Alexanderplatz aktuell

  • Wo steht denn etwas von Sekundärtugend? Städtebau kann gar keine ästhetische Komponente beinhalten. Er kann lediglich die Grundlage für die Entfaltung von Architektur bieten. Nur diese ist auch im Stande, ästhetische Ergebnisse zu liefern. Welche das sind, entscheidet jedoch leider meist der Zeitgeist. Und der fand nunmal etwas wie am Alex vor 40 Jahren als schön - ob man's glaubt oder nicht. Man muss sich nur die damaligen Kulissen für Film, Werbung etc. anschauen (gilt für alle Regionen des Erdballs), um das verifizieren zu können. Nur, weil sie ihre Halbwertzeit nach heutigen Maßstäben bereits überschritten hat, ist Architektur wie die Gezeigte nicht automatisch unästhetisch oder wertlos! Oft ist sogar das Gegenteil der Fall, gegenüber dem meist konservativen Charakter heutiger Moden, wurde damals wirklich innovativ, lebensbejahend und zukunftsfroh versucht, neue, gegenüber den überkommenen Werten menschengerechtere Städte zu schaffen. Dass das nur selten gelungen ist, liegt eher an den tradierten Nutzungsklischees der Stadtbewohner als an einstigen Visionären. Und dass für die eine oder andere Utopie in den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg das Geld fehlte, sollte auch kein Geheimnis sein.


    Einfach zu sagen, was einem nicht gefällt, sei wertlos, ist in etwa so niveauvoll wie wenn ein Achtjähriger George W. Bush die Welt erklären will (was leider ebenso häufig vorkommt). Sorry.

  • Als ich letzte Woche am Alex war, habe ich im Park Inn gesehen das man ab 15. Juli in die 40. Etage kommt, für vorraussichtlich 3 Euro. Wenn ich Zeit habe gehe ich am Wochenende hin und werde mir das mal angucken und natürlich Bilder machen.


    Freak

  • oh ja, aeg!


    das hatten wir doch alles schon mal... das vermeintlich erbärmliche niveau! die leidensfähigkeit der wenigen klugen köpfe, permanent getestet durch die „sie gut- sieht scheiße aus“-fraktion! offenbar eine dauerprovokation für manche, dass sich weitgehend laien hier herumtreiben. dass die sich dann auch noch herausnehmen ihren schlechten und unkritischen geschmack herauszuposaunen, ihre positionen nicht zeit-, sozial-, kultur- und architekturgeschichtlich hinterfragen – es muss unerträglich sein.


    was deine abhandlung angeht – schön aufgeschrieben, das ganze. alles auch schon mal irgendwo gehört. die tatsache, dass du, im gegensatz zu mir und vielen anderen, etwas von architekturgeschichte, städtebau, soziologie, und was es da sonst noch so gibt, verstehst, spricht dir sicher niemand ab. schön, wie du von motiven und von nutzungsklischees erzählst. scheiße sieht's trotzdem aus. :D

  • Das Haus des Lehrers, das Haus des Reisens und der Hotelturm von kaiser gefallen mir ganz gut!
    Leider wird das Haus des Reisens ja abgerissen werden! Find ich schade, denn es entspricht schon den Idealvorstellungen einer gewissen Ästehtik der 60er Jahre!
    In diesem Zusammenhang erinnere ich gern an das Buch von Wolfgang Kil, der die Bauten immer als beeindruckend empfunden hatte! :)
    Tja das Problem ist wohl, dass jede Generation denkt sie sei klüger als die Vorherige!
    ;)


    Vielleicht kann ja jemand noch ein Bildchen von Walter Womackas Ergüssen an dem Haus des Reisens mal veröffentlichen! (Danke!)

  • Zitat von Kent of Neapel

    Tja das Problem ist wohl, dass jede Generation denkt sie sei klüger als die Vorherige!
    ;)



    nikos,


    genau das versuchte ich auszudrücken. Es ging mir hier konkret nicht um die Kontroverse Fachpublikum vs. Laien. Es sind in Position und Rolle genau die gleichen Leute, die damals Henselmann beklatschten und die heute nach Patzschke rufen!


