Beiträge von Planer

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    Neulich traf ich eine Bekannte, die wohl erfuhr, dass die Hausgemeinschaft ursprünglich nur einen Neuanstrich wollte. Doch dann hieß es plötzlich, dass sie dämmen müssten, und es dazu eine Anordnung der Bauordnungsbehörde gäbe oder sowas. Also ich habe selten so einen Unfug gehört und ihr gesagt, dass da jemand ziemlich in die Trickkiste greift um da die Eigentümer über den Tisch zu ziehen. Kaum jemand liest das Gebäudeenergiegesetz GEG im Wortlaut richtig durch und schaut sich die Regelungen dort genau an. Ja, im § 48 GEG ist verankert, entsprechend ausgelegt, dass man dämmen muss, wenn man mehr als 10% einer Fassade anpackt, also frisch streicht. Der Volksmund sagt dann immer, dass könne man doch gleich mitmachen, wenn das Gerüst ohnehin schon gestellt wird. Im Detail ist das aber nicht dasselbe, denn das Gerüst muss anders gestellt werden, wenn man dämmt, da die 16cm Dämmplatten zwischen Gerüstkante und Hauswand passen müssen, und das erfordert arbeitsschutztechnisch eine Absturzsicherung, die anzubringen ist. Aber sei es drum.


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    Also so weit ich weiß, gelten die 10 % bei Erneuerung der Fassade. Das reine Streichen und Ausbessern einiger kleiner Schadstellen, z.B. Risse oder kleine Abplatzungen, zählen dazu gerade nicht. Erst wenn mehr als 10 % der Fassade / des Bauteils erneuert werden müssen, also umfänglich die Substanz wie der Putz abgetragen und neuerPutz aufgebracht wird, greift die Dämmpflicht. Streichen gilt nicht als Erneuern (siehe bspw. hier: https://www.energie-fachberate…bei-fassadensanierung.php).

    Danke für die Bilder und das Einstellen hier! :thumbup:


    Echt wegen einem(!) Zentimeter Geländerhöhe mehrere Millionen € extra??? Gab es niemanden, der hier eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen bereit war?



    nur als Hinweis: Normen wie DIN EN usw. sind i.d.R. "freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie" (siehe z.B. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Normung#Bedeutung). Ich hatte mal mit einem höheren Beamten einer Genehmigungsbehörde zu tun, der alleine bei Nennung des Begriffs "steht so in einer Norm" Schnappatmung bekommen und laut verkündet hat, dass für ihn als Beamten nur Gesetze und Verordnungen gelten und ihn DIN-Normen einen "xxx interessieren".

    (Norm ist aber nicht zu verwechseln mit dem Begriff "Rechtsnorm" = Gesetz)

    [..] Ich hatte sogar mal gehört dass die Stadt im Moment für Büroprojekte keine Baugenehmigung mehr erteilt? Ist das richtig?

    eine "Stadt" bzw. die Verwaltung erteilt oder verweigert einer privaten Person (egal ob natürlich oder juristisch) eine Genehmigung nicht, weil sie den Antrag für nicht erforderlich hält. Wenn alle Bedingungen eingehalten sind, besteht ein (Rechts-)Anspruch auf Genehmigung. Alles andere wäre Willkür!


    Wenn die/der Investor am Markt vorbei agiert, ist das unternehmerisches Risiko. Aber kein Grund für eine Verwaltung einzuschreiten.


    Unbenommen bleibt es der Stadt, und hier va. den eher politischen Referenten, auf Investoren einzuwirken und Alternativen anzuregen. Das wird gerne und rege gemacht. Manchmal wohl auch mit einer Wortwahl, die mehr Macht verheißt als es wirklich gibt.

    endlich geht es hier weiter. Das wird auf jeden Fall eine Aufwertung.

    Gut ist va., dass der Kreuzgang wieder vollständig hergestellt wird. Vor 20 bis 30 Jahren gab es schon mal eine Untersuchung / idee / Grobentwurf, in dem ein Rundgang vorgeschlagen wurde. Allerdings war damals auch ein Rundweg im 1. OG Teil der idee. Das fehlt leider hier. So würde auch der wichtige Galerieflügel mit dem Süd- und Südwestbau auf einem Niveau verbunden.

