Dresdner Stadtgespräch

  • Gacki, nimms mir nicht krumm, aber wenn Du Schweinedom, Christuskirche und irgendein Hochhaus nach 1945 miteinander als gleichwertig für das Stadtbild in Beziehung setzt, und zudem noch meinst, dass auf Dich beispielsweise die Klopper an der Grunauer Straße (die tatsächlich 30*20m im Grundriss aufweisen und um die 50m hoch sind) als "nicht besonders groß" bezeichnest, dann hast Du aus meiner Sicht nicht verstanden, worum es in Dresdens Stadtbild geht.

    Wurde zwar gestern von Denkmalpflegern und Landschaftsplanern ausführlich erläutert, aber irgendwie mag das nicht jeder akzeptieren....


    Komischerweise hat man das auch in Köln verstanden und in vielen anderen Städten.

    Aber natürlich kann das jeder anders für sich interpretieren, was für ihn Stadt ausmacht.

  • Na ja, die Bonsai-Hochhäuser an der Grunaer Str. als "Klopper" zu bezeichnen, zeigt natürlich von einem sehr eigenen Verständnis von "Hochhaus".

    Von den Gutachtern wurde übrigens auch deutlich herausgestellt, dass jede Zeit ihre architektonischen Spuren hinterlässt; und da finde ich es recht interessant, dass man das derartig versucht einzuschränken. Bei Hochhäusern in Dresden gilt also die Devise "möglichst unauffällig"; und das halte ich für verkehrt. Warum sollte Dresden nicht ein "extravagantes" Hochhaus vertragen? Und wo finge das an? "Weisheitszahn" Leipzig? Capitol Tower LA? Transamerica Pyramid SF? (Natürlich alles ggf. entsprechend maßstäblich verkleinert.)

    Und was das Beispiel Köln angeht: Die Analogie in Dresden wäre wohl, neue Hochhäuser nicht innerhalb des 26er Rings zu bauen; aber außerhalb dieses Bereiches keine größeren Einschränkungen zu machen.

    Und was wäre mit dekorativen Hochpunkten (das kam dort gar nicht zur Sprache)? Als Beispiel für einen Nachwendebau mit solch einem Element: Riesaer Str. 5.

  • Das Problem der Dresdner Hochhäuser ist nicht ihre Höhe, sie sind einfach zu breit. Damit versperren sie zu häufig den landschaftlich reizvollen Blick von den Elbhängen in die Stadt hinein. Das Kind ist mit dem sozialistischen Wiederaufbau der 60er und 70er Jahre nun einmal in den Brunnen gefallen. Ich glaube aber nicht, dass mehr Hochhäuser dazubeitragen, es da wieder rauszuholen. Zumal sich sowieso alles unter 100 Meter abspielen muss, will man nicht der Altstadtsilhouette Konkurrenz machen.

  • Alleine die Lage im Elbtalkessel unterscheidet die Situation in Dresden von vielen anderen Städten. Es gibt eben nicht nur die eine Silhouetten-Ansicht, sondern viele reizvolle Landschaftsbilder von den Hängen aus fast allen Himmelsrichtungen, in denen eingebettet die Stadt ihr charakteristisches Bild abgibt. Dieses ist durch die vielen Platten-Hochhäuser schon genug gestört und neue Hochhäuser können meiner Meinung nach auch nichts zu diesem Bild Dresdens beitragen, das nunmal durch die historischen Gebäude geprägt ist. Jedes weitere neue Hochhaus würde die historischen Hochpunkte marginalisieren.


    Die Johannstadt liegt dabei auch mitten in einer der schönsten Sichtachsen, nämlich der aus Richtung Waldschlösschen. Von daher ist der geforderte perspektivische Rückbau dort ein schönes klares Zeichen für die Beruhigung der Stadtsilhouette.


    Die Achse am Großen Garten und das Gebiet in Dobritz/Niedersedlitz liegen in keiner dieser Sichtachsen. Einzig das Gebiet am alten Weißeritzarm würde die Sicht von den Westhängen beeinflussen, allerdings hauptsächlich aus Richtung Gorbitz; von dort stört das wohl nicht so sehr, könnte man interpretieren.

  • Irgendwo wurde gefragt, wie hoch das Haus an der Operette werden darf. Laut SZ, die Erläuterungen zum Entwurf des Hochhausleitbildes schriftlich vorliegen hatte: 38m


    Weitere Höhenmarken:


    - Neuer Hochpunkt am Technischen Rathaus FErdinandplatz: 34m
    - Wiener Platz West: bis 38m

    - Wiener Platz / Petersburger Str.: Cluster bis 52m Höhe
    - Enso-Zentrale Fritz-Löffler-Straße: wird 51m hoch

    - Hochhaus-Entwiclungs-Gebiet zwischen Nossener Brücke und Freiberger Str.: teils nur 38m (Nähe City) , teils bis 52m

    - Hochhaus am Straßburger wurde mit 40m Höhe genehmigt, dürfte aber laut Leitbild nur 38m hoch sein.


