Spittelmarkt-Thread

  • ^^ Sehr gut, besonderes dass:

    Für die Gebäude ist eine Gestaltungsvariante zu planen und zu entwickeln, die sich in die Umgebung einpasst, ohne den Charakter der jetzigen Architektur zu verlieren
    .

  • Es fahren sogar Autos dort lang. Gestern hat sich die Eröffnung scheinbar noch nicht rumgesprochen, es war im Nachmittäglichen Berufsverkehr noch sehr leer dort. Sehr beeindruckend ist der Flüssteraspahlt. Die angrenzende Leipziger Straße übertönt eh alles


    http://farm9.staticflickr.com/8010/7313190094_91145780ef_b.jpg[/ur]<br>

    http://</p><p><br></p><p>Ich habe zufaelligerweise diese Foto von 1990 gefunden, und soll ich zugeben dass mir eine Träne runtergefallen ist.</p><p><br></p><p>[ur]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/08/Berlin_1990_75560011.jpg/679px-Berlin_1990_75560011.jpg


    Quelle: http://commons.wikimedia.org/w…:Berlin_1990_75560011.jpg



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    Bato

  • Ein wahrhaft urbaner Stadtplatz à la Lüscher, man beachte die Nackensteak-Bude:



    Senatsbaudirektorin Regula Lüscher: "Die temporäre Freiflächengestaltung hier am Spittelmarkt ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass ein städtischer Platz auch mit wenig Mitteln gestalterisch aufgewertet werden kann." (zitiert nach Presseerklärung SenStadt)

  • Eine echte Aufwertung zu einst.


    Ich finde auch hier fehlt noch der Aldi, Netto oder Lidl Flachbau.

  • ^aber dafür ein zweispuriger (!) Radweg, der nur leider nicht genutzt wird.:D
    wenn man sich überlegt, wie die Fischerinsel wohl heute aussehen könnte, hätte es diese unsäglichen Kulturrevolutionäre nicht gegeben.

  • Ich finde auch hier fehlt noch der Aldi, Netto oder Lidl Flachbau.


    ...ein hochwertiger Flachbau macht durchaus was her.Ich verstehe die weit verbreitete Abneigung gegen diesen Bautypus überhaupt nicht. Flachbauten und Urbanität sind auch kein Widerspruch. Anspruchsvolle Flachbauten in zentralen Lagen werden aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr errichtet.


    Der Spittelmarkt ist heute als lebendiger Stadtplatz nicht mehr existent. Wenn ich mir das historische Foto ansehe,kommt bei mir aber auch keine Begeisterung auf. Diese Ansammlung eklektizistischer Bauten wirkt auf mich bieder,beliebig und verstaubt. Der Spittelmarkt ist heute totes Hinterland des Zentrum,nur wenige hundert Meter von der Glitzerwelt um den Gendarmenmarkt entfernt.

  • Diese Ansammlung eklektizistischer Bauten wirkt auf mich bieder, beliebig und verstaubt.


    Das haben sich die Herren bei Salamander damals wohl auch schon gedacht und mal eben ihren Bau links der Mitte entstuckt. In diesem Fall war das ein bisschen zu viel des Guten.

  • Dann lieber das verstaubte Leben von vor 100 Jahren, mit seinen Geschäftshäsuern und - oha! - Passanten, als der verlebte Staub der letzten 50 Jahre. Mal schauen, welcher Staub die nächsten Jahre bringen werden. Sicher auch nicht weniger bieder, als einst. Am Verkehr allein kanns ja nicht liegen, wenn man sich alte Bilder anschaut. Zwar war das Verkehrsaufkommen geringer, aber dafür gabs auch viel weniger Platz und Straßenbahnen und Pferdeomnibusse sind/waren ja auch nicht die schnellsten.


    Aber bei bleibender Straßenbreite und -führung dieses ganzen Straßenzuges, wird man dort wohl nichts schaffen können. Der heutige Spittelmarkt ist zwar ein Kind seiner Zeit, aber eben kein Vorzeigekind, wie der Ernst-Reuter-Platz oder der Strausberger, sondern einfach eine Kollateralschaden der DDR-Verkehrsplanung.