    Anderes Beispiel: während meiner Jugend wurden manchmal Leute übel veralbert oder sogar tätlich angegriffen, weil sie noch Hosen trugen, die unten weiter als oben waren. Wir glaubten damals fest daran, diese Ausgeburt der Geschmacklosigkeit der 70er Jahre komme nie wieder (da zum Ende nur noch extrem "uncoole", sozial schwache Träger mit ihnen unterwegs waren, musste sich der Eindruck noch verstärken). Und - inzwischen haben die Schlag-/ Trompeten-/ Bootleg-Hosen mindestens ihre dritte Rennaissance erlebt. Im Gegenteil, Karotten- oder Schlauchvarianten sind seit mindestens 15 Jahren schwer daneben (und versuchen ihrerseits gerade verzweifelt, wieder aufzuerstehen ;)) Glaubt doch bitte nicht, in der Architektur gäbe es einen permanenten ästhetischen Fortschritt! Hier greift das "basisdemokratische" Wechselspiel der Stile genau so wie bei der Haute Couture. Lediglich die Zyklen sind so lang, dass man bisher kaum jemandem vorwerfen kann, er habe es noch nicht kapiert.


    (die besagte Hose, die deshalb vermeintlich häßlich ist, weil sie von einem unaufregenden, sozial Schwachen getragen wird, findet auch in der Architektur ihre Entsprechung: was vor mehr 40 Jahren am Alex gebaut wurde, worin niemand wohnt, der überregional prominent bzw. "cool" ist, was lange nicht als Vermarktungskulisse herhalten durfte und was modezyklisch bedingt nicht auf dem Peak des Zeitgeschmacks steht, dass muss einfach schlecht und häßlich sein, stimmt's ;))


    Gruss
    AeG

  • Also die Architektur am Alexanderplatz stört mich nur in zweiter Linie. Wem was gefällt, muß jeder für sich entscheiden. Und das ändert sich innerhalb von wenigen Jahrzehnten.


    Was mich am Alexanderplatz stört ist nicht die Architektur, sondern die Leere und die Zugigkeit des Platzes (Auch schon 100 mal diskutiert). Das aber hat weniger mit sozialistischer Stadtplanung zu tun, als mit einer gewissen Unfertigkeit des Platzes. Meines Wissens nach sollte auf dem heutigen Hines-Areal (Ost-Ecke) noch ein Gebäude mit rundem Grundriß stehen. Der Platz ist also auch in der DDR unfertig gewesen.


    Aber dies nun zu konservieren halte ich für keine gute Idee. Eine Ergänzung des Platzes mit Bauten (wie es mittlerweile geschieht) ist die beste Lösung.


    In meinen Augen wurde aber die allerbeste Lösung bereits vertan: Straßenverkehr über den Platz zu leiten (jedoch nicht die große Masse des angrenzenden Verkehrs). Ein Weltstadtplatz ohne Straßenverkehr... Man stelle sich die bekanntesten Plätze dieser Welt ohne Autoverkehr vor. Dieses schräge Bild bietet sich nur am Alex.

  • Also Autoverkehr ist das denkbar schlechteste Mittel um dem Alex Leben einzuhauchen! WEr möchte denn dann noch sich auf dem Platz aufhalten!
    Es kann doch nicht sein, dass das was im Forum so beim Leipziger PLatz bemängelt wird, nun als Heilmittel für den Alex verstanden werden kann!


    Wie gesagt, ich bin auch gegen die Ödnis und die Leere des Raumes! War es nicht der Architekturkritiker Falk Jäger der schrieb, dass die Mongolei am Alex beginnt? ;)
    Trotzdem sollte man auch das Haus des Reisens erhalten:
    http://de.wikipedia.org/wiki/B…anderplatz_2005_08_05.jpg
    Ich hoffe, dass Bildverweise von Wikipedia ok sind?!? (Kann ansonsten jederzeit gelöscht werden!)
    Hier auch die "Ornamente" http://blogs.macbay.de/bazillus/stories/7455/


    Im Gegensatz zu den anderen DDR Bauten (nicht Haus des Lehrers sondern Tlg etc...) verkörpert es für mich auch eine gewisse architektonische Aufbruchstimmung der 60er Jahre!
    Der Architekt Roland Korn erhielt für das Gebäude sogar den Nationalpreis der DDR.
    Ich wäre für den ERhalt, da doch grade die Unterschiedlichkeit grade die Faszination und den Charme der Stadt prägen.


