Oberkassel (Sammelthread)

  • Neubau am Kaiser-Friedrich-Ring

    Die Baustelle habe ich Ende März unter #185 gezeigt - mittlerweile sind die Fenster eingesetzt (am Oberkasseler Rheinufer hätte ich wertiger wirkende erwartet), das Dach ist fertig, die Fassade wird verputzt (s. letztes Vollgeschoss). Im EG wird es anscheinend eine große Garage geben, was weder vorteilhaft wirken wird noch überzeugt, Grundstücke und Wohnraum seien kostbar. Lohnte sich nicht mal am Rheinufer eine zusätzliche - selbst kleine - EG-Wohnung und eine TG darunter?



  • Carmenstraße / RheinGold

    Der unter #197 erwähnte Altbau-Abriss ist im vollen Gange - vom Altbau ist dennoch noch genügend übrig geblieben, dass man sagen kann, dass zumindest architektonisch der Verlust begrenzt ist. Falls es jedoch wirklich nur zwei Stadthäuser (2 WE) werden sollten, wäre dies mE zuwenig - ein MFH mit einigen WE mehr könnte schon sein:



    ----


    Noch ein Beispiel der De-Office'ierung ganz in der Nähe - dieses Bürogebäude mit Sichtbeton und Alibi-Satteldächern soll in die Wohnresidenz RheinGold mit 15 WE mit 2-4 Zimmern umgebaut werden. Die Visualisierung vom Baustellenschild zeigt zwei Farben der Klinkerfassade und gefälligere Satteldächer mit Gauben - besser der Nachbarschaft angepasste. Die Webseite dazu mit einigen Bildern und Grundrissen.

  • ^ Da ich sie nicht gemessen habe, kann ich mich irren, doch ich habe den Eindruck, dass die Neigung des bisherigen Dachs wesentlich flacher ist als der Dächer der Umgebung - wie auch des geplanten Dachs nach dem Umbau. Die flächenebenen Fenster ohne Gauben verstärken diese Wirkung noch.
    Daher wirkt das bisherige Dach wie ein Kompromiss zwischen einem richtigen Satteldach und einem Flachdach.

  • Better Living an der Schanzenstraße

    Den letzten Bericht gab es Anfang Juli unter #199, inzwischen hat der Rohbau des östlichen Teils die geplante Höhe erreicht - den anderen Baukörpern fehlt nicht mehr viel. Der Blick vom Nordosten (hinter den Gerüsten sieht man ein wenig des Vodafone-Turms - von wegen keine Innenstadt):





    Der Blick vom Südosten - die Anlage wirkt selbst unfertig bereits urbaner, als die Pläne es erwarten liessen. Diese sahen mehr nach Stadtvillen aus - die Realität wird kompakter wirken:



  • Carmenstraße / RheinGold

    Der zuletzt unter #202 gezeigte Altbau an der Carmenstraße ist inzwischen komplett abgerissen, neben der Baugrube wurde der Baukran aufgestellt. RheinGold wird derzeit entkernt.


    Nördlich vom Barbarossaplatz gab es mal Überbleibsel der ländlichen Zeit Oberkassels, vor einigen Monaten habe ich dort Abrissarbeiten gesehen. Gestern im Vorbeifahren habe ich in etwa dort einen aufgestellten Baukran gesehen - wahrscheinlich wird ein kleines MFH errichtet. Die erweckten Gefühle sind zwiespältig - einerseits Schade um fast historische alte Häuser, andererseits Nachverdichtung usw.

  • Cimbernstraße

    Den letzten Bericht gab es Anfang August unter #206 - seitdem wurde der nächste Fassadenteil enthüllt. Diesmal ohne Naturstein, doch die Putzfassade wurde plastisch belebt. Der Teil ist höher als der vorherige - was man gut auf dem 2. Foto vergleichen kann:







    Die weiteren Teile wachsen ebenfalls:


  • So langsam kann ich diese „Architektur“ der aufgeklebten Zierleisten nicht mehr sehen (es handelt sich auch nur um einfache WDVS Fassaden mit Putz).


