Haha, sehr treffend geschrieben, mit einer zynischen Note. Schick das doch mal an die SZ, vielleicht veröffentlichen sie es ja?
Mehr Lebensqualität durch "bessere" Architektur?
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Nun gut, diese Grantler gibt es im übertragenen Sinne überall, das ist jetzt keine Spezialität von München. In Kopenhagen und Amsterdam gibt es auch Bewohner, die bequem sind und viele wollen am Status Quo festhalten. Trotzdem geht es darum, sich nicht an diesen Grantlern zu orientieren, sondern die Mehrheit der Bevölkerung von Innovation und wichtigen Veränderungen zu begeistern. Unsere Region ist High Tech Standort, es gibt viele Unternehmen, die sich mit der Weltspitze messen, und die Region hat jede Menge interessierte, kreative, neugierige und progressive Bewohner. In so vielen Bereich ist unsere Region ganz vorne dabei - warum müssen wir dann ausgerechnet in der Stadtentwicklung immer die lahme Ente sein?
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... wie kann die Siedlung der Zukunft aussehen?
Dazu fällt mir dieses Interview mit einem Architekten ein, der Hochhäuser entwirft und meint, Wohnen sei etwas konservatives. Veränderungen wird es (hoffentlich) zur mehr Dichte geben.
Besonders bei hohen Qm-Preisen wie in München muss es vor allem praktisch sein - möglichst viel Inhalt auf möglichst geringer Wohnfläche, da kann man nicht besonders mit ausgefallenen Formen experimentieren.wie kann Mobilität völlig neu gedacht werden?
Die Erfindung des Beamens wird sicherlich den Stadtverkehr revolutionieren. Bis dahin bleibt die heutige Wahl zwischen dem Autofahren und dem ÖV - bei gutem Wetter auf nicht zu langen Distanzen für manche Leute gibt es noch das Radeln. Von den zwei Hauptalternativen nutzt die zweite die städtische Fläche effizienter - und das auch wenn gleich dimensionierte Blechkisten mit E-Motoren oder mit submolekularen Fusionsmotoren angetrieben werden.
wie können verschiedene Wohnkonzepte für unterschiedliche Haushaltsgrößen und soziale Schichten ganz anders als bisher gekannt organisiert werden?
Sollte es einen Trend zur Hippie-Kommunen oder zur Mehrehe geben, wird man größere WE mit vielen kleinen Zimmern brauchen. Sonst bleibt alles wie unter Pkt. 1 geschrieben - man muss nicht die Welt komplett neu erfinden wollen, besonders da solche Versuche in der Vergangenheit keine vernünftige Resultate gebracht haben.
Apropos Silicon Valley - ich kenne es nur aus Büchern, doch dort wird das Gebiet als ein Mega-Gewerbegebiet mit gewaltigen Parkplätzen beschrieben, die man von den EFHs des weites Umlandes ansteuert. Sicherlich kein Vorbild für eine Stadt in Europa wie München.
[URL='https://www.google.de/maps/place/37%C2%B023'00.0%22N+122%C2%B002'00.0%22W/@37.3832693,-122.032606,767m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x0:0x0!8m2!3d37.383333!4d-122.033333']Mal schauen, worauf die Wikipedia auf Google Maps verlinkt[/URL] - leider so ödes Siedlungsbrei, wie darüber befürchtet.----
@HH-Skizze darüber - gerne würde ich einen Entwurf für konkrete Lage sehen, irgendwie in die Straßenblöcke-Stadtstruktur integriert - nicht bloß als Solitär. Ein Doppelzylinder bzw. Doppelturm ist auch nicht so besonders innovativ.
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Zu dem HH von Schachbrett. Ich könnte mir einen idealen Ort vorstellen. Und zwar da, wo gerade der Olympiabusbahnhof abgerissen wird und eine Zeit lang mal ein Hotel HH im Gespräch war.
Das würde optisch super zum BMW Vierzylinder passen und es dürfte dort auch keine Höhenprobleme geben, da die Wohngebäude dahinter 70-80m haben.
