Ansonsten immer noch viel verfallenes, dass sofort als "Freiraum" von irgendwelchen Aktivisten beschlagnahmt wird. Gleichzeitig fragt man sich wirklich, wer eigentlich die Eigentümer sind, dass man seine Grundstücke derart verfallen lässt.
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Auch diese seltsamen Nutzungen mit einem ATU, m i t t e n in der City erschließt sich mir einfach nicht.
Zur Bauruine: Bei dem betreffenden Gebiet handelt es sich ja um den "Östlichen Melchiorblock" im Sanierungsgebiet Nördliche Luisenstadt. Zu den langwierigen und komplizierten Diskussionen die Entwicklung des Blockes betreffend, siehe auch die Protokolle der entsprechenden Betroffenenvertretung (z.B. Protokoll Betroffenenvertretung Nördliche Luisenstadt). Fazit kurz gesagt: Es handelt sich um institutionelle Eigentümer, die angeblich bauen wollen, aber dann meistens doch lieber gewinnbringend weiterverkaufen.
Die Situation in diesem Gebiet ist aber vor allem so kompliziert, weil gegenüber in Kreuzberg an der Köpenicker Strasse ein "Störfallbetrieb nach der Seveso II Richtlinie" liegt (Galvanikbetrieb). Durch diesen Betrieb war bis 2019 ein ca. 2 km Radius betroffen und dort konnten keine Wohngebäude oder soziale Einrichtungen gebaut werden. Man hat versucht den Betrieb umzusiedeln, aber der Besitzer scheint nur auf immer noch mehr Entschädigung zu pokern. Der Bezirk hat jahrelang versucht zu verhandeln, ist aber gescheitert (siehe z.B. Tagesspiegelartikel). Daher ist an der genannten Ecke auch nur der ATU Betrieb. Ein Wohnhaus oder eine Schule kann dort nicht gebaut werden!
Seit 2019 ist nun wohl eine neue Filteranlage im Galvanikbetrieb aktiviert worden und dadurch der Schutzradius auf wenige hundert Meter reduziert worden. Dadurch könnte nun zumindest im inneren des östlichen Melchiorblocks (z.B. altes Postfuhramt) gebaut werden. Die Bauruine an der Ecke Köpenicker/Engeldamm liegt aber eventuell immer noch im Störfallradius? Da bin ich mir nicht sicher.
Die zweite riesige Herausforderung ist der Umgang mit "KÖPI". Der betreffende "Kulturverein" ist ein radikal linkes Wohnprojekt inklusive Wagenburg und wird von der Politik im Bestand garantiert. Alle Investoren rund um diesen Bereich der Köpenicker Strasse müssen mit dieser politisch aufgeladenen Situation umgehen.