Leipzig: Neubaubedarf und -potential

  • ^ Nur als Einwurf - ja, von den derzeit 253 freien LWB-Wohnungen im Bereich Mitte entfallen 56 auf das Wintergartenareal. Miete übrigens dort zwischen 10 und 11 Euro kalt, damit für den Bereich Zentrum-Ost bei den Neubauten eher im moderaten Bereich.
    Bei der Gelegenheit habe ich mir mal wahllos ein paar Grundrisse angesehen. Na ja, scheinbar besteht eine grundsätzliche Abneigung bei der LWB gegen sitzplatzfähige Küchen...

  • Mal wieder was mit Zahlen, da bin ich doch dabei. :D


    8 große Wohnungsgenossenschaften im VSWG nach eigenen Angaben:


    Laut der Präsentation des VSWG zur Jahresstatistik 2017 soll der Wohnungsleerstand insgesamt im Jahr 2017 gegenüber Ende 2016 auf 7,2 % sogar leicht gestiegen sein - ob man das nun glaubt oder nicht sei jedem/jeder selbst überlassen.
    https://www.vswg.de/index.php?…65437b5b0432a122fc335295b


    Ende 2016 hatten sie einen Leerstand von 3.757 Wohnungen (7,1 %) bei zusammen 53.155 Wohnungen. Bei 1.597 Wohnungen (3,0 %) wurde die "mangelnde Nachfrage" als Grund angegeben, bei 2.160 (4,1 %) "sonstige Leerstandsformen".
    Jahresstatistik 2016 unter https://www.vswg.de/publikationen/


    Nun haben wir bald Juni 2018, daher dürften die angeboteten 614 Wohnungen bei den sechs Wohnungsgenossenschaften, die Birte gezählt hat, ganz gut hinkommen. Es fehlen ja nur noch die kleineren Genossenschaften Elsteraue eG, Pro Leipzig eG und Auenblick eG. Selbst mit denen und den nicht auf den Webseiten angebotenen dürften es kaum über 1000 sofort oder in kurzer Zeit beziehbare Genossenschaftswohnungen sein.


    Bei den anderen etwa 2000 Wohnungen sind die allermeisten in überwiegend seit vielen Jahren leerstehenden und nur nach mehr oder weniger umfangreicher Grundsanierung beziehbaren Häusern. Wenn sich Axel Viehweger nun hinstellt und behauptet, von Mangel könne keine Rede sein, denn es stünden Tausende Genossenschaftswohnungen in Leipzig leer, ist das ein übler Taschenspielertrick. Mit derselben Berechtigung könnte sich die CG Gruppe hinstellen und sagen, es gäbe aktuell überhaupt kein Problem, denn sie würden ja in den nächsten zehn Jahren tausende Wohnungen bauen wollen.


    Fast noch spannender sind die anderen Zahlen aus der Präsentation:


    2017 bauten die neun Leipziger Genossenschaften im VSWG 262 Wohneinheiten neu, für 2018 sind demnach ganze 15 Neubauwohnungen in Planung.


    Gleichzeitig wurden 2017 35 Wohneinheiten "rückgebaut" und 2018 sollen sogar 92 Wohnungen "rückgebaut" werden. Ich vermute, die Lipsia eG will mal wieder den Abriss der Liliensteinstraße 3-9 angehen. Den plant sie seit 2014, "weil das Haus mit 48 Wohnungen hohen Leerstand aufweist und stark verschlissen sei." Die anderen Wohnungen mit Abrissplänen sind vermutlich ebenfalls Lipsia-Bestände in der Uranusstraße.


    Sollten diese Zahlen Realität werden hätten die Genossenschaften in 2018 in einer schnell wachsenden Stadt sogar 77 Wohnungen weniger durch das negative Verhältnis von Neubau zu Abriss und weitere weniger durch sicherlich sinnvolle Wohnungszusammenlegungen.


    Die kommunale Wohnungsgesellschaft LWB hatte nach eigenen Angaben Ende 2016 knapp über 1.400 leerstehende Wohnungen insgesamt, wobei zu dem Zeitpunkt rund 1000 Wohnungen saniert und sofort vermietbar waren und etwa 400 Wohnungen wegen Sanierungsplanungen nicht mehr vermietet wurden und weiterhin werden.


    Zusammen waren es Ende 2016 etwa 2.600 marktaktive und 2.500 nicht marktaktive Wohnungen bei LWB und großen Genossenschaften. Wie das heute, also anderthalb Jahre später und etwa 15.000 Einwohner_innen mehr, aussieht werden wir erst in einem Jahr oder so erfahren.


