Zukunft des Rathausforums / Marx-Engels-Forums

  • Mit dem Risiko mußt du aber leben, dass etwaige zukünftige Eigentümer an die Nutzung und die Nutzer vermieten, die ihnen am meisten zahlen.
    Laß mich eine Prognose wagen: ein wunderschön und mit allen Rüschen wiederhergestellter Marktplatz an der Marienkirche, in bester Touri-Lauflage, d.h. also mit Burger King, nem schönen Döner, 2-3 "Berlin Stores" verschiedener Betreiber, vielleicht ein süßer kleiner "Primark City Store" als auch mal ein neues Format, und zuletzt nicht zu vergessen das Beate-Uhse-Museum, was nach seiner Vertreibung vom Zoo ja auch eine neue prime location sucht...
    Hätte doch was oder?
    Und ist als Reinkarnation der "Seele Berlins" dann irgendwo auch wieder richtig passend.:D

  • Okay, ich oute mich mal. Ich habe tatsächlich schon mehrfach im dortigen Kaisers und DM eingekauft. Schrecklich normal für dieses Forum nehme ich an. Manchmal gehe ich sogar in Bäckereiläden.


  • Diese Art der Argumentation nervt. Weil sie einfach keinen Argumentationgehalt hat und anderen Menschen ihre Gefühle abspricht


    Hier mal eine Zusammenfassung wie einige Verfechter traditioneller Architektur hier im Forum gegen Anhänger der Moderne PAUSCHAL gehetzt haben:
    - Gutmenschweicheier - linke Fanatiker- Idioten der Moderne
    - Schwachsinnige - Haben nichts in de Birne - Anhänger der Moderne haben keine Ahnung, unterlagen einer Gehirnwäsche
    ... etc.
    Entspricht das deinem Wunsch ästhetisch zu argumentieren?
    Werden hierdurch die Gefühle der Modernisten nicht in aggresivster Weise abgesprochen??? Wie die Anhänger der Moderne hier beschrieben und beleidigt werden hat deiner Meinung nach nichts mit einer Polemik und Trivialisierung zu tun? Jeder kann seine Meinung hinsichtlich der Architektur vertreten - egal ob er eher modern oder traditionell eingestellt ist. Aber es kann doch nicht angehen, dass die moderne Seite PAUSCHAL als dumm und ahnungslos hingestellt wird, nur weil man andere Ansichten zum Thema hat! Ich persönlich finde ein modernes Gebäude wie das Bauhaus in Dessau oder die Hufeisensiedlung in Berlin viel ansprechender und ästhetischer als ein historisierendes Gebäude! ABER: ich würde NIE behaupten, dass die Anhänger des traditionellen Bauens im Grundsatz falsch liegen oder sie als dumm hinstellen - so wie es einige Traditionalisten gegen die Anhänger der Moderen tun!

  • Gestern fand in der Volkshochschule Mitte eine Veranstaltung des Vereins Bürgerforum Berlin e.V. zum Berliner Stadtkern statt. Zu Beginn gab der 3. Vorsitzende des Vereins Benedikt Goebel einige Statements zu seinem Verein und zur aktuellen Lage ab.


    Der Verein Bürgerforum Berlin e.V. würde sich seit 15 Jahren für mehr Bürgerbeteiligung bei Bauprojekten einsetzen. Für den Stadtkern gehe es dem Verein darum, die unterschiedlichen Zeitschichten sichtbar zu machen, mit einer Ausnahme allerdings: Die Ensembles des modernen Städtebaus sollen nach Goebels Vorstellungen beseitigt werden. Der moderne Städtebau hätte sich generell als ein Irrweg erwiesen, daher müsste er auch im Berliner Stadtkern beseitigt werden. In dieser Frage wäre auch kein Kompromiss möglich.


    Dann gab Goebel eine Einschätzung der aktuellen Situation in Berlin ab. Derzeit wäre die Lage so, dass es in Berlin noch viele Befürworter von Ensembles des modernen Städtebaus gäbe, weshalb der Verein mit seinen Zielen nicht so richtig durchdringen könnte. Die Ursache für diese Einstellung wäre nach Goebels Ansicht mangelnde Bildung. Auch Berlins neuer Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel hätte kaum Ahnung von städtebaulichen Fragen. Daher will der Verein versuchen, den Berlinern im allgemeinen und Herrn Geisel im besonderen die nötige Bildung zu verschaffen. Allerdings zeigte sich Goebel in Bezug auf die Erfolgsaussichten dieses Vorhabens skeptisch. Seiner Meinung nach käme das Dialogverfahren für die Mitte zu früh, daher würde kaum Zeit für die notwendige Bildungsarbeit bleiben.

