Rhein-Main-Arena - Groß-Multifunktionsarena geplant

  • Auch vor dem Sommer 2015 ist dann doch wieder nichts passiert. Heute berichtet die Frankfurter Rundschau, dass die Ausschreibung für eine Multifunktionshalle in der ersten Dezemberwoche im europäischen Amtsblatt veröffentlicht werden soll. Die Frist im sogenannten Interessenbekundungsverfahren soll am 25. Januar 2016 enden. Als Eckdaten werden eine Kapazität von 15.000 Zuschauern und Investionskosten von 150 Millionen Euro genannt.


    Das Hauptproblem, die Verkehrsanbindung der neuen Halle, ist nach Angabe der Zeitung gelöst. Nach Abstimmung mit dem Land Hessen habe sich ergeben, dass eine Abbiegespur von der A661 nachträglich in den Bebauungsplan für den Kaiserlei-Kreisel eingearbeitet werden könne.


    Nachtrag: Ein Foto des vorgesehenen Baugeländes hatten wir noch nicht, hier ist eines:



    Bild: Schmittchen

  • Endlich tut sich was! Wird auch endlich Zeit, fast jede größere Stadt in Westeuropa und Nordamerika hat eine halbwegs moderne Arena.


    Denke aber die Arena wird etwas teurer als 150 mio werden. Selbst in Kanadischen Provinzmetropolen kosten solche Multi-purpose NHL Arenen so um die $250 mio, die ganz neue NHL Arena in Quebec City hat sogar $370 mio gekostet.


    Sehr cool wäre übrigens eine 360° Medienfassade wie in Krakau, Polen.

  • Cool für alle, die gelegentlich dran vorbeikommen oder gerade zu einem Event da hin kommen. Ansonsten ist öffentliches Geblinke so prollig, wie manche hier Offenbach gerne darstellen.

  • Pressemitteilung der Stadt von heute:


    Ausschreibung für Multifunktionshalle am Kaiserlei gestartet

    Die europaweite Ausschreibung für das Investorenauswahlverfahren für Planung, Errichtung, Betrieb und Finanzierung einer Multifunktionsarena für Profi-Sportveranstaltungen und Konzertveranstaltungen am Kaiserlei wird jetzt gestartet. In enger Zusammenarbeit der Städte Frankfurt und Offenbach wurden die Anforderungen an den Investor definiert, das in Frage kommende Gebiet eingegrenzt und das Ausschreibungsverfahren festgelegt. Bürgermeister Olaf Cunitz freut sich, dass mit der Ausschreibung die Grundlagen für ein spannendes interkommunales Projekt der Städte Frankfurt und Offenbach gelegt werden. „Beide Städte haben große gemeinsame Potentiale, die es zu heben gilt. Dies wurde in diesem Jahr besonders durch den Architektursommer und das Expertenpanel unter dem Titel 'Ein Stadtraum ohne Grenzen' deutlich. Die Multifunktionshalle kann dabei ein wichtiger Baustein sein.“


    Ungeduldig – vor allem auch auf Seiten der Profisportvereine, die die geplante Halle nutzen wollen – wurde diese Ausschreibung erwartet. Daher freut sich Sportdezernent Markus Frank, dass mit der Ausschreibung nicht nur ein städtebauliches Kooperationsprojekt gestartet wird, sondern auch die Frankfurter Profivereine Fraport Skyliners und Löwen Frankfurt eine neue, moderne Wirkungsstätte finden. Hier können Wettkämpfe künftig vor einer eindrucksvollen Zuschauerkulisse ausgetragen werden und Sponsoren können besser in die Vereinsarbeit eingebunden werden. Das erzeugt nicht nur gute Stimmung während der Spiele, sondern sorgt auch für den wirtschaftlichen Erfolg der Mannschaften“.


    Die Entscheidung, eine Multifunktionsarena im Wege eines Erbpachtrechtes auf Offenbacher und Frankfurter Gemarkung zu errichten, reicht einige Jahre zurück und wurde durch einen Grundstücksvertrag beider Städte ermöglicht. Die Umbauarbeiten des Kaiserleikreisels brachten jedoch einige rechtliche Hürden mit sich, die nunmehr beseitigt sind. Nachdem im Spätsommer diesen Jahres seitens des Hessischen Verkehrsministeriums bestätigt wurde, dass eine Ausschreibung aufgrund der vorgelegten Gutachten zur verkehrlichen Erschließung der geplanten Multifunktionsarena mit dem Umbau des Kaiserleikreisels „verkehrlich verträglich“ ist, war grünes Licht für die finalen Arbeiten für die lang ersehnte Ausschreibung gegeben. Ein renommiertes Rechtsanwaltsbüro hat die Rahmenbedingungen für die Ausschreibung in Abstimmung mit den beteiligten Behörden zusammengetragen und in einem Informationsmemorandum näher präzisiert.


