Leipziger Neuseenland



  • Es könnte durchaus sein, dass die Planer in den Jahren kurz nach 2000 "Surfparks" noch nicht kannten. Ich musste im Spätherbst 2020 erst einmal googlen und bin mir nicht sicher, ob ein "Surfpark" mit diesen Vorgaben der Planer in Übereinstimmung gebracht werden können:


    "In Vorbehaltsgebieten Erholung soll gewässerbezogenen Erholungsformen in besonderem Maße Rechnung getragen werden. Die Erholungsnutzung soll dabei so erfolgen, dass Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft vermieden werden."


    Zum Glück bin ich nicht in der Freizeitbranche tätig und muss daher auch nicht beurteilen, ob "Surfparks" auf Dauer von den Gästen angenommen werden. Aber ich erinnere mich an die Zeit der "Spaß- oder Familienbäder". Und das schnelle ENDE einiger...


    Der Bau wurde bezuschusst, der Betrieb und die Unterhaltung eher nicht. In "Surfparks" dürfte die (Wellen-)Technik die meisten Gelder verschlingen.


    Wie auch immer. Landschaft im stadtnahen Raum scheint eine andere Entwicklung zu nehmen als in rein ländlichen Räumen.


    Die Entwicklung der Landschaft im Südraum Leipzig wird schon jahrelang diskutiert. Hans-Jürgen Ketzer hat dazu 2000 einen Artikel veröffentlicht. Ketzer ging damals von einer Abnahme der Bedeutung traditioneller urbaner Lebensformen aus. "Stadtflucht" war um 2000 ein wichtiges Stichwort.


    Im Artikel von Dr. Ketzer finden sich auch einige FOTOS der damaligen SUKZESSIONSLANDSCHAFTEN um BORNA.


    Interpretiert werden sollten noch die "neuen Formen sinnlicher Selbstvergewisserung" durch die globale Vernetzung.;)

  • In Zeiten von Corona sollte man die üblichen Orte der Zusammenballung meiden.


    Man kann ja auch einmal die ganz kleinen, kaum erschlossenen und eigentlich nicht erreichbaren Seen anfahren. Wie z.B. den WERBENER SEE.


    Gelegen in der typischen Leipziger Agrarlandschaft...


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    ... ist der ein wenig spektakuläres Gewässer. Einzig ein Rundwanderweg...


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    ...errichtet mit EU-Fördermitteln...


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    ...lädt in dieser dunklen Jahreszeit ein, den Werbener See aufzusuchen.


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    Ich bin jetzt kein Jurist und kann auch nur vermuten, was den See-Eigentümer zwingt, mit derart krassen Sanktionen zu drohen.


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    Wie war das noch einmal mit den EU-Fördermitteln?


    Eigene Fotos.

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  • Ich hatte hier schon einmal auf die Deponie Cröbern hingewiesen, deren Kubatur zukünftig höher als urspr. geplant ausfallen soll. Teile des Deponieberges sind bereits für Sport- und Kulturevents in Nutzung. Für die Zeit der Nachnutzung wurden nun über 50 Ideen aus der Bevölkerung eingereicht. Am 24. März soll der Gewinner gekürt werden:


    https://www.lvz.de/Region/Born…r-Nachnutzung-eingereicht


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    https://www.urbaneprojekte.de/…n/verfahrensbetreuung/zdc

  • ^
    Bach-Wald


    Passend dazu die Meldung, dass im Umfeld der Deponie 129.000 Bäume am Westufer des Störmthaler Sees angepflanzt werden sollen:


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    Der nach Johann Sebastian Bach benannte neue Wald ist eine Ausgleichsmaßnahme für das jährlich stattfindende Bachfest. 9 von 29 Hektar wurden bereits realisiert.

  • Harthkanal


    Der Harthkanal, der den Cospudener mit dem Zwenkauer See verbinden soll, wird ab diesem Jahr gebaut [...]

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    LVZ+ location


    Am Südufer des Cospudener Sees sind die Bauarbeiten gestartet:
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    Standort der zukünftigen Einfahrt zur Schleuse, incl. Klappbrücke für den Uferweg Cospuden:
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    Zwischen der Schleuse und dem Trogbauwerk (Unterquerung der A38) entsteht hier ein Vorhafenbecken, in dem wartende Boote am Ufer festmachen können:
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    Am anderen Ende des zukünftigen Kanals hat sich inzwischen auch das Nordufer des Zwenkauer Sees in eine Großbaustelle verwandelt:

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    Hier befindet sich bereits eine 165m lange und 40m tiefe Hochwasserschutzwand incl. -toren im Bau, welche den Zwenkauer See zukünftig in einen wichtigen Hochwasserspeicher für den Gewässerknoten Leipzig umwandelt:
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    Der zukünftige Kanal wird beidseitig neue Fahrradwege erhalten.
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    pics by 555Farang

  • Im Leipziger Neuseenland hat sich die Natur mit Macht gemeldet.


    HIER ist der GEFAHRENBEREICH zu sehen. Die Autobahn wird (noch) nicht erwähnt. Die Lausitzer und Mitteldeutsche Verwaltungsgesellschaft mbH, Senftenberg als Bergbausanierung des Bundes hat für den Freitag, den 26.03.2021 zu einem Pressetermin ins Rathaus Markkleeberg eingeladen.


    Erinnert sei an das Drama von NACHTERSTEDT mit Todesopfern und einer noch immer nicht abgeschlossenen Sicherung und Sanierung.

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer ()

  • ^Knappensee am 11.03.21

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  • ^Holy sh!t indeed.