    Seit heute im Ratsinformationssystem:


    Vorlage - VI-DS-05276
    Fortschreibung der Instrumente und Maßnahmen des Wohnungspolitischen Konzepts
    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1008622


  • CDU Sachsen: Mehr Wohnungen in den Städten zu schaffen ist falsch

    Wie, Neubaubedarf? Alles Quatsch! Das wollen wir doch gar nicht, da ziehen die Leute aus Langenleuba-Oberhain nur alle noch nach Leipzig. Deshalb vermeldet der MDR stolz den jüngsten Schachzug unser klugen sächsischen Landesregierung:


    "Die Städte wachsen, dem ländlichen Raum gehen die Menschen aus. Mehr Wohnungen in den Städten zu schaffen, ist für Sachsens Landwirtschaftsminister Schmidt die falsche Lösung."
    https://twitter.com/MDRAktuell/status/1010403270597242880


    "Schmidt sagte MDR AKTUELL, es gehe darum, das dynamische Wachstum der Zentren mit dem ländlichen Raum zu verbinden. Wenn man noch Leerstand in mittleren Städten und Dörfern habe, sei es nicht sinnvoll, steuergeförderten Wohnraumbau in den Zentren vorantreiben."
    https://www.mdr.de/nachrichten…-besser-anbinden-100.html

  • ^ Ja sicher - für die, die wirklich nicht in der Stadt wohnen wollen, aber hier arbeiten. Dann aber nur mit gepfefferter Citymaut für nicht in L zugelassene Kfz. Und Wegfall der Pendlerpauschale für Kfz-Anreise. Dann gern.
    Aber auch dann bitte nicht die benachteiligen, die gern in der Stadt wohnen wollen und einen kurzen Arbeitsweg (aka mehr Freizeit) dem Landleben vorziehen. Um Investitionen in den Wohnungsbau würde man trotzdem nicht herumkommen.


    Na ja, für einen Landwirtschaftsminister sind solche Aussagen sicher nichts Ungewöhnliches - aber trotzdem meiner Ansicht nach an der Realität vorbei.

  • Natürlich hat Schmidt mMn. Recht, dass eine verbesserte ÖPNV-Anbindung der ländlichen Räume an die Zentren ein wichtiger Lösungsansatz ist, da die vielfältig notwendigen Infrastrukturen heutzutage nunmal nicht umfassend im ländlichen Raum bereitgestellt werden können.
    Aber warum dies gegen geförderten Wohnraum in den Ballungszentren sprechen soll, kapiere ich nicht. Dies würde ja nur die Attraktivität der Zentren schmälern und damit auch nicht dem ländlichen Raum helfen. Aber wahrscheinlich ist immer noch die Denkweise etabliert, dass das Wachstum der Oberzentren sich nur aus dem Umland speist. Oder es ist bereits ein erster Versuch, die für die CDU so wichtigen ländlichen Regionen für die nächstjährige Landtagswahl von der AfD zurückzugewinnen.

  • Als Landwirtschaftsminister ist man per se für den ländlichen Raum und nicht für die Großstädte zuständig, demzufolge entsprechen die Aussagen erst mal dem Geschäftsauftrag des Ministers. Und auch die bessere Vernetzung von Land und Stadt dürfte wohl nirgendwo auf Widerspruch stoßen, gerade wenn dabei der ÖPNV ins Auge gefasst wird und hoffentlich endlich die unbegreifliche Vielzahl der Verkehrsverbünde beendet wird. Die Absage an "steuergeförderten Wohnraumbau" dürfte also der Knackpunkt sein.


    Da würden mich aber zuerst die Faktern interessieren, ohne die ich mir schwer eine Meinung bilden kann. Welche steuerliche Förderung von Wohnraumbau in den Oberzentren ist denn genau gemeint? Spontan fallen mir nur die Denkmalabschreibungen ein, von denen die Großstädte wegen der vielen Kulturdenkmale sicherlich hauptsächlich profitieren. In die Aussagen kann aber kaum hineininterpretiert werden, dass Schmidt deren Abschaffung wünscht (zumal dass vom Bund geregelt wird). Wenn man dann mal bei der Sächsischen Aufbank nach Förderprogrammen schaut, gibt es auch kein speziell auf die Großstädte ausgerichtetes Programm. Ob die Großstädte aus den Förderprogrammen herausgenommen werden sollen, um mehr Mittel für den ländlichen Raum bereitstellen zu können? Das wäre auch schon eine sehr freie Interpretation eines wahrscheinlich leichtfertig dahingeplapperten Politikersatzes. Sind bisher irgendwelche andere Programme für den Wohnungsbau in Großstädten existent, geplant oder gewünscht? Nächste Aufgabe der Medien wäre also erst mal, die genaue Bedeutung der Aussagen in Erfahrung zu bringen.

  • Ich bin ebenfalls fest davon überzeugt, dass es dabei in erster Linie um die Kompensationsmittel des Bundes für die soziale Wohnraumförderung geht. Die werden seit der Föderalismusreform I 2007 von Bund an die Länder gegeben und es wird vom Bund allgemein erwartet, dass diese Mittel nicht nur vollständig auch für die soziale Wohnraumförderung ausgegeben, sondern von den Ländern auch noch mit eigenen Mitteln aufgestockt werden. Da es allerdings keine Zweckbindung der Bundesmittel gibt machen dies nur die wenigsten Länder.