    Diese Informationen können interessierte Investoren nunmehr beim Frankfurter Liegenschaftsamt anfordern und bis zum 8. Februar 2016 einen Teilnahmeantrag für das Ausschreibungsverfahren stellen. Der Bewerber muss seine persönliche Lage, seine wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit nachweisen sowie seine technische Leistungsfähigkeit für Planung, Bau, Betrieb und Finanzierung einer solchen Halle anhand von drei Referenzprojekten aus den letzten zehn Jahren belegen. Es ist geplant, nach Prüfung der vorgelegten Unterlagen mehrere Bewerber zur Abgabe eines konkreten Angebotes aufzufordern und mit diesen das Verhandlungsverfahren fortzusetzen. In dieses Verfahren werden die Profisportvereine, die in der Halle ihre neue Spielstätte finden sollen, mit eingebunden, um eine größtmögliche Qualität und Nutzerzufriedenheit zu erzielen.

  • Wollte ich auch gerade posten.


    Leider nur 13.000 Plätze (zumindest laut FR Online). Hatte auf 15.000 Plätze gehofft, so dass man zB auch mal eine Eishockey-WM nach Frankfurt holen kann, 13.000 Plätze werden leider nicht ausreichen. Auch für NHL und NBA Exhibition games könnte es da eng werden...gut aber, dass die Teams in die Planung eingebunden werden, so sollte eine State-of-the-Art Arena dabei herauskommen.


    http://www.fr-online.de/frankf…men,1472798,32982260.html


    EDIT


    Laut FNP bzw der Stadt Frankfurt sind auch 15.000 Plaetze denkbar, wenn der Investor dies wuenscht.


    Fertigstellung fruehestens 2019, aber das war ja klar. Ein Investor soll Sommer 2016 vorgestellt werden. Baustart Sommer 2017 waere ja dann moeglich.

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  • Steht die Multifunktionsarena wieder auf der Kippe?

    LinkDie FAZ berichtete in ihrer heutigen Printausgabe, dass die neue Offenbacher 4er-Koalition aus CDU, Grünen, FDP und Freien Wählern das Projekt Multifunktionsarena nicht mehr vorantreiben will; es soll die Meinung vorherrschen, auf dem Offenbacher Geländeteil sollten besser gewerbesteuerzahlende Betriebe angesiedelt werden. Während das Projekt als Herzensangelegnheit des Offenbacher OB Schneider gilt, sieht CDU-Fraktionschef Freier keinen Bedarf für eine Halle. Die Grünen, die das Projekt vorher mitgetragen haben, sind umgeschwenkt.


    Sollte Offenbach abspringen, wird's teuer. Zum einen für Offenbach, das in diesem Fall zum Ersatz vergeblicher Planungskosten herangezogen würde, denn immerhin gibts einen Vertrag, auf dessen Grundlage die laufende Ausschreibung begonnen wurde.


    Aber auch das Projekt selbst würde teurer, weil ohne die Offenbacher Grundstücksteile geplant werden müsse. Ende 2015 habe die Stadt bereits ein Grundstück benannt, das im Eigentum des Allgemeinen Almosenkastens stehe, auf dem das Projekt ohne Offenbacher Beteiligung verwirklicht werden könne. (Wäre interessant zu wissen, welches Grundstück das sein soll).


    QUelle: FAZ RMZ 13.6.2016, S. 37

  • Man, man, das geht jetzt schon seit Jahren so und die Stadt Frankfurt ist immer noch naiv genug zu glauben, dass das noch mal was wird mit Offenbach. In Offenbach denkt man eben provinziell. Es wird jetzt wirklich mal Zeit Plan B aus der Schublade zu holen oder doch direkt neben der Commerzbank-Arena zu bauen (in Hamburg funktioniert das ja auch mit zwei Arenen nebeneinander und die Verkehrsanbindung zu den Arenen in Hamburg ist vergleichbar).

