Zweite S-Bahn Stammstrecke [Bauthread]

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    Zitat von Architektator

    Ich frage mich, welcher Depp auf diese Idee zum Umbau der Züge gekommen ist.


    Kann ich keineswegs bestätigen, im Gegenteil, zumindest auf der S8-Linie habe ich das Gepäck jetzt doch häufiger unter den Sitzen verstaut gesehen (zumindest noch vor ein paar Monaten).

    Welcher "Depp" auf die Idee gekommen sein soll, weiß ich zwar nicht, aber weniger Sitzplätze = mehr Stehplätze = mehr Kapazität. Keine so schlechte Idee wie ich finde - bis auf die Sitzecken an den Waggonenden.

  • Hier muss ich Architektator in seiner Kritik bestätigen. Bei Kurz- und Mittelstreckenverkehrsmitteln wie Tram oder U-Bahn mag es ggf. sinnvoll sein, Sitzplätze für mehr Kapazität zu streichen, bei der S-Bahn, die die Rolle des Nahverkers-"Langstreckenverkehrsmittels" erfüllen muss, ist es aber absolut unangemessen, ja eigentlich eine Frechheit gegenüber den Fahrgästen. Ich habe zudem den Eindruck, dass in den umgebauten Zügen die wenigen Sitze auch noch dichter aneinander angeordnet sind, sodass man enger, unbequemer und mit weniger Beinfreiheit sitzt. Klar ist es auch wichtig, dass Flugreisende auf dem Weg zum Airport ihr Gepäck verstauen können, aber dafür muss es andere Lösungen geben als Sitzplätze für alle Fahrgäste zu streichen :nono:

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    Finde ich nicht. In vielen Städten ist es sogar üblich bei S-Bahn ähnlichen Verkehrsmitteln nur seitliche Sitzplätze anzubieten. Da ist man hier sehr verwöhnt.

  • Zitat von Iconic

    Bei Kurz- und Mittelstreckenverkehrsmitteln wie Tram oder U-Bahn mag es ggf. sinnvoll sein, Sitzplätze für mehr Kapazität zu streichen, bei der S-Bahn, die die Rolle des Langstreckenverkehrsmittels erfüllen muss, ja eigentlich eine Frechheit gegenüber den Fahrgästen.

    Also ich finde jetzt sollten wir aber mal die Kirche im Dorf lassen. Eine Frechheit ggü. den Fahrgästen bei 26 weniger Sitzplätzen pro Fahrzeug (166 statt 192)? Wie LugPaj schon geschrieben hat, im Ausland gibt es häufig nur seitliche Sitzreihen und das bei deutlich längeren Fahrzeiten als der hiesigen S-Bahn - und es funktioniert prima.

    Was bei der alleinigen Betrachtung der Sitzplatzanzahl auch unterschlagen wird: Durch das nach dem Umbau vergrößerte Raumangebot im Einstiegsbereich läuft der Ein- und Ausstiegsvorgang effizienter ab, es gibt mehr Platz für Koffer, Kinderwägen etc.


    Zitat von Iconic

    Ich habe zudem den Eindruck, dass in den umgebauten Zügen die wenigen Sitze auch noch dichter aneinander angeordnet sind, sodass man enger, unbequemer und mit weniger Beinfreiheit sitzt

    Um die Kapazität in einem bestehenden Zug zu erhöhen gibt es zwei Möglichkeiten: Stehplätze statt Sitzplätze und Sitzplätze enger rücken. Auch hier ohnehin ein Luxus, dass jeder Fahrgast noch seinen eigenen Sitzbereich besitzt - möglich wären z.B. auch quer zur Fahrtrichtung angeordnete Sitzreihen, auf denen die Fahrgäste je nach Bedarf enger oder weiter auseinander sitzen können (inkl. größerer Beinfreiheit). Ich finde, man muss in der S-Bahn keine aufgeschlagene SZ lesen können - zumindest nicht zu den Stoßzeiten.


    Um doch noch auf Architektator´s Frage nach dem "Deppen" zu antworten: Hier der Verantwortliche Designer:

    https://www.xn--s-bahn-mnchen-…ernisierung-Gepaeckablage

  • Ich sehe das genauso wie iconic: Die S-Bahn ist ein Langstreckenverkehrsmittel und hat als solches in erster Linie bequem zu sein. Fahrgäste brauchen deshalb Sitzplätze und keine Designer-Ausstattungen.


    Zu wenige und zu enge Sitzplätze gehen jedenfalls an den Bedürfnissen der Fahrgäste vorbei. Ich selbst habe bisher auch nur negative Reaktionen zu den neuen Zügen gehört - ob von Freunden, Kollegen oder anderen Fahrgästen.


    Wie auch immer: Ich verabschiede mich hiermit in den Urlaub und wünsche euch allen frohe Weihnachten! Auf viele weitere interessante Bauvorhaben und Debatten im neuen Jahr!