    2017 und 2018 bekam die Sächsische Staatsregierung jährlich ca. 142 Mio. Euro für soziale Wohnraumförderung vom Bund. Dies war mit der ausdrücklichen Erwartung an die Länder verknüpft, diesen Betrag aus eigenen Mitteln zu verdoppeln. Von diesen ca. 142 Mio. Euro des Bundes für Sachsen wurden im Freistaat allerdings nur ca. 40 Mio. Euro jährlich für Baukostenzuschüsse für sozialen Wohnungsbau bereitgestellt - jeweils 20 Mio für Dresden und für Leipzig. Statt einer erwarteten Verdopplung hat der Freistaat Sachsen also weniger als ein Drittel der Mittel für den eigentlichen Zweck ausgegeben und mit den anderen zwei Dritteln Eigenheime im ländlichen Raum gefördert oder damit den Landesanteil für andere Bundesförderprogramme bestückt. Das ist nicht de jure, aber de facto eine Zweckentfremdung, auch wenn die Landesregierung natürlich das Gegenteil behauptet.


    Dieser Umgang mit den Bundesmitteln wird von Bundespolitiker_innen aller Fraktionen, also auch der CDU/CSU, seit Jahren kritisiert. Nun heißt es dazu im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD vom 14. März 2018: "Wir wollen durch die konkrete Programmgestaltung sicherstellen, dass die Mittel, die der Bund für definierte Aufgaben, z.B. den sozialen Wohnungsbau, an andere Gebietskörperschaften gibt, auch vollständig für genau diese Zwecke eingesetzt werden."
    https://www.bundesregierung.de…g-inhaltsverzeichnis.html


    Das schmeckt der Sächsischen Landesregierung natürlich überhaupt nicht. Es ist davon auszugehen, dass auch im aktuellen Haushaltsentwurf für 2019/20 wieder nur ein geringerer Teil der Bundesmittel, möglicherweise die gleichen 40 Mio Euro, tatsächlich in den sozialen Wohnungsbau in den beiden Großstädten Leipzig und Dresden fließen soll und der größere Teil in andere Maßnahmen, in erster Förderung von Wohneigentum in den ländlichen Räumen. Die anderen ca. 100 Mio Euro will man vermutlich viel lieber weiterhin als warmen Regen im ganzen Land verteilen und damit an die AfD verlorene Wähler_innen zurückholen, indem man das Signal sendet: "Wir kümmern uns nun noch mal mehr im die ländlichen Räume. Die bösen [Subtext: linksgrünversifften Gutmenschen-] Großstädte, die euch immer nur die Einwohner_innen weglocken, die bekommen jetzt gar nichts mehr." Anscheinend hat die CDU in Sachsen die drei Großstädte (mit aktuellen Mehrheiten für rotrotgrün) mehr oder weniger aufgegeben und führt ihre Wahlkämpfe jetzt nur noch in bzw. für die ländlichen Räume(n).


    Mit Äußerungen wie der von Landwirtschaftsminister Schmidt wird so zum einen der eigenen (potentiellen) Wähler_innenschaft das besagte Signal gesendet und zum anderen schon mal rechtzeitig die Verteidigungshaltung gegenüber zu erwartetenden Kritik vom Bund, von der Opposition im Landtag und den Kommunen - neben LE und DD auch aus C und Klein- und Mittelstädten in den Ballungsräumen um die beiden Großstädte - aufgebaut.


    Neben den (eigentlich) durchzureichenden Bundesmitteln für den sozialen Wohnungsbau dürfte es aber auch um andere wohnungspolitische Maßnahmen in den beiden Großstädten gehen, die Geld aus der Landeskasse erfordern oder erwartete Einnahmen aus Verkäufen mindern würden - also vor allem Flächenankauf oder reduzierte Kaufpreise für Grundstücke im Landesbesitz.


    Wenn die beiden Großstädte nicht an die Bauflächen kommen oder keine ausreichenden Landesmittel für den sozialen Wohnungsbau an die Bauherren auf privaten Flächen durchreichen können (Areal Bayrischer Bahnhof, Eutritzscher Freiladebahnhof, ...), kann sich dann wieder die CDU im Landtag, aber auch in den beiden Städten über die r2g-Mehrheiten in den Stadträten mokieren, die das mit den Sozialwohnungen (ja sowieso ein Wiederaufstehen des DDR-Wohnungsbaus) nicht hinbekommen. Und so werden gleich drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.


    Dresden: Stadt sucht nach geeigneten Grundstücken. 1282 Sozialwohnungen für Dresden
    "Die Stadt sei ständig auf der Suche nach neuen Grundstücken und hoffe auf die Erfüllung des Koalitionsvertrages zwischen CDU/CSU und SPD im Bund, in dem vereinbart wurde, dass Deutschland den Kommunen Grundstücke für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stellt."
    http://www.dnn.de/Dresden/Loka…ialwohnungen-fuer-Dresden

  • Auch für mich klingt das eher nach einer ersten Wahlkampfposse. Aber auch nach wenig Ahnung und fehlender gezielter Auseinandersetzung mit dem Thema des sozialen Wohnungsbaus. Das merkwürdige gegeneinander Ausspielen von Stadt und Land noch abstruser.


    Es ist sicher richtig, dass es eine Vernetzung mit dem ländlichen Raum und den drei Oberzentren im Freistaat weiter ausgebaut werden muss. Dennoch hat das nichts mit dem Wohnungsbau in den Städten zu tun.