  • Hier mal eine Zusammenfassung wie einige Verfechter traditioneller Architektur hier im Forum gegen Anhänger der Moderne PAUSCHAL gehetzt haben:
    - Gutmenschweicheier - linke Fanatiker- Idioten der Moderne
    - Schwachsinnige - Haben nichts in de Birne - Anhänger der Moderne haben keine Ahnung, unterlagen einer Gehirnwäsche
    ... etc.


    Bitte Belege wo und in welchem Zusammenhang das hier so gesagt wurde.

  • @ Klarenbach:


    Mhm - da nun wohl einige konservative Think-Tanks für eine kritische bzw. originale Rekonstruktion auf der Fläche des Rathausforums aktiv sind ("Gesellschaft Historisches Berlin" oder dieser "Bürgerforum e.V.") mal die Frage, an welche Interessensvertretungen kann man sich eigentlich wenden, um FÜR den modernen Städtebau in der Diskussion Partei zu ergreifen? Gibts da Akteure?

  • an welche Interessensvertretungen kann man sich eigentlich wenden, um FÜR den modernen Städtebau in der Diskussion Partei zu ergreifen? Gibts da Akteure?


    Da bislang noch keinerlei Entwürfe oder auch nur Ideen für eine moderne Gestaltung des Areals aufgetaucht sind, darf man wohl davon ausgehen, dass es auch keine entsprechenden Akteure gibt.

  • Wie es aussieht, müssen wir noch ca. 1 Jahr mindestens warten, bis irgendwelche Entschlüsse über die Gestaltung gefasst und veröffentlicht werden.


    Nun, gut Ding will Weile haben. Das um das es jetzt geht wird lange Bestand haben, daher sollten Fehler wie:

    Wie es aussieht, bleiben einige DDR-Bauten so wie sie sind.


    vermieden werden!


    Je länger es dauert desto höher ist die Chance, dass diese Lüscher nicht mehr an der Gestaltung beteiligt ist :cool:

  • Ein Jahr warten? Das kann ich mir nicht vorstellen. Ab September 2015 ist bis September 2016 Wahlkampf - das wird nix mehr entschieden. Dann brauchen die sicher wieder ein halbes Jahr, bis die neue Regierung steht. Vor Januar/Februar 2017 passiert in Berlin nichts nenneswertes mehr...

  • Da bislang noch keinerlei Entwürfe oder auch nur Ideen für eine moderne Gestaltung des Areals aufgetaucht sind, darf man wohl davon ausgehen, dass es auch keine entsprechenden Akteure gibt.




    Was soll denn bitte heissen, es gaebe keine Entwuerfe fuer eine moderne Gestaltung. Im Uebrigen liegt es fuer die Modernisten doch in der Natur der Dinge nur Einzelmassnahmen durchzufuehren.


    Senatsideeenwettbewerb 2009 Rathausforum:


    http://www.morgenpost.de/berli…r-Berlins-Geburtsort.html


    Mein Favorit ist eigentlich der Central Park.



    Schinkelpreis 2010 MEF:


    http://www.tagesspiegel.de/kul…dem-marxfeld/1717982.html


    http://www.stadtentwicklung.be…ad/doku_schinkel_2010.pdf


    Und zur Frage, warum es keinen Verein zur modernen Umgestaltung gibt. Es ist, wie gesagt, der Status Quo und alle relevanten staatlichen und fachlichen Institutionen sind gegen eine Wiedergeburt des alten Stadtzentrums. Daher bedarf es schlicht keiner Vereine. Und selbstverstaendlich wird das Trio Mueller, Geisel, Luescher vor der Wahl Naegel mit Koepfen machen. Die sind doch nicht bloed und wissen, dass sie den Sack jetzt zu machen koennen. Bis zur Wahl werden noch keine Wettbewerbe entschieden sein, aber die Ausschreibung etc. wird stehen, die Akteure werden feststehen, usw. Die CDU hat hier keine Position und kein Profil, ausserdem in Mitte nicht genuegend Rueckhalt und die GHB spielt in politischen Entscheidungsprozessen schlicht eine sehr, sehr untergeordnete Rolle.

  • Was soll denn bitte heissen, es gaebe keine Entwuerfe fuer eine moderne Gestaltung. Im Uebrigen liegt es fuer die Modernisten doch in der Natur der Dinge nur Einzelmassnahmen durchzufuehren.


    Senatsideeenwettbewerb 2009 Rathausforum:


    http://www.morgenpost.de/berli…r-Berlins-Geburtsort.html


    Ja prima - ich sehe auch dort weit und breit keinen einzigen Entwurf für eine Bebauung des Areals mit den Mitteln der Moderne. Allenfalls ein paar abstrus bis peinliche Landschaftsgestaltungen. Warum?

  • Beim Schinkelpreis natuerlich! Dort sind Bebauungsvorschlaege enthalten.


