Dresden: Neumarkt

  • Schonmal dran gedacht das die zusätlichen Rekos nur gekommen sind weil dementsprechende Kritik an den ersten Plänen geäußert wurde und sich der Investor nun als Kompromiss noch ein paar hat abschwatzen lassen!!!


    He Christian, nun schrei mal nicht so rum vorm Fest der Liebe ;) Natürlich war deine in diesem Strang vielfach geäußerte Kritik verfrüht. Ich erinnere nur mal an jenes Zitat zur Website der CG-Gruppe von dir:


    FassadEN, da wird aber mal wieder mächtig geflunkert oder knall hart den Leuten ins Gesicht gelogen oder entsteht ausser der Hoym Fassade noch eine Reko? Nein, also was soll das, kann man denn nicht mal ehrlich sein oder haben die Investoren Angst das der Bürger doch mal kapiert das er an der Nase herumgeführt wird!


    Auch deine negative Konnotation kann ich nicht nachvollziehen. Die Stadt verknüpfte den Grundstücksverkauf an CG mit der Bedingung, weitere Rekos zu prüfen. Das ist getan worden, zwei weitere dazugekommen, fertig. Wo ist das Problem? Was hat das mit "abschwatzen lassen" zu tun?


    Was die generelle Neumarktdiskussion angeht: Tja, hier prallen nun mal die verschiedensten Interessen und Auffassungen an dem wohl sensibelsten Ort der Stadt aufeinander. Es ist ein Platz, geprägt von teils verbissen geführten Debatten und lang diskutierten Kompromissen. Das findet sich eben auch im Erscheinungsbild wieder. Als inkonsequent würde ich das aber nicht abtun. Was wäre die Alternative gewesen? Ein 1:1 Zustand wie 1945 war schon allein deshalb nicht möglich, weil nicht jedes Haus ausreichend dokumentiert ist. Es war auch nicht gewollt, weil Häuser als wertvoller erachtet und deshalb rekonstruiert wurden, die vor 1945 schon abgerissen wurden. Vorrangiges Ziel war es doch, den Stadtraum als solchen wiederherzustellen, verbunden mit bedeutsamen Gebäuden und Sichtachsen/Perspektiven. Klar, dabei wurden Fehler gemacht. Und natürlich kann man über die ein oder andere zusätzliche Reko sprechen, sicher hätte sich mancher Füllbau besser einfügen können. Aber an sich halte ich das Leitbaukonzept für sinnvoll und die Umsetzung weitestgehend auch für gelungen.

  • ^^ keine Lust alles zu wiederholen deswegen: Zitat ich!

    PS: Landhausstraße von 7 Fassaden, sind 2 Leitfassaden. Rampische, 6 Fassaden mit 1x Reko und 1x noch in Diskussion. Fazit, 13 Fassaden nur 3 feste Rekos und noch eins in der Schwebe.
    Kann man nur vom Glück reden das dieses Verhältniss nicht bei den anderen Quartieren besteht denn da sehe der Neumarkt heute nicht annähernd so schön aus.


    Ja Tobschi, meine durch "rumgeschreie" ausgedrückte Frustration über dieses Ergebnis ist schon wahrlich fehl am Platz, ich sollt wohl eher Blumen an den Bauherren schicken!
    Zum 2.Teil deines Textes, ich denke die GHND (PDF) hatte schon einige Möglichkeiten mehr aufgezeigt was man hätte machen können.


    Edit: Da man sich meine Texte scheinbar nur halb durchliest, hier nochmal ganz deutlich! Ich rede hier immer nur vom Bauvorhaben der CG ich habe nie das gesamte Neumarkt Projekt an sich kritisiert in meinen letzten Kommentaren!

  • Fazit, 13 Fassaden nur 3 feste Rekos und noch eins in der Schwebe.


    Dieses Fazit ist irreführend, da es nicht die unterschiedlichen Gebäudebreiten berücksichtigt. Mit dem Hoym und (hoffentlich kommendem) Riesch werden die mit Abstand breitesten Fassaden rekonstruiert. Somit ergibt sich sowohl für die Landhaus- als auch Rampische Straße ein Anteil von um die 40 Prozent der Fassaden, die rekonstruiert werden. Auf die übrige Polemik ("Blumen schicken" usw.) gehe ich nicht ein.


