Löwitz-Quartier + erweitertes Areal westlich des Hauptbahnhofes

  • Donnerstag, 31. Januar 2013 11:15
    Bauvorhaben an der Westseite des Hauptbahnhofs: Erstes Gebäude übergeben
    http://www.leipzig-fernsehen.d…?ID=5846&showNews=1207562


    Im Gebiet "Am Alten Zoll" wurde das erste Gebäude an die Deutsche Bahn als Mieterin übergeben. Mit der Hallenerweiterung vergrößerte die DB ihr Logistikgebäude. Von dem circa 1.000 Quadratmeter umfassenden Gelände sollen zukünftig die Bordrestaurants in den Fernverkehrszügen beliefert werden. Es entstanden drei neue Kühlräume, ein neuer Ladehof, Hubbühnen und ein neuer Zugang für E-Transporter.


    Für das gesamte Areal, das sich bekanntlich im Bebauungsplanverfahren befindet, laufen bereits Gespräche mit Interessenten. Baurecht für erste konkrete Investorenvorhaben im Süden des Geländes wird Ende 2013 erwartet. Das Gymnasium im Norden soll dagegen voraussichtlich nicht vor 2020 errichtet werden.

  • In der


    Immobilien-Zeitung, 31.01.2013
    http://www.immobilien-zeitung.de/119540/am-alten-zoll


    erschien eine ausführliche Vorstellung des Bauprojektes:


    STADTQUARTIER AM HAUPTBAHNHOF LEIPZIG
    Am Alten Zoll
    Von Gerda Gericke


    - Grundstückseigentümer aurelis: 2002 als Tochter der Deutschen Bahn gegründet und 2007 an ein Konsortium aus dem Essener Baukonzern Hochtief und dem Finanzinvestor Redwood Grove verkauft
    - aurelis-Projektleiter Michael Schaf
    - Größe des geplanten Stadtteils "Am Alten Zoll": 111.800 m²
    - 96.000 m² Bruttogrundfläche (BGF) für Wohnungen, Läden, Büros, ein Hotel und Raum für kleine Gewerbetreibende.
    - 200 Wohnungen auf zusammen 24.600 m² Nettobauwohnland (eingangs war von 250 Wohnungen die Rede; LMH)
    - Ein Haus mit 4.600 m² BGF auf 3.900 m² Grund an der Westecke ist dem "Sonderwohnen" wahlweise für Senioren oder Studentinnen vorbehalten.
    - Bereich "Büro, Dienstleistungen und Gewerbe", darunter ein Hotel nahe dem Hauptbahnhof: 42.500 m² BGF auf 25.400 m²
    - Das ehemalige Zollgebäude mit 600 m² BGF und auf einem 1.600 m2 großen Areal, einige Mauern und das Eingangstor zum Bahngelände stehen unter Denkmalschutz und werden nicht abgerissen.
    - neues Gymnasium: 10.900 m² BGF auf 16.700 m²
    - Als erstes sollen Townhäuser und Stadtvillen realisiert werden. Schaf: "Das ist schon 2014 möglich."
    - Geplant sind grüne Dächer, viele Bäume und der Einsatz von erneuerbaren Energien mit dem Ziel, die aktuellen Werte der gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) zu unterschreiten.
    - 11.300 m² großer grünen Korridor entlang des seit Jahren kaum zugänglichen Flüsschens Parthe mit Terrassen, einer Uferpromenade, einem Radweg und Brücken
    - Gesucht werden derzeit Investoren für den Wohnungsbau, das Sonderwohnen und für die Büro- und Dienstleistungswürfel.
    - Schaf: "Vielleicht bauen wir ein Stückchen der neuen Stadt aber auch selber."