    vgl. auch:
    Bilder:
    http://www.perspektive89.com/i…sens_fernsehturm_tv_tower
    http://www.medienarchiv.com/Be…ewpages/previewpage18.htm
    emporis:
    http://www.emporis.com/en/wm/bu/?id=109188
    Uraltartikel
    http://www.scheinschlag.de/archiv/2001/01_2001/texte/11.html
    Walter Womacka
    http://www.luise-berlin.de/lex…itte/w/Womacka_Walter.htm
    Disco im 12 Stock
    http://www.week-end-berlin.de/
    Info:
    http://alexanderplatz.lexikona.de/art/Alexanderplatz.html

  • bin eigentlich grundsätzlich für den Abriss des Haus des Reisens, denn wenn wir uns einbilden, dass dieser Platz mit der bestehenden Architektur auch nur annährend Weltrang erreichen könnte täuschen wir uns. Briten, Franzosen und Amerikaner finden den Platz vielleicht interessant aber fragt doch mal einen, ob er diesen Platz in einer Stadt der besagten Nationen haben möchte. Kann ich mir wahrlich nur schwer vorstellen. trotzdem wäre es wünschenswert wenn künstlerische Details wie das Kupferfries erhalten blieben und evtl auch in einen Neubau integriert werden. Kann ich mir auch gut vorstellen, nachdem man dem Haus des Lehrers ja auch seinen künstlerischen Wert zugesprochen hat.

  • @ Kent


    Daß Autoverkehr und Fußgängeraufenthalt sich ausschließen würden, kann ich so nicht nachvollziehen. Am Wittenbergplatz fahren die Autos und die Doppeldecker-Diesel-Busse qualmen an einem vorbei. Trotzdem sitzen die Leute auf den Bänken, mal mit Stadtplan, mal mit Wasserflasche. Sie sitzen am Brunnen oder kaufen sich an den beiden Imbissständen eine Currywurst.


    Ein ähnliches Bild bietet sich am Theodor-Heuss-Platz, am Jochimsthaler Platz, am Platz XY. Nein Autoverkehr stört nicht immer. Schon gar nicht, wenn es Bäume und Parktaschen gibt.


    Ich selbst hab mich in Rom an die Piazza Venezia gesetzt und ein Käffchen geschlürft, um das Verkehrschaos zu beobachten. Ich war nicht der einzige, der das tat. Ich mußte sogar warten, bis Plätze frei wurden. Nein, der Autoverkehr war gerade das interessante.


    Und im Übrigen habe ich ja auch nicht von einem 6-Spurigen Kreisverkehr à la Großer Stern geredet, sondern von ein wenig Zielverkehr oder Anliegerverkehr oder Ähnlichem...

  • Haus des Lehrers

    Das Haus der Lehrers ist ein bedeutsames Bauwerk der DDR-Achitektur, da kann man doch nicht ernsthaft einen Abriss in Erwägung ziehen?????? :nono:
    auch wenn viele (vor allem Nachkiregs-)Bauwerke heute nicht mehr zeitgemäß scheinen, sollte man doch deren historische Bedeutung nicht vergessen!!!!
    Besonders die typische DDR-Architektur verschwindet zunehmend aus den Großstädten Ostdeutschlands - keine Frage, nur selten können sie die Anforderungen des heutigen Geschmacks erfüllen - aber man kann doch nicht einfach eine komplette Epoche der Architekturgeschichte vernichten! :confused:

  • Ich muß GIGI DAG zustimmen? Warum nich? Soviel DDR-Architektur kann gar nicht verschwinden, daß man es nicht mehr bemerkt. Hinterm Alex die ganzen Plattenbauten werden wohl die nächsten 100 Jahre nicht abgerissen. Wenns schon in dieser Menge häßliche Gebäude gibt, dann kann man die auch abreißen.


    Es werden immer noch genug stehenbleiben. Das finde ich sowieso komisch, daß man Gründerzeitbauten abreißen will, aber die viel häufigeren Bauten des Pseudo-International-Styles o.ä. alle unter Denkmalschutz fallen.