  • Das ist ja echt enorm was die da im Mariengarten alles aufgebaut und her gekart haben außer dem Maschinenpark. Fast 80 Container und vieles mehr. img_20191220_15231432tkvx.jpg


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    Vielen Dank für die Bilder :daumen:


    Zitat von Architektator

    Die S-Bahn ist ein Langstreckenverkehrsmittel und hat als solches in erster Linie bequem zu sein.

    Zu wenige und zu enge Sitzplätze gehen jedenfalls an den Bedürfnissen der Fahrgäste vorbei.

    Die S-Bahn ist ein Verkehrsmittel des ÖPNV, von Langstrecke kann angesichts der Fahrtstrecken und -zeiten keine Rede sein.


    Wie gesagt, wenn die Leute enger sitzen würden, könnten auch mehr Sitzplätze untergebracht werden. Beides geht bei gegebener Zuglänge nicht. Bei den allermeisten S-Bahnen die ich aus dem Ausland kenne, fehlen im Einstiegsbereich Sitze um schnelleres Ein- und Aussteigen zu ermöglichen bzw. generell das Platzangebot zu erhöhen.


    Zitat von Architektator

    Ich selbst habe bisher auch nur negative Reaktionen zu den neuen Zügen gehört - ob von Freunden, Kollegen oder anderen Fahrgästen.

    Dann erhältst du von mir jetzt positives Feedback :).

    Wenn ich morgens mit der S-Bahn fahre ist die Wahrscheinlichkeit einen Sitzplatz zu ergattern nahe null, in den umgebauten Zügen habe ich immerhin mehr Platz zum Stehen - und sind damit für mich bequemer als die alten.

    Aber häufig muss alles Neue auch erstmal kritisiert werden, da kommen dann schon mal schnell Gefühle wie "die neuen Züge seien überfüllter als die alten auf"...

  • ^^

    Mit Kinderwagen ist die neue Aufteilung auch deutlich praktischer. Ein Zutritt und ein Abstellen des Wagens an allen Türen ist problemlos möglich. Bei der alten Aufteilung war das nur an den Enden des Zugabschnitts entspannt möglich.

  • Die neue Sitzaufteilung bevorzugt sportlich Aktive, Urlauber und Familien mit Kinder, vernachlässigt aber die zunehmende Anzahl der Senioren (1972 sitzen, 47 Jahre älter stehen).


    Kurt

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    Für Ältere, Schwangere und gesundheitlich Eingeschränkte gibt es in einigen Ländern speziell für diese Menschen reservierte Sitzplätze (z.B. durch eine andere Farbe gekennzeichnet). Das könnte für die zukünftige Zuggeneration, die nach 2028 schrittweise in München eingeführt wird, noch übernommen werden.

  • ^^ Witzig, dieses Piktogramm hab ich bestimmt schon unzählige Male gesehen und nie mit den Priority Seats asiatischer U-Bahnen in Verbindung gebracht...


    Die von LugPaj gezeigten Piktogramme sind viel eindeutiger und leichter verständlich.


    Im Zuge des demografischen Wandels wird sowas in den nächsten 10-15 Jahren kommen müssen. Dann kann man nur hoffen dass sich in unserem Kulturkreis die Nutzer auch nur ansatzweise so sehr daran halten wie in Ostasien.


    Was die "neuen" S-Bahnen generell angeht, gefallen sie mir gut und ich finde man merkt, dass sich die Leute viel mehr in den Gängen verteilen als sie es noch mit der alten Bestuhlung gemacht haben. Positiv finde ich auch, dass sie nun viel heller beleuchtet sind und dadurch auch einladender wirken.

  • Marienhof:

    Seilbagger mit Schlitzwandfräse und Behälter der Bentonitsuspension:

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    Seilbagger mit Schlitzwandgreifer, Kran zum Einheben der Bewehrungskörbe und Pfahlbohrgerät:

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    Eigene Bilder

  • Die geänderte Planung am Ostbahnhof schlägt gleich drei Fliegen mit einer Klappe: eine engere Anbindung ans Werksviertel, ein neues Empfangsgebäude an der Friedenstraße und (wenn ich das im Video richtig gesehen habe) einen zweiten Durchstich zum Orleansplatz. Sehr erfreulich!

  • Dass man der Station "Marienhof" einen eigenen Namen gibt, obwohl sie als zentraler Umsteigepunkt direkt an den S-/U-Bahnhof "Marienplatz" anschließt, ergibt aber keinen Sinn. Hier sollte man zur besseren Orientierung nochmal über die Namensgebung nachdenken. Der zum Werksviertel hin verlegten Station "Ostbahnhof" würde man schließlich auch nicht den Namen "Friedenstraße" geben.

  • ^^

    Die Aussage zur optimalen Verknüpfung hin zur U-Bahn und Straßenbahn am Ostbahnhof hätte man sich sparen können.