Projekte im Öffentlichen Nahverkehr: Straßen-, S- und U-Bahnen

  • Die U-Bahn wird nach Gebersdorf verlängert und ein Bahnhof in Kleinreuth gebaut, weil dort, insbesondere im Tiefen Feld, Anfang bis Mitte der 1990er Jahre eine massive Erweiterung des Gewerbegebiets mit +11.000 AP und ca. +2.000 neue EW geplant wurden (siehe EK2000 und Integrierte ÖPNV-Planung von 1993/94). Das war die Grundlage für den prinzipiellen Beschluss der U3 Südwest (damals noch U21). Sonst wäre eine Förderung durch den Bund damals ausgeschlossen und eine weitere U-Bahnlinie Utopie gewesen.



    Nach mehreren Umplanungen und vielen Ideen (u.a. BUGA, da nach dem kurzen Wendeboom, mehr als "7 harte Jahre" kamen und es keine neuen Gewerbe- und Bürogebiete brauchte), sieht es aktuell nach der Stadt-(Verwaltung) so aus:

    " Der erste Teilbebauungsplan „Tiefes Feld Nordwest“ soll bis 2021 rechtskräftig sein. 2025 könnten die ersten Bewohner das Stadtquartier beziehen. Die U-Bahn-Haltestelle Kleinreuth wird Ende 2024 [sic!] eröffnet, die Neue Rothenburger Straße voraussichtlich bis 2025 fertiggestellt sein."

    (Quelle: https://www.nuernberg.de/inter…dtportal/tiefes_feld.html Reiter Zeitplan)

    Nach einer Info des U-Bahnbauamts ist die Eröffnung aktuell für 2025 vorgesehen (was ich für kaum realistisch halte, sieht man sich die letzten Eröffnungen nach mehrfachen Verschiebungen an).


    Und nein, dort wird nach über 10 Jahren Planungen (der Wettbewerb für die Entwicklung des Tiefen Felds als neues Wohnquartier war 2008, nach Überarbeitung entschied der Stadtplanungsausschuss im Juli 2010) eben gerade nicht verdichtet gebaut! 1.200 Wohnungen auf

    720.000 qm Grund und Geschossanzahl I bis VI, im Mittel von mir grob II bis III geschätzt.


    Zum Vergleich andere Planungen:

    • Branntwein-Areal 400 Whg auf 25.000 qm
    • AEG-Norareal ca. 1.000 Whg auf 146.000 qm

    .

    Eine Zusammenfassung und weiterführende Links gibt es unter https://www.nuernberg.de/inter…dtportal/tiefes_feld.html


    (mehr will ich gar nicht mehr schreiben, sonst rege ich mich nur wieder unnötig auf...)

  • Also irgendwie fällt es mir schwer dem zu glauben. Die Visualisierungen zeigen ja durchaus Geschossbauweise. Außerdem bezieht sich die Fläche bestimmt auf die Gesamtfläche, zu der eben auch der See, die Sportflächen und die übrigen Felder gehören.
    Die von dir genannten Zahlen würden dann ja etwa 300 qm je Einwohner bedeuten. Dass das im Vergleich zum Nürnberger Durchschnitt (48 qm) quasi unmöglich ist, wenn man sich den Bebauungsplan anschaut, dürfte selbsterklärend sein. Außerdem nimmt ja allein die Rothenburger Straße einen ziemlich großen Teil der bebauten Fläche in Anspruch.

  • ^

    Ich glaube man muss berücksichtigen, dass die Plaungen für das Tiefe Feld schon um die Jahrtausendwende begonnen haben. Damals gab es noch Stadtflucht und einen sehr geringen Druck auf Wohnungsbau. Ich verstehe Planer so, dass es damals durchaus vorgehesen war, das Tiefe Feld in lockerer Bauweise zu erschließen, quasi wie ein Siedlungsgebiet. Seit dem ich das verfolge ist aber v.a. im Bereich der (neuen) Rothenburger Straße und rund um den U-Bahnhof städtische Bauweise geplant. Die bereits in den letzten jahren dort in der Gegend entstandenen Häuser sind ja auch alle mehrgeschossige Mehrfamilienhäuser von bis zu 6 Stockwerken usw.