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    Das Büro Stellwerk-Architekten hat übrigens seine Fassadenentwürfe für das gesamte Quartier online gestellt: klick

  • Auf die Blumen brauchst wirklich nicht eingehn das war nen Witz oder Polemik wie es dir besser gefällt, aber schön das du es trotzdem erwähnst ;-).


    Ich hab schon kappiert das dir 40% ausreichen, mir aber nicht! Warum du mir immer meine Polemik um die Ohren hauen musst kapier ich auch nicht, fang doch mal an die 60% der Fassaden zu verteidigen, kommt aber auch nixs.
    Für mich reichen die 40% bei einem Bauvorhaben am Neumarkt nicht aus, 60% hätten es mindestens sein müssen auch wenn keine direkte Seite zum Neumarkt besteht.


    Nochmals, dies ist ein nicht nur für Dresden sondern weltweit sehr spezielles Projekt wo es um die Wiederherstellung eines zerstörten historischen Zentrums geht bzw. gehen sollte. Hier sollte weder Platz für moderne Bauten noch für die Vielfalt an möglichen Füllbauten sein. Diese sollten nur dort sein wo eine Rekonstruktion aufgrund fehlender Infos notwendig erscheint.
    Für moderne Bauten oder belanglose Füllbauten stehen den Herren Architekten und Bauunternehmer fast die gesamte restliche Altstadt und Innenstadt zur Verfügung!
    Mir reicht es daher nicht das bei einem so großem Bauvorhaben am Neumarkt (das größte von der Fläche) nur 40% Rekos sind bzw. Adaptionen.


    Ich geb dem Bauvorhaben der CG bis jetzt eine 3-. Befriedigend bis ausreichend aber mehr auch nicht.

  • DNN: "Ein Park am Dresdner Neumarkt"

    DNN-Artikel


    "Der Landeswettbewerb "Ab durch die Mitte! Die City-Offensive Sachsen" prämierte Dresden für das Projekt "Vom Tuchmarkt zum Grünen Gewandhaus". Wo heute noch eine Baugrube klafft, soll ein öffentlicher Park in Zukunft für Touristen und Dresdner Bürger ein grünes Kleinod darstellen."


    Anm.: es geht hier um die Gewandhausfläche vor dem Quartier 6

  • ^ Die Bezeichnung "Park" für die paar Bäumchen ist aber auch weit hergeholt, oder? :D Auf der Website der Rehwaldt-Architekten finden sich weitere Infos und auch ein paar hübsche Visualisierungen.


    Gestern wurde hinter verschlossenen Türen über das Palais Riesch entschieden. Allerdings soll das Ergebnis erst am 28. Januar verkündet werden. Bis dahin gilt eine Nachrichtensperre. Hier die Pressemitteilung der GHND.


    Dieses merkwürdige Verfahren lässt leider auf nichts Gutes hoffen.

  • Neumarkt - Quartier VI

    Sehr gute Nachrichten vom Quartier VI. USD will gemeinsam mit Kondor Wessels und Nobelpreisträger Günter Blobel dieses Jahr mit dem bauen beginnen. Die einzige negativere Nachricht zu dem Projekt ist, dass auf dem 'Kaufhauses Bothen'-Grundstück von Blobel, ich zitiere, "nicht ganz nach altem Vorbild" geplant wird. Was immer das auch heißen mag.


    https://mopo24.de/nachrichten/…iederaufbau-Dresden-41267



    Bildquelle: MOPO24 Morgenpost Sachsen GmbH | https://mopo24.de/nachrichten/…iederaufbau-Dresden-41267

  • Soweit ich weiß, steht eine "Spiegelung" noch nichtmal fest.
    Jedenfalls handelt es sich nicht nur um eine Spiegelung, sondern um die tatsächlich an dieser Stelle vorhandene historische Bebauung bis 1851, als das Au petit Bazar statt des Eckbaus errichtet wurde.

  • ^ Passend dazu ist in der SZ von heute (leider exklusiv) das Portrait eines Bannewitzer Stuckateurs zu finden, der derzeit u. a. die Stuckfiguren für das Dinglingerhaus fertigt. Man erhält einen guten Eindruck, wie aufwendig und akribisch hier in Zusammenarbeit mit Architekten und Kunsthistorikern gearbeitet wird, um die Figuren so originalgetreu wie möglich hinzubekommen. Eine empfehlenswerte Lektüre vor allem für jene, die noch immer abwertend von "Disneyland" schwatzen.