    Da eine Rechnung aufzumachen a la: wenn es in den Städten nicht mehr genug Wohnung gibt werden die Leute schon auf dem Land bleiben, eigentlich nur peinlich. Dass mit solchen diffusen Gedankengängen evtl. politische Entscheidungen so beeinflussen das es in den Städten über die nächsten 10 Jahre weiter verschärfte Situationen entstehen, eigentlichen verwerflich. Und es zeigt das große Missverständnis was das Wachstum in den Städten ausmacht und wie sich dort - in Sachsen eher in Leipzig - vor allem das Wachstum aus nicht-Sächsinnen und Suggsn ausmacht. Sicher kommt das da noch nicht so richtig an, auf dem Land, beim Landwirtschaftsminister.


  • Die kommunale Wohnungsgesellschaft LWB hatte nach eigenen Angaben Ende 2016 knapp über 1.400 leerstehende Wohnungen insgesamt, wobei zu dem Zeitpunkt rund 1000 Wohnungen saniert und sofort vermietbar waren und etwa 400 Wohnungen wegen Sanierungsplanungen nicht mehr vermietet wurden und weiterhin werden. Zusammen waren es Ende 2016 etwa 2.600 marktaktive und 2.500 nicht marktaktive Wohnungen bei LWB und großen Genossenschaften.


    Laut LWB soll sich der Leerstand im letzten Jahr wieder leicht erhöht haben. Gründe dafür werden aber nicht genannt. Möglicherweise liegen sie auch im Leerzug von Wohnungen für geplante Sanierungen.


    Geschäftsbericht 2017 der LWB:
    35.156 Wohneinheiten (2016: 35.070)
    Marktanteil: 10 %
    Leerstand 4,02 % (1413 WE), 2016: 3,66 % (1284 WE).


    Bis 2021 sollen über 1.000 WE für ca. 200 Mio € gebaut werden, davon mindestens 30 % Sozialwohnungen.


    https://www.l-iz.de/wirtschaft…nungen-investieren-223577


    Verwirrung gibt es bei der Zahl der Baufertigstellungen in Leipzig im Jahr 2017. Im Umlauf ist die Zahl von 1.654 Wohnungen, davon wohl 1.144 im Neubau und 337 in 1- und 2-Familienhäusern. Gebraucht werden mindestens 3.000. In Dresden waren es 2.245.
    https://www.l-iz.de/politik/ka…-neu-auf-den-Markt-223528
    https://www.sz-online.de/sachs…ungen-gebaut-3965144.html


    Die Linksfraktion im Stadtrat fordert: "Wohnungspolitik muss endlich zur Chefsache werden! Die Baufertigstellungen verharren in Leipzig mit 1654 auf dem Vorjahresniveau (1625). Das ist eine mittlere wohnungspolitische Katastrophe.


    Es ist daher allerhöchste Zeit, das Wohnungsthema in Leipzig zur Chefsache zu machen. Die Zahlenspielereien mit Angebotsmieten, wie sie immer wieder von der Baubürgermeisterin Dubrau vorgebracht werden, helfen niemandem. Leipzig benötigt zwingend eine Bauoffensive, um überhaupt in die Nähe der anvisierten 60.000 neuen Wohnungen bis 2030 zu kommen. Frau Dubrau muss sich endlich darum kümmern, dass wir schleunigst eine schlagfertige Bauverwaltung bekommen. Davon sind wir derzeit meilenweit entfernt!"
    https://www.linksfraktion-leip…rtigstellungszahlen-2017/

  • ^ Es kommt einen teilweise wirklich so vor als würde es man nur darauf warten das die Preise durch Verknappung so anziehen, dass man die privaten Unternehmen zum bauen in Leipzig bewegt. Wie das geht, sieht man an Berlin. Aber dort ging es völlig in die Hose und dort herrscht heute ein regelrechtes Chaos im Wohnungsmarkt.


    Vielleicht will man nach diversen Marketingaktionen auch hier mit Berlin mitspielen....

  • Rechnerisch harmonierte das Verhältnis zu den Einwohnerzahlen ...

    Seit einigen Tagen wird die Zahl der Baufertigstellungen in Leipzig im Jahr 2017 diskutiert und so langsam frage ich mich, ob ich jetzt einen Knoten im Kopf habe oder die anderen:


    Über den Bauindustrieverband und Sachsen heißt es bei der dpa:



    "Nach seinen Berechnungen müssten in Chemnitz jährlich 700 und in Leipzig 1700 neue Wohnungen gebaut werden. 2017 waren es in Chemnitz 478, was einem Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr um 56,2 Prozent entspricht. In Leipzig waren es 1136 (plus 24,2 Prozent).