  • Die Flächen sind die von der Stadtverwaltung veröffentlichten. Ich gehe davon aus, dass das die jeweiligen (Summen der) Grundstücke sind. D.h. Verkehrsflächen in den Gebieten sollten immer dabei sein. Im Tiefen Feld sind es in der Tat auch die Grünflächen und verbleibenden Äcker; zumindest komme ich beim groben Rausmessen im Bayernatlas nur so auf die o.g. Fläche. Das verringert den Abstand etwas, es bleibt aber eine lockere Bebauung.

    Für den Stadtrand ist das prinzipiell auch passend. ABER wenn die Stadt dort für mehr als 100 Mio. € eine U-Bahn baut, dann erwarte ich eine U-Bahnwürdige Planung! Und eben keine "normale" Arrondierung am Stadtrand.


    Nochmal zur Entwicklung: es ist eher anders. In den 1990er Jahren war eine dichte Bebauung geplant. Das was 2008 heraus kam wurde noch einmal abgespeckt. Mit der Schule wird es vermutlich aktuell wieder etwas mehr. Richtig verdichtet ist das ganze aber nicht. Und zu den erlaubten / vorgegebenen Etagen: schaut Euch doch einfach die oben verlinkten (B-)Pläne an. Dann muss man auch nichts glauben...




    ps. am U-Bahnhof Großreuth b. Schw. sieht man das gut in realitas: die Bebauung auf der Nordseite, überwiegend aus den späten 1990er und frühen 2000er, ist i.d.R. IV bis VI.

    Die Bebauung auf der Südseite, seit ca. 2010, sind Reihenhäuser und II bis III! Was noch fehlt sind einige Häuser direkt beim U-Bahnhof, für die bis XII im Gespräch war. Ich weiß aber nicht, was tatsächlich kommt.

  • Überlegungen zum weiteren Ausbau U-Bahn-Netz


    Der Verkehrsausschuss beschäftigt sich am 26.03. mit möglichen Erweiterungen / Ergänzungen des U-Bahnnetzes.

    Dabei werden auch einige Prüfergebnisse zu Vorhaben genannt. Hier das vorläufige Ergebnis inkl. meiner Einschätzung


    https://online-service2.nuernb…/vo0050.asp?__kvonr=22423


    • Verlängerung der U3 nach in das Neubaugebiet von Wetzendorf in 2 Varianten --> Unter den aktuell angedachten Rahmenbedingungen mit einem Kosten-Nutzen-Indikator -0,29, somit wohl erstmal auf Eis bzw. unrealisitisch
    • Ergänzung der U2 um den Bahnhof "Marienberg" --> Sofern hier stark nachverdichtet wird, Möglichkeit eines Kosten-Nutzen-Indikators >1, möglich in ferner Zukunft sofern die Stadtplanung dahin wirkt
    • Ergänzung der U1 um den Bahnhof "Brunecker Str." (neue Uni) --> volkswirtschaftlich aufgrund der Fahrzeitverlängerung wohl sogar schädlich, unwahrscheinlich das hier etwas passiert sofern der Bahnhof nicht komplett in Eigenmitteln durch die Stadt finanziert wird
    • Neue U-Bahnline U4 durch die Südstadt nach Zabo --> Nach Prüfung unterschiedlicher Szenarien im Nahverkehrentwicklungsplan wohl zu teuer weil u. a. sehr aufwändig. Aber weitere Suche nach Lösungen für diese Route in der Fortschreibung des NVP 2017 (voraussichtlich bis 2022) und des Masterplans „schneller und pünktlicher ÖPNV Nürnberg“
    • Aufästelung und jeweilige Verlängerung der U2 nach Stein und Eibach (-Reichelsdorf) --> Im Rahmen der „Intermodalen Verkehrsuntersuchung zur Entlastung der Stadt Stein und des Nürnberger Südwestens“ werden "die Varianten gesamtheitlich von einem Gutachterbüro bewertet". "Durch Modifizierung der Standardisierten Bewertung durch den Bund könnte eine Neubewertung der beiden U-Bahnäste zeitnah erfolgversprechend sein".