Nur würde das natürlich wieder BMW nicht wollen. Das ist ja das nächste Problem, das jede Firma ihr Gebäude als Weltsensation ansieht, neben dem kein anderes, schönes Gebäude stehen darf.
Um das Flatiron und Empire State stehen dutzende tolle HH! Who cares?
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Hier stand Unsinn, habe die Flächen verwechselt.
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Danke @ Munich 2030.
Zusätzliche Anmerkung zum Doppelturm.
Das ist zunächst ein recht technischer Entwurf
Es ging darum Erschliessungsfläche zu sparen, unabhängige Treppenhäuser und
Aufzugsschächte, sowie Brandabschnitte zu bekommen.
Die Ausbreitung eines Wohnungsbollbrandes zu begrenzen.
Jede Wohnung soll immer zwei Fluchtwege haben.Entwurf Grundriss liegt vor.
Dieses Beispiel verfügt auf E+40 über ca. 780 WE bei ähnlicher Aufteilung.
Weitere Nutzungsarten im Sockel, wie auch in den Turmaufsätzen.Evtl. Gehört die Beschreibung doch in die Hochhausdiskussion.
Euer Schachbrett.
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"Architecture Matters!"
Aha, hier also die offizielle Stellungnahme des Planungsreferats auf die aktuelle Diskussion. Vermutlich hat das Elisabeth Merk persönlich verfasst, denn ungefähr so hat sie uns Ende Januar auch geantwortet. Und offenbar stehen die ersten Schritte für den Hochhausrahmenplan bevor...
Referat für Stadtplanung und Bauordnung: Stadtbaukultur geht alle an; Rathaus Umschau 33 / 2018, veröffentlicht am 16.02.2018
In der Ausstellung "München weiterdenken - 125 Jahre Stadtentwicklung" in der Rathausgalerie kann man sich davon überzeugen, dass die Frage nach dem richtigen Baustil die Stadt München über die Jahrzehnte hinweg immer beschäftigte. Konnte Theodor Fischer noch seine Vorstellung von der Stadt und öffentlichen Räumen in einen Generalbebauungsplan fassen und die entsprechenden architektonischen Leitbauten dazu selber entwerfen, stehen Stadtplaner und Architekten heute gemeinsam mit Akteuren der Politik, der Bürgerschaft und mit den Bauträgern in vielfältigen Prozessen. Die Stadt München fordert in vielen Fällen zu Recht Wettbewerbsverfahren aus der Überzeugung heraus ein, dass erst aus der Varianz und Entwurfsdiskussion die beste Lösung für die Aufgabe und den jeweiligen Ort gefunden werden kann. Dafür wirbt die Münchner Stadtplanung mit allen Instrumenten, die ihr zur Verfügung stehen.
Jedes Bauvorhaben ist anders; dies drückt sich in den unterschiedlichsten Formen von Gutachterverfahren, Workshops und Mehrfachbeauftragungen aus, die in München integrierte partizipative Elemente wie neue Formen der Bürgerbeteiligungen beinhalten. Offene Wettbewerbe wurden für die Prinz-Eugen-Kaserne durchgeführt, der Wettbewerb OpenScale richtete sich gezielt an die jüngeren Architekten. Das Planungsreferat stellt seit geraumer Zeit Standards und Regelwerke auf den Prüfstand und engagiert sich bei Bund und Städtetag in den entsprechenden Fachgremien, den Rechtsrahmen zu vereinfachen. Die Einführung des Urbanen Gebietes, die Änderungen im Abstandsflächenrecht sowie die aufgezeigte Reform des Vergaberechts sind darauf zurückzuführen. Zurecht fordert die Münchner Stadtplanung gemeinsam mit den Architekturverbänden eine Standardreduzierung auf Bundesebene ein.
Was kann die Stadt also selbst für gute Architektur tun?