    Alle Maximal-Höhen der Hochhäuser wurden durch Blickbeziehungen von umliegenden Aussichtspunkten auf die Altstadt festgesetzt, um das Stadtbild unbeeinträchtigt zu erhalten.


    Nun würde mich noch interessieren, welche Höhe am Lenné-Platz genehmigt werden musste. Weiß das jemand?

  • Sollte nicht die Breite des Hochhauses halbiert werden? Ich meine mich an sowas erinnern zu können, als es auch um die Höhe ging. Davon ist im B-Plan nichts zu sehen, das Ding ist immer noch so breit wie das Blaue Haus.

    Egal, das ganze Gebiet südlich der Bürgerwiese/Parkstraße steht exemplarisch für die Dresdner Stadtplanung. <X

  • ^


    Naja, ganz so breit wie das blaue Haus ist es nicht. Laut Wikipedia hat dieses eine Länge von 53,30 m. Der Hochhausteil des Gebäudes im B-Plan darf bis zu 35 m lang werden. Der restliche Teil des Gebäudes darf nur bis 20 m hoch sein.

  • Die Lage im Talkessel hat Jena z.B. auch nicht vom Hochhausbau abgehalten. Ich finde darüber hinaus das Sichtachsenproblem übertrieben. Beispiel World Trade Center: Wie viele Sichtachsen werden dadurch nachhaltig beeinträchtigt?

    Nach längerem Nachdenken erscheinen mir auch Teile der Herangehensweise bei der Herleitung der potenziellen Gebiete zumindest fragwürdig. Nehmen wir mal die Verkehrsanbindung: Die ist entlang der Stübelallee ganz sicher nicht besser als fast überall in Dresden (de facto könnte man sagen: überall, wo Straßenbahn langfährt). Trotzdem wurde dann bei den neuen Potentialflächen besondes Wert auf eine Anbindung per S-Bahn gelegt. Frage: Würde man das potenzielle Hochhaus quasi auf die Seite legen (also einen Baukörper mit 20m Höhe und 50m Länge herstellen), müssten eigentlich die gleichen Maßstäbe angelegt werden.

  • Irgendwie komisch, wenn man zwischen Jena und Dresden mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede beim Stadtbild und der Bedeutung selbigen ausmacht...

    Bitte entschuldige die provokative Frage, Gacki, aber arbeitest Du evtl. im Stadtplanungsamt und willst hier im Forum noch bissl die für kulturell vorgebildete Dresdener unverständlichen Ansichten dort beschäftigter "Zugereister" hier promoten?

  • Danke für Deine tiefgründige Auseinandersetzung mit meinen Argumenten. Falls Du mal einen kulturell vorgebildeten Dresdner treffen solltest, lass' Dir von ihm doch mal etwas Nachhilfeunterricht im Hinblick auf Diskussionsstil geben.

  • Bitte entschuldige, aber tiefgründiger geht's bei Deinen Beiträgen wirklich nicht...


    Warum werden wohl in UNESCO-Städten regelmäßig Hochhäuser abgebügelt?

    Gibt es Unterschiede zwischen bedeutenden urbanen historischen Kultur-Stadtlandschaften wie Wien, Paris, Petersburg einerseits und LA Downtown, Houston, Frankfurt oder Hongkong andererseits?

    Wo soll Dresden in diesem Spektrum stehen?

    Bei Jena?

    Warum kann man in Jena Hochhäuser bauen, in Dresden aber nicht?

    Sind städtische Weichbilder alle gleich und vertragen alle Hochhäuser in gleichem Maße?

    Und was sind eigentlich typische Merkmale bestimmter Orte, die es zu erhalten gilt?

    Gibt es Fehlentwicklungen, die man korrigieren möchte?

    Sollte Dresden Frankfurt sein?

    Oder Gropiusstadt?

    Oder Zürich mit breiterem Fluß und anderen Bergen?


    Fragen über Fragen...

  • Hochhäuser müssen nicht wie in Frankfurt im Zentrum entstehen. Paris hat das mit La Defense geschickt gelöst (Ausnahme Tour Montparnasse), in Wien gibt es ebenfalls eine Konzentration auf der Donauinsel.