    Realistisch ist derzeit dann wohl nur die Verlängerung der U2. Immerhin! Ganz spannend ist die Visualisierung zu einer möglichen U-Bahn durch die Südstadt.

    Bis 2025 wird aber ohnehin noch am Ausbau der U3 gen Gebersdorf gewerkelt und dieses Jahr der Abschnitt bis Großreuth eröffnet. Sicher ist es aber sinnvoll, nun zu schauen wie das Netz weiterentwickelt werden kann...


    d.

  • Die Variante "Verlängerung U3" im Norden halte ich auch für vielversprechend. Die gesamte Gegend ist bereits sehr dicht bebaut und besiedelt, aber nahverkehrstechnisch völlig unterentwickelt. Allerding bin ich mir nicht sicher ob es langfristig nicht clever wäre den U-Bahnhalt Wetzendorf an der Ringbahnlinie mit direkter Umsteigefunktion zu platzieren, und nicht wie in den Skizzen im Naherholungsgebiet. Die Reaktivierung der Ringbahn sollte man nicht aus dem Auge verlieren. Ich würde allerdings aus meiner subjektiven Sicht heraus eine Verlängerung vom Halt "Nordwestring" entlang der Brettergartenstraße bis in den Fürther Norden sehr gut finden, in etwa dort wo Ikea ist bzw. das Stadion von Greuther Fürth. Eine ganze Reihe an neuen Stationen könnte dort entstehen und verdichtet wird die Bebauung dort ebenfalls weiterhin. Ich glaube dass von dort sehr viele PKW-Pendler in die Innenstadt strömen.


    Die U-Bahn durch die Südstadt klingt zwar reizvoll, aber das halte ich für sehr unrealistisch. Die Kosten wären extrem, die Beeinträchtigungen durch den Bau wären sehr spürbar und die Frage wird lauten, ob man nicht die bestehenden Tramverbindungen optimieren kann. Man beachte auch mal die Entfernungen der Stationen, das ist teils dieselbe wie bei den aktuellen Straßenbahnverbindungen.

  • Was ich nur nicht ganz verstehe ist, warum der Bahnhof bei der TUN unbedingt dort gebaut werden muss, wo die Strecke bereits überdeckelt ist. Die Baukosten und vor allem die Betriebsstörungen wären doch um einiges geringer, wenn der Bahnhof auf dem überirdischen Teilstück angelegt werden würde. Zur Not könnte man ihn ja auch im Nachhinein noch Abdecken um auch dort das „Hasenbuckfeeling“ zu haben.

    Beim Bahnhof Wetzendorf sehe ich das so wie nothor. Mit beiden Trassenführungen verbaut man sich (im wahrsten Sinne) die Möglichkeit die U-Bahn zukünftig irgendwie sinnvoll auszubauen und gute Umsteigemöglichkeiten zur dann vielleicht S-Bahn zu schaffen.
    Bei der „U4“ durch die Südstadt ist halt neben den schon angebrachten Zweifeln ebenfalls die Frage, ob die Strecke noch vom Plärrer aus weiter Richtung Norden geführt werden kann, ohne die Straßenbahn zu gefährden. Wenn möglich, würde bestimmt auch einfach eine Taktverdichtung der Straßenbahn deutliche Fahrgastzuwächse bringen.
    Auch wenn die CSU die U-Bahn ja vor allem deswegen möchte, um (wie sie ja selbst im Wahlprogramm angibt) den Rückbau von Fahrspuren mit allen Mitteln zu verhindern, muss ich sagen, dass sie trotzdem Recht damit hat, dass die U-Bahn sehr ausgelastet ist und die Straßenbahn im Vergleich nicht so konkurrenzfähig ist. Auch ich würde, wenn ich vom Aufseßplatz zum Plärrer möchte, eher die U1 und nicht die Straßenbahn nehmen. Nicht nur wegen der Fahrzeit, alleine wegen dem subjektiven Gefühl, dass die U-Bahn ein schnelleres und hochwertigeres Verkehrsmittel ist. Bei einer U4 sähe das nicht anders aus...

    Mit den öffentlichen braucht man von Zabo aus über eine halbe Stunde bis zum Plärrer, in deutlich weniger Zeit bin ich mit der U2 von Röthenbach bis zum Flughafen gefahren!

