Quartier am Tacheles

  • Die Zwangsversteigerung die eigentlich am Montag stattfinden sollte wurde abgeblasen. Die HSH Nordbank begründete die Absage mit noch laufenden Vorgesprächen. Der Tacheles-Verein vermutet dagegen eine bereits getroffene Kaufvereinbarung mit Investor Harm Müller-Speer.
    Unterdessen hat das Cafe Zapata ihre Lokalität gegen sogar geräumt und dafür eine Zahlung von 1 MEURO erhalten; von wem weiß man nicht.


    Es bleibt spannend...


    Artikel Mopo

  • Tacheles-Randbebauung Friedrichstraße wird "Jugendhotel"

    Die Zukunft des Tacheles ist weiter offen, in zwei Bestandsbauten am Rand des Areals dagegen tut sich etwas: Die Häuser Friedrichstraße 113 und 112b werden in Kürze zu einem "Jugendhotel" umgebaut.
    Friedrichstraße 113 beherbergt derzeit noch eine Bar, das benachtbarte italienische Lokal musste letzte Woche ausziehen. In 112b befindet sich noch die bekannte "Kingsize Bar" im EG. AKP Architekten Kauschke + Partner bauen beide Häuser zu einem "Jugendhotel" um und rekonstruieren ehemalige Hinterhäuser.


    Mehr Infos auf der Seite des Architekturbüros http://www.architekten-kauschke.de/ge_hotel_02.html

  • Die Berliner Zeitung schreibt mal wieder über die undurchsichtige Lage beim Tacheles. Demnach versuche Anno Jagdfeld das Gelände von einem Immobilienhändler verkaufen zu lassen. Der Händler - Arne Piepgras - wolle das Grundstück sogar selbst kaufen um dort eine Kunsthalle zu etablieren. Zahlungskräftige Interessenten habe er jedoch noch keine.


    Derweil strebt die HSH-Nordbank als Zwangsverwalter weiterhin eine Versteigerung des Areals an. Unklar sei auch ob und in welcher Höhe noch eine Grundschuld besteht. Das Amtsgericht Mitte erhebt deswegen momentan ein Altlasten-Gutachten.


    Lange Rede gar kein Sinn. Wie lange uns diese Stadtbrache noch erhalten bleibt ist derzeit nicht absehbar :Nieder:


    Artikel Berliner Zeitung

  • Schade, daß nichts aus diesem Entwurf geworden ist: http://www.dp-arch.de/urban_d/johann/r-j-pic3.html
    http://www.dp-arch.de/urban_d/johann/r-j-pic1.html
    http://www.dp-arch.de/urban_d/johann/r-j-pic4.html



    Da hätte man das Tacheles (saniert) auch integrieren können.


    Im Zusammenspiel mit dem Museumsforum (wenn die Fertigstellung mal kommt) würde die Oranienburger damit ein angenehmes Flair bekommen.


    Die Zeiten des Tacheles sind wohl vorbei (was aber eh konzeptbedingt ist).

  • Ja, der Entwurf hatte was von zeitloser Noblesse. Weiss man eigentlich, woran es letztlich dann wirklich gescheitert ist?

  • Das Scheitern des Projektes ist auf die Vielschichtigkeit der Probleme dieses Standortes zurückzuführen.
    Überzogene Erwartungen der Investoren, das Standortimage mit einer damals seit den 90ern etablierten und sehr ortsfesten Post-Wende Kulturscene und nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass an diesem Standort zurückblickend noch keine Investition jemals so richtig Früchte getragen hat. Der Passagenbau der Friedrichstrassenpassage war von Anfang an eine Fehlinvestition und schaffte es gerade so durch die Krisen des 20. Jahrhunderts, bis der Haupttrakt mit Kuppelbau noch zu DDR-Zeiten geschliffen wurde.
    Man könnte fast meinen da steckt der Wurm drin, aber als Investor würde ich mich an diesem Standort nur mit sehr viel Vorsicht wagen.
    Das leider gescheiterte Konzept mit einer Remineszenz an NY (Flatiron Building) und einer Mischung aus Gewerbe, hochpreisigem Wohnen und der Anlage eines kleinen Parks hätte sicher diesem Standort gut getan, wäre aber nur sehr schwer politisch und dem sozialen Umfeld geschuldet durchzusetzen gewesen.
    Aber so, wie es jetzt ist, kann es auch nicht bleiben!
    Mal sehen, wer eine bessere Idee, und natürlich auch das Geld dazu hat.