    Rein rechnerisch harmonierte das Verhältnis zu den steigenden Einwohnerzahlen nur in Dresden. Dort wurden im vergangenen Jahr 2245 Wohnungen fertiggestellt. Der Bedarf liege dort bei jährlich 1600, wie der Verband weiter mitteilte.


    https://www.lr-online.de/nachr…en-wohnungen_aid-23808009
    https://www.tag24.de/nachricht…ubau-bedarf-mieten-671304


    Wie kommen eigentlich die Zahlen des Bedarfes zustande? Wenn es auf den Zuzugszahlen der letzten Jahre beruhen würde, warum ist der Bedarf dann in Dresden mit 1600 Wohnungen pro Jahr nur geringfügig kleiner als in Leipzig mit 1700 Wohnungen, obwohl Leipzig ein viel größeres Bevölkerungswachstum hatte?


    In Dresden wird der Baubedarf gedeckt? Ist es nicht eher so, dass in Dresden der Wohnungsmarkt bereits so angespannt sind, dass es bei den Bestandswohnungen quasi Vollvermietung gibt (plus Umzugsreserve) und das Einwohner_innenwachstum nun mehr oder weniger mit der Anzahl der neu hinzukommenden Wohnungen korrespondiert? Würde noch mehr gebaut, wäre das Einwohner_innenwachstum schneller und umgekehrt. Und in den letzten Jahren war das Wachstum geringer, weil der Wohnungsneubau in den Dimensionen erst wieder Fahrt aufnehmen musste.


    In Leipzig gibt es immer noch ein wenig Wohnungsreserve durch Umnutzungen und Sanierungen bisher nicht marktaktiver Wohnungsbestände. Dadurch konnten in den letzten Jahren und können aktuell auch noch mehr Haushalte zuziehen als Wohnungen im Neubau hinzukommen. Der Altbestand an Wohnungen schmilzt jedoch rapide ab (siehe oben). Dass mehr Wohnungen neu gebaut werden müssen ist wohl unstrittig. Würde mehr gebaut, wäre auch das Einwohner ... siehe oben.


    Oder ist das jetzt zu einfach gedacht? Dass das Ganze natürliche Grenzen sowohl bei den Baukapazitäten als auch dem Bevölkerungswachstum hat ist klar. Mir geht es um 2.-3.000 Menschen bzw. 500-1000 Neubauwohnungen pro Jahr mehr oder weniger. Und ich sehe an der Stelle von der Frage der Bezahlbarkeit der Mieten oder Kaufpreise mal gänzlich ab.

  • Seit einigen Tagen wird die Zahl der Baufertigstellungen in Leipzig im Jahr 2017 diskutiert und so langsam frage ich mich, ob ich jetzt einen Knoten im Kopf habe oder die anderen:[...]


    Wie kommen eigentlich die Zahlen des Bedarfes zustande? Wenn es auf den Zuzugszahlen der letzten Jahre beruhen würde, warum ist der Bedarf dann in Dresden mit 1600 Wohnungen pro Jahr nur geringfügig kleiner als in Leipzig mit 1700 Wohnungen, obwohl Leipzig ein viel größeres Bevölkerungswachstum hatte?


    In Leipzig gibt es immer noch ein wenig Wohnungsreserve durch Umnutzungen und Sanierungen bisher nicht marktaktiver Wohnungsbestände. Dadurch konnten in den letzten Jahren und können aktuell auch noch mehr Haushalte zuziehen als Wohnungen im Neubau hinzukommen. Der Altbestand an Wohnungen schmilzt jedoch rapide ab (siehe oben). Dass mehr Wohnungen neu gebaut werden müssen ist wohl unstrittig. Würde mehr gebaut, wäre auch das Einwohner ... siehe oben.

    Das wird so die Logik des Denkens sein. Dass Leipzig als ehemals größere Stadt ihren (natürlich mittlerweile strukturell veränderten) Wohnungsbestand wieder auffüllt. Was einfach länger braucht als z.B. in Dresden. Wie lange das noch gut geht, lässt sich wahrscheinlich erst so richtig noch einmal 2020 bilanzieren. Falls sich das Bevölkerungswachstum stark abschwächt, wäre es dann eine Erhaltung und Verdichtung in der Kernstadt. Das halte ich aber eher für unwahrscheinlich. Auch, dass durch ein knapperes Wohnungsangebot die Zuzüge fern bleiben. Da überhitzt sich eher der Markt und es gibt die klassischen starken Verschiebungsprozesse. Die in einer Stadt wie Leipzig und derer durch die DDR stark auf die Industrie fokussierte Wirtschaft, dann so ziemlich heftig ausfallen können. Da werden so einige in die Frührente geschickte ungelernte Langzeitarbeitslose mit ihren schmalen Renten ziemlich zu kämpfen haben.


    An den Rändern geht es aber so langsam wieder los mit dem Wohnungsbau. In Markkleeberg werden mittlerweile so einige 1990er "Grüne-Wiese" Quartiere erweitert. Wenn der Preis stimmt, werden die privaten schon einsteigen. Aber wenn das die einzige treibende Kraft ist, werden unweigerlich andere Probleme in der Stadt entstehen. So viel steht fest.

  • Ich staune auch, dass in der Verwaltung zwar die Mengengerüste grob angekommen sind, doch das Handeln einfach nicht mit den großen Zahlen stattfindet.