    Neben der ausführlichen Projektverstellung versucht sich Gerda Gericke an einer Einschätzung des Vorhabens:


    - Wohnungsbau in Leipzig ist kein Selbstläufer
    - Dem Projekt "in die Hände spielt ... die sich immer weiter öffnende Schere am Leipziger Markt."
    - rund 10% Leerstand bei Wohnungen (vor 25 Monaten; LMH)
    - Miete von 4,20 Euro/m² in einfachen Lagen (in Teilen von Grünau und in Volkmarsdorf; LMH)
    - Top-Angebote in der City bis zu 11,50 Euro/m²
    - Eigentumswohnung kostet dem IVD zufolge bis zu 3.950 Euro/m²
    - Verweis auf die beiden anderen neuen einzige citynahen Wohngebiete am Bayerischen Bahnhof (40 ha großes Areal) und am Wilhelm-Leuschner-Platz (drei neue Karrees) sowie auf
    - den Lindenauer Hafen, 4,5 km vom Zentrum entfernt, "den die Stadt derzeit mit Macht in den Markt drückt, weil sie ihre kommunalen Grundstücke verkaufen will und muss."
    - Einschätzung des Büromarktes von Ende 2012: 15,6% Leerstand, Durchschnittsmiete in der Innenstadt liegt bei 8,50 Euro/m², Spitzenmiete bei 11,50 Euro/m².
    - Zum Schluß des Absatzes spendet sie einen "kleinen Trost: Da derzeit kaum spekulativ gebaut werde, gehen Experten von einer Markterholung aus."

  • LVZ, 3.7.2014
    Viele Baustellen für die Baubürgermeisterin


    Laut der LVZ sind die hochfliegenden Pläne für die elf Hektar große Fläche "Schnee von gestern". Der Eigentümer Aurelis hat das Bauprojekt auf unbestimmte Zeit verschoben und denkt aktuell über einen Verkauf der Fläche nach.


    Leipzigs Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau (parteilos) sieht dies gelassen: "Wenn sich eine Stadt gesund entwickeln soll, darf man gar nicht zulassen, dass alles gleichzeitig gemacht wird." In diesem Falle seit sie durchaus froh darüber, dass die Eigentümer der riesigen Brache westlich des Hauptbahnhofs jetzt erst mal von ihren Plänen ablassen. "Dort müssen erst noch eine neue Straße und Brücke gebaut werden, wofür die Stadt derzeit kein Geld hat. Das Gelände ist extrem schwierig zu entwickeln. Wahrscheinlich ist der Markt dafür erst in etwa zehn Jahren reif."

  • Wie schon beim Wilhelm-Leuschner-Platz ( http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=459438 ) möchte ich gern die Arbeitsergebnisse des koopstadt-Workshops vom 9. bis 10. Juli 2014 zur Erarbeitung eines "Strategiekonzeptes erweiterte Innenstadt" detailliert vorstellen. Sie dazu auch http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=459437.


    Kurzbericht
    https://ratsinfo.leipzig.de/bi…nenstadt_Leipzig_2014.pdf


    In den vier Kleingruppen spielte hier "Freiladebahnhof West" genannte Fläche nur eine geringe Rolle.


    Phase 2 - Ergebnisse der Arbeit in vier Kleingruppen


    Kleingruppe Handel
    - Kein Handelsstandort, aufgrund fehlendem Zusammenhang zur City, für frequentierten Handel ist verkehrliche Anbindung ohnehin unzureichend
    - Großimmobilie für Sport- und Freizeit (z.B. Eishalle)


    Kleingruppe Dienstleistung, Büronutzung, Hotel/ Gastronomie
    - Büro/ Dienstleistung und kleinteilige gewerbliche Nutzung mittel- bis langfristig möglich; muss qualitativ hochwertig sein; nur im Zusammenhang mit der Entwicklung des
    Gesamtareals zu sehen; behutsam von den Rändern her entwickeln
    - zusammen mit Hotel Astoria auf Priorität 4 von 4 gesetzt

    Kleingruppe Wohnen
    - Dem Standort werden insgesamt schlechte Bedingungen für das Wohnen attestiert: Die Umgebung weist eine industrielle Prägung auf. Ein ansprechendes Wohnumfeld fehlt. Einzig mit dem Verlauf der Parthe und ihren im nördlichen Bereich unverbauten Ufern werden Anknüpfungspunkte für eine Freiraumqualifizierung verbunden.
    - Es bedarf eines hohen Aufwandes, um das Gelände aktiv zu einem Wohnstandort zu machen. Langfristig ist eine solche Entwicklung bei einem entsprechenden gesamtstädtischen Nachfragedruck auf verfügbare Wohnbauflächen denkbar, zur Zeit
    hat das Areal aber keine Priorität als Wohnstandort.
    - Das Gelände würde auch nach einer möglichen Entwicklung zu einem Wohnquartier noch immer eine Insellage darstellen.
    - Eine Zwischennutzung von Flächen und Gebäuden durch die Leipziger Kreativszene wird angeregt.