  • Die Variante "Verlängerung U3" im Norden halte ich auch für vielversprechend. Die gesamte Gegend ist bereits sehr dicht bebaut und besiedelt, aber nahverkehrstechnisch völlig unterentwickelt. Allerding bin ich mir nicht sicher ob es langfristig nicht clever wäre den U-Bahnhalt Wetzendorf an der Ringbahnlinie mit direkter Umsteigefunktion zu platzieren, und nicht wie in den Skizzen im Naherholungsgebiet. Die Reaktivierung der Ringbahn sollte man nicht aus dem Auge verlieren. Ich würde allerdings aus meiner subjektiven Sicht heraus eine Verlängerung vom Halt "Nordwestring" entlang der Brettergartenstraße bis in den Fürther Norden sehr gut finden, in etwa dort wo Ikea ist bzw. das Stadion von Greuther Fürth. Eine ganze Reihe an neuen Stationen könnte dort entstehen und verdichtet wird die Bebauung dort ebenfalls weiterhin. Ich glaube dass von dort sehr viele PKW-Pendler in die Innenstadt strömen.


    Sehe ich 1:1 genauso. Vor allem der Fürther Norden sollte besser erschlossen werden. Vor allem in Ronhof existiert eine hohe bauliche Dichte und entlang der Brettergartenstr. ebenfalls. Die aktuelle Planung würde sowas komplett verhindern. Möglich wäre dann nur noch ein Abzweig der U1 von Fürth Rathaus, das aber eher unrealistisch wäre, da der Tunnel unter der Pegnitz hindurch müsste.

  • Ein U-Bahnbau auf Fürther Stadtgebiet scheint derzeit eher unrealistisch, ich hab nicht den Eindruck das man hier nochmal ran will.

    Auf Nürnberger Seite ist das anders. Das dortige U-Bahnbauamt hat seit den 1960er Jahren eine sehr hohe und stetig erweiterte planerische Kompetenz für die lokalen Besonderheiten des Tunnel- und Bahnhofbaus entwickelt. Wenn das abreist, ist das Know How schnell nur noch für Instandhaltung und Sanierung vorhanden. Städte wir München und Berlin haben dieses Manko durchleben müssen und sich sehr schwer getan bzw. tun sich noch sehr schwer da wieder anzuknüpfen.

    Wie gesagt, die nächsten Jahre ist noch zu tun. Aber erstmals gibt es nach Fertigstellung der U3 auch kein Folgeprojekt mehr. Ich hoffe sehr das es an der U2 weiter geht! U-Bahnbau ist zwar kein Selbstzweck. Sollten alle Ideen volkswirtschaftlicher Unsinn sein, dann ist das halt so. Aber mein Eindruck ist, das es durchaus noch ein paar Projekte gibt die lohnenswert sind.


    @ Lieblingsfranke: Die Route einer möglichen U4 von Plärrer nach Norden verliefe wohl heute über Kleinweidenmühle hoch Richtung Johannis, also nicht direkt entlang des Altstadtrings.


    d.

  • Was ich nur nicht ganz verstehe ist, warum der Bahnhof bei der TUN unbedingt dort gebaut werden muss, wo die Strecke bereits überdeckelt ist. Die Baukosten und vor allem die Betriebsstörungen wären doch um einiges geringer, wenn der Bahnhof auf dem überirdischen Teilstück angelegt werden würde. Zur Not könnte man ihn ja auch im Nachhinein noch Abdecken um auch dort das „Hasenbuckfeeling“ zu haben.


    Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber m.E. taucht der Tunnel doch direkt an der Station Bauernfeindstraße in den Untergrund ab. Es gibt kein oberirdisches Gleisstück zwischen dort und der Station Hasenbuck.


    Der Ort einer etwaigen TUN-Station erscheint mir schon richtig gewählt: Dort kreuzen sich U-Bahn-Linie und Straßenbahn und es handelt sich sowohl um die Mitte zwischen den beiden bestehenden Stationen als auch um die Mitte des künftigen Uni-Areals, dessen Schwerpunkt ja das Südost-Drittel von "Lichtenreuth" ist (also wo früher die Umladehallen standen), mit einem Abzweig nach Westen ziemlich genau auf der Fläche, wo man auf Luftbildern aktuell diesen riesigen Autoparkplatz sieht.