    Fall 1, die Bevölkerungsvorausschätzung geht von ca. 120.000 weiteren Einwohnern bis ca. 2030 aus. Das sind eben jene groben 10.000 im Jahr. Diese 10.000 Mehr-Einwohner brauchen nach gängigem Schlüssel Einwohner je Wohnung ca. 6.000 Wohnungen. 6.000 sind erst mal mehr Bedarf als 1.700 neu gebaute. Wobei zu den reinen NEUbauten auch die sanierten Wohneinheiten dazu kommen. Gibt es hier valide Zahlen? Es wird zwar saniert, doch in dieser Betrachtung dürften nur die "Erst"Sanierungen hinein zählen. Für Zweitsanierungen wird ja leergezogen und demnach fehlen diese WE dem Markt vorher.


    Was passierte: In den letzten paar Jahren wurden deutlich weniger WE pro Jahr dem Markt zugeführt. Rechnerisch muss dieser "Unterhang" als Bedarf den verbleibenden Jahren bis 2030 aufgeschlagen werden. Statt 6.000 WE / Jahr sind es inzwischen 7.000 bis 8.000 WE, die nötig sind, damit der Mangel nicht weiter anwächst. Jedes Jahr mit kleineren Mengen verschärft dieses Problem drastisch weiter. Wichtig: Damit könnte man die gegenwärtige Mangelsituation gerade so halten, geschweige denn, einen etwas größeren Leerstand als Umzugs- und Felxibilitätsreserve zu erhalten.


    Fall xyz - was wäre wenn


    1) Die Bevölkerung steigt nicht so stark an


    - kann passieren, denn außer mehr Einwohner je WE (z.B. durch WGs und Untermiete) sind die Auffangkapazitäten rasch erschöpft.
    ABER: weniger Einwohner = weniger Schlüsselzuweisungen, weniger Steueraufkommen, weniger Konsumer-Nachfrage für die Wirtschaft bei vorerst anhaltenden sehr hohen Investbedürfnissen (z.B. 150 Mio. Schulkonzept, 13 zusätzliche Kitas usw)


    --> ein abebbendes Einwohnerwachstum sorgt erst mal auf mehrere Jahre für Schieflagen im Stadthaushalt. Die positiven Effekte des Innehaltens und besser-planen-könnens (rein hypothetischer Optimismus!) unterliegen dann leider den Haushaltssperren.


    2)
    --> Bevölkerung steigt dennoch stark an
    Dann leidet die Gesamtbevölkerung unter den Auswüchsen an Bodenpreisspekulationen und Mietsteigerungen. Die sozialen Schieflagen (klangen oben schon an) interessieren keinen Investmentfond, das badet die Gesellschaft aus, raue Töne, politische Auswüchse, letztlich die brennenden Barrikaden wie in Pariser Vororten.


    3
    --> Umland reagiert schneller und baut viel dichter als bisher
    Die "Entspannung" für Leipzig findet nur scheinbar statt, denn die Gesamtmenge aus Stadt + Suburbia definiert die Gesamtaufwändungen für alle Leistungen wie Kultur, Krankenhäuser, Versorgung, Entsorgung usw... Bei administrativ weniger Einwohnern in der Stadt fehlen weiterhin die Schlüsselzuweisungen, nur der Nachfragedruck steigt, es ist letztlich eine haushalterische Ungerechtigkeit. Und: Die Verkehrsprobleme werden dann explosionsartig zunehmen und die Stadtfläche zum Kollaps bringen. Denn auch unsere Spielzeug-S-Bahn bewältigt in der Rushhour nicht mehr viel mehr als heute.


    So gesehen MUSS dringend die Menge von WE erhöht werden, weil die Alternativen allesamt düsterer sind als die Baukonjunktur. In der überregionalen Wahrnehmung ist diese Dynamik auch eines der Triggerpunkte für wirtschaftliche Prosperität, Firmen kommen, Touristen kommen usw. Stirbt diese Dynamik ab, weil man gelinde gesagt zu doof ist, ein paar Tausend Wohnungen zu bauen, dann ist es auch damit vorbei.

  • ...obwohl die Liste eigentlich noch länger ist...


    Denken wir an das mögliche Hochhaus "Campus Kohlrabizirkus", an die Hochhäuser in Leipzig 416 oder auch an den knapp 40m hohen, zum zukünftigen Ostforum gehörenden 11-Geschosser.


    Hoffentlich bleiben diese Projekte nicht alle in der Pipeline stecken...


    Die 50-m-Begrenzung finde ich persönlich nicht mehr zeitgemäß für eine 600.000-Einwohner-Stadt. Dass diese offensichtlich mehr als Empfehlung gesehen wird, zeigt sich bereits daran, dass Hochhaus Roßplatz eine Höhe von 55,5 m haben soll...

  • ^ Ich denke, dass man die 50m Begrenzung hat, damit nicht wahllos "Hochhäuser" gebaut werden. Als prägende Elemente in der Stadt, kann man das durch die Notwendigkeit von Sondergenehmigungen besser lenken.


