hbf errichten, so würde sie im Zentrum der Stadt stehen und nicht so abgelegen am Tempelhofer Damm, wie es die derzeitigen Pläne vorsehen.

  • @ kaktus und mescha: Wenn kein Geld da ist, müssen Prioritäten gesetzt werden. Eine neue Kunsthalle ist für mich in diesem Fall nur ein reines Prestige-Objekt, das ganz unten auf der Liste steht. Schließlich ist es ja nicht so, dass es Berlin an Orten für moderne Kunst fehlt. Der Hamburger Bahnhof und die Berlinische Galerie sind nur zwei davon, die man mit weniger finanziellem Aufwand ausbauen könnte. Auch für die ehemalige BLumengroßmarkthalle in Kreuzberg gibt es Pläne, die weitaus preisgünstiger ausfallen würden. Jedenfalls muss man sich bei der Diskussion vor AUgen führen, dass hier der Kunst VOrrang vor BIldung und Gesundheit eingeräumt wird. Die Charité bekommt kein neues Bettenhaus, die Unis werden in den nächsten Jahren völlig unterfinanziert werden - EInrichtungen, die ebenfalls wichtige Arbeitgeber und WIrtschaftsfaktoren dieser Stadt darstellen. Ich denke bedeutendere als eine neue KUnsthalle, da sie das Stadtleben nachhaltiger prägen.

  • Japher:
    Naja, Geld ist ja in Berlin schon ne ganze Weile nicht da und wird es auch in näherer Zukunft nicht sein. Das hat mit der gegenwärtigen Finanzkrise vorerst mal wenig zu tun. Um von den 60 Milliarden Schulden runter zu kommen wird es wohl mehrere Jahrzehnte brauchen. Nach deiner Argumentation dürfte dann ja nie eine Kunsthalle gebaut werden, geschweigedenn irgendwelche anderen öffentlichen Bauten.
    Es stand soweit ich weiß auch nie wirklich zur Frage Charité-Bettenhaus oder Kunsthalle, sondern die Charité hat kein überzeugendes Konzept vorgelegt und ihr Anliegen wurde deshalb abgelehnt. Und ob die Unis wirklich mehr Geld bekämen, wenn die Kunsthalle nicht gebaut würde bezweifele ich auch.
    Dass ich es als architekturinteressierter Mensch gutheiße, wenn in Berlin neue interessante Gebäude errichtet werden, bedeutet ja nicht zwangsläufig dass ich mit der Gesundheits- und Bildungspolitik des Senats zufrieden bin, nur gehört das vielleicht nicht unbedingt in ein Architekturforum.
    Für die Blumengroßmarkthalle ist bereits eine Nachnutzung durch das jüdische Museum vorgesehen, was ich bei der räumlichen Nähe auch sinnvoll finde. Damit fällt sie als mögliche Kunsthalle weg.

    2 Mal editiert, zuletzt von mescha ()

  • Also ich finde das Meininger-Hotel nicht schlecht. Ist vll. nichts Spektakuläres, aber es ist auch nicht potthäßlich und es wird wie ja schon angemerkt auch von den anderen geplanten Gebäuden teilweise verdeckt. Nicht jedes neue Gebäude kann der Inbegriff von Ästethik sein, dann würden nämlich die wahren Schmuckstücke nicht mehr auffallen und ich weiß auch nicht, was ihr euch hier vorstellt. So sehr ich Berlin mag, aber auch in dieser Stadt kann nicht jeder Neubau ein Ausbund an Schönheit und Grazie sein, wobei auch zu beachten gilt, dass Geschmäcker verschieden sind.


    Ich freue mich hingegen, dass endlich auch um den Hbf. herum gebaut wird.


    P.S. Bin neu hier und dies war mein erster Beitrag :)

  • Ganz ehrlich: an dieser Stelle muss jedes Haus / Gebäude der Inbegriff von Architektur sein. Lohnt sich nicht drüber zu diskutieren, solange es nicht final ist. Was sollen denn die ganzen Zugreisenden denken die da ankommen und so nen Hanover lookalike vorfinden?

  • Ja was sollen die Zugreisenden denn denken? Deren Blick wird sicher am ehesten auf das Kanzleramt in der Ferne fallen und das Meininger-Hotel wird wahrscheinlich nur kurz mit einem Blick gestreift. Es kommt ja auch später darauf an, wie das Gebäude zusammen mit den anderen gebauten Gebäuden wirkt, da kann sich noch einiges in der Wahrnehmung ändern.

  • ^^ Eben, man wird das Hotel gar nicht wahrnehmen. Das Gebäude ist so umbaut, dass es überhaupt nicht in Erscheinung tritt. Man steigt aus dem Bahnhof aus und blickt auf den Cube von 3x Nielsen!


    Schaut mal auf diese Perspektive, das Meininger hab ich farbig angemalt
    https://model2.de/light/1288/meininger984e.jpg


    Vom Kanzleramt sieht man das Gebäude auch nicht, wie man auf meiner bescheidenen Visualisierung erkennen kann.
    https://model2.de/light/1288/fraglich2qa4.jpg