    Was mir nicht einleuchtet, ist, weshalb 1 min. Fahrzeitverzögerung durch eine zusätzliche Station eine Strecke unwirtschaftlicher macht. Welcher Fahrgast verzichtet denn künftig auf die U-Bahn, weil sie nach Langwasser 1 min. länger braucht? Das ist offenbar mal wieder so eine planerische Rechengröße... Gleichzeitig würde der Bahnhof "TUN" bis zu 6000 Studierende, hunderte von Uni-Mitarbeitern und Profs sowie einen guten Teil der Anwohner abdecken. Das soll sich nicht rechnen?


    Ich hoffe sehr, dass die Stadt notfalls den Bahnhof für die U-Bahn alleine baut. Eine Zukunftsuniversität, für die man an der Haltestelle "Bauernfeindstraße" aussteigen muss oder zu der man mit der Bimmelbahn kommt, ist doch eine Lachnummer!

  • Am einfachsten ist es, wenn du dir die Strecke auf Google Maps anschaust, dann verstehst du was ich meine. Die halbe Strecke verläuft nämlich auch Oberirdisch und kommt genau am Ende des geplanten Bahnhofs wieder ans Tageslicht. Ich meine halt, dass man den Bahnhof eben um eine Haltestellenlänge nach Westen verschieben könnte um diesen S-Bahn ähnlich an der Oberfläche zu gestalten. Das dürfte dann nämlich wirklich nicht wie Welt kosten und der Umstieg zur Straßenbahn wäre immer noch problemlos möglich.

  • Leider müsste man den Bahnhof "Brunnecker Straße" schon um zwei Haltstellenlängen verschieben, damit er oberirdisch errichtet werden könnte, das würde natürlich auch wieder schlechtere Umsteigebeziehungen und vor allem nur einen Ausgang bedeuten, da man nördlich des offenen U-Bahnbereichs ja einen vollständig geschlossenen Riegel aus Gebäuden ohne Durchlass plant... Trotzdem fände ich hier einen Halt für einen neuen Stadtteil und eine Universität sehr zu begrüßen und kann die Problematik einer Fahrzeitverlängerung auch nur bedingt nachvollziehen.

    Bei der U4 durch die Südstadt finde ich es sehr bedauerlich, dass kein Umstieg zur S-Bahn am Bahnhof Steinbühl berücksichtigt wurde und sich die Haltestellen "Meistersingerhalle" und "Dutzendteich" vergleichsweise weit entfernt von den Bushaltestellen für einen zügigen Umstieg befinden. Auch bleibt natürlich fraglich was so ein Bau für die jetzige Linie 6, die ja im Grunde vom Plärrer bis Dutzendteich nahezu parallel dazu fahren würde bedeutet. Eine Anbindung Zerzabelshofs mittels einer neuen Straßenbahnlinie entlang der jetzigen 43/44er Buslinien erachte ich als deutlich kostengünstiger und sinnvoller.

    Auch die U3-Verlängerung nach Wetzendorf sähe ich lieber nahe der Ringbahn und würde eine Fortsetzung um maximal noch eine Station in Richtung Fürth (irgendwo bei der Holsteiner Straße) für begrüßenswert halten. An dieser sollte dann langfristig Umsteigemöglichkeit zu einer verlängerten Straßenbahnlinie vom Westfriedhof in den Fürther Norden bestehen.


    Gegen den Bahnhof Marienberg spricht bei Errichtung eines neuen Stadtteils natürlich nichts.

    Die Verzweigung der U2 im Süden hätte zwar anscheinend einen positiven KNF, jedoch halte ich auch hier mittel- und langfristig den Aufbau eines Straßenbahnnetzes im Südwesten für günstiger und sinnvoller. Um das effektiv zu gestalten, müsste man natürlich schauen, dass dort die Autos weitestgehend rauskommen...