  • Mich kotzt das mittlerweile auch echt an. Was sich nach der Wahl in OF abspielt, ist sowieso nicht nachzuvollziehen. Mit OB Schneider hat die Stadt ein großes Los gezogen. Man wird den Eindruck nicht los, es geht nur darum, ihm eins auszuwischen. CDU und GRüne sind für OF leider keine gute Wahl gewesen.

  • Mich kotzt das mittlerweile auch echt an. Was sich nach der Wahl in OF abspielt, ist sowieso nicht nachzuvollziehen. Mit OB Schneider hat die Stadt ein großes Los gezogen. Man wird den Eindruck nicht los, es geht nur darum, ihm eins auszuwischen. CDU und GRüne sind für OF leider keine gute Wahl gewesen.


    Aus rein sachlichen Gründen hat die CDU den Bau der Multifunktionsarena schon immer abgelehnt.
    Der Kaiserlei ist jetzt schon verkehrstechnisch überlastet. Nach dem Umbau ist der Kaiserlei immer noch vollständig ausgelastet und da war die Arena gar nicht berücksichtigt Hinzu kommt, dass der OB Zusagen bezüglich Beteiligungen und Grundstücksverhältnisse gemacht hat, die für die Stadt von Nachteil sind über die Bewirtschaftungs- und Infrastrukturfragen hinaus. Zudem haben wir auch schon eine Stadthalle, die kaum noch genutzt wird. Für eine neue Halle gibt es überhaupt keinen Bedarf.


    Dann nochmal grundsätzlich zu der meines Erachtens nicht mal ansatzweise nachvollziehbaren Aussage, mit Schneider hätte die Stadt das große Los gezogen. Neben dem Klinikum-Desaster, welches Schneider als Aufsichtsratsvorsitzender und zeitweise auch zuständiger Dezernent, zudem als treibende Kraft beim Abbruch des Markterkundungsverfahrens direkt zu verantworten hatte und somit mit einem Schlag der Stadt einen Schaden von über 300 Millionen Euro zugefügt hat, ist er in seiner mittlerweile über 10 jährigen Amtszeit als OB und Planungsdezernent und nochmal davor als Bürgermeister nicht in der Lage gewesen, sich auch nur rudimentäre Kenntnisse über Planung, technische Zusammenhänge, Vergabeverfahren oder irgendwas davon anzueignen. Er gibt ein paar Architekten-Phrasen von sich, die er nicht mal verstanden hat, wirft aber baurechtliche Vorgaben durcheinander, weil er auch hier sich niemals mit den fachlichen Dingen auseinandergesetzt hat. Er zitiert munter aus Planungsgutachten und bewirbt diese, obwohl er sie sich vorher nie angesehen hat, sondern alles inhaltliche nur aus begleitenden Powerpointpräsentationen zieht oder aus irgendwelche Phrasen, die ihm vorher seitens der Planer zu Ohren gekommen sind.


    Generell wurde bislang vollständig nach den Wünschen der Investoren agiert, auch weil seitens des OB (er macht dann immer die Besprechungen) schlicht die fachliche Kompetenz fehlt, diesen sinnvolle Vorgaben zu machen. Statt dessen verspricht er ihnen aber alles möglich, teilweise auch Dinge, die rechtlich gar nicht machbar sind. Wie in einer kürzlich veröffentlichten Studie der Uni Weimar ausgeführt wurde: "Stadtplanung findet in Offenbach nicht statt".


    Es werden Freiflächen mit Reihenhaussiedlungen übersäht, die meist an große Anbieter voll vergeben werden, um weniger Arbeit mit etwa Einzelvergaben von Grundstücken zu haben, die dann aber auch höhere Qualität bringen würden. Die Hafenbebauung ist qualitativ weil hinter dem zurück, was sein Vorgänger damals erachtet hat, sowohl baulich als auch finanziell. Die baulichen Fehler (zu dicht, daher keine ausreichende Beleuchtung, Allerweltsinvestorenarchitektur, falscher Standort für eine Schule) werden uns in naher Zukunft auf die Füße fallen, die finanziellen haben schon innerhalbeiner Woche nach der OB-Wahl (davor wurde es leider erfolgreich unter der Decke gehalten) dazu geführt, dass eine Bürgschaft für die SOH von 12 Millionen notwendig wurde, weil sonst alle laufenden Projekte gestanden hätten (so auch das Stadion, welches nochmal ein eigenes Trauerspiel ist und auch hier direkt Schaden durch das dilettantische Agieren des OB angerichtet wurde). Für unsinnige "Visionen" wurden immer wieder Kredite aufgenommen, Denkmäler aus Desinteresse oder weil sie "im Weg" waren, zerstört. Die Bebauung der Berliner Straße an der Ecke Kaiserstraße bringt uns langfristig die große Bausünde mitten in die Stadt.