    Sollte Dresden neue Hochhäuser zulassen, dann würde ich daher ein Cluster außerhalb der Innenstadt bevorzugen.

    Die Entscheidung, die greislichen DDR-Scheiben perspektivisch zurück zubauen, ist jedenfalls sehr zu begrüßen. Hätte ich nicht gedacht, dass das möglich wäre.

  • Bitte entschuldige, aber tiefgründiger geht's bei Deinen Beiträgen wirklich nicht...

    Bitte entschuldige vielmalst, und sei bitte nicht sauer, und nimm es mir nicht übel (und wie Deine ganzen "ironischen" Ausflüchte noch heißen mögen): Aber kann es sein, dass Du argumentativ eher kleinwüchsig bist und deshalb was gegen Hochhäuser hast?

  • Ja, ich gebs zu. mein IQ korreliert mit meinem Alter. Bis 100 ist es noch ein Stück...

    Deswegen hab ich ja auch nur Fragen (siehe oben und noch weiter oben) und versuche gar nicht erst, Dir hier etwas zu "erklären".

    Zugutehalten möchte ich mir, dass ich meinen eigenen "Kleinwuchs" erkennt... (Und das kann man ja hier nicht von allen Diskussionsteilnehmern gleichermaßen behaupten...)
    Ich fände es sehr kollegial, wenn Du mir meine Fragen beantwortetest, damit ich auf Augenhöhe aufsteigen kann...

    Fragen über Fragen...


    Die letzten stehen ja noch im Raum.


    Die andere stelle ich noch mal:

    Ich wurde explizit auf Dich angesprochen, von einem Mitdiskutanten hier im Forum; mit der Frage: "wer denn dieser Gacki wohl sein mag". Und deswegen hatte ich mir erlaubt, diese Frage einfach mal etwas linkisch (Kleinwuchs-bedingt) hier zu stellen. Also bitte nüsch mehr böse sein.

    Du kannst Dir natürlich eindeutig zugute halten, mit Deiner Unique-Selling-Proposition hier deutlich aufzufallen. Ich beneide...


    Ich darf mich als mittelalten Landschaftsplaner outen...

    Bei Dir nehme ich nach wie vor an, Du bist im Gefolge der Ostmodernen zu verorten, Täterprofil: sehr "jung" (in beiderlei hier eingeführten Assoziation) - und hast noch nicht so richtig verstanden, dass in dieser Welt nicht jede Stadt gleich ist.
    Vielleicht bist Du aber auch in Dortmund oder Herne oder einer anderen Perle des deutschen Durchschnitts aufgewachsen und studierst jetzt, wie moderne Architekten moderne Häuser und moderne Städte bauen...


    Fragen über Fragen...


    Nur noch kurz zur Erläuterung: Ich kehre hier bezüglich Deiner Person MEIN Innerstes und MEINE Vermutungen nach außen.
    Lass mich doch bitte an Deiner Person und Deinem Wissen teilhaben.

    Ich will ja nur verstehen, warum ich Dich nicht verstehen kann...


    Schon im Voraus herzlichen Dank.

    6 Mal editiert, zuletzt von eryngium ()

  • Ich will ja nur verstehen, warum ich Dich nicht verstehen kann...

    Sicher, aber dazu fehlen Dir leider ein paar Voraussetzungen. Du könntest vielleicht mal mit verstehendem Lesen anfangen.

    Pass mal auf, Freundchen: Wer ich bin und was ich tue, geh Dich überhaupt nichts an. Ich könnte da ja sowieso irgendwas schreiben, und Du könntest das nicht nachprüfen. Ist bei Dir genau so: Ich kann ja nicht prüfen, ob Du ein mittelalter Landschaftsplaner bist, oder doch eher ein frustrierter Frührentner, der sich hier austobt, weil Pegida nur alle zwei Wochen spaziert. Vielleicht hat mich da ein Schwippschwager drauf angesprochen, wer kann das schon sagen...


    Auf Augenhöhe mit mir kannst Du leider nicht diskutieren, dazu fehlt Dir die intellektuelle Redlichkeit. Wie man weiter oben schön nachlesen kann, musstest Du meine Aussagen immer wieder verdrehen, um eine Auseinandersetzung mit ihnen zu vermeiden. Mit solchen Leuten diskutiere ich nicht, die führe ich höchstens vor.

  • Sicher, aber dazu fehlen Dir leider ein paar Voraussetzungen. Du könntest vielleicht mal mit verstehendem Lesen anfangen.