  • Ich glaube ja inzwischen fast, die Visualisierung zur "U4" durch die Südstadt ist noch die Planung aus den Anfangsjahren des U-Bahnbaus, also aus den 60er/70er Jahren. Der Stadtplan dahinter (man achte auf die Details) als auch die Linienführung über die Meistersingerhalle wirken fast so. Die fehlende Verknüpfung mit den heutigen S-Bahnhöfen ist auch ein Indiz.

    Im NVEP war, wenn ich mich richtig erinnere, ja auch eine "tramfreundliche" Variante drin, die als Abzweig von der U1 angedacht ist. Die würde vom Hauptbahnhof zur Kreuzung Schweiger Straße laufen und dann in direkter Führung über die Kreuzung an der Peterskirche, Gleißhammer und dann nach Zabo führen. Problem hier: Die Bebauung im Osten reist schlagartig ab Zabo ab. Es kommt praktisch dann nur noch Wald. Die U-Bahn profitiert nicht von Pendlern jenseits der Stadtgrenze. Das ist bei den bisherigen U-Bahnlinien anders. Da sind die Endpunkte auch Umsteigeorte die mehr Frequenz erzeugen als lokal vorhanden...


    d.

  • der Plan der "U4" ist mind. 30 Jahre alt. Damals war es noch die U3.


    Interessant auch, dass zwischen 2008 und 2018 die Fahrgastanzahl nur um 4% gestiegen ist. Das ist ja nicht mal der Einwohnerzuwachs im selben Zeitraum! und das trotz Eröffnung und Verlängerung U3, steigenden Pendlerzahlen, Allzeithoch bei den Arbeitsplätzen in der Stadt, Klima- und Umweltbewußtsein usw. => relativ hat man also trotz viel Geld und eigentlich gutem Umfeld Fahrgäste verloren.


    Der U-BahnNEUBAU wird in Nürnberg zu Ende gehen. Es gibt einfach keine U-Bahnwürdigen Strecken mehr. Das sind auch nicht Wetzendorf oder Eibach oder Zabo. Da kann man noch so lange suchen (wurde ja auch schon alles zigmal für viel Geld untersucht).

  • @ Planer:


    Laut städtischer Zählweise stieg die Einwohnerzahl von ca. 505.000 in 2008 auf 535.000 in 2018. Das sind 5,6%.

    Da nicht jeder der neu hinzu gekommenen in U-Bahnnähe wohnt, sind die 4% sicher kein schlechter wert. Auch im Vergleich mit München ist die Nürnberger U-Bahn sehr gut ausgelastet.


    Allerdings schwächelt insbesondere der westliche Ast der U1. Die Gründe werden in dem Papier des Stadtrats ja aufgeführt (Verlagerung zur S1 von Fürth aus, Verlagerung des Busverkehrs weg von der Maximilianstraße und hin zum Nordwestring, Wegfall der früheren Nachfrage in Eberhardshof aufgrund des dortigen Strukturwandels). Diese Dinge kann nur nachhaltige Stadtplanung heilen. Es braucht dort wieder mehr Dichte und Nutzungsmischung...


    Ich meine nach Stein und Eibach ist die U-Bahn die einzig realistische Alternative zum Bus. Eine Straßenbahn kommt hier nie hin und wenn doch (vielleicht via Hafen), dann fährt sie endlos durch die Peripherie. Ob es in der Südstadt eine neue U-bahnlinie braucht? Ich meine eher nicht...


    d.

  • der Plan der "U4" ist mind. 30 Jahre alt. Damals war es noch die U3.


    Interessant auch, dass zwischen 2008 und 2018 die Fahrgastanzahl nur um 4% gestiegen ist. Das ist ja nicht mal der Einwohnerzuwachs im selben Zeitraum! und das trotz Eröffnung und Verlängerung U3, steigenden Pendlerzahlen, Allzeithoch bei den Arbeitsplätzen in der Stadt, Klima- und Umweltbewußtsein usw. => relativ hat man also trotz viel Geld und eigentlich gutem Umfeld Fahrgäste verloren.


    Der U-BahnNEUBAU wird in Nürnberg zu Ende gehen. Es gibt einfach keine U-Bahnwürdigen Strecken mehr. Das sind auch nicht Wetzendorf oder Eibach oder Zabo. Da kann man noch so lange suchen (wurde ja auch schon alles zigmal für viel Geld untersucht).