    Und die neue Koalition? Stellt jetzt Qualität vor Quantität. Alle Bauvorhaben werden sachlich geprüft um das Beste für die Stadt zu erreichen. Investoren werden nicht mehr einfach nach Gewinnoptimierung agieren können, sondern werden Vorgaben der Stadt erfüllen zu haben. Es wird also wieder Stadtplanung stattfinden!
    Die Verkehrsführung am Marktplatz wird erst geändert, wenn das auch eine nun durchzuführende gesamte Verkehrsbetrachtung für die Stadt hergibt. Eine solche wurde nämlich noch nie erstellt. Daher hätte der Marktplatzumbau in der 2013 verabschiedeten vom OB gewünschten Form verkehrlich zu einem totalen Chaos geführt.


    Es braucht mir hier wirklich keiner mehr kommen, "die Stadt hätte das große Los gezogen". Was bisher "positives" geschah, ist meist Eigeninitiative oder Kosmetik (sehr teure, viel zu teure) gewesen. :nono:

  • Die Personalkritik an Herrn OB Schneider kann ich als Außenstehender nicht beurteilen, aber in der causa Mehrzweckhalle teile ich deine Einschätzung nicht. Aus einer Nachfrageschwäche bei der Stadthalle Offenbach zu schließen, es gäbe keinen Bedarf für eine Multifunktionsarena, ist m.E. abwegig. Beide Hallen sind nicht vergleichbar. Mit max. 4000 Plätzen (unbestuhlt) und einer realtiv kleinen Bühne kommt die Stadthalle Offenbach als Konkurrent für die Arena gar nicht Betracht. Auch von ihren technischen Voraussetzungen her ist sie weder zeitgemäß noch geeignet für Verantaltungen, auf die die Arena abzielt. Wenn die Offenbacher Stadthalle nicht läuft, wäre das eher ein Grund über deren Abriss und Neukonzeption einschließlich Neubau nachzudenken, als sie gegen die Multifunktionsarena auszuspielen.

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  • Dass die Stadthalle nicht konkurrenzfähig ist, steht leider außer Frage. Es sind weit modernere Hallen vergleichbarer Größe in direkter Umgebung. Aber auch größere Hallen, die auch in gleicher Größe wie die Multifunktionsarena laufen. Und bevor man mehrere Halle nur teilauslastet, wäre es sinnvoller, Schwerpunkte zu setzen.
    Aber unabhängig davon, hat durch die technischen Umstände in diesem Gebiet die Stadt Offenbach dann viele Lasten zu tragen, die sie so gar nicht bewältigen kann, ohne einen wirklichen Mehrwert. Wenn die Stadt Frankfurt dann die Probleme auf Offenbacher Gebiet abwälzt (kein Vorwurf an Frankfurt), haben sie sich nicht mehr darum zu kümmern, kassieren aber die Gewerbesteuer und den Imagegewinn, schließlich liegt die Halle auf Frankfurter Gebiet. Aus Offenbacher Sicht ist dies also so einfach objektiv nicht tragbar, weil auch schlicht gar nicht von Offenbach leistbar.


    Einfaches technisches Problem, hat mit Politik nichts zu tun (außer der üblichen Verfahrensweise des OB, gegenüber anderen Dinge zu versprechen, die die Stadt gar nicht erfüllen kann).

  • So wie ich das verstehe kommt Offenbach aber nicht mehr so einfach aus der Nummer raus, zumindest wird es dann wohl richtig teuer. Erinnert etwas an Terminal 3 das ganze.

  • "Kardinal" fällt ja seither durch äußerst negative Einschätzungen der Lage auf. Und dass er dabei objektiv auch nicht immer richtig liegt, zeigen die Ausführungen zum Luisenhof, 1. Bauabschnitt damals. Da hat sich Unkenntnis mit falschen Einschätzungen gepaart.

