City & Wallring | Hauptbahnhof [Umbau II. BA]

  • Es schweift zwar inzwischen sehr vom eigentlichen Thema Hauptbahnhof ab und geht eher in Richtung Stadtentwicklung im Allgemeinen - aber gut.


    Ich halte den Straßenzug Westentorallee - Kampstraße - Brüderweg zwar auch für zu breit, eine Bebauung der Mitte halte ich aber für problematisch. Da dürfte man Schwierigkeiten mit Abstandsflächen zu der bestehenden Bebauung bekommen und die Reinoldikirche will man ja auch nicht weiter zustellen. Kleine Pavillions z.B. für Gastronomie wären sicher möglich, die vermögen die eigentliche Straßenbreite aber auch nicht abzumildern und ich bezweifle auch, dass sich immer noch mehr Außengastronomie wirklich lohnt.
    Zudem gibt es auch immer mal wieder Großveranstaltungen in Dortmund und da ist es auch nicht schlech, wenn nicht alles zu eng bebaut ist. Echtes Altstadtfeeling mit engen Gassen wird man in Dortmund eh nicht hinbekommen. So etwas wie in Frankfurt ist nicht beliebig reproduzierbar.


    Die Parkplßtze am Schwanen/Ostwall könnte man sicherlich bebauen, man könnte sie aber auch in echte Grünflächen umwandeln. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass man es zwar recht gut schaffen könnte die dort tagsüber parkenden Fahrzeuge in Parkhäuser/Tiefgaragen zu verdrängen (das Parken tagsüber ist ja eh gebührenpflichtig), aber man sollte nicht unterschätzen welch einen Nutzen diese Parkplätze abends und am Wochenende für auswärtige Besucher haben, wenn dort nicht bezahlt werden muss. Die werden kaum ersatzweise in Parkhäuser ausweichen, sondern eher in die Nebenstraßen, wo sich dann die dortigen Bewohner beklagen werden.


  • Welches Großprojekt schwebt Dir denn vor?


    U.a. Bahnhofsvorplatz, Bahnhofs-Nordseite (Projektstatus), Hafen, Phoenix West (dort tut sich recht wenig), B1 diverse Bauvorhaben, Markthalle (ehem. Horten Haus wäre eine Lösung), Mehrzweckhalle (BVB hat das großspurig angekündigt und dann fallen gelassen).
    Es gibt noch zahlreiche Baulücken entlang des Walls. Man redet immer vom Bauboom aber außer Wohnungen (ist auch nicht unwichtig) passiert auf der Büroebene wenig. Dachte der Bedarf wäre da.
    Ich will hier auch nicht als Dauernörgler abgestempelt werden, aber mir fehlt hier etwas mehr Engagement.
    Liegt vielleicht auch an der schweren politischen Lage. Stadt SPD regiert mit Billigung der Grünen und hauptsächlichen Entscheidungen gegen die CDU. Land schwarz/gelb. Bisher hat der Parteienwechsel im Landtag keinen positiven Einfluss gehabt außer ein paar schönen Worten.


    "Und eines darf man bei den 190 Mio Baukosten für den Bahnhofsumbau auch nicht vergessen. Nur ca. 6 Mio kommen direkt von der Bahn. Das ist eigentlich ein Witz wenn man sich mal deren Werbekampagne ansieht."

  • Beim Thema bleiben!

    MOD: Versucht bitte beim Thema zu bleiben! Der Thread heißt "Umbau HBF". Die Diskussion wird jedoch zu weitschweifig und sollte deshalb im DO: "Stadtgespräch" weitergeführt werden. Danke! nikolas

  • Zurück also zum Thema - und zu den Bauarbeiten.:)


    Bei schönstem Sonnenwetter fand heute die Betonage der ersten neuen Gleisbrücke statt. Zwei Fotos von mir dazu:


  • Am Freitag gings auch oben mit dem Betonieren weiter. Diesmal wurde fleißig für den neuen Bahnsteig Beton verarbeitet. An diesem Bahnsteig für die Gleise 26+31 wird auch auf der ganzen Länge gearbeitet. Mit etwas Glück geht er im Juni wenigstens provisorisch schon in den Betrieb, so dass die Bauarbeiten zum nächsten Bahnsteig vorrücken können. Zwei Bilder vom Freitag von mir:

  • Die Arbeiten befinden sich in der Bauphase 2, und das Tempo scheint nun recht hoch zu sein. Dennoch ist zu befürchten, dass es mit der Komplettfertigstellung in 2024 eng werden könnte. Wäre auf jeden Fall sehr schade, wenn sich der Hauptbahnhof während der Fußballeuropameister als Baustelle präsentieren würde. Naja, mal sehen - noch sind es ja über 62 Monate (Juni 2024) bis zum Kick-Off.