    Morgen um 16 Uhr präsentiert die CG-Gruppe im Hotel Suitess übrigens den Siegerentwurf des Palais Hoym. Mir schwant Böses...

  • Das Riesch kommt nicht, auch keine historisch angepasste Fassade: Stattdessen hat die Jury einen absolut gruseligen, "modernen" Entwurf gekürt - mit Schüttelfenstern und teils übergroßen Dachgauben. Vielleicht ist gleich jemand vor Ort, der das ganze Elend fotografisch festhalten kann...

    3 Mal editiert, zuletzt von Tobschi () aus folgendem Grund: Chris war schneller

  • So eine Schei** kannst du an den Altmarkt stellen und selbst dort würde es besch***en aussehen.
    Ganz ehrlich, die Straße ist mit dem Mist-Entwurf und dem passendem Mist-Hotel gegenüber versaut... Danke!



    Quelle:
    https://www.konii.de/news/fass…alais-riesch-201601282142


    Modhinweis: Kritik an diesem Entwurf ist durchaus angebracht, aber ich bitte um eine etwas angemessenere Wortwahl (DAF-Richtlinie 6). Danke. Rian

    Einmal editiert, zuletzt von Chris1988 ()

  • Ok, es war klar, dass die Deckenhöhen des Riesch zum Problem werden würden. Wenn sich partout keine Nutzung finden lässt, dann ist es wohl so. Selbst das kann aber kein Freibrief für so ein Ungetüm sein. Dieser Entwurf widerspricht klar der Gestaltungssatzung des Neumarkts und vor allem dem Beschluss des Bauauschusses vom Oktober. Hier war von einer Reko oder einer historisch angepassten Fassade die Rede, nicht von so einem Modernisten-Mist. Sollte dies so kommen, dürfte das einer der schlimmsten Brüche im Neumarktgebiet sein, wenn nicht sogar der schlimmste.

  • Was für eine unglaubliche Frechheit. Ich hoffe der Investor kommt damit nicht durch. Der Postplatz wurde ja schon ruiniert. Dass man so einen Bau jetzt aus reinen renditegründen in die Rampische Gasse setzt wo man eh kaum was rekonstruiert in dem Quartier ist so frech. Man kann nur hoffen dass der Aufschrei so groß ist dass der Investor damit nicht durchkommt. Ich werde dem Investor auf jeden Fall schreiben. Vielleicht beteiligen sich ja auch andere hier daran.

  • Das ist eine offene Kriegserklärung an alle langjährigen Freunde des Neumarktprojektes und insbesondere an die GHND, denen in ihrer vorbildlich wiederaufgebauten Rampischen Straße 29 nun dieses Ungetüm vor die Nase gesetzt werden soll.


    Die Worte von Schmidt-Lamontain und CG Chef Gröner sind blanker Hohn. Dessen ist man sich auch voll bewusst, sonst hätte man mit der Verkündung der Entscheidung nicht solange gewartet. Wenn das so durchkommt, ist es m.E. der schlechteste Neubau am Neumarkt seit dem "Unfall" in Q I vis a vis zur Frauenkirche.


    Edit: Normalerweise reagier ich nicht öffentlich auf Bewertungen, aber mit "aha, ich sag nur taz..." weiß ich leider gar nichts anzufangen.

  • In der Tat. Nur der Stellwerk-Eckbau im Jüdenhof-Quartier von Herrn Kimmerle spielt auch in dieser Liga.


    Inzwischen berichtet die SZ schon: klick. Erfreulich, dass hier schon ein erstes Shitstörmchen zu verzeichnen ist, auch bei Facebook. Man wird den Entwurf wohl nur mit massivem öffentlichen Druck kippen können.

  • Gleichzeitig ist es Anspruch, eine Architektur zu verwirklichen, die noch in hundert Jahren Bestand hat und von Wert ist.


    Zitat von https://www.konii.de/news/fass…alais-riesch-201601282142


    Ein wirklich schlechter Scherz. Wenn es tatsächlich so kommt wie abgebildet, gehe ich jede Wette ein, dass diese Bausünde in hundert Jahren schon seit einigen Jahrzehnten wieder beseitigt wurde.
    Architektur von Wert zu entdecken, wird auch Fans zeitgenössischer Architektur nicht leicht fallen. Es handelt sich hier schließlich um einen vollkommen durchschnittlichen Bau der an jeder beliebigen Seitenstraße hätte stehen können.