  • Das liegt aber an den Zahlen (hier: stark geminderter Verkaufspreis) und den schriftlichen Grundlagen. Der städtebaulicher Vertrag sagte selbst, dass der Investor nach Fertigstellung des ersten Gebäudes bei Unrentabilität den Rest des Geländes zurückgeben kann.
    Diese Unterlagen habe ich eingesehen und leider ergibt sich da ein ganz anderes Bild, als es die Pressemitteilungen und Architekturrenderings der Stadt zulassen.


    Und zur Multifunktionsarena gehört halt auch die verkehrliche Infrastruktur und die Frage des kulturellen Angebots in der Region dazu. Das musste ich in diesem Zusammenhang eben mal mitteilen, weil hier der Standpunkt der neuen Koalition aufgrund eines Teilaspekts beurteilt und als persönlich politische Schelte verurteilt wurde, obwohl ganz eindeutig sachlich Zwänge zu dieser Ablehnung führten, die auch bis heute nicht ausgeräumt sind. Ob man diese teilt, wie man diese einschätzt ist ja eine andere Sache und kann auch immer diskutiert werden, aber es ist einfach unredlich, ohne weitere Aspekte außer einer verkürzten Berichterstattung gleich über irgendwelche Motive zu spekulieren und damit dann die noch nicht mal richtig begonnene Arbeit mehrerer Fraktionen zu verurteilen.

  • Ich kann jedenfalls nicht erkennen, dass OF eine bessere Zukunft bevorsteht. Schon der Umstand, dass die neue Koalition aus vier Parteien besteht, lässt Schlimmes erahnen. Dass sachliche Gründe hinter der Ablehnung der Multifunktionshalle - die ja ein noch zu findender Investor finanzieren soll - stehen, bezweifle ich. Eher die Kleinkrämer-Mentalität von Leuten, die den Kerbeborsch für die höchste deutsche kulturelle Errungenheit halte. Ein „urbaner und durchgrünter Dienstleistungsstandort“ klingt jedenfalls nach planlosem Blabla. Ob OB Schneider so viele Fehler gemacht wird, wie ihm seine Gegner vorhalten, vermag ich nicht zu beurteilen. Jedenfalls hatte er den Blick mal über die Kleingartengrenze geworfen und sich für eine gemeinsame Entwicklung mit Frankfurt geöffnet. Es steht zu befürchten, dass diese wieder verloren geht. Das wird beiden schaden, aber OF viel mehr als Frankfurt. Schade ist es allemal.


    Und was heißt hier denn "verkehrstechnisch überlastet"? Ich wundere mich schon immer, wenn sich alle über den angeblichen Verkehrinfarkt im Rhein-Main-Gebiet aufregen. Natürlich geht's hier nicht zu wie im Odenwald. Was erwartet man denn eigentlich in einer Großstadt? Büllerbü-Idylle? Im Berufsverkehr ist am Kaiserlei immer Stau. Daran wird sich auch nicht ändern - weder mit oder ohne Halle, noch vor oder nach dem Umbau. Mit dem Verkehrsargument könnte man übrigens auch gegen die Frankfurter Messe, den Hauptbahnhof der gleich die ganze Innenstadt argumentieren: Klar, wenn da Wiesen wären, wär's ruhiger.

  • Dass man mich nicht falsch versteht, ich bin jederzeit bereit, meine Bedenken sachlich zu erläutern. Und meine Vorbehalte gegenüber den Qualitäten des OB gründen alle auf fachlichen Erfahrungen, die ich leider aus nächster Nähe machen musste. Auch bezüglich der Auseinandersetzung mit Unterlagen, die leider nicht so einfach allen zur Verfügung stehen, obwohl man sich über das PIO (politische Informationssystem) schon eine Menge an Unterlagen ansehen und dann gegebenenfalls auch selbst besser beurteilen kann.


    Was nicht angeht ist, dass hier eine Reihe von ehrenamtlich tätigen Menschen einfach pauschal als kulturell rückständig klassifiziert, denen zudem auf pauschaler Unterstellung basierend unlautere Methoden bei der Entscheidungsfindung unterstellt werden, obwohl man am Ende möglicherweise noch nicht einmal eine einzige Person dort überhaupt nur kennt. Diese Arroganz erstaunt und ich würde gern wissen, wer von den dort tätigen und mit der Entscheidungsfindung befassten denn genau aufgrund welcher Aussage Anlass zu diesem persönlichen Urteil gibt.