    Der Sieger ist mMn. einer der Besseren. Sehr interessant fand ich auch 1001, der den Bestand bis zum 4. OG erhält und darüber bzw. darauf einen Neubau stülpt. Die Idee ist gut, die Ausführung leider nicht ganz so. Die geschichtete Nutzung teilt 1001 mit dem Sieger.


    Den zweiten Platz, 1009, finde ich mit am schwächsten. Erinnert mich spontan an den Verwaltungstrakt des alten Horten / Hanse-Versicherung am Hallplatz. Unruhige Fassade, kein geschlossenes Bild. Ähnlich die beiden vierten Plätze, 1003 & 1004, auch beide langweilig und eher "husch-husch" gemacht.


    Eigentlich ähneln sich die meisten Entwürfen sehr, einige finde ich auch ziemlich langweilig. Lag's an der Aufgabenstellung?

    ich bedauere den Stopp des NCC Süd auch, glaube aber nicht an ein "irgendwann". Dafür hat zum einen die Pandemie zu viel verändert (ich reise beruflich viel weniger als früher - geht es hier jemand anders?), auch und gerade bei Kongressen und Messen. Zum anderen ist der Entwurf langsam zu alt. Die Anforderungen, Vorgaben, Gesetze, Normen und Wünsche des AG usw. verändern sich laufend. Irgendwann passt da zu viel nicht mehr...

    Sehe ich anders. Die (Nach-)Nutzung der alten Sparkasse ist bestimmt nicht trivial. Der Bau an sich war und ist aber sehr wohl stilprägend und steht für die damalige Zeit! Insofern kann ich die Denkmaleinstufung nachvollziehen und halte sie für richtig. Auch und gerade weil daran noch fast alles original ist. Die Stadt und die Sparkasse sind nun aufgefordert, daraus etwas zu machen.



    Und nein Nothor, Denkmalschutz "lehnt Schönheit nicht ab". Es ist nur nicht die entscheidende Kategorie.

    Unabhängig davon, dass sich Schönheit kaum bis nicht definieren lässt...


    Tja, auch eine der frühen McD.. Filialen, wenn noch erhalten, wäre denkmalwürdig. Sonst bleiben nur Fotos und Filme.

    Ich war vor der Pandemie öfter in der Kohlenhofstraße im "Zollhof", dem Gründerzentrum. Daher finde ich es eher schade, dass auch diese alten Gebäude zu Wohnungen werden. Als Gründerzentrum, Platz für neue Ideen, ausprobieren kleiner Firmen usw. hat das gut getaugt. Inzwischen gibt es in der Stadt fast keine Freiräume, sprich alte, einfache, großzügige, gut gebaute und auch günstige Gebäude. Wo sollen neue Ideen entstehen und neues niedrigschwellig ausprobiert werden?


    Ich befürchte auch, dass die dort entstehenden schicken und teuren Wohnungen die Gentrifizierung in Gostenhof weiter anschieben. Bisher war das eine sehr einfache Ecke und mit dem großen Standort der Heilsarmee einige Häuser weiter könnten hier schon bald sehr unterschiedliche Welten aufeinander stoßen.

    Das "Kilian 1" ist eines der ganz großen Katastrophen.


    Beworben wurde es mit "KILIAN1 – Grüne Wohnqualität in zentraler Urbanität", was zusammen mit diesem Satz auf der Internetseite schon an der Grenze zum Betrug ist "Alle Wohnungen sind nach Süden zum begrünten Innenhof ausgerichtet."

    (Quelle: https://www.eckpfeiler.de/proj…cklung/nuernberg-kilian1/)


    Neben dem Lärm kommen noch Dreck, Abgase und alles was eine Tanke so ausdünstet direkt dazu. Da kann, will und darf eigentlich niemand wohnen.


    Was aber nicht nur die dort irgendwann wohnenden Menschen betrifft, sondern alle von Norden kommenden: das Kilian1 hat sich voll in die Sichtachse Richtung Burg gestellt, wenn man die B4 von Norden kommend stadtweinwärts nimmt! Leider habe ich kein Foto machen können, aber das Tat schon fast weh beim letzten Mal reinfahren entlang der B4 vor einigen Wochen.