    Woran die Bedeutsamkeit zu sehen is, frag ich mich schon. Ist das nich zweifelhaft, daß gerade sowas häßliches bedeutsam wird? Oder wird es einfach bedeutsam geredet? Also das Haus des Lehrers ist wirklich nicht schön. Aber besser als das Haus des Reisens. Wenns weg ist, hier in Ludwigshafen kann man jederzeit Kopien sehen. Kein Verlust für die Welt.

  • ^


    Lass mich raten: Du bist Architekturstudent und findest es ganz dolle spannend und richtig, was die Mehrheit deiner Profs dir rät?


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    Das Zitat wurde gelöscht. Bitte künftig auf die Boardregeln (6. Absatz 7) bezüglich Zitate (Quote-Funktion) achten und nur dann zitieren, wenn es wirklich nötig ist. Vielen Dank, Manuel.

  • Mir wär's fast lieber, man würde die anderen ekelhaften Plattensiedlungen um/hinter dem Alex abreißen. Dann kann man meinetwegen auch das HdL und HdR als Solitäre stehen lassen.


    Mal eine ganz ernst gemeinte Frage:Was ist denn eigentlich so besonders am HdL? Dieser Fries? Sonst sehe ich keinen großen Unterschied zu z.B. den Platten entlang der Alexanderstr....


    @Iwano
    Hast Recht, das Brandenburger Tor ist eigentlich auch ziemlicher Schrott, vom Zeughaus ganz zu schweigen...:doof:

  • Novaearion,


    Deine Aussage impliziert, nur, wer das Alte unter dem Konventionellen, wer das Ornamentale liebt und wer alles verabscheut, was so nicht ist, der ist zu eigenständiger Meinungsbildung fähig.


    Aber wo haben nur die besagten Architektur-Professoren ihre Meinungen her? Widerum von ihren einstigen Profs? So wird's wohl sein. Ist alles eine inzwischen Jahrzehnte währende gaaanz große Verschwörung! :tuschel:


    War ja auch schon immer so: während sich Mehrheiten von BILD-Lesern ihre Meinungen fein selbst erarbeiteten ("BILD Dir Deine Meinung!") mussten Minderheiten stets alte Verschwörungstheroretiker nachbeten, um auch mal 'was sagen zu können. :D

  • Es ist doch aber so, daß das Haus des Lehrers nie schön war. Es war modern, aber keiner der Bonzen damals wird es wohl als "hübsch" bezeichnet haben (das Gleiche bei den meisten anderen Gebäuden aus dieser Zeit).


    In der Zwischenzeit merke ich auch bei gewissen Bauten dieser Zeit, wie sie durch Glasverwendung oder Großzügigkeit der Lobbys repräsentativ wirken wollen und das tatsächlich schaffen, auch wenn der Charme des Verfalls an ihnen nagt. Das Haus des Lehrers würde ich von daher sogar dazu noch zählen, während das Haus des Reisens ziemlich furchbar unrepräsentativ ist.


    Wie gesagt, es gibt genug Plattenbauten, deswegen reisst man die gerade neu aufgebaute Kommandatur oder das Zeughaus NICHT ab, weil es WENIG Gebäude dieser Art gibt. Plattenbauten und 60iger-Jahre-Hochhäuser gibts an JEDER Ecke, weswegen 20.000 weniger immer noch nicht ausreichen würden, um die Stadtbilder wieder einigermaßen hinzubekommen.


    Und wenn die Leute in der 80% Mehrheit Ornamente wollen, dann gebt ihnen halt Ornamente. Es geht schließlich nicht um die Selbstverwirklichung der Architekten, sondern darum, daß sich dann 80% der Bevölkerung wohlfühlen, nicht die 0,00001% Architekturprofessoren/Architekten.


    Ich hab auch noch nie Touristen ausrufen hören: Achja, das Haus des Reisens, ich bin extra aus Japan hierher geflogen, um das Gebäude zu sehen! Es ist auf der Stufe mit dem Schloß von Versailles!! ;)


    Back to topic: Haus des Lehrers is noch ok. Zumindest wirkt der Komplex von oben. Aber das Haus des Reisens... das is wirklich Stangenware.