    Ausserdem, dies ist ein moderner Stadtraum, der wird frei bleiben und ist so angelegt frei zu bleiben.
    Weiterhin wuensche ich mir, dass er frei bleibt.

  • Ganz richtig! Weder die GHB noch das Partizipationstheater werden irgendetwas entscheiden. Mit dieser Bürgerbeteiligung bis Jahresende will der Senat eine falsche Antwort vermeiden, mit der er nächstes Jahr in den Wahlkampf geht. Der Verdacht beschleicht mich jedenfalls, dass es dabei nur um den Wahlkampf geht. Endergebnisse, oder gar Entscheidungen, erwartet wohl kaum jemand in diesem Jahr, oder im nächsten.


    Was den Neptun betrifft, denke ich, wird es aber in absehbarer Zeit eine definitive Entscheidung geben. Falls sie Umzug lautet, stellt sich die Frage nach dem RF wohl genau dann am brennensten, wenn die Bagger anrücken. Bis dahin können noch Jahre vergehen.

  • Zur Frage von Stadtstruktur: Spontan fallen mir folgende Initiativen ein, die sich für den Erhalt des Großen Freiraums am Fernsehturm einsetzen:


    Die Initiative Think Berlin, die im vorigen März einen Aufruf gegen die Privatisierung der Berliner Mitte gestartet hat:


    http://www.think-berlin.de/2014/03/703/


    Der Verein Urbanophil:


    http://www.urbanophil.net/stad…terview-zum-rathausforum/


    Hier engagiert sich vor allem Verena Pfeiffer-Kloss für den Großen Freiraum. Hier gibt es ein Interview:


    http://futurberlin.de/hingehen-sehen-lernen/


    Die Initiative Plattformnachwuchsarchitekten:


    http://www.plattformnachwuchsa…/pdf/130422eSpielchen.pdf


    Dann gibt es zahlreiche Bauhistoriker, die sich ebenfalls für den Erhalt des Großen Freiraums einsetzen. Zu ihnen gehören Kerstin Wittmann-Englert (die Vorsitzende des Berliner Landesdenkmalrates), Gabi Dolff-Bonekämper, Adrian von Buttlar, Roman Hillmann, Axel Zutz und viele andere. Unter Bauhistorikern herrscht mittlerweile Konsens, dass es sich gerade beim Großen Freiraum um ein herausragendes Ensemble des modernen Städtebaus handelt.


    Was die weiteren Perspektiven des Stadtkerns betrifft, so gibt es in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und gerade bei Frau Lüscher die Meinung, dass der Konflikt um den Stadtkern nicht durch den Sieg einer Fraktion über die andere gelöst werden kann und dass der Stadtkern daher weder komplett durch den modernen Städtebau noch komplett durch den vormodernen Städtebau geprägt werden sollte. Angestrebt wird vielmehr ein Kompromiss, in dem sowohl moderne Bereiche als auch vormoderne Bereiche ihren Platz haben sollen. Daher hat sich Frau Lüscher bemüht, auch mit der Gesellschaft Historisches Berlin ins Gespräch zu kommen, um sie in solch einen Kompromiss einzubinden. Es gab von ihrer Seite unzählige Kompromissversuche. So wurde die Berücksichtigung der Vorstellungen der GHB für die Bereiche Klosterstraße, Molkenmarkt und Breite Straße angeboten. Einen sehr weitreichenden Kompromissvorschlag hat Frau Lüscher im Herbst 2013 mit dem Stufenplan zur Berliner Mitte vorgelegt. Der ganze Bereich am Molkenmarkt und am Grauen Kloster sollte demnach nach den Vorstellungen der GHB gestaltet werden.


    Allerdings hat sich die GHB bis jetzt jedem Kompromiss verweigert. Sie will ihre Vorstellungen zu 100 Prozent durchsetzen und den modernen Städtebau komplett beseitigen. Die Folge ist natürlich, dass sie am Ende immer mehr ins Abseits gerät und nur noch als ein Club starrsinniger alter Männer wahrgenommen wird.

  • Zur Frage von Stadtstruktur: Spontan fallen mir folgende Initiativen ein, die sich für den Erhalt des Großen Freiraums am Fernsehturm einsetzen:


    Linke, Piraten und sonstige Konsorten. Selten Personen die ihren Lebensunterhalt in der Privatwirtschaft verdienen.


    Angestrebt wird vielmehr ein Kompromiss, in dem sowohl moderne Bereiche als auch vormoderne Bereiche ihren Platz haben sollen.


    Oder anders ausgedrückt: Ein Chaos bei den nichts zueinander passt ...


    und den modernen Städtebau komplett beseitigen.


    Es geht um Stadtreparatur und die Beseitigung von Bausünden.