    Statt des Imbiss und drei grüner Bänke, die sicher große Kunsterwerke eines großen Künstlers sind, der damit die Offenheit Berlins darstellen wollte blablabla...hätte man lieber den Spindlerbrunnen dort aufstellen sollen. Ein Platz braucht eben einen Mittelpunkt und einen Wiedererkennungswert. OK, den hat er gewissermaßen auch heute, aber... Außerdem ist dieser Brunnen mit in seiner eleganten Schlichtheit und einfach aufgrund der Tatsache, dass es das einzig Alte am Platz wäre, viel zu schade, um quasi auf nem Hinterhof zu stehen.

  • ^ Man muss nun nicht wegen alles und jedem reflexartig auf Frau Lüscher rumhacken. Ihre Aussage ist hier durchaus korrekt, es wurde


    • eine temporäre Freiflächengestaltung
    • mit wenig Mitteln
    • gestalterisch aufgewertet


    und das lässt sich nicht leugnen - vor allem, wenn man den Vorzustand kennt.


    Hätte man mehr Geld ausgegeben, gäbe es doch auch eine Aufschrei (sooviel Aufwand für eiine temporäre Fläche!!!)
    Zudem zeigt das Foto in #403 eher die Ecke an der fiesen Straßenkreuzung und nicht so sehr den eigentlichen umgestalteten Bereich mit Rasen und Bänken. Der ist besser in #380 und #382 zu sehen. Hier das nostalgische Postkartenflair der Kaiserzeit zurückzuholen, wäre etwas vielverlangt.


    ^aber dafür ein zweispuriger (!) Radweg, der nur leider nicht genutzt wird.:D


    Klar, von wem sowas wieder kommt. Der Radweg wird genutzt, u. a. auch mehrmals wöchentlich von mir und daher weiß ich, dass dies auch viele andere Radler tun. Die Zweispurigkeit ist auch sinnvoll und nötig, da die Wallstraße für Autos eine Sackgasse ist, Radler aber in beide Richtungen zwischen Spittelmarkt und Wallstraße fahren dürfen. Und bei schönen Wetter werden sogar die Bänke genutzt.


  • Hätte man mehr Geld ausgegeben, gäbe es doch auch eine Aufschrei (sooviel Aufwand für eiine temporäre Fläche!!!)


    Dein Argument wäre ja in so weit richtig wenn uns doch die Frau aus der verpupsten Schweiz mal ein Gesamtkonzept mit zeitlichem Horizont für die Zukunft vorstellen würde. Dann würden viele auch mit Temporärlösungen besser umgehen können.


    Da dieser Senat, so wie der davor auch schon, kein Gesamtkonzept hat und auch gar nicht in der Lage ist es kreativ umzusetzen werden wir immer mit diesen Temporärlösungen die dann zur dauerhaften Lösung werden, leben müssen.


    Es läge ja jetzt am Senat zu bestimmen dass nun vielleicht doch mal die in der Gegend alles verändernde Straßenbahn zum Potsdamer Platz zu bauen. Gleiches gilt für den Molkenmarkt. Auch hier lassen Straßenbahn und Umverlegung der Straßenläufe weiter auf sich warten. Ohne diesen Anstoß des Senates wird es leider keine Veränderungen geben.
    Es liegt einzig und allein in der Hand des Senats.


    Der Herr Müller macht da leider ein noch schlechteres Bild als seine Vorgängerin. Man gewinnt mehr und mehr den Eindruck dass man versucht alles nur noch in die nächste Legislaturperiode zu schieben.

  • ^ Auch eine Wiederkehr der Straßenbahn würde keine Jugendstilkaufhäuser zurück vor Ort bringen. Und was sind die Wettbewerbe am Molkenmarkt, wenn nicht Vorboten für Dauerlösungen?


    #Backstein: Völlige Zustimmung. Auf Konstantin's Foto ist so gut wie nichts von den Maßnahmen zu sehen, wenn das schon reicht, um auf Frau Lüscher herumzuhacken, scheint es ein wenig an relevanten Argumenten zu mangeln. Die neue Kreuzung und die Sitzbänke am Ufer wirken optisch schon recht gut und machen den Aufenthalt oder selbst die Durchfahrt per Fahrrad am Spittelmarkt angenehmer als zuvor - da sind mir temporäre Verbesserungen weitaus lieber als ewiges warten auf die finalen Lösungen, die sowieso irgendwann kommen.