    Ich hoffe (auch wenn ich weiß, dass es unrealistisch ist), dass die U4 noch angefangen wird. Meiner Meinung nach fehlt nämlich eben noch diese eine Strecke. Es ist unverhältnismäßig viel Geld, das ist mir bewusst, allerdings ist jetzt unsere letzte Chance. Verlängerung der Äste wird es auch in Zukunft noch geben können, aber alleine wegen den enormen Kostensteigerungen werden nirgends mehr neue Stadt- geschweige denn U-Bahnen gebaut. (Damit meine ich Städte die nur ansatzweise mit Nürnberg vergleichbar sind.) Nur Straßenbahnen! Meiner Meinung nach hat die Südstadt aber schon allein wegen der dichten Bebauung eine eigene U-Bahn verdient. Das Netz wurde damals so geplant, dass es die Straßenbahn ersetzt, klar. Aber das muss doch heute nicht so sein! Wie schon geschrieben, ist die Entlastung der Achse Plärrer - Hauptbahnhof wichtig. Womit geht das denn besser als mit der U-Bahn?! Die Straßenbahn in der Südstadt ist ständig irgendwie funktionsuntüchtig. Mal ist es wieder ein Unfall, dann ist ein Baum umgestürzt und dann steht mal ein Auto im Weg. Das gibt es unter der Erde nicht. Danach ist Schluss, da gebe ich dir recht, aber dieses eine Mal sollten wir noch ran.

  • Ich bin mal provokativ: Das Problem der oft dysfunktionalen Straßenbahnlinie in der Südstadt (Landgrabenstraße, Wölckernstraße, Schweiggerstraße) ließe sich weitgehend beseitigen, in dem die gesamte Straße für den Privatverkehr beruhigt oder gesperrt wird. Ich quere die Straße täglich am Aufsessplatz und bin immer wieder erstaunt, wieviele Menschen alleine in ebenso dysfunktionalen PKW da herumfahren. So als wäre das was auch immer sie vorhaben anders nicht möglich. Um das abzufedern sollte die öffentliche Hand Jahrzehnte lang bauen und hunderte Millionen EUR ausgeben für eine U-Bahnlinie? Das scheint mir etwas verfehlt.

  • Halte die Argumentation mit der Südstadt auch nicht für zielführend. Kann es sein, dass du selbst in der Südstadt wohnst? Die Straßenbahn erschließt die Bereiche sehr gut und sicherlich kann ein Baum umfallen, allerdings ist das nicht die Norm, sondern sehr selten. Was häufiger vorkommt sind Unfälle mit Individualverkehr und der kann in der Südstadt, genau wie von nothor geschrieben, reduziert oder beruhigt werden. Eine neue U-Bahnlinie bedeutet unverhältnismäßig hohe Kosten, auch für die Stadt. Und eine solche Steuergeldverschwendung und auch nur der Wunsch danach mit einer solchen Argumentation, nur damit eine Linie angefangen ist, zeigt doch nur, dass das Geld anderer leichter rausgeworfen wird als das eigene.

  • Die StraBa in der Südstadt wird kaum durch umfallende Bäume lahm gelegt werden, denn Bäume gibt es dort so gut wie nicht xP

    Riesenprobleme sind (nicht nur für die StraBa) allerdings die Falschparker, weshalb man Straßen, wie schon von Nothor und DS-17 erwähnt, in Einbahnstraßen umwidmen oder ganz sperren sollte - und regelmäßig kontrollieren. Hat in Gostenhof doch auch geklappt?! In der Südstadt komm ich mit der Tram eigentlich ganz gut zurecht, nur Teile von Schweinau, Sandreuth und Gartenstadt finde ich zu grobmaschig erschlossen oder was die Fahrtzeit angeht zu lange. Ob eine U-Bahn hier zielführend wäre weiss ich nicht. Am meisten würde mich häufiges Umsteigen in andere Verkehrsmittel nerven, das dauert nämlich in der Regel ewig und ob der Bus wartet ist auch nicht gewiss.

    Deswegen ist das Verkehrsmittel meiner Wahl in der Innenstadt auch das Fahrrad.