  • P.S.: Vielleicht wird es leicht abgeändert doch noch einmal so gebaut, da sich die soziokulturelle Umgebung in den letzten drei Jahren im Bereich der Oranienburger stark geändert hat. Nur rein hochpreisiges Gewerbe und Wohnen geht hier IMHO immer noch nicht, und sollte auch nicht, da es dem Charakter des Viertels nicht entspricht.
    Werde mir das Baufeld am kommenden Wochenende noch mal näher anschauen.

  • Was ist eigentlich mit dem Grundstück neben dem Tacheles, wenn man davor steht links. Gehört das mit zum Tacheles ? Im Moment ist dort ein schäbig aussehender Parkplatz. Gibt es für dieses Grundstück irgendwelche aktuellen Pläne ?



    eigenes Bild, gemeinfrei

  • Die HSH als Gläubigerbank ist immer noch dabei es zu verkaufen. In den letzten PM dazu wurden Preise von mittlerweile ca. 200 Mio. genannt.

  • Warum sollte hochpreisiges Wohnen hier nicht funktionieren?

    Das Scheitern des Projektes ist auf die Vielschichtigkeit der Probleme dieses Standortes zurückzuführen.
    Überzogene Erwartungen der Investoren, das Standortimage mit einer damals seit den 90ern etablierten und sehr ortsfesten Post-Wende Kulturscene ...


    Wenn man es rein städtebaulich betrachtet und die sozialen bzw. soziokulturellen Aspekte mal außen vor läßt, dann wäre das Konzept mit den New York Reminiszenzen das Beste gewesen, was der Ecke hätte passieren können. Rein architektonisch hat der Entwurf überzeugt. Die geplanten Gebäude hätten sich in die bestehende Bebauung eingefügt, diese gleichzeitig aber auch weiterentwickelt.


    Warum sollte hochpreisiges Wohnen an dieser Stelle nicht funktionieren? Werfen wir mal einen Blick in die östlichen Stadtteile Londons, wie es dort im Vorfeld der Olympischen Spiele 2012 zugegangen ist. Die dortigen Immobilienmakler waren sehr erfolgreich darin, hochpreisige Wohnungen ausgerechnet dort an Investmentbanker zu verkaufen, wo Künstler, Szene und Subkultur vorhanden sind/waren. Offenbar lechzen gutverdienende Yuppies danach, in genau solchen Gegenden mit morbidem Charme zu wohnen. Der Bereich Tacheles/nördl. Friedrichstr./Oranienburgerstr. müsste aus den genannten Gründen doch super attraktiv sein.
    Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass das geplante Projekt gescheitert ist, weil es keinen Markt für hochpreisige Wohnungen gibt. Vielleicht ist das Projekt auch deswegen gescheitert, weil die Vertriebsleute einfach unfähig sind, die Flächen an den Mann zu bringen. Und das Argument, dass Einkaufspassagen hier nicht laufen, ist ebenfalls keine hinreichende Erklärung. Dann soll der Projektentwickler eben Handel und Gewerbe weglassen und in dem Projekt ausschließlich Wohnungen anbieten (vorausgesetzt, daß die städtischen Entscheidungsträger eine solche Nutzung mitmachen würden).


    Ich würde mir wünschen, dass es hier eine ähnliche Entwicklung gäbe wie in der Luisenstadt (Stichwort Fellini Residences)

  • Die Nachwende-Bebauung hat sich die Friedrichstraße entlang über die Stadtbahntrasse und die Spree hinweg nach Norden vorgearbeitet. Nicht immer schön aber preislich über dem Durchschnitt.


    Somit sollte also die Zeit reif für eine hochwertige Bebauung des Tacheles-Areals sein.


    Angesichts der enttäuschenden Plattheit des Appartementhauses Am Zirkus könnte ein Komplex im New-Urban-Style,
    wie vor fast 20 Jahren vom Büro Duany/Plater-Zyberk angedacht, durchaus punkten.


    Ich wäre dafür! :daumen:

  • Tacheles Areal verkauft 2

    Auch die Berliner Zeitung berichtet jetzt: http://www.berliner-zeitung.de…es,10809148,28529156.html


    Hier gab es noch ein paar zusätzliche Informationen:
    Geplant sei, dass die Häuser auf dem Areal saniert werden. Außerdem sollen weitere Wohn- und Geschäftshäuser neu errichtet werden. Für das ehemalige Kunsthaus sei eine kulturelle Nutzung vorgesehen.


    Interessant ist welche kulturelle Nutzung vorgesehen ist und natürlich die Architektur des Ganzen.

  • ^ Um welche weiteren Häuser, die saniert werden sollen, handelt es sich denn? Steht auf dem Areal ohnehin nicht nur das ehemalige Tacheles? Merkwürdig.