Sie kann den Rahmen setzen, in welchem der Dialog über Architektur und Städtebauqualität geführt wird, und tut dies mit großem Engagement. Eigene städtische Wettbewerbe gehen neue innovative Wege: So wird beim Kreativquartier im Auftrag der Stadt von dem jungen Büro Teleinternetcafé aus Berlin eine ungewöhnliche, offene Konzeption umgesetzt. Beim Nockherberg und in der Bayernkaserne wurden partizipative Elemente bereits in den Wettbewerb mit eingebracht, und in Freiham entsteht von West 8 aus Holland ein innovatives neues städtebauliches Konzept, welches die Freiraumkonzeption und den öffentlichen Raum in den Mittelpunkt stellt. Die Stadt schlägt regelmäßig junge Architekturbüros und sehr unterschiedliche Architektenpersönlichkeiten aus ganz Europa für Wettbewerbe vor. So gewann Nieto Sobejano Arquitectos den ersten Preis für die Bavariatowers, der nun als neues Stadttor Ost am Vogelweideplatz als besondere architektonische Landmark entsteht. Auch der städtische Wettbewerb am Hanns-Seidel-Platz von Delugan Meissl Associated Architects und Helmut, Wien, wagt ein neues innovatives Zeichen für die Mitte in Neuperlach zu setzen.
Mit dem Pilotprojekt Dantebad – Wohnen über dem Parkplatz hat die Stadt in eigener Sache zusammen mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewofag und dem Architekten Florian Nagler ein deutschlandweit bemerkenswertes Pilotprojekt sowohl von der Nutzung als auch von der architektonischen Gestaltung in Rekordzeit umgesetzt. Die Stadt unterstützt Bauherrn bei Wettbewerben oder mit Beratergruppen in den einzelnen Quartieren und ebenso die Stadtgestaltungskommission als ein Gremium, welches die Architekturqualität zum Thema hat.
Gute Architektur braucht Architekten, die bereit sind, für Qualität einzustehen, und gute Bauherren, die sich für die Umsetzung der architektonischen und städtebaulichen Idee engagieren und ins Risiko gehen.
Die Stadt München fördert das genossenschaftliche Bauen, und die Genossenschaften zeigen, worauf es ankommt: großes Engagement und Identifikation mit dem Stadtquartier. Die Wohnanlage von WagnisART im Domagkpark hat dafür den diesjährigen Preis des Deutschen Architekturmuseums (DAM) erhalten, den DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen“ und 2016 den Deutschen Städtebaupreis.
Es stellt sich also die Frage, weshalb die guten Projekte so wenig Nachahmer finden.
Hier gilt es, eine kulturelle Auseinandersetzung über das Bauen in München zu wagen. Denn es geht nicht nur um Wettbewerbe und ihre Zusammensetzung oder die Frage nach der Größe der Gremien und ihrer Teilnehmer, sondern vielmehr um den Willen zur Prägnanz und zur Gestalt. Deutlich zu machen ist, dass bei privaten Auslobern die Stadt auf die Auswahl der Architekten und die Art des Verfahrens nur begrenzt Einfluss hat. Es ist bedauerlich, dass viele private Bauträger auf Nummer sicher gehen und sich scheuen, Newcomer oder innovative Büros einzuladen. Gleichzeitig muss gewürdigt werden, dass in München sehr viele Bauherrn sich freiwillig auf ein Wettbewerbsverfahren einlassen. Damit ist es dennoch nicht getan, denn bei der Umsetzung von guten Wettbewerbsergebnissen braucht es den Mut der Bauherrn, die Qualität des ersten Preises umzusetzen. Wir appellieren an die Bauherrenschaft, mehr Mut zur kreativen und experimentellen Umsetzung zu wagen.
Das Instrument des Baurechtes bietet hier zu wenig, um die Qualität in der Baugenehmigung einzufordern. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung ist ständig dabei, Spielräume zu nutzen, stößt aber an Grenzen des Vergaberechtes und anderer gesetzlichen Vorschriften.