    Unter anderem durch die aufgeklebten Zierleisten soll ja eine sogenannte „Wertigkeit“ vermittelt werden.
    Mir zeigt dieses nur den klaren Ausdruck von rückwärtsgewandter Grundeinstellung und fehlendem gestalterischen Mut und Vermögen.


    Es wird sich ja teilweise auch nicht einmal mehr mit der Gestaltung der Vorbilder in der Architekturgeschichte beschäftigt, bevor solche ambitionslosen Retro-Fassaden geplant werden.


    Die Deko-Elemente hierzu liefern einschlägige Hersteller von WDV-Systemen als Konfektionsware, welche genau so beliebig austauschbar ist, wie die Mehrzahl der damit produzierten Fassaden.


    Mit guter Architektur hat das alles nichts mehr zu tun.
    Solche Projekte mögen eine Zeit lang als hübsch empfunden werden, da sie einer Mode entsprechen (was heute in ist, ist morgen auch schnell wieder out).


    Hauptsache die Immobilie lässt sich schnell und zu einem möglichst hohen Preis an einen willigen Anleger oder Nutzer veräußern.
    Aber derzeit lässt sich ja sowieso fasst alles verkaufen.

  • ^ Also mir gefällt es! Die Fassaden auf den Bildern sind doch wirklich abwechslungsreich und dies vor allem auch wegen der guten Anordnung der Balkone, Staffelgeschosse etc. - sprich wegen guter Architektur und nicht allein aufgrund von Hartschaumprofilen. Der Stil passt außerdem perfekt nach Oberkassel.


    Der Hauptgrund, warum es positiv heraus sticht, mag aber sein, dass ich keine stilistische Konkurrenz ausmachen kann. Entweder es wird so gebaut wie hier oder eben banal und schmucklos. (Aussage bezieht sich auf den Wohnungsbau)

  • Unter anderem durch die aufgeklebten Zierleisten soll ja eine sogenannte „Wertigkeit“ vermittelt werden.
    Mir zeigt dieses nur den klaren Ausdruck von rückwärtsgewandter Grundeinstellung und fehlendem gestalterischen Mut und Vermögen.


    Die übliche Architektenproduktion sind glatte Putzfassaden (zumeist weiß oder grau), die nicht durch die Leisten, sondern durch ein paar Flecken abweichender Graustufe "belebt" werden (da passt auch DreiEins in dieses Schema). Wo da gestalterischer Mut und Vermögen sein sollte, möchte ich gerne erfahren.
    Die Leisten schaffen zumindest zusätzliche Plastizität, die man in sehr vielen Varianten gestalten kann. Und ja, mit welchen ist die Wirkung wertiger als ohne sie.


    Es wird sich ja teilweise auch nicht einmal mehr mit der Gestaltung der Vorbilder in der Architekturgeschichte beschäftigt, bevor solche ambitionslosen Retro-Fassaden geplant werden.


    Der Satz ist ein Widerspruch in sich - wenn man sich nicht mit der Vergangenheit beschäftigt, ist es auch kein Retro, sondern zeitgenössische Gestaltung nach dem eigenen modernen Gusto. Ist es etwa Retro, wenn man die altherbekannten Elemente Türe, Fenster und ein Dach vorsieht?
    Dass es in der Architektur Moden gibt, ist längst bekannt. Abwechselnde und wiedererkennbare Moden sind dennoch viel besser als stets das gleiche Dogma maximaler Reizlosigkeit. Die ersten Leisten gab es übrigens wohl in den 1920ern/1930ern, also mehr Respekt für die Moderne, bitte.

  • Es ist eine Frage der Ehrlichkeit des Materials.


    Ich habe für klassische Architekturformen, mit Gesimsbändern etc. oder auch für die frühe Moderne sehr viel übrig.
    Als Architekt habe ich zudem auch Respekt vor den damaligen Kollegen und deren Leistungen.


