Nun, der Architekt berechnet nach HOAI so:
Sein Honorar wird - vereinfacht erklärt - aufgrund der Auftragssumme berechnet und beläuft sich im Schnitt bei Beauftragung aller 9 Phasen (Grundlagenermittlung, Vorplanung, Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung, Vorbereitung der Vergabe, Mitwirkung bei der Vergabe, Bauüberwachung und Dokumentation, - und last but noch least - Objektbetreuung) auf 15% der Auftragssumme.
Bei 140 Mio € (so viel hätte das Medienhaus ungefähr gekostet, wenn ich mich recht erinnere) wären es 21 Mio €.
Den jeweiligen Phasen werden nun bestimmte %-Sätze von den 15% zugeordnet:
- Phase 1 "Grundlagenermittlung" 2%
- Phase 2 "Vorplanung" 7%
- Phase 3 "Entwurfsplanung" 15%
- Phase 4 "Genehmigungsplanung" 3%
- Phase 5 "Ausführungsplanung" 25%
- Phase 6 "Vorbereitung der Vergabe" 10%
- Phase 7 "Mitwirkung bei der Vergabe" 4%
- Phase 8 "Bauüberwachung und Dokumentation" 32%
- Phase 9 "Objektbetreuung" 2%
Da das Medienhaus schon genehmigt war und die Bauleistungen an einen GU vergeben wurden (Implenia) sind mit Sicherheit die Phasen 1, 2 3, 4, 6, und 7 erfolgt. Dies wären 2%+7%+15%+3%+10%+4%= 41% Bei 140 Mio € ergibt dies:
41% * 15% * 140 Mio € = 8,61 Mio €
So ziemlich genau die 8,8 Mio € Planungsleistung
Ein Teil der Ausführungsplanung wird aber auch schon durchgeführt worden sein, zumindest die Anfänge, da ja der GU beginnen wollte. Das wäre dann die Differenz...
Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kosten von einem Planer oder mehreren verursacht wurden.
Ich lese gerade in Entwicklungsstadt Berlin, dass es sogar 190 Mio € kosten sollte.
Gab dann bei der Planung bestimmt Mengenrabatt, da die 15% nur bis zu einer Auftragssumme von 25 Mio € tabelliert, somit verpflichtend, sind.