    Kleingruppe Wissenschaft, Bildung, Kultur
    - Standort wäre geeignet für weiterführende Schule, sonstige Nutzungen wie bspw. Wohnen sind an diesem Standort derzeit schwer zu vermarkten. Entwicklung setzt Gesamtkonzept und verkehrliche Erschließung voraus. Fazit: Zeit lassen! Entwicklungsspielraum für künftige Nutzungen lassen. Temporäre Nutzungen ermöglichen, bspw. werden (Frei-)Räume für elektronische Musik gesucht.


    Zwar wird dringend ein zentraler Standort für ein Gymnasium gebraucht, aufgrund des großen Flächenbedarfs für einen Schulstandort bzw. Entwicklungshemmnissen bspw. beim Freiladebahnhof West, konnte kein Standort in der City/ dem Cityrand für
    eine Schulnutzung empfohlen werden.


    Phase 3 - Zusammenführung
    Die Brachfläche des ehemaligen Freiladebahnhofs wurde über alle Arbeitsgruppen hinweg als Reservefläche eingeordnet. Liegenlassen und abwarten waren die Empfehlungen. Möglicherweise könnte es sich lohnen, Zwischennutzungen zuzulassen. Auch mittel- und
    langfristig wird hier Wohnen weniger gesehen, eher schon Freizeitnutzungen.


    Phase 4 - Ausblick und Kommentar
    Herr Lunebach bedankte sich dafür, dass die Stadt Leipzig in diesem Workshop Empfehlungen bekommen habe, an welchen Orten sie Prioritäten setzen könne und wo eher Liegenlassen angesagt sei. So gehöre z.B. der „Freiladebahnhof West“ eher zur Kategorie Liegenlassen, an der womöglich temporär befristete Nutzungen – Zwischennutzungen – überlegt werden könnten. Die Einschätzung der Workshop-Teilnehmer zum „Freiladebahnhof West“ würden sich im Übrigen mit denen des Investors decken.

  • Hinsichtlich der vorgeschlagenen Nutzung für Sport- und Freizeit bzw. Kultur sollte auch an das benachbarte Areal des Heizkraftwerkes Nord bzw. "Gasometers Nord" erinnert werden. Hierzu hieß es zuletzt 2012 in der BILD: Büros widersprächen wohl den Planungen der Stadt, die seit Jahren eine eher kulturelle bzw. Freizeitnutzung anstrebt. "Auf dem Gelände laufen aktuell Untersuchungen zu grundsätzlichen Entwicklungsmöglichkeiten des Standortes."


    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=352911


    http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=1285&mt=4&zoom=15

  • Laut LVZ scheint nun wieder Bewegung in das Projekt zu kommen. Demnach wurde das Gelände wieder verkauft und die Aktualisierung der Planungen läuft.

  • Ich schlage vor, diesen Thread um das künftige Bauareal des Eutritzscher Freiladebahnhofs bzw. alten Magdeburger Bahnhofs zu erweitern. Das 30 Hektar große Gelände wird von der Roscher-, Eutritzscher-, Delitzscher und Theresienstraße umschlossen.


    Wahrscheinlich sollte man auch gleich noch das Stadtwerke-Gelände bzw. das Areal "Heizkraftwerk Nord" oder "Gasometer Nord" mit dazu nehmen. Planungen für Umbau in Büros wurden im September 2012 von der Stadt gestoppt. Angestrebt wird eine eher kulturelle bzw. Freizeitnutzung. Auf dem Gelände laufen aktuell Untersuchungen zu grundsätzlichen Entwicklungsmöglichkeiten des Standortes.
    http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=1285&mt=4&zoom=15


    LVZ, 06. Februar 2016
    Neue Stadtviertel in Leipzig-Nord – keine Fortschritte am Bayrischen Bahnhof
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…tte-am-Bayrischen-Bahnhof


