Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • @Floydian:


    Meinst wohl den Fiat Multipla, oder? Bis auf einen leichten Wulst unter der Frontscheibe sieht die Straßenbahn dem aber zum Glück nicht sooo ähnlich.

  • So, heute morgen war es dann so weit. Meine erste Testfahrt mit dem neuen 'Flexity'-Modell, auf der Strecke M4 stadteinwärts, 5 Stationen, nachdem sich eine ankommende Tram von letzter Woche leider als Fahrschule herausstellte (d.h. kein Einsteigen).


    Positive Punkte:
    Nehme meinen Kommentar zu der Ähnlichkeit mit einem Fiat Multipla zurück. Das Aussehen wirkt sehr modern und großstädtisch. Besonders die große Vorderscheibe und die noch größere Anzeige vorn gefallen. Innen ist die Bahn sehr komfortabel, es haben mehr Leute Platz. Auffällig ist vor allem noch die veränderte Anzeige - nunmehr auf zwei Monitoren! Diese Monitore zeigen oben die Endstation, Uhrzeit, Linie und STOP-Zeichen an, auf dem linken Monitor ist die nächste Station mit den Anschlussmöglichkeiten dargestellt. Dabei fehlte wohl noch einiges, beispielsweise die Ringbahnen beim S-Bahnhof Greifswalder Str., aber dies wird sicherlich noch ergänzt. Auf dem rechten Monitor sind die nächsten 6 Stationen aufgelistet. Eine Umgewöhnung, aber deutlich komfortabler und informativer, vor allem auch für Touris. Das Anfahr- und Bremsverhalten habe ich als sehr angenehm empfunden, vor allem im Vergleich zu den älteren Wagen der M10, mit welcher ich anschließend gefahren bin.


    Negative Punkte:
    Ein eklatanter Minuspunkt ist die neue Stimme. Wer ist bitteschön dafür verantwortlich und wer winkt so etwas durch? Die Straßenbahnstimmen der älteren Modelle waren toll, diese neue Stimme klingt in etwa wie eine Büroangestellte vom Amt, die an Schnupfen erkrankt ist und durch ein Kabeltelefon Befehle durchgibt.
    Auch an die neue Anzeige muss ich mich noch gewöhnen. Hier gilt: Funktionalität: top, Aussehen: flop. Man hätte als Kontrast stärkere Farben verwenden können, aber als Hintergrundfarbe nicht gerade ein Plastikhellgrau. :nono:


    Die Pluspunkte überwiegen aber deutlich. Hoffentlich folgt bald wieder eine Testfahrt mit der neuen Flexity-Tram. ;)

  • Vision: Verlaengerung M4 nach Rathaus Steglitz

    Ich bin heute auf eine Studienarbeit der TU-Berlin gestossen wo die potentielle Verlaengerung der Strassenbahnlinie M4 nach Rathaus Steglitz umfassend untersucht wird.

  • Ich habe mal eine Frage zum Regionalbahnhof Potsdamer Platz (die Frage ergab sich aus dem Leipziger Platz Thread, passt aber wohl besser hierhin).


    Während am gleichnamigen U+S-Bahnhof immer viele Fahrgäste unterwegs sind, habe ich den Eindruck, dass im Regionalbahnhof meist Tote Hose ist. Nun bin ich dort eher außerhalb des Berufsverkehrs (tagsüber, später abends), aber irgendwie scheint es mir, dass der Bahnhof nicht besonders gut genutzt wird (bei grade mal 3 Zügen pro Std. und Richtung vielleicht normal?)
    Selbst wenn gerade ien Zug kommt, seh ich meist nur ein paar Leutchen ein- oder aussteigen.


    Wie sieht es da im Berufsverkehr aus, was sind eure Erfahrungen?

  • Wie sieht es da im Berufsverkehr aus, was sind eure Erfahrungen?


    Tote Hose dito. War 2mal frühmorgens dort und es sah kaum anders aus.


    Wenn man sich vor Augen hält welche Arbeitgeber am Potsdamer Platz und Umgebung angesiedelt sind, würde ich auch kaum vermuten, dass die entsprechenden Arbeitnehmer Pendler aus Brandenburg wären.


    Allerdings: Der Regionalbhf Potsdamer Platz wie auch das Südkreuz werden nach meiner Einschätzung aufblühen, wenn von dort aus der Flughafenexpresszug direkt zum BBI durchfährt.