    Graphik lässt sich durch ein Anklicken vergrößern
    Quelle: https://www.1von150.de/dortmund/

  • Das größte Problem dürfte sein, dass es mit Fertigstellung von Bahnsteig 8 erst mal richtig kompliziert wird. Ab dem Bahnsteig 7 müssen alle Baustellenfahrzeuge immer ein Gleis, welches unter Verkehr steht, überfahren.


    Aber falls sich die verzögernden Restarbeiten auf Bahnsteige 1 und 2 verteilen, wäre das nicht soooo tragisch.

  • Inzwischen müssen die Baufahrzeuge wirklich um den ganzen Bahnsteig herumfahren, er ist nämlich rundherum geschlossen. Dafür wurde eine Baustraße zwischen den Gleisen angelegt mit einem provisorischem Bahnübergang am Ende:



    Zwei Blicke düber die gesamte Baustelle:


    Der Personentunnel ist inzwischen mit Bitumenschweißbahnen abgedichtet und mit einer zusätzlichen Betonabdeckung zum Schutz der Schweißbahn versehen, nach Ostern wird es wohl soweit durchgehärtet sein, dass wieder Schotter draufkommt. beim neu abgedichtetem Posttunnel fehlt noch die letzte Betonschutzschicht, dann kann hier auch vverfüllt werden und der Gleisbau starten.



    Alle Bilder sind meine.

  • Danke für die Bilder. Das wird jetzt wirklich spannend. Aus Ingenieurssicht gibt es da viele spannende Punkte in den nächsten Wochen und allgemein.
    Kommen jetzt die Fahrtreppen und der Fahrstuhl? Wie läuft das Einheben über die Fahrdrähte? Wir das Dach vorm Gleisbau eingehoben? Wie läuft der Übergang zum nächsten Gleis.
    Vor allem wenn es in Richtung Gleis 5 und 6 geht, wird es wohl einige genervte Bahnpendler geben. Schon im normalen Ablauf/Alltag kennt jeder Pendler das Problem der sich verzögernden Einfahrt in den Bahnhof aufgrund von belegten Gleisen.

  • Ich kenne die Pläne der Bahn nicht, aber ich würde vorm Einbau der Rolltreppen und des Aufzugs erst die Gleise wieder fertig stellen. Dann dürfte nämlich der Antransport der Rolltreppen und des anderen Materials relativ unproblematisch sein. Einfach auf einen Flachwagen packen und dann an die Stelle des Bahnsteigs fahren, wo sie rein sollen. Dann braucht man sie nicht über die Fahrdrähte zu heben, sondern braucht sie nur sehr wenig anzuheben. Wenn ausgerechnet an diesem Bahnsteig nicht die Gittermasten für die Fahrdrähte so dicht for den Treppenaufgängen ständen, könnte man die verpackten Rolltreppen auch erstmal komplett vom Transportwagen auf den Bahnsteig schieben und dann gerade bzw. schräg nach unten "rollen" lassen.


    Im zentralen Bereich des Bahnsteigs wurde ja schon eine Art Estrich für den späteren Belag erstellt. Ich hätte ja gedacht der Bahnsteig wird komplett gepflastert, aber dies scheint wohl doch nicht der Fall zu sein. Vielleicht haben wir ja Glück und die Bahn gönnt uns hier so etwas wie Terrazzoplatten.:)


    Ob der Bau des Daches sofort erfolgt, muss man abwarten, um den Bahnsteig erstmal provisorisch in Betrieb zu nehmen bräuchte es dies nicht sofort, anderseits muss man natürlich irgendwo eine Beleuchtung, Lautsprecher und das Fahrgastinformationssystem anbringen.


    Zwei Bilder von mir zwecks Anschauung dazu:


  • Die Frage ob das Dach sofort mitgebaut wird hat sich insoweit schon geklärt, dass inzwischen erste Stützen aufgebaut werden. Antransportiert wurden sie wahrscheinlich doch per Bahn, jedenfalls liegt eine Menge weiterer Stahlbauteile neben dem Stummel von Gleis 23. Fotos von mir:

  • Dann warst du wohl ein paar Stunden nach mir vor Ort. :D
    Mir ist aber heut selber aufgefallen, dass ich quatsch erzählt habe - der Fahrdraht hängt ja immer noch.



    Bild: tino27



    Bild: tino27



    Bild: tino27



    Bild: tino27



    Bild: tino27



    Bild: tino27

  • Bahnsteigdach erschreckend kurz !