Hier ist die Haltung der Stadtgesellschaft und der Politik gefordert, sich dem Nivellieren von Qualität entgegenzustellen. Architektur braucht Unterstützer und nicht lokale Egoismen, die weniger Hoch, weniger Farbe, schlichtweg oft weniger Architektur wollen. Dennoch soll nicht einer Effekthascherei in der Architektur das Wort geredet werden.
Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung wird dem Stadtrat vorschlagen, eine stadtgestalterische Studie zu Hochhäusern für München zu beauftragen, um neue Wege zu gehen.
Die Stadtplanung in München fördert gute Architektur und Städtebau mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln. Die Frage, ob Qualität überhaupt über demokratische Prozesse in der Architektur erzielt werden kann, darf positiv beantwortet werden: immer dann, wenn architektonische Entwürfe in hoher Qualität zur Entscheidung vorliegen.
Gemeinsames Ziel aller muss also sein, prägnanter und in höherer Qualität die entsprechenden Entscheidungsgremien zu bestücken. Die Wege dahin sind vielfältig: vom offenen Wettbewerb für alle bis hin zur eingeladenen Stararchitektin. Die Diskussion ist eröffnet – Architecture Matters!
Quelle: https://ru.muenchen.de/2018/33…kultur-geht-alle-an-76943 -
Das zentrale Statement ist für mich folgendes: "Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung wird dem Stadtrat vorschlagen, eine stadtgestalterische Studie zu Hochhäusern für München zu beauftragen, um neue Wege zu gehen. "
Und da stellt sich die Frage, mit welchem Zeitrahmen kann man dafür in München rechnen? Mit 3 Monaten, 6 Monaten...1 Jahr oder in 2-3 Jahren?
Darauf bin ich sehr gespannt.
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Seit langer Zeit darf man hier wirklich wieder etwas wie Fortschritt in den städtischen Organen erkennen. Das Planungsreferat will einen Hochhausrahmenplan, die Stadtrats CSU mutige Architektur und Hochhäuser 100m+, die SPD ist dem Thema ohnehin nicht verschlossen. Daraus könnte was werden. Und das ist genau die Art breiter Diskussion, die ich mir im Arabellahaus Abrissthread herbeihoffte. Frau Merk muss jetzt zeigen, dass sie noch die richtige in ihrem Amt ist und klotzen, klotzen, klotzen. OB Reiter muss seine vielen wohlklingenden Worte in klare Anweisungen umformulieren und beweisen, dass die SPD wenigstens auf kommunaler Ebene noch funktionieren kann. Und Minister Söder muss sich schließlich trotz seiner Liebe zu Franken, durchringen, die staatseigenen Flächen in München im Eiltempo neu zu überplanen und die Infrastrukturinvestitionen mindestens zu verdoppeln. Der Investitionsstau ist lang genug.
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Für mich stellt sich die momentane Situation so dar:
Die führenden Architekturbüros hätten die Aufgabe Lösungen zu finden für Gebäudetypen, die bei Flächenknappheit günstige Wohnungen in großer Anzahl beinhalten.
Ähnlich wie Adler und Sullivan, Burnham und Root, sowie Holabird und Roche
es geschafft haben für Bürobauten bei Flächenknappheit um 1890 herum, und das ohne Vorbilder.Die unseren Architekten sollen meiner Meinung nach bitte nicht so viel mosern sondern machen.
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Hier noch einmal die Original-Anträge im Stadtrat von Herrn Prezl mit seinen drei Forderungen zur Architektur:´
- Bei allen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerben der Landeshauptstadt München und bei allen Wettbewerben, die eine städtische Immobilie betreffen, wird auf eine möglichst große Durchmischung der verschiedenen Architekturbüros geachtet. Die Berufung einzelner Architekten in einem bestimmten Zeitraum soll begrenzt werden. Die Verwaltung erarbeitet dafür ein Konzept und legt es dem Stadtrat vor.
- Bauträger, die besonders innovative Bauprojekte umsetzen wollen, können dort, wo es rechtlich möglich ist, höheres Baurecht erhalten.