    Pass mal auf, Freundchen: Wer ich bin und was ich tue, geh Dich überhaupt nichts an. Ich könnte da ja sowieso irgendwas schreiben, und Du könntest das nicht nachprüfen. Ist bei Dir genau so: Ich kann ja nicht prüfen, ob Du ein mittelalter Landschaftsplaner bist, oder doch eher ein frustrierter Frührentner, der sich hier austobt, weil Pegida nur alle zwei Wochen spaziert. Vielleicht hat mich da ein Schwippschwager drauf angesprochen, wer kann das schon sagen...


    Auf Augenhöhe mit mir kannst Du leider nicht diskutieren, dazu fehlt Dir die intellektuelle Redlichkeit. Wie man weiter oben schön nachlesen kann, musstest Du meine Aussagen immer wieder verdrehen, um eine Auseinandersetzung mit ihnen zu vermeiden. Mit solchen Leuten diskutiere ich nicht, die führe ich höchstens vor.

    Also ich glaube, Du führst Dich gerade selbst vor.

    Ziel erreicht.

    Danke.

  • Also ich glaube, Du führst Dich gerade selbst vor.

    Du willst es also auf die harte Tour. Fein, kannst Du haben.

    Ich:

    Ich finde die Hochhausdiskussion merkwürdig überhitzt. Das "historische Zentrum" ist ja nicht so sehr historisch; und es gibt genügend Hochpunkte aus neuerer Zeit, die heute ganz selbstverständlich zum Stadtbild gehören ("Schweinedom", Bienertsche Hafenmühle, "Zitronenpresse"), auch wenn sie seinerzeit arg umstritten waren (Rathausturm). Hat es eigentlich zur Bauzeit der Christuskirche in Strehlen einen Aufschrei gegeben, dass sie die Silhouette der Stadt beeinträchtigen würde?

    Deine Antwort:

    Gacki, nimms mir nicht krumm, aber wenn Du Schweinedom, Christuskirche und irgendein Hochhaus nach 1945 miteinander als gleichwertig für das Stadtbild in Beziehung setzt, [...]

    Habe ich da was als gleichwertig in Beziehung gesetzt, häh? Habe ich da überhaupt was von Hochhäusern nach 1945 geschrieben, häh?


    Ich (in Antwort auf einen anderen Diskussionsteilnehmer):

    Die Lage im Talkessel hat Jena z.B. auch nicht vom Hochhausbau abgehalten.

    Deine Antwort darauf:

    Irgendwie komisch, wenn man zwischen Jena und Dresden mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede beim Stadtbild und der Bedeutung selbigen ausmacht...

    Habe ich da irgendwas von Gemeinsamkeiten und Unterschieden geschrieben? Häh?


    Das meine ich mit der fehlenden intellektuellen Redlichkeit und/oder der fehlenden Fähigkeit zum verstehenden Lesen. Dazu kommen dann die mehr oder weniger unterschwelligen Andeutungen zu meiner vermuteten Tätigkeit, natürlich alles ganz beflissen ironisch. Armselig.

  • Ach Mensch Gacki. Warum ärgerst Du Dich nur so...?

    Irgendwie muss ich da nen wunden Punkt getroffen haben.

    Ich entschuldige mich vorsorglich mal, wenn Ostmoderne, Herne oder kultureller Unverstand Dich so aufzwirbeln.


    Wie wär´s wenn wir zum Thema zurückkommen und ich - und die vielen Mitleser hier - lernen Dich besser kennen.

    Magst Du mir nicht ein paar meiner vielen Fragen beantworten?


    Ich habe ja das Gefühl, Du möchtest Hochhäuser zur Nivellierung einer historischen Stadtlandschaft verwenden, um eigentlich etwas gegen ewig Gestrige, Pegida und Rechtsradikale zu tun.
    Sollten wir uns da nicht lieber gemeinsam mal Montags am Rand der Demo treffen und ein paar rote Farbbeutel werfen und dann jauchzend wegrennen?

    In Venedig baut man doch auch kein gläsernens Spaßbad in den Canale Grande, nur weil man die Lega Scheiße findet.


    Kommst mal bei mir im Büro vorbei und wir trinken nen Kaffee.

    Ich will doch nur verstehen, warum ich Dich nicht verstehe.
    Wenn ICH an das Dresdener Stadtbild denke, dann ist es meine größte Sorge NICHT, dass man zukünftig ein WTC nicht mehr bauen kann...

    Aber ich lerne gern hinzu. Also Hilf mir...


    Ich hab`s mir nochmal überlegt. Kleine Wasserbomben in rosa Luftballons müssen reichen. Farbbeutel sind Sachbeschädigung und DAS möchte ich nicht; bin ja nicht umsonst Kriegsdienstverweigerer. ;)