    Der eine oder andere Neubau, der sich in einem entsprechenden Umfeld auf die Architektursprache vergangener Epochen bezieht, ist nicht das Problem.


    Nur die anscheinend nicht enden wollende Häufung schlichter, unkritischer und meist schlecht gemachter Kopien dieser, ursprünglich aus einem entsprechenden Geist einer Zeit entsprungenen, formalen Haltung, find ich inzwischen etwas anstrengend.


    Zudem scheint offensichtlich kaum ein Erwerber solcher in der Regel doch eher höher eingepreisten Wohnimmobilien zu hinterfragen, was im wahrsten Sinne des Wortes hinter der wertig wirkenden Fassade steckt.


    Die geschmückten Fassaden der Neubauten sind in Bezug auf Haltbarkeit sowie Nachhaltigkeit nicht unbedingt mit den historischen Vorbildern zu vergleichen.
    Hinter den Zierleisten und Gesimsen befindet sich allzu häufig eben auch nur die gleiche Hartschaum-Dämmung, wie sie in deutlich preisgünstigeren Immobilien anzutreffen ist.


    Die Frage nach Revisionsfähigkeit sollte hier erst gar nicht gestellt werden; interessant wird es, wenn sich diese Fassaden in ca. 20 – 25 Jahren auflösen werden, und dann komplett erneuert werden müssen
    (die Entsorgung dieser Fassadensysteme ist zudem noch nicht wirklich geklärt – bislang Sondermüll).
    Das gilt natürlich für fast alle WDVS Fassaden, auch die ohne Zierrat.

  • Die geschmückten Fassaden der Neubauten sind in Bezug auf Haltbarkeit sowie Nachhaltigkeit nicht unbedingt mit den historischen Vorbildern zu vergleichen.


    Das wäre aber nicht anders gewesen, würde man Glattputz ohne Leisten drauf tun? So oder so würde man die gleiche Betonkonstruktion zum Teil aus vorgefertigten Elementen verwenden, wie die Glattputz-Bauten sie auch haben. Ein schwacher Vorwand für den Verzicht auf eine schönere Fassade.


    Nur die anscheinend nicht enden wollende Häufung schlichter, unkritischer und meist schlecht gemachter Kopien dieser, ursprünglich aus einem entsprechenden Geist einer Zeit entsprungenen, formalen Haltung, find ich inzwischen etwas anstrengend.


    Am häufigsten wird die simpelste Bauhaus-Version kopiert, ohne eine vernünftige Fassadenbelebung (höchstens versetzte Fenster oder paar Flecken anderer Graustufe). Das ist erst richtig anstrengend, die plastischeren Fassaden bringen da zum Glück etwas Frische.

  • Better Living an der Schanzenstraße

    Den letzten Bericht gab es unter #207 - inzwischen erreichten die meisten Baukörper anscheinend die geplante Höhe, im Westen fehlt noch das Staffelgeschoss. Immerhin wirken die Bauten urbaner als die auf der Nordseite des geplanten Parks (von dem weiterhin nichts zu sehen ist - es sei denn, man lässt das Gelände einfach weiter wild zuwachsen):



  • Du meinst vermutlich das im Eigentum von Brockmann Holz befindliche Teilareal.


    Der Eigentümer war, weshalb auch immer, aus der gemeinschaftlichen Entwicklung der Eigentümer ausgestiegen, daher hatte die Stadt den Bebauungsplan unter Ausklammerung des Brockmann-Teils erstellen lassen.


    Ich glaube, dass es hier noch lange dauern wird, bis sich etwas tun könnte.


    Auch der öffentliche (Belsen-)Park, der, anders als die beiden Anlagen im Quartier Central ja nicht in Vorleistung vom Erschließungsträger erstellt wird, sondern durch die Stadt realisiert werden soll, dürfte unter Anderem wegen der Unstimmigkeiten noch auf sich warten lassen.