    Zum elf Hektar großen Areal des früheren Thüringer Bahnhofs westlich des Hbf.:
    Auf Anfrage der LVZ teile die ehemalige Bahntocher Aurelis mit, dass das Gelände an eine GmbH verkauft wurde, hinter der die Immobilienfirmen Buhlmann und Imotegra aus Bremen stehen. Die neuen Besitzer seien voller Elan, so Bürgermeisterin Dubrau. „Die Aktualisierung der Planungen läuft auf Hochtouren.“



    Zum Eutritzscher Freiladebahnhof:
    Das 30 Hektar große Gelände wird von der Roscher-, Eutritzscher-, Delitzscher und Theresienstraße umschlossen. Als Reaktion auf einen gemeinsamen Antrag der CDU- und SPD-Fraktion wird das Baudezernat im März in der Ratsversammlung einen Aufstellungsbeschluss für den notwendigen Bebauungsplan einbringen.


    „Im Grunde bedeutet das, einen ganzen Stadtteil neu zu entwickeln“, erläutert Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau (parteilos).„Leipzig kann sich glücklich schätzen, über solche innerstädtischen Potenziale für ein weiteres Einwohnerwachstum zu verfügen“, so Dubrau. „Allerdings darf man auch keine falschen Erwartungen wecken.“ Bauprojekte dieser Größenordnung dauerten bis zur Fertigstellung der letzten Häuser in aller Regel zehn, 15 oder gar 20 Jahre.


    Die riesigen Fläche, die nach der Wende fast nur noch in ihren Randlagen genutzt wurde, war nach LVZ-Informationen lange Zeit im Besitz der VVBI Capital AG mit Sitz in Berlin. Im Dezember 2015 schloß die in Eutritzsch ansässige CG-Gruppe AG einen Kaufvertrag für das Gewerbe-Areal ab. Die bestätigte der Vorstandsvorsitzender Christoph Gröner dem Blatt: „Die Abwicklungsprozedur ist noch im vollen Gange.“


    Kernidee der vorgesehenen Projektentwicklung sei eine vielfältige Nutzungsmischung auf einem landschaftlich anspruchsvoll gestalteten Grundstück. Eine ersten Schätzung zufolge könnten hier zwischen 290 .000 und 350. 000 Quadratmeter Wohn- und Gewerbeflächen entstehen. Auch öffentliche und soziale Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen benötige der neue Stadtteil, erläutert Gröner. Nach LVZ-Berechnungen geht es außer dem „nicht störenden Gewerbe“ um mehrere Tausend Wohnungen. Die CG-Gruppe AG will angeblich der Stadt anbieten, etwa ein Viertel davon zu besonders günstigen Mietkonditionen bereitzustellen. Der Baustart der ersten Häuser könne frühestens Ende 2017 erfolgen.

  • Vorlage - VI-A-02299
    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1003464


    Betreff: Aufstellung eines Bebauungsplanes für den Bereich Eutritzscher Straße, Delitzscher Straße, Bahnanlagen und Roscherstraße
    Status: öffentlich (Vorlage freigegeben)
    Vorlage-Art: Antrag
    Einreicher: 1. SPD-Fraktion, 2. CDU-Fraktion


    Beschlussvorschlag:
    Der Oberbürgermeister wird beauftragt, dem Stadtrat für den Bereich Eutritzscher Straße, Delitzscher Straße, Bahnanlagen und Roscherstraße einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan vorzulegen.


    Begründung:
    Leipzig verzeichnet seit nun 15 Jahren ein anhaltendes Bevölkerungswachstum. Seit 2009 beträgt die jährliche Einwohnerzunahme 10.000 Menschen und mehr. Im Jahr 2015 betrug die Zunahme sogar über 16.000 Menschen. Gleichzeitig verfolgt die Stadtentwicklung erfolgreich das Leitbild der Innenentwicklung. Vor diesem Hintergrund müssen insbesondere große innerstädtische Brachflächen sowie ungenutzte Bereiche im Hinblick auf ihre Nutzungszuweisung für die "Wachsende Stadt" überprüft werden.


    Auf der Fläche zwischen Eutritzscher Straße, Delitzscher Straße, Bahnanlagen und Roscherstraße bestehen derzeit lediglich im jeweiligen Randbereich der Straßen gewerbliche Nutzungen, der Innenbereich liegt weitgehend brach. Notwendig sind deshalb eine Überprüfung der Nutzungsvorstellungen sowie eine städtebauliche Gesamtplanung. In diesem Zusammenhang ist auch zu untersuchen, ob in bestimmten Bereichen Bestandsnutzungen ggf. verlagert werden können, wenn hierdurch eine effektive Nutzungszonierung und Nutzungsgliederung möglich wird.