    Ich finde eine Staffelung von Höhen in einer Stadtkontur auch wesentlich besser als hohe Einzeldominanten. Deswegen würde ich für Leipzig eher eine Verdichtung zwischen 50m und 100m sehen. Das kann dann an infrastrukturellen Schnittpunkten sowie in städtebaulich sinnvollen Bereichen auch richtig gut funktionieren. Diese verdichteten Räume dann ggfs. mit einzelnen Höhendominanten. Falls diese aber überhaupt realistisch bzw. notwendig in Leipzig wären.




    Konkret geht es in der von der LVZ veröffentlichten Aufzählung um:


    1. den bekannten Wohnbau in der Brackestraße
    2. einen Bürobau in Gerber-/Uferstraße, welcher nicht ganz so hoch werden soll, wie die Sparkasse und Landesbank nebenan. Ein Blockrand mit Höhendominante.
    3. den schon bekannten Bürobau westlich des Hbfs
    4. der schon angekündigte Bürobau an der Berliner Brücke. Bei dem die Zeitung jetzt schon weiss, dass dieser eine Grundform eines Zylinders haben wird.
    5. das bekannte Hochhaus am Goerdellerring. Auch hier spricht der Artikel von konkreten Interessen, wenn die Frage des Mühlgrabens dort geklärt ist. Was sie ja nun ist....
    6. die auch schon bekannte, aber nun konkrete kleine Höhendominante an der Brandenburger Straße auf dem Areal Krystallpalast
    7. die Ecke Ring-/Grünewaldstraße im Komplex der neuen Bebauung am WLP
    8. sowie die auch schon bekannte Absicht, eine neues höheres Wohngebäude am 18. Oktober zu bauen.



    Alles in allem denke ich, bis auf das letzte Projekt, eher konkretere Vorhaben. Da der Artikel teilweise spezifischer bzgl. der Ausführung wird. Oder eben das Bauderzernat über die Pläne zitiert. Aber auch weil die genannten Hochhäuser auch nicht wirkliche Riesen sind, sondern sich derer Höhe in Grenzen hält. Das macht nicht nur die Genehmigung einfach, sondern auch die Finanzierung sowie die Vermietung. Zu guter Letzt entstehen dadurch städtebaulich weniger Reibungspunkte, was einem Gegenwind absolut entgegenwirkt.


    Am Ende wird es eben daran hängen, wie gut die Flächen vermietet werden können. Und wenn man dem von 'Cowboy' schon einmal verlinkten Artikel glauben darf, besteht nun in Leipzig auch noch eine verstärkte Nachfrage nach Büroflächen. Welche in den letzten Jahren so abgeschmolzen ist, dass man nun schlicht keine größeren Flächen mehr hat. Eine Entwicklung die den Plänen natürlich entgegenkommt bzw. diese erst formuliert.

  • Wie die LVZ berichtet, lotet die Stadt nun die Möglichkeiten der Erweiterung des Wohngebiets "Kiebitzmark" aus. Das Quartier am Rand von Paunsdorf wurde schon zu DDR-Zeiten für eine Stadterweiterung anvisiert und in der Nachwendezeit mit ersten Blöcken von Mehr- sowie Einfamilienhäusern bestückt. Auch existieren schon bereits die Infrastruktur mit Tram, Nachversorgung, sowie erste Schulen und KITAs.


    Wann und wie die möglichen 31 Hektar bebaut werden, ist aber noch nicht klar. SPD und Linke wollen aber einen 40% Anteil an mietpreisgebundenen Wohnungen an, welche vorwiegend von der stadteigenen LWB sowie diversen Wohnungsgenossenschaften gebaut werden sollen. Soziale und ökologische Maßstäbe sollen bei den möglichen rund 2.000 Wohnungen eine gesonderte Rolle spielen.

  • Mögliche Szenarien der Einwohner_innenentwicklung:


    Die kommunale Bevölkerungsvorausschätzung wird auf Basis der Zahlen von Ende 2018 "zeitnah" neu erstellt. Die 2016 veröffentlichte Vorausschätzung mit 720.000 Einwohnern bis zum Jahr 2030 wurde von Anfang an stets unterschritten und bedarf daher einer Aktualisierung. Die neue kommunale Bevölkerungsvorausschätzung wird vermutlich irgendwo zwischen 630.000 und 650.000 Einwohner_innen bis 2030 einfliegen.


    Deutlich näher an der realen Entwicklung liegt die 2016 veröffentlichte 6. regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung für den Freistaat Sachsen 2015 bis 2030 - übrigens gilt das auch für alle anderen Kommunen in Sachsen:


    https://www.statistik.sachsen.de/html/40866.htm
    https://www.deutsches-architek…d.php?p=619399#post619399


    In den nächsten fünf Jahren (Januar 2019 bis Ende 2023) könnten nach der Landesschätzung etwas um die 17.225 Einwohner_innen hinzukommen, fast ausschließlich über den Wanderungssaldo und nur zum sehr geringen Teil durch Geburtenüberschuss.


    Jetzt ist die Frage, wie man weiterrechnet.


    Variante 1: Durchschnittlich zwei Personen bilden einen Haushalt - ungefährer Bedarf von 8.600 Wohnungen.