    Gegenfrage: wer war / ist der Auftraggeber der oben gezeigten Entwurfs zum neuen Stadtqaurtier an der Fuggerstraße?


    Ich gehe nicht davon aus, dass das die Stadt Nürnberg war. Die planenden Ämter "ersticken" in Arbeit, zumindest steht das regelmäßig in der Lokalpresse, und viele laufende Verfahren ziehen sich seit Jahren oder sogar Jahrzehnten (siehe bspw. Tiefes Feld, ehem. Südbahnhof bzw. Lichtenreuth). Nach den jüngsten Zeitungsartikeln sind um die 20% der Stellen in diesen Ämtern nicht besetzt?

    Auf den einschlägigen Internetseiten findet sich auch keine Info dazu, siehe

    https://www.nuernberg.de/inter…tal/stadtentwicklung.html

    https://www.nuernberg.de/inter…/wohnen_in_nuernberg.html



    Es gibt für das Gebiet einen gültigen B-Plan von 2011, also ziemlich aktuell, der Gewerbe und Mischgebiete vorsieht; siehe hier:

    https://geoportal.nuernberg.de/masterportal/bebauungsplaene/

    bzw. direkt zum Plan https://geoportal.nuernberg.de…/1100/id1158/1158_111.pdf


    Warum sollte die Stadt also hier tätig werden? Warum Geld für einen Skizze ausgeben, die so nicht kommen wird? Warum als Stadt private Flächen beplanen? (würden diese Flächen der Stadt gehören, wäre der Auto- und Schrotthandel dort doch längst per Mietvertrag beendet).


    Interessanter ist der Zufallsfund (hatten wir hier glaube ich noch nicht) unter

    https://www.nuernberg.de/inter…anung/nuernberg_baut.html bzw. der verlinkten Karte unter https://geoportal.nuernberg.de/masterportal/wohnbau/


    In dem als "MI2" bezeichneten Gebiet plant wohl ein stadtbekannter Bauträger eine Wohnanlage mit 209 Wohnungen:

    https://geoportal.nuernberg.de…df/pdf_steckbrief/267.pdf

    In der Skizze oben, ist an dieser Stelle auch ein massiver Wohnblock dargestellt. Scheint im Bau weit fortgeschritten zu sein (https://www.schultheiss-projek…-nuernberg-suendersbuehl/).

    zum Stadtviertel Fuggerstr.


    im Bayernatlas können die Parzellen / Flurstücke angezeigt werden.

    https://v.bayern.de/NYLnp


    Wenn ich mir das anschaue, mag ich nicht an den einen großen Wurf glauben. Auch wenn nicht alle Flurstücke unterschiedlichen Menschen gehören müssen, glaube ich nicht, dass alles einer Person / Gemeinschaft gehört.



    Was definitiv nicht kommen wird, ist eine Verlängerung des Tunnels. Das würde eine Umplanung bedeuten, die ein neues Planfeststellungsverfahren nach sich zieht (inkl. aller Gutachten!). Das würde mind. 5 bis 10 weitere Jahre und geschätzt weitere 5 bis 50 Mio. € kosten.

    Die Vorgabe der gleichen Höhe für das Nachfolgegebäude ERGO finde ich nicht gut. Ich würde das im Wettbewerb offen lassen, um zu sehen was am besten wirkt. Also höher, gleich hoch oder niedriger als Tafelhofpalais. Durch max. gleich hoch könnte sich auch ein unguter Rahmen bzw. Einengung um den eigentlich dominanten Hauptbahnhof ergeben.

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    Deutlich verändern wird sich der Deckenbereich samt Beleuchtung. Die heutige abgehängte Decke wird durch eine Lamellendecke ersetzt, inklusive LED-Beleuchtungskonzept.


    Als ich das gelesen habe, war mein erster Gedanke, ob darunter der erste Nürnberger Taubenschlag entstehen soll. in der Passage gibt es seit Jahren ein Taubenproblem. Eine offene Lamllendecke wird die Tauben sicher sehr erfreuen.