    Ein künftig gemischt genutztes Quartier in der entsprechenden Größe im städtischen Gefüge soll eine eigenständige "stadtgestalterische Adresse" entwickeln.


    Die Antragsteller beauftragen deshalb den Oberbürgermeister, für den genannten Stadtbereich einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan vorzulegen.

  • Es ist sicher etwas mühselig nun schon über Gestaltungsansätze zu sprechen, aber ich hoffe man wird hier kein Stadthaus-Feuerwerk abrennen. Höhendominanten und eine gewisse Dichte der Bebauung mit grünen Inseln und Alleen sollten die innerstädtische Fläche aber bestimmen. Es braucht einen Bezug zu den angrenzenden Gebäudehöhen in der Eutritzscher-, und Delitzscher Straße. Eine Entflechtung einer wachsenden Stadt wäre der absolut falsche Ansatz. Das gilt für beide Stadtbereiche.


    Bzgl. der Begrenzung, sehe ich das richtig, dass die Gebäude in der Roscherstraße dazugehören?

  • Ich gehe davon aus, dass das Gelände, das die CG-Gruppe erworben hat, nicht identisch ist mit dem Gebiet, für das der B-Plan aufgestellt werden soll. Die Grundstücke entlang der Roscherstraße, Delitzscher Straße und Theresienstraße werden überwiegend andere Eigentümer haben, aber dennoch mit überplant werden.


    Die Stadthaus-Ära ist bis auf die letzten Nachzügler vorbei. Hier werden meines Erachtens überwiegend bwz. nahezu ausschließlich Mehrgeschosser errichtet. Wie das aussehen kann, dass etwa ein Viertel der Mietwohnungen zu besonders günstigen Mietkonditionen angeboten werden soll, bleibt abzuwarten.


    Es werden weiße Investorenträume errichtet wie auf fast allen ehemaligen Bahnflächen in deutschen Groß- bzw. "Schwarmstädten" wie etwa Berlin, München (u.a. 33 Hektar großes Planungsgebiet zwischen Paul-Gerhardt-Allee, Bärmannstraße und den beiden Bahntrassen in Pasing-Obermenzing), Stuttgart, Frankfurt ("Europaviertel" mit 90 ha) oder Heidelberg ("Bahnstadt": http://heidelberg-bahnstadt.de/) und andere mehr.

  • Pressemitteilung Aurelis vom 05.02.2016
    http://www.aurelis-real-estate…g-hauptbahnhof-westseite/


  • Auch hier zu gibt es heute Neuigkeiten. Anfang 2016 ist das Grundstück von Aurelis nun auf den neuen Eigentümer, ein ungenanntes Unternehmen aus Bremen, übergegangen. Dieser wolle die Grundzüge der vor 3 Jahren abgebrochenen Planungen beibehalten. Zunächst soll auf Wunsch der Stadt möglichst rasch das neue Gymnasium für 1200 Schüler entstehen, allerdings nicht mehr wie früher geplant im Norden des Geländes, sondern im Bereich neben dem Parkhaus West, was die Erreichbarkeit natürlich immens verbessert. Der Wohnanteil wird im Vergleich mit den Ursprungsplanungen ("250 Wohnungen") stark erhöht und nun mit bis zu 50.000m² angegeben, in den Erdgeschossen soll es öffentliche Nutzungen geben. Am konzept des autoarmen Quartiers und des 1,2 Hektor großen Parks entlang der Parthe wird festgehalten, allerdings sollen in einigen Bereichen statt der Ufermauern Böschungen für einen verbesserten Überschwemmungsschutz sorgen. Mit dem Baubeginn der ersten Wohnprojekte im Südteil des Areals wird für 2017 gerechnet.

  • 50.000 m² dürften so zwischen 500 und 700 Wohnungen ergeben, klingt viel, ist es aber nicht! Jährlich müssen wieviele geschaffen werden? Rund 4 bis 5.000? Selbst wenn etwas Bestandssanierung bei ist, müssten damit etwa 5 Areale dieser Größe jährlich bebaut werden!