    Die LVZ berichtet heute auch zur Sperrung. Wenn die Schleuse versagen würde dann könnte der 4m Höhenunterschied zwischen den beiden Seen zu „weitreichenden Überschwemmungen in Markkleeberg und Leipzig“ führen, mit potentieller „Gefahr für Leib und Leben tausender Bürger”.


    Edit: der MDR berichtet hier mit einem Video.

    Einmal editiert, zuletzt von 555Farang ()

  • Selbst der SWR berichtet über die Sperrung der Seen. Die Experten der LMBV geben aber Entwarnung. Das Risiko eines Gaues sei gering. Hoffen wir, dass die Experten recht behalten.


    Meist gehen derartige Ereignise ja an der große Öffentlichkeit vorbei.


    Dieser 1000-Tonnen-Bagger wurde durch eine Setzungsfließrutschung in Schleenhain quasi weggeschwemmt und angekippt.


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    Der Schaufelradbagger konnte wieder aufgerichtet und repariert werden.


    Eigenes Foto.

  • So richtig angenehm ist das Pfingstwetter noch nicht, aber doch gut genug, um den aktuellen Stand der Landschaftsentwicklung im Leipziger Südraum zu erkunden. Der Landschaft, vor der 1998 der BAEDECKER Sachsen noch warnte und von einer apokalyptisch anmutenden "Landschaft" berichtete. Ganz unrecht hatte der Autor ja nicht, wie DIESES, DIESES oder auch DIESES Foto zeigen. (Ich meine, auch mit ORWO-Fotomaterial konnte man 1990 eigentlich bessere Fotos machen).


    Heute müssen Bisons eingesetzt werden, um den Aufwuchs niederzuhalten.


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    Dieses Jahr scheinen die Wildgänse die Gunst der Stunde genutzt zu haben: Jede Menge Kücken waren das Ergebnis.


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    Am Ostufer wachsen langsam die Sichtachsen zu.


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    Eigene Fotos.

  • Leider sind der Markkleeberger See und der Störmthaler See gegenwärtig gesperrt. Die Sicherungsarbeiten gegen einen möglichen Dammbruch im Bereich des Verbindungskanals können sich über einige Jahre hinziehen.



    Betroffen ist auch die Wildwasseranlage am Markkleberger See.




    Die Wildwasserbahnen liegen jetzt trocken. Das Seewasser enthält viel gelöstes Eisen. gut zu erkennen an den rostroten Ablagerungen an den Betonkanälen im Kanupark.




    Die Absperrbauwerke werden noch im Kanal errichtet.




    Eigene Fotos.

  • Nach meiner Kenntnis sind am Markkleeberger See keine weiteren nennenswerte Bauprojekte geplant. Die Wohnbebauung konzentriert sich am Nordufer, direkt am Stadtrand von Markkleeberg (Ost).






    Große Bereiche des Seeufers bleiben der Natur vorbehalten.




    Eigene Fotos.

  • bedeutet das Absperrbauwerk im Kanal zwischen beiden Seen, dass eine schiffbare Verbindung erst mal auf längere Zeit passé ist, dafür eine Nutzung der Seen wieder erlaubt wird?

  • Was ist eigentlich aus diesem Projekt zwischen Kanupark und Kanal geworden?

    Das sollte das Projekt von all-on-sea sein.

    bedeutet das Absperrbauwerk im Kanal zwischen beiden Seen, dass eine schiffbare Verbindung erst mal auf längere Zeit passé ist, dafür eine Nutzung der Seen wieder erlaubt wird?

    Vermutlich. Die URSACHEN müssen ja noch erforscht werden. Dann muss überlegt werden, was getan werden kann und erst danach können die notwendigen Arbeiten geplant, ausgeschrieben, beauftragt und ausgeführt werden...

  • Mit den Autoren bei Wikipedia sollte über den Artikel zur Leipziger Tieflandsbucht noch diskutiert werden. Im Artikel wird sehr großzügig mit der geologischen Entwicklung der letzten 65 Millionen Jahre umgegangen.


    Die Leipziger Tieflandsbucht ist eine relativ seen- und baumarme, sich aber durch sehr hohe Bodenfruchtbarkeit auszeichnende Landschaft im Nordwesten Sachsens und im Südosten Sachsen-Anhalts.

    ...

    Die Leipziger Tieflandsbucht ist Altmoränenland und gleichzeitig der südlichste Teil des Norddeutschen Tieflands in Ostdeutschland. Die Landschaft ist im Wesentlichen eine Ebene mit nur geringen Erhebungen, wie den Hohburger Bergen, unterbrochen durch die großen Flusstäler von Saale, Weißer Elster, Mulde und Pleiße.

    Wenn die historische Leipziger Tieflandsbucht gemeint sein sollte, sollte besonders das "relativ" der relativ seen- und baumarmen Landschaft besprochen werden. Eigentlich gab es weder Wälder noch Seen.







    Ganz so viel wie im Leipziger Südraum hat sich nördlich nicht getan. Aber unterschätzen sollte man die Veränderungen der letzten dreißig Jahre nicht. Wildgänse können inzwischen hier leben.



    Eigene Fotos.

  • Da die ALTMORÄNENLANDSCHAFT wohl in der Saaleeiszeit entstanden ist und das Eis der Weichseleiszeit den Raum Leipzig nicht erreicht hatte, konnte einiges geschehen. Z.B. konnten sich mächtige Lößschichten bilden. Seit mindestens 7.000 Jahren werden Feldfrüchte angebaut und der Boden ist noch immer fruchtbar.






    Eigene Fotos.