  • Umso weniger kann ich übrigens verstehen, wieso man keine Nord-süd S-Bahn mit Oberleitung durch den Tunnel fahren lässt und am potsdamer platz und am hauptbahnhof anhalten lässt.....Aber ich muss ja nicht alles verstehen.

  • Tja, das muß man auch nicht verstehen . . . ? Das ging nämlich während der WM sehr gut (mit den geborgten S-Bahnen aus München und Frankfurt). Aber angeblich wird's dann zu voll im Tunnel, wenn nämlich die Dresdner Bahn fertig ist, wenn dann mal, denn das ist genau der BBI-Zubringer und dort ist noch nicht einmal ein Baubeginn in Aussicht . . . :Nieder:

  • was waren denn damals die Stationen dieser "temporären" S-Bahn?


    Und welche Nummer hatte die denn? Gibts dazu ein eigenens Liniennetz?

  • Die fuhren auf den Ferngleisen zwischen Gesundbrunnen und Südkreuz im 20-min-Takt mit Halt an allen Regio-Bahnhöfen, also Hbf und Potsdamer Platz. Also genau das, was du in #418 nicht vestehst :D.
    Eine eigenen Liniennummer gab's nicht, wenn ich mich richtig erinnere.


    Ein Extra-Liniennetz wär etwas übertrieben gewesen...

  • Zur aktuellen Busanbindung der Flughäfen Schönefeld und Tegel:


    Der TXL-Bus fährt jetzt in der Hauptverkehrszeit alle 7,5 Minuten, und bis 23 Uhr alle 10 min., das ist eine deutliche Verbesserung. Auch prima für Fahrgäste, die von oder nach Moabit fahren wollen. Auch wenn manch einer diesen "Moabiter Binnenverkehr" nicht schätzt - für die dortigen Bewohner, die nicht in fußläufiger Entfernung der Stadtbahn wohnen, ist es die einzige effiziente und umsteigefreie Verbindung nach Mitte. Vielleicht entspannt sich der Sardineneffekt, der bisweilen in diesem Bus herrscht, nun etwas.
    Artikel in der Berliner Zeitung


    Seit einiger Zeit gibt es einen 6-Euro-Direktbus zwischen Flughfen Schönefeld und Südkreuz. Fahrzeit ca. 20-25 min., Takt: alle 20 min.
    Ich selbst habe noch keine Erfahrung damit, habe aber durchsickern hören, dass der Bus bisher eher schlecht angenommen wird.
    Ich kann mir einen Erfolg auch nicht so richtig vorstellen - der Preis wird viele abschrecken und wer nicht in der Nähe des Bahnhofs Südkreuz wohnt, hat meinst keinen großen Zeitvorteil. Zur Innenstadt muss man umsteigen, da ist es mit der Airportexpress meist schneller und bequemer - und billiger.
    Habt ihr schon Erfahrungen zu dieser Schnellbusverbindung sammeln können?

  • A100 soll bis Friedrichshain verlängert werden

    In der heutigen Ausgabe der Berliner Zeitung wird berichtet, dass der Berliner Senat hat nun unmissverständlich bekräftigt hätte, die A 100 so bald wie möglich noch weiter verlängern zu wollen – in einem Doppelstocktunnel durch Friedrichshain.
    Demnächst beginnt die öffentliche Auslegung der Pläne für das Genehmigungsverfahren des Weiterbaus der Autobahn von Neukölln bis zur Straße Am Treptower Park. Dazu sagte Friedemann Kunst, Chef-Verkehrsplaner in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, dass der Stadtring erst dann seine volle Wirkung entfaltete, wenn er zur Frankfurter Allee führe.


    Die Senatsverwaltung verspricht sich von diesem Projekt vor allem den Verkehr in großen Teilen der Stadt neu organisieren zu können und so die Lärm- und Abgasbelastung für viele Bürger zu verringern. Er erwartete, dass der Autoverkehr in der Innenstadt um zwölf Prozent zurückgehe und unterm Strich 60 000 Berliner entlastet aber nur 6000 Berliner durch die Autobahn neu belastet würden.