- Die Landeshauptstadt München prüft bei der Erstellung von neuen größeren Bebauungsplänen, wo Wohnhochhäuser errichtet werden können.
Quellen:
https://ru.muenchen.de/pdf/2018/ru-2018-02-20.pdf#page=26
https://ru.muenchen.de/pdf/2018/ru-2018-02-20.pdf#page=27
https://ru.muenchen.de/pdf/2018/ru-2018-02-20.pdf#page=28 -
Dabei gäbe es ja durchaus Anknüpfungspunkte in unserer Stadt. Aber leider nicht hier, sondern z.B. in Amsterdam, werden gerade zeitgemäße Neuinterpretationen des Pharao-Hauses realisiert
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Seit langer Zeit darf man hier wirklich wieder etwas wie Fortschritt in den städtischen Organen erkennen. Das Planungsreferat will einen Hochhausrahmenplan, die Stadtrats CSU mutige Architektur und Hochhäuser 100m+, die SPD ist dem Thema ohnehin nicht verschlossen. Daraus könnte was werden.
Ja, endlich! Die grottenschlechte Münchner Architektur der letzten Jahre ist inzwischen ein Thema geworden das viele Menschen bewegt. Insbesondere die Kombination aus "teuerste Stadt Deutschlands" und "schlechteste Architektur Deutschlands" kann auf Dauer kein Standortvorteil sein. Umso besser wenn sich jetzt eine breite politische Allianz der Thematik annimmt.Im übrigen finde ich es falsch die Misere immer nur den Architekten in die Schuhe zu schieben. Die Büros stehen unter Druck der Bauherren bzw. Investoren. Wenn immer wieder Architekten ausgewählt werden, die schlechte Architektur produzieren, dann sollte man sich auch mal fragen, weshalb die immer genommen werden. Die Einwände von Hr. Prezl finde ich da sehr treffend.
Insbesondere auch das Verhalten der Stadtgestaltungskommission als auch die Entscheidungen von Jurys für Architekturwettbewerbe finde ich ebenfalls sehr fragwürdig. Da muss sich ebenfalls dringend etwas ändern. Wie bereits anderswo geschrieben, ich würde die Bürger deutlich stärker bei der Auswahl von Entwürfen beteiligen - die müssen schließlich auch damit leben.
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...nicht immer eine Frage der Höhe?!
Dass attraktive und interessante Architektur auch ohne hohe Hochhäuser möglich ist, zeigt das Beispiel Amsterdam. Dort wird seit Jahren kaum höher als 100 Meter gebaut und trotzdem entstehen immer wieder abwechslungsreiche Wohn- und Bürogebäude. Hier bekommt man einen ganz guten Eindruck und kann sich ein bisschen inspirieren lassen: https://twitter.com/FWoerden
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Architekturwettbewerbe reformieren?
Elisabeth Merk reagiert erneut auf die Kritik Prezls und kann diese teilweise nachvollziehen
- Andere Lösungen als Flachdächer könne sie sich vorstellen, gibt aber zu bedenken, dass dadurch dann meist ein nutzbares Vollgeschoss komplett wegfalle
- Außerdem sei gute Qualität eine Kostenfrage
- Architektenwettbewerbe sollen in Zukunft anders ausgerichtet werden; dazu bereitet Elisabeth Merk derzeit eine Beschlussvorlage für den Stadtrat vor
- Zudem will sie die Kooperation zwischen Bauträgern, Politiklern und Architekten anregen
https://www.hallo-muenchen.de/…-reformieren-9660085.htmlHmm, ich finde das zu wenig. Den benötigten Ruck kann ich in dieser Reaktion noch nicht erkennen...
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Immerhin ein Ansatz. Mal schauen, was dabei rauskommt. Interessieren tut mich v.a. der Punkt 3:
"Architektenwettbewerbe sollen in Zukunft anders ausgerichtet werden; dazu bereitet Elisabeth Merk derzeit eine Beschlussvorlage für den Stadtrat vor"
Wie ihre Beschlussvorlage hier aussehen wird ist doch interessant.