    Kaum hat die Errichtung des Bahnsteigdachs auf dem Bahnsteig 26/31 begonnen, ist sie auch schon quasi fertig. Denn das Bahnsteigdach wird erschreckend kurz und überdeckt mal knapp den zukünftigen Fahrstuhl und die beiden Treppenaufgänge. :nono:


    Ich habe mal nachgesehen. Das entspricht auch der Planung. Bei allen südlichen Bahnsteigen sind teilweise erheblich längere Bahnsteigdächer geplant (und doch wohl hoffentlich auch gebaut). Sollten nicht vom Bahnsteig 26/31 später die RRX abgefertigt werden? Weiß jemand, warum die armen Fahrgästen auf diesem Bahnsteig so stiefmütterlich behandelt werden?
    Das sieht so richtig nach Vorortbahnhof aus...

  • Sollten nicht vom Bahnsteig 26/31 später die RRX abgefertigt werden? Weiß jemand, warum die armen Fahrgästen auf diesem Bahnsteig so stiefmütterlich behandelt werden?


    Das bezweifle ich. Dabei würde/müsste man jedes Mal die Gleise der Bahnen Richtung Gelsenkirchen kreuzen.
    Vor dem Umbau hielten an Gleis 26 und 31 ein bis zwei Züge am Tag. Das wird sich später vielleicht ändern, aber so richtig viel Bedeutung wird der Bahnsteig wohl nie bekommen.

  • Wieviel Bedeutung dieser Bahnsteig bekommt dürfte auch davon abhängen, wie genau Dortmund seinen Busbahnhof verwirklicht. Zwar wird man sicherlich keine Gleise oberirdisch kreuzen, aber es wären kurze Wege, wenn man vom Busbahnhof nur die Treppe runter und dann am Bahnsteig nebenan direkt in den Zug steigen könnte. Mit der Verbindungshalle Nord wird der Weg vom Zug zur Stadtbahn auch nicht mehr so weit.


    Sicher wird die Bedeutung dieses Bahnsteiges wohl erst zunehmen, wenn die Strecke nach Münster ausgebaut ist und der Gleisüberwurf bei der Ein-/Ausfahrt von bzw. nach Osten ebenfalls. Eine der RXX-Linien soll ja mal nach Münster führen. Dann müssen die Züge auf der Westseite zwar weiterhin die anderen Gleise kreuzen, bräuchten dies auf der Ostseite dafür aber nicht mehr.

  • Ich hab auch noch mal in den Plan geschaut und darin ist das Dach wirklich nur bis knapp über die Aufgänge links und rechts hinweg.


    Was den RRX betrifft, ändern sich die Planungen immer wieder. Vor einer Weile entfiel die Verlängerung nach Münster wieder. Ich meine, im Moment ist sie wieder drin, aber nicht fest. Auch das Überwerfungsbauwerk ist nicht gesetzt.

  • ...dass Dortmund mit einem größeren Vorort-Bahnhof abgespeist, wird ist eigentlich keine Neuigkeit mehr. Bahnsteig Typ Zwiesel ist hier das Stichwort. Leider hat es die Stadt Dortmund versäumt entsprechend Druck auf die Bahn zu machen. Was in Duisburg möglich ist, sollte eigentlich auch in Dortmund nicht unmöglich sein. Was den RRX angeht, so rangiert Dortmund bei den Investitionen unter "ferner liefen". Zwar ist die direkte Verbindung nach Münster nun wieder im Programm, der kreuzungsfreie Umbau des Bahnhofkopfes Ost aber nicht. Obwohl die Betriebshalle für die RRX Züge an der Bornstraße errichtet wurde. Insgesamt bleibt der RRX für Dortmund eine Mogelpackung, denn außer Umbenennung von RE Linien gibt es wenig Änderung.

  • Als Diskussionsgrundlage ein Bild von mir dazu:



    Ja, Begeisterungsstürme löst das Dach wirklich nicht aus, ein wenig mehr Glas hätte es ruhig sein dürfen. Hoffen wir mal, dass es auf Dauer noch ein wenig wächst, wenn der Bahnsteig an Bedeutung gewinnt.


    In Duisburg ärgert sich die Bahn wohl inzwischen, dass sie das bestehende Dach nicht schon in denb z0ern oder frühen 80ern abgerissen hat, wo der Denkmalschutz noch weniger zu sagen hatte. Aber so hat die Stadt Duisburg Glück und kann für die Aufhebung des Denkmalschutzes ein komplettes Dach verlangen.


    Dieses Erpressungspotential hat Dortmund halt nicht.;)
    Ein wenig eigene Schuld hat Dortmund aber auch. Hätte man nie in Ufo- oder 3dO-Ambitionen geschwelgt, sondern von Anfang an mehr Realismus bewiesen, dann wäre vermutlich mehr drin gewesen. Nun kann man wenigstens froh sein, wenn es eine funktionierende Verkehrsstation gibt.

  • Das macht wirklich sprachlos und ist selbst für die Bahn ein Armutszeugnis. Der ganze Umbau wirkt weiterhin, als "müsse man ja mal was machen". Nachhaltig ist da gar nichts.