  • ^ Auch eine Wiederkehr der Straßenbahn würde keine Jugendstilkaufhäuser zurück vor Ort bringen. Und was sind die Wettbewerbe am Molkenmarkt, wenn nicht Vorboten für Dauerlösungen?


    Es geht nicht um die Rückkehr der Jugendstilkaufhäuser (das sollte wohl klar sein) und auch nicht um 3D Animationen von irgendwelchen Luftschlössern, sondern darum dass der Senat einfach kein Konzept hat und auch mittelfristig scheinbar keins haben will oder kann, welches Stein des Anstoßes für eine Restrukturierung der beiden "Plätze" sein kann und muss.


    Wenn es der Senat nicht schafft und auch nicht schaffen will diese ersten wichtigen und unabdingbaren Schritte voranzutreiben, dann werden wir eben über sehr viel längere Zeiträume mit den Provisorien leben müssen.


    Ein Mitleser hier im DAF schrieb mir vorhin eine Mail zu dem Thema.
    Er stellte Anfragen an Herrn Werner Schlömer von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Abteilung Städtebau und Projekte zu genau diesem Thema hier.


    Ich gebe das hier kurz wieder:


    Auskunft vom 03.09.2012 bezüglich Umbau Molkenmarkt/Neubau Straßenbahn:

    Zunächst sind die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für das Vorhaben zu schaffen und die Mittel für den Umbau der Grunerstraße müssen in den Investitionshaushalt eingestellt werden.
    Angestrebt wird beides für das nächste Jahr. Ob das allerdings klappt, ist nicht gesichert.
    Den Umbau der Grunerstraße sehe ich frühestens ab 2016 und den Beginn von Hochbauten ab 2018.


    Am 10. April 2013 folgende Antwort auf erneute Nachfrage:

    Leider gibt es noch keine neuere Entwicklung. Noch immer stellt die gültige Baunutzungsverordnung mit der Dichtebeschränkung das wesentliche Problem dar. Ich hoffe, dass es dennoch dieses Jahr mit dem Plan weitergeht.


    Hinsichtlich der Straßenbahn hat mir der Kollege aus der Verkehrsabteilung, Herr Trosien, mitgeteilt, dass die Verbindung auch weiterhin Zielplanung ist, allerdings wegen anderer Bauvorhaben nicht vor 2019 realisiert werden soll.


    Hier springen einem immer wieder folgende Stichwörter buchstäblich ins Gesicht:
    "hoffe", "frühestens", "nicht gesichert", "nicht vor..." und "irgendwann".


    Klingt alles nicht grad sehr ehrgeizig.

  • Die Dichtebeschränkung durch die BauNVO, die gerade in den Bundestagswahlkampf gerät und deren Novelle wohl nicht vor Ende 2013 greift, war ja bekannt. Die Hochbauten könnte man - auch wenn ein B-Plan aufgestellt ist - nach § 34 BauGB genehmigen. Zudem müsste ja die Planreife bald erreicht sein (nach der Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange) so dass Einzelbauten auch nach § 33 BauGB genehmigt werden könnten. Das ist alles nicht das Problem.


    Ursächlich für die Stagnation ist die verkehrspolitische Unentschlossenheit. Für eine neue Straßenbahn müsste ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden - davon ist nichts zu sehen. Und die rotschwarze Koalition müsste sich bezgl. der Zahl der Fahrspuren einigen und der Frage der Getraudenbrücke. Hier scheint Stillstand zu herrschen.

  • Und was sind die Wettbewerbe am Molkenmarkt, wenn nicht Vorboten für Dauerlösungen?


    Welche Wettbewerbe bitte? Würde mich ja mal interessieren, gerade weil das Molkenmarkt/Klosterviertel Projekt von der Agenda völlig verschwunden zu sein scheint...