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Die Immobilien-Zeitung schreibt diese Woche nochmal zum Thema Pretzl-Kritik und berichtet, dass Bauträger und Projektentwickler sich kaum trauen, zu diesem Thema Stellung zu nehmen. Offenbar herrscht in der Immobilienwirtschaft eine noch größere Angst, sich öffentlich zu den angemerkten Missständen und dabei insbesondere zum Thema höheres Bauen zu bekennen, als das in der Politik der Fall ist. Wolfgang Roeck von ehret + klein wird zitiert, sein Unternehmen habe schon immer die Gestaltung über den Profit gestellt. Ohnehin werde die Wirtschaftlichkeit ganz hinten angestellt. Deshalb gehe er gerne „mutige und „neue Wege“ und "Ausstrahlung und Architektur" seien wichtige Erfolgsfaktoren bei Immobilien. Peter Neumann von Rock Capital könnte sich vorstellen, dass auch mal etwas „experimentiert“ werde, und nicht immer auf „Altbewährtes zurückgegriffen“ werde.
http://www.immobilien-zeitung.…aesten-in-uniformen-stadt
Daran sieht man wieder einmal, die Initiative MUSS vonseiten der Politik kommen. Von den Investoren ist offenbar außer inhaltslosen Worthülsen nicht viel zu erwarten.
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Warum wird in München eigentlich nicht mehr Wert auf schöne Fassadengestaltung gelegt? Dadurch würden auch Hochhäuser nicht globig, sondern edel wirken, und mehr akzeptanz finden. Beispiel in Wien: 7 stöckig im schönen Historismus, daneben ein hässlicher 7 stöckiger Bau mit glatter Fassade:
https://de.wikipedia.org/wiki/…_Praterstra%C3%9Fe_01.jpg -
In einem weiteren Antrag schießt die CSU-Fraktion nun auch gegen die Stadtgestaltungskommission und bezweifelt deren Unabhängigkeit:
Mehr Lebensqualität durch bessere Architektur 4
Stadtgestaltungskommission auf den Prüfstand stellen
Es wird geprüft, ob die jetzige Form der Stadtgestaltungskommission den aktuellen Anforderungen entspricht. Dabei muss sowohl die Zusammensetzung des Gremiums als auch die Arbeitsweise überprüft werden. Den Architekten muss eine unabhängige Beratung der Stadt ermöglicht werden. Das setzt voraus, dass die ehrenamtliche Tätigkeit honoriert wird, während der Amtszeit keine Architektenleistungen in München erbracht werden und das Mandat auf wenige Jahre (Vorschlag drei) befristet wird.
Begründung:
Aufgrund der aktuellen Diskussion bezüglich der Rolle der Architekten bei der städtebaulichen Entwicklung Münchens im allgemeinen und aufgrund der jüngsten Stellungnahmen der Kommission für Stadtgestaltung zur Architektur am Heimeranplatz im besonderen, ist es notwendig die seit 2002 geltenden Regularien und die Arbeit des Gremiums – zumindest in der derzeitigen Konstellation – zu diskutieren.
Quelle: https://www.muenchenarchitektu…s/25792/ru-2018-04-03.pdfHmm, gerade am Heimeranplatz erschien mir die Stellungnahme recht vernünftig - nämlich wenn möglich höher und schlanker zu bauen. Diese ganze Kritik hat einige Schwächen, denn sie ist und bleibt zu unkonkret. Einfach nur "bessere Architektur" einzufordern ist zu wenig, denn letztlich ist dies Geschmackssache. Mehr als unabhängig urteilende Gremien wird man politisch nicht fordern und erreichen können und das führt nicht per se zu mehr innovativer, mutiger Architektur, was ich mir eigentlich wünschen würde (eben nicht pauschal "besser", denn damit kommen wir nicht weiter).
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Pretzl legt mit seiner Kritik an dem Planungsreferat und den Wettbewerben nach. Finde ich sehr positiv.