Frag das Dresden-Forum

  • Neben Intel erwägt nun auch TSMC den Neubau einer Halbleiterfabrik in Europa. Dresden könnte in der engeren Wahl sein (Oiger, Sächsische). Was ich mich in dem Zusammenhang frage: Gibt es im Stadtgebiet eigentlich noch entsprechend große Ansiedlungsflächen (etwa in Klotzsche) oder müsste dafür eher auf Flächen vor den Toren der Stadt ausgewichen werden? Nach ersten Recherchen habe ich hierzu nichts Genaues gefunden. Weiß hier in der Runde jemand mehr?

  • Es gibt nach meiner Kenntnis aktuell nur eine einzige geeignete Fläche im Stadtgebiet für eine Ansiedlung dieser Dimension, und das ist diese Fläche unmittelbar nördlich der neuen Bosch-Fabrik.


    Der dort gültige alte B-Plan Nr. 001 von 1997 muss aktuell dringend überarbeitet werden, da dieser auch Flächen zur Ansiedlung von Einzelhandel, Beherbergungsbetrieben und sogar zur Wohnnutzung ausweist. Damit ist klar, dass Großgewerbe in der unmittelbaren Nachbarschaft BImSchG-bezogen keine Chance mehr hätten. Aktuell unterliegt das Gebiet deshalb einer Veränderungssperre, damit dort Ansiedelungen von für Großgewerbe problematischen Nutzungen unterbleibt, bis ein neuer B-Plan rechtskräftig ist.


    Dieser neue B-Plan Nr. 3046 an gleicher Stelle war schon 2019 in der Offenlage und muss jetzt noch mal kräftig überarbeitet werden (Immissionsschutz, Eingriffsregelung, Niederschlagswasser, Erschließung). Zudem soll das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept Dresden 2030 berücksichtigung finden. Bis das durch ist, kommt hier wohl kein B-Plan. Dennoch könnte ein möglicher Investor hier natürlich schon mal auf Verdacht losbauen, siehe Tesla.

    Alternative Flächen, z.B. in Coschütz/Gittersee, würde ich als zu klein einschätzen.

  • Ich kann dazu nur sagen, dass die Wasserversorgung schon jetzt kaum für die Bestandswerke reicht und ständig erweitert wird. Siehe neues Brauchwasser-Vorhaltebecken bei Infineon.

  • Die Stadt hat wegen der Wasserknappheit bereits eine neue entsprechend dimensionierte Trinkwasserleitung als Förderprojekt gebaut bzw. ist gerade dabei. Der Bau der Leitung erfolgt tatsächlich nicht durch die DREWAG sondern durch die Stadt, weil Förderprojekt.

  • Vielen Dank, Masumania, für die detaillierte Einordnung (und für die Ergänzungen von Chris und Schöni). Für die Stellung Dresdens in der Branche wäre eine Ansiedlung wünschenswert, aber wie gut die Chancen sind, lässt sich aus den bekannten Informationen kaum ablesen. Immerhin gibt es also eine potenzielle Fläche, so dass die Steuergelder dann auch der Stadt zugute kämen.

  • Die Sächsische berichtet vom aktuellen Stand der möglichen Großinvestition (Bezahlschranke). Die Chancen für die neue Chipfabrik der Taiwan Semiconductor Manifacturing Company (TSMC) haben sich offenbar verbessert, Frankreich sei aus dem Rennen, TSMC wolle in Deutschland investieren. Neben Dresden macht sich Bayern mit einem ehemaligen Fliegerhorst westlich von München als möglicher Standort noch Hoffnung. Ein Bundestagsabgeordneter aus Chemnitz hat dagegen den Zuschlag für Dresden in einer Pressemitteilung schon verbreitet, aber das ist wohl zu früh gefreut, entschieden ist (offiziell) noch nichts. Im Weiteren nennt die SäZ die von Mansumania ^^^^ genannte Fläche hinter Bosch als möglichen Standort. Die Fläche gehört allerdings noch Philip Morris, deren Tabakersatz-Fabrik ja nie gebaut wurde. Ihr Grundstück werden sie sich im Fall der Fälle gut bezahlen lassen.

  • TSMC-Entscheidung für Dresden?


    Zwei Jahre nach den ersten Diskussionen gibt es nun offenbar eine Entscheidung: Laut Handelsblatt wird morgen die Ansiedlung von TSMC verkündet. Abgesehen von einigen Herausforderungen wie Wasserversorgung und Fachkräftemangel ist es für Dresden erst einmal eine gute Nachricht, denke ich. Spannend wird nun, wo das Werk genau gebaut wird. In den Pressemeldungen hieß es "bei Dresden", der Spiegel schreibt, dass ein Grundstück in Dresden erworben worden sei.

  • Heute wurde nun überall berichtet. Neben regionaler Freude gibt es auch ein ordentliches Bashing wegen der hohen Subventionen, wobei ich es so verstanden habe, dass Subventionen ein Drittel der Investition ausmachen bis zu einer Obergrenze von 5 Milliarden. Nun ja, alles riesige Summen. Hoffen wir dass es sich für die Steuerzahler langfristig auszahlt. Für Dresden dürfte es das. Mittlerweile ist nun auch klar, dass es der oben schon erwähnte Standort im Airportpark hinter Bosch wird. Für die Stadt und das Arbeitskräftepotenzial sicher besser als das auch schon kolportierte Großenhain.


    Damit kann es hier nun im Strang zu Dresden Nord weitergehen. Oder wir eröffnen einen neuen Strang zu Silicon Dresden/Saxony - wäre es vielleicht wert.

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