  • Der Radweg wird genutzt, u. a. auch mehrmals wöchentlich von mir


    Da ist schön. Ich sehe nur das Bild und einen Radfahrer der zwar auch irgendwo fährt, allerdings nicht auf dem schönen Radweg. :D

  • ^ Vermutlich, weil der gezeigte Radweg zur Wallstraße führt und der gemischte Bus-/Radfahrabschnitt auf der Gertraudenstraße (insbesondere momentan mit der Baustelle) lebensgefährlich ist. Wieso sollte man den Radweg zur Wallstraße benutzen, wenn man in Richtung Alex will? Aber Hauptsache eine Spitze gegen diejenigen Verkehrsteilnehmer losgelassen, die nicht ins eigene eingeschränkte Weltbild passen.


    Welche Wettbewerbe bitte?


    Mein Fehler, ich bezog mich auf die Wettbewerbe am Petriplatz.

  • Ich habe mir mal die Freiflächengestaltung am Spittelmarkt angesehen und will ein paar Fotos zeigen.
    Ein paar Informationen zur Freiflächengestaltung: Der Bauherr war das Bezirksamt Mitte, die Planung stammte vom Büro Bernard & Sattler Landschaftsarchitekten (Berlin). Die Maßnahmen umfassten die Aufstellung von 33 Bänken, die Erneuerung des Bodenbelages und Pflanzungen. Wichtig ist, dass diese Platzgestaltung in Zusammenarbeit mit den betroffenen Anwohnern gestaltet wurde, vor allem das Stadtteilaktiv Spittelkolonnaden hat sich in diesen Prozess eingebracht. Die Einweihung der Anlage erfolgte am 25.5.2012 im Beisein von Regula Lüscher, und bei dieser Gelegenheit hat sie auch die zitierten Bemerkungen gemacht. Das Ergebnis wird offenbar von den Bürgern gut angenommen, und ich würde auch sagen, dass diese Gestaltung den Platz aufgewertet hat.





    Den Beitrag von Konstantin empfinde ich daher als ziemlich unfair und irreführend, weil er überhaupt nicht die Freiflächengestaltung zeigt. Ich würde da Backstein und DaseBLN beipflichten. Man kann die Gestaltung ja schlecht finden, dann sollte man sie aber korrekt darstellen. Ich habe schon den Eindruck, dass Konstantin krampfhaft nach Vorwänden sucht, um Regula Lüscher eins überzubraten.


    Die Bauarbeiten gehen übrigens weiter. Derzeit wird die Nordseite des Spittelmarktes am vietnamesischen Handelszentrum umgebaut, wieder nach Plänen von Bernard & Sattler Landschaftsarchitekten.









    Ob die Hocker allerdings angenommen werden, wird die Zukunft zeigen.
    Zum Schluss gibt es noch das Bauschild vom vietnamesischen Handelszentrum. Die Bauarbeiten dürften mittlerweile beendet sein.



    Alle Fotos: Klarenbach

  • Spittelmarkt

    Ich kenne die Gegend seit den 70er Jahren und fand sie immer schrecklich. Die nun erfolgte temporäre Gestaltung mit Bänken und Radwegen gefällt mir da deutlich besser.
    Den Radweg benutze ich jetzt schon oft und ab Sommer dann täglich als Arbeitsweg, ich find den gut und richtig.
    Richtig furchtbar sind nur die Platten an der Nordseite der Leipziger (zu hoch, zu massiv, doofe farbe) und die DDR Brutalo Neubauten am Ende der seydelstrasse.

  • ...Regula Lüscher bekommt nächste Woche schon genug "übergebraten", wie Klarenbach sagt. Da musss ich nicht noch etwas drauflegen. Aber die "Freifläche" des Spittelmarktes ist doch nicht nur die DDR-Grünanlage mit den neongrünfarbenen Bänken, die in jeder Vorstadtdisko Furore machen könnten. Es geht um den Spittelmarkt insgesamt und ich sehe hier die mangelnde Fähigkeit der Verwaltung und der Planer überhaupt einen Platz mit Aufendhaltsqualität zu schaffen.


    Natürlich sind grüne Bänke, ein aufmalter Radweg und eine Rostbratwurstbude auf H-Steinen besser als gar keine Bänke, gar kein Radweg und geschlossene Läden auf Betonpflaster. Aber das kann doch bei einem tradtionsreichen Berliner Platz nicht der Anspruch sein.