    Variante 2: Durchschnittliche Haushaltsgröße in Leipzig: 1,8 Personen - ungefährer Bedarf von 9.600 Wohnungen.
    https://statistik.leipzig.de/s…aspx?cat=2&rub=9&item=220


    Neubauankündigungen in LE:


    Die LWB will bis Ende 2021 insgesamt 1046 neue Wohnungen gebaut und bezugsfertig haben.
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…elfte-fuer-6-50-Euro-kalt


    Eutritzscher Freiladebahnhof:
    Wohnfläche (m2)(75% der BGF): 162.220
    Wohnungen (Ø 75 m2/WE): 2162
    Einwohner (Ø 1,7 EW / WE): 3.677
    Bis wann: ???
    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1011510
    https://www.leipzig.de/bauen-u…itzscher-freiladebahnhof/
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…-bekommt-drei-Hochhaeuser
    https://www.leipzig.de/news/ne…nhof-liegt-auf-dem-tisch/


    Hauptbahnhof-Westseite/Preußenseite:
    700 Wohnungen - Davon werden 30 Prozent als geförderter Wohnraum ... vermietet.
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…ziger-Hauptbahnhof-stehen


    Quartier Stadtraum Bayerischer Bahnhof:
    Planungsziele für den Städtebaulichen Vertrag SV 02.01 (Teilgebiete 4, 5, 5a, 5b, 6)
    - Errichtung von ca. 1.400 Wohnungen, hiervon ca. 30% als geförderte Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung, sofern entsprechende Landesfördermittel zur Verfügung stehen


    Planungsziele für den Städtebaulichen Vertrag SV 02.02 (Teilgebiete 1,2 ,3 ,5c ,7 ,8 ,9 , 9a, 10)
    - Errichtung von ca. 170 Wohnungen


    insges. ca. 1600 Wohnungen für etwa 2700 Menschen bis 2027, davon mindestens 360 unter Nutzung des sächsischen Förderprogramms zum sozialen Wohnungsbau (ca 6,50 Euro/m² Kaltmiete)


    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1011435
    https://www.l-iz.de/politik/br…ayerischen-Bahnhof-258640
    https://www.bild.de/regional/l…ahnhof-60087772.bild.html
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…t-mehr-als-1400-Wohnungen



    Allein diese vier genannten Vorhaben ergeben in Summe etwa 5.500 Wohnungen. Hinzu kommen noch viele Lückenschließungen und kleinere Bauflächen, so z.B. etwa 330 Wohnungen auf dem 13 Hektar großen Areal zwischen Kolmstraße und Holzhäuser Straße in Stötteritz / Stötteritzpark GmbH - https://www.tag24.de/nachricht…entwurf-wettbewerb-894348. Schätzungen dafür kenne ich nicht, aber mal grob über den Daumen gepeilt sind mindestens 8000 Neubauwohnungen sicherlich drin. Außerdem werden ja auch noch weiterhin nicht marktaktive, also nicht bewohnbare Häuser saniert und die Wohnungen wieder auf den Markt gebracht. Die Größenordnung ist unklar, aber so irgendwo um die 5.000 (bis 7.000) Wohnungen wird das noch liegen, davon allein über 2.000 bei den acht großen Genossenschaften und 400 bei der LWB.


    Grob 8.000 geplante Neubauwohnungen und etwa 5.000 Wohnungen nach Sanierungen würden den geschätzten Bedarf von 8.500 bis 10.000 Wohnungen bis Ende 2023 "rechnerisch" mehr als decken können. Dabei haben wir allerdings noch kein Wort über Mietpreise gesprochen. Und vielleicht werden es ja auch viel mehr Einwohner_innen, wenn es bald mehr superbillige Wohnungen für über 10 Euro/m² kalt gibt.

  • ^ Zunächst einmal ist ja die Frage, wie viele der Wohnungen in den genannten Projekten bis 2023 bezugsfertig sind. Als relativ sicher würde ich da lediglich die LWB-Neubauten sehen. Das Gros der Wohnungen am Bayerischen Bahnhof hat einen Realisierungszeitraum von 2023-2027, Ähnliches vermute ich auch beim Eutritzscher Freiladebahnhof. Wann westlich des HBF wirklich begonnen wird, steht noch in den Sternen. Die meisten dieser Wohnungen dürften eher für die Bedarfsdeckung nach 2023 infrage kommen.


    Es gibt einige größere Projekte, die bereits im Bau bzw. kurz davor sind, z. B. Lindenauer Hafen, das Dreieck Prager/Riebeckstr., Chopinspitze, Konstantinum und etliche weitere (zum Teil seit längerer Zeit) avisierte. Falls diese größtenteils relativ zeitnah realisiert würden, KÖNNTE das meiner Meinung nach rein rechnerisch den Bedarf decken - wenn es denn bei dem moderaten Wachstum bleibt.


    Es wäre allerdings schön, wenn zusätzlich geförderter Wohnraum außerhalb der Plattenbaugebiete entstehen würde, der auch für Leistungsempfänger infrage kommt. Da wäre vielleicht ein zusätzliches Förderprogramm für Neubauten an Magistralen eine Idee.