    Die Planung im Einzelnen:


    • Verlängerung des Stadtringes zum Treptower Park.
    • Auslegung der Pläne von Februar oder März an in den Bezirksämtern Treptow-Köpenick und Neukölln
    • erwarteter Baubeginn drittes Quartal 2011
    • Wegfall von 300 Kleingärten, Abbruch von vier Wohnhäuser an der Beermannstraße in Treptow (das müssten dann wohl diese sein)
    • Freigabe des Abschnitts für den Verkehr ab 2017
    • Vorbereitung der Verlängerung nach Friedrichshain noch während des Baus (Die Planung sieht vor, die sechsspurige Autobahn zwischen der Straßen- und der Bahnbrücke über die Spree zu führen. Ein Teil der Elsenbrücke sowie das denkmalgeschützte Gebäude der früheren Osthafendirektion müsste dafür abgebrochen werden.)
    • Untertunnelung des Stadtringes ab Hauptstraße und Betonierung von Teilen beim Ostkreuz-Umbau
    • Aufgraben der Neuen Bahnhofstraße auf ganzer Länge


    Offen sei noch die Gestaltung der Anschlussstelle Frankfurter Allee. Klar sei dagegen aber, dass der Ring danach als Stadtstraße zur Storkower Straße führe.
    Sicher ist auch, dass es für die Anwohner in diesen Stadtteilen zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen und Lärmbelästigungen kommen wird, da man die Arbeiten an der Oberfläche ausführen müsse.


    Erster Protest regt sich bereits von Seiten des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) der den Bau des ersten Abschnitts durch Klagen kippen wolle. Die A 100 sei ökologisch unsinnig und städtebaulich rückschrittlich.


    Link Berliner Zeitung

  • Interessante Neuigkeiten.
    Ich bin gespannt wie die Situation an der Frankfurter Alle gelöst werden soll. Das Ring Center hat man wohl noch unter Ignorierung der Trassenführung bauen dürfen - das wird problematisch. Ansonsten hab ich gesehen wurde die Trasse weitgehend freigehalten. An der Sonnenallee muss wohl noch einiges an Gewerbegebäuden weichen.

  • Man wird sehen, wie lange sich das noch herauszögert. Ich habe damals schon nicht verstanden, warum nicht gleich weitergebaut wird. 2017 plus der 2-3 Jahre üblichen Verzögerung, sind wir bei 2020.


    Das Ring Center, hat doch deshalb so eine riesige Grünfläche, damit dort die Autobahn enlang geführt werden kann. Auch Pflanzen Kölle ist ja nur ein provisorisches "Gebäude".


    Ich frage mich immer nur was baut man an so einer Autobahn 6 Jahre, ich habe den Bau der A 113 an der Johannisthaler Chaussee sehr gut mitverfolgen können und da hat man etwa ein Jahr gebraucht um die Fahrbahnmarkierungen und Mittelstreifen zu bauen.

  • Ich weiß nicht, was ich von der Verlängerung der Stadtautobahn halten soll...
    wie viele Kritiker fühlt man sich an den radikalen autofreundlichen Ausbau der Städte in den 60er/70er Jahren erinnert - die fatalen städtebaulichen Konsequenzen sind bekannt.
    Jedenfalls zerschneidet so eine Trasse zusammenhängende Stadtgebiete und ob das wirklich nötig ist???

  • Ich weiß nicht, was ich von der Verlängerung der Stadtautobahn halten soll...


    In diesem Fall ist die Verlängerung in ehemals Ost-Berliner Bezirke bitternötig.
    Die DDR hat ja keinen nennenswerten Autobahnausbau betrieben, schon gar nicht in den Städten. Die prognostizierte Entlastung bzw. Beschleunigung des Auto-Verkehrs in den angepeilten Stadteilen scheint mir sehr nachvollziehbar. Der zentrumsnahe "Osten" erhielte erstmals Zugang zum innerstädtischen Autobahnverkehr.


    Und nebenbei, Berlin ist bereits Weltmeisterkapitale im ÖPNV. Kurioserweise ist der Autobahnausbau diejenige Investition, die nachgeholt werden muss. Vermutlich eine Sonderlage unter den Metropolen der Welt.

  • aber ist es denn so, dass die innerstädtischen Straßen zurzeit im Stau ersticken?
    klar, eine ENtlastung ist in jeder Hinsicht zu begrüßen, aber hält so eine Trasse den Autoverkehr wirklich fern oder bewirkt sie nicht sogar das Gegenteil?
    Ich bin kein Verkehrsexperte, finde es nur problematisch in solch einem relativ zentralen Stadtgebiet eine Schneise durchzuschlagen.
    Ein Besipiel: Wenn die Autobahn direkt am Treptower Park entlangführt, ist dieser doch regelrecht vom sich westlich anschließenden Stadtgebiet abgeschnitten, was auch nicht gerade optimal ist.