  • ^ Laut Durchschnittswerten für Leipzig dürfte das knapp 720 Wohnungen bzw. Platz für 1180 Personen entsprechen. In der Tat nicht viel, aber eben doch fast das Dreifache dessen, was ursprünglich geplant war, insofern ist die Entscheidung begrüßenswert und sicherlich auch im Hinblick auf den künftig weiter steigenden Bedarf an Wohnungen getroffen worden. Momentan steigt die Anzahl der Wohnungen in Leipzig um etwa 1000 jährlich, wobei das Tempo merklich anzieht.

  • Wenn mindestens 4.000 Wohnungen pro Jahr neu entstehen müssen, um den künftigen Bedarf zu decken, ist die geplante 50.000qm große Wohnfläche am Hauptbahnhof doch nicht schlecht in Hinblick auf einen einzelnen Standort.


    Die 1.000 Wohnungen, die momentan jährlich hinzukommen, dürften größtenteils im Altbaubereich entstehen. Ich denke, dass spätestens ab 2020 die Anzahl an neuen Wohnungen in Altbauten deutlich zurückgehen wird und der Neubau die dominierende Rolle im Wohnungsbau einnimmt.

  • Auf dem Areal "Eutritzscher Bahnhof", welches der CG gruppe gehört und zwischen Roscherstraße, Eutritzscher Straße und Theresienstraße liegt, bauen seit voriger Woche Bauarbeiter fleissig Zäune. Das gesamte Areal wird also momentan eingezäunt. Inwieweit da konkretere Pläne zum BAU von WE vorliegen, ist mir nicht bekannt.



    Hinweis: Dieses Foto stammt ausnahmsweise nicht von mir.


    PS: Sollte das Posting woanders besser aufgehoben sein, bitte verschieben, für den Bereich nördlich des "Alten Zoll" habe ich keinen eigenen Thread gefunden.

  • Strategiepapier - erweiterte Innenstadt

    Strategiepapier - erweiterte Innenstadt
    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1004112


    Steckbrief 2
    Westlich des Hauptbahnhofes


  • Der Bebauungsplan wurde leicht geändert und am nördlichen Rand des Areals entsteht sogar ein Hochhaus! Der Investor - Buhlmann Immobilien-Gesellschaft mbH aus Bremen - geht von einem Beginn der Hochbaumaßnahmen 2020 aus. Volltext hier.



    © Buhlmann Immobilien-Gesellschaft mbH

  • ^ Danke fürs Posten! Tjaaaa, schön, dass das Projekt noch am Leben ist. Schön, dass keine Stadthäuser entstehen. Alles so schön grün....


    Dann hat es sich aber meiner Meinung nach mit "schön".
    Selbst wenn man es nur als Baumassenstudie wertet - laaangweilig. Ähnliche Höhen, ähnliche Kubatur - Schule im Flachbau mit ordentlich Grün drumherum.
    Das Ensemble könnte überall stehen. Wäre selbst in der niedersächsischen Kleinstadt, in der ich aufgewachsen bin, nicht allzu fehl am Platz. Bahnhof? Welcher Bahnhof? Innenstadt? Wo?


    Irgendwie hatte ich vor meinem geistigen Auge so etwas Ähnliches wie "The Village" im Quartier Central in D-Dorf, nur in größerem Maßstab. 3 Meter Deckenhöhe auf bis zu sechs Etagen, viel Backstein und Metall, große Fenster, begrünte, aber für Mieter bespielbare Dächer - das Ganze ergänzt um ein bis zwei Hochhäuser, in denen in den unteren drei Etagen die Schule untergebracht ist....


    Tja, meine Schuld. Ich hoffe zumindest bei den detaillierteren Planungen auf abwechslungsreiche Fassaden und vielleicht den ein oder anderen architektonischen Lichtblick... da ist ja noch das Hochhaus...


    Wie ist eigentlich der weiße Fleck an der vorderen Ecke der mittleren Straße zu verstehen?


    Wem gehört wohl das Sträßchen und die Parkplätze hinter der Mauer und die Mauer selbst? Das scheint ja vom Projekt nicht angefasst zu werden - die Gestaltung dieses Bereichs dürfte aber einen nicht unwesentlichen Einfluss auf den Erfolg des Projekts haben.

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