    Ich will niemanden einfach belehren, aber ich denke doch, wenn offensichtlich nur begrenzte Informationen zur Verfügung stehen (was natürlich kein Vorwurf sein kann), dann zeige ich gern weitere Punkte auf, sofern sie mir zur Verfügung und zum Einblick stehen und biete hierzu Diskussionen an. Auch ich lasse mich gern eines besseren belehren, egal von wem mit welcher Ausbildung, wenn das konstruktiv und nachvollziehbar dargelegt wird. Aber pauschalen Urteilen muss ich einfach widersprechen und Beleidigungen ganzer Gruppen sollten sich eigentlich selbstverständlich ausschließen. Vor allem, wenn man genannte Sachverhalte gar nicht kennt und diese dann obendrein noch genauso pauschal in Abrede stellt.


    Die verkehrstechnischen Untersuchungen (mit dem Ergebnis der totalen Auslastung OHNE Betrachtung der zusätzlichen Belastung durch An- und Abfahrt bei Veranstaltung in einer dort befindlichen Großhalle sind übrigens Teil der Antragsunterlagen zum Umbau des Kreisels beim Bundesverkehrsministerium gewesen (ist auch eine andere Ebene als der Dorfschultheiß mit seinem Kerbborsch...). Ob das nun bezweifelt wird, ist mir mehr oder weniger egal, weil es eine gutachterliche Feststellung ist, die mir etwas fundierter erscheint, als ein Bauchgefühl im großmütig erduldeten Feierabendstau.

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  • Nach einem Bericht der FAZ in ihrer heutigen RMZ (Printausgabe, S. 44) hat sich jetzt anscheinend auch die IHK Offenbach eindeutig gegen die Multifunktionsarena positioniert. Der IHK-Präsident Clouth wird zitiert, man sei schon immer gegen die Halle gewesen und warne davor, "Filetgrundstücke" leichtfertig zu vergeben. Die Entwicklung des Kaiserlei-Gebietes müsse sich am Masterplan zur Stadtentwicklung orientieren, der dort weg von Großgebäuden hin zu kleinteiligeren Strukturen wolle. Der "Dienstleistungspark Kaiserlei" brauche attraltive Straßenräume und Gastronomie und soll mit den Grünflächen Main verbunden werden.


    Bisher sei völlig unklar, wie der Verkehr flüssig fließen solle, wenn die geplante Halle an 365 Tagen im Jahr mit 13.000 Besuchern voll ausgelastet sei.


    Ich frage mich, woher er diese Zahlen nimmt. Jeder Hallenbetreiber würde sich die Finger lecken nach solchen Auslastungszahlen; ist ja wohl eher Stimmungsmache. Schade eigentlich, dass die Verkehrsgutachten, auf die sich manche beziehen, nicht zugänglich sind. Ich würde einen Blick in die Primärquellen solchen Meinungsäußerungen jedenfalls vorziehen.


    Zu den Verkehrsverhältnissen:
    In der Begründung zum Bebauungsplan Nr. 614A „An der BAB 661 – Zwischen Strahlenbergerstraße und Berliner Straße“ steht zu den Verkehrsverhältnisse, dass für die dort bisher vorgesehen Baufelder von zusätzlichen Fahrten in der Größenordnung von 19.500 PKW und 1.200 LKW ausgegangen wird. Mit Multifunktionshalle würde ein Teil dieses Verkehrs ersetzt durch den Ziel- und Quellverkehr der Halle; Größenordnung unbekannt. Hinzu kommt, dass dies Tageswerte sind und man natürlich auf die Verteilung des Verkehrs über den Tag schauen müsste. Ein gut besuchtes Basketballspiel in den Abendstunden oder am Sonntagnachmittag wird gewiss andere Auswirkungen haben als eine Großveranstaltung zur morgendlichen oder abendlichen Verkehrsspitze, was eher die Ausnahme sein dürfte; hinzu kommt, dass die Bedeutung der ÖPNV-Anbindung mit vier S-Bahn-Linien für die Halle unklar ist ist, aber sicher anders zu beurteilen ist als für den normalen Verkehr eines Baugebiets; will sagen, es ist völlig unklar mit wievielen Kfz-Fahrt in bezug auf die Halle eigentlich gerechnet wird. Ich möchte damit nur ausdrücken, dass die Verhältnisse enorm komplex scheinen, ich aber schon den Eindruck habe, das Thema Verkehr wird hier zum KO-Kriterium aufgebaut, weil es sonst nicht viele Argumente gibt.

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