  • Nun hört mal auf, das Haus des Reisens als Standardarchitektur zu bezeichnen!
    Es geht nicht um die Rechtfertigung der ästhetische Monotonie ausser- und innerhalb des Plattenbaus durch das offizielle Credo: Funktionalität = Schönheit = Behaglichkeit.
    Es handelt sich beim HdR um einen Solitär, bei dem sich die DDR richtig Mühe gemacht hat!
    Auch diese Gleichmacherei mit den anderen Plattenbauten ist unzulässig!
    Die können meinetwegen alle abgerissen werden bzw. verschönert etc.
    http://www.stevenkeijzer.nl/mrx1.jpg
    http://images.google.de/imgres…6hl%3Dde%26lr%3D%26sa%3DN
    Da ich aber keine Auflage über den Streit des Alex möchte (die Diskussion gibt es schon seit 1992 und die Literatur dazu bewegt sich in der Masse auf einer Ebene mit dem Telefonbuch von Tokio!;) , nur ein Hinweise:
    Auch ein renoviertes Haus des Reisen wird gut aussehen können!
    Die Forderung nach einem austauschbaren Stadtbild kann ich nicht nachvollziehen!
    PS: Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass die nachfolgenden Generationen sehr häufig, dass selbst so Sachen wie Barock oder Jugendstil sogar Gotik mal als grauenhaft antiquiert und häßlich angesehen wurden!
    Das HdR wurde im Gegensatz zum Leninpaltz nicht vermurkst! Dort würde ich den Ausruf nach der Standardplattenarchitektur verstehen!

  • Kent: Du sagst ja selbst "Mühe gemacht". Das Gegenteil von gut gekonnt ist gut gemeint ;)


    Aber von Renovieren hast du vorher nichts gesagt. Retten kann man es bestimmt, das hat ja das Park Inn gezeigt. Ich bin auch erstaunt, wie man in Mannheim die Unibib hinbekommen hat. So ein 80iger-Bau aus Beton (der gar nich so schlecht aussah), wirkt inzwischen wie ein Bau aus diesem Jahrtausend.


    Aber dann wäre der Eindruck ein völlig anderer (was mich nicht stören würde).


    Und ich bleibe dabei. Das Ding ist zur Zeit häßlich. Und nicht einzigartig (höchstens in seiner Baugeschichte, die ich nicht kenne). Klar, Architekturstile wechseln sich ab. Aber im allgemeinen Schönheitsempfinden bleibt ein Hundehaufen ein Hundehaufen. Die damaligen Gebäude wurden nach ästhetischen Gesichtspunkten gebaut. In der Nachkriegszeit nach funktionalen. Daher werden funktional geplante Gebäude immer häßlicher bleiben, als ästhethisch geplante.


    Weil eben im Wechsel des Geschmacks ein alter wieder modern wird. Aber das Haus des Reisens stellt gar keinen Geschmack dar, sondern ein funktionelles Dingens. Und sowas können andere Gebäude auch. Funktionell sein und noch mehr. Es wird ja selten bestritten, daß die Gebäude aus der Zeit damals (60iger, 70iger) modern waren und großzügig, weswegen man dort gern reinzog, aber von den normalsterblichen Nichtarchitekten wurden sie nie als ästhetisch empfunden. Das heißt, es muß erst noch das Zeitalter kommen, in dem die Gebäude überhaupt mal als ästhetisch empfunden werden müssen.


    Und wenn man sich schon beim Bau nicht toll fand, wie soll das dann in Zukunft passieren? Man wird sich eher fragen, wie man damals was bauen konnte, was fast keinem gefiel.

  • Klar, Architekturstile wechseln sich ab. Aber im allgemeinen Schönheitsempfinden bleibt ein Hundehaufen ein Hundehaufen.


    Falsch! Zeitgenossen haben zB. den Kölner Dom lange als Hundehaufen bezeichnet! Ist er das wirklich? Eben nicht!
    Schau doch mal was draus werden soll: (seit 13 Jahren!)
    http://www.stadtentwicklung.be…/stadtmodelle/index.shtml
    http://www.stadtentwicklung.be…odelle/pix/histzent3d.jpg


    Also ein schön restauriertes HsR kann schon ne Menge hermachen! Es geht schließlich auch darum die Einzelstücke einer eigenen deutschen sozialistischen Moderne im Kontext zu erhalten!
    Wußtest du, dass das HdL eine hervoragende Nutzung hat?
    Mir würde es reichen, wenn der TLG wegkommt, denn der ist wirklich schrecklich!