Leipzig: Freiheits- und Einheitsdenkmal

  • Stadtforum Leipzig: Offener Brief zum Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal


    Das Stadtforum Leipzig fordert heute in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister eine Neuaufnahme des Wettbewerbsverfahrens. Erstens sind die bisherigen Siegerentwürfe aus Sicht des Stadtforums nicht geeignet, der Bedeutung der weltpolitischen Ereignisse des 9. Oktober 1989 in würdiger Form gerecht zu werden. Das neue Denkmal richtet sich weniger an die Leipziger, sondern an ihre nationalen und internationalen Gäste, die mit diesem Datum im Regelfall leider nicht viel anfangen können. Hier die notwendige Aufmerksamkeit zu erzeugen, kann keiner der Siegerentwürfe leisten. Zweitens würde mit ihrer Realisierung zudem ohne Not die Chance vertan, den Wilhelm-Leuschner-Platz in seinen historischen Raumkanten wiederherstellen zu können. Dies ist aber die Voraussetzung dafür, hier zwischen Innenstadt und Südvorstadt eine Verbindung mit wirklich urbanem Charakter wiederentstehen zu lassen.


    Hier findet ihr den Offenen Brief vom 22. August 2012.

  • Stadtforum Leipzig: Zur Debatte um das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal


    Nach der Linken fordert jetzt auch die CDU eine Abstimmung der Leipziger Bürger zum Freiheits- und Einheitsdenkmal. Die Linke will das Denkmal selbst zur Abstimmung stellen, die CDU über die drei bisherigen Siegerentwürfe abstimmen lassen. Das Stadtforum hält beide Abstimmungen für nicht zielführend. Das Denkmal selbst sollte in keinem Fall in Frage gestellt werden. Von Leipzig ging die Friedliche Revolution aus mit weltpolitischen Folgen. Daran muss mindestens im nationalen Maßstab angemessen erinnert werden. Dass die Linke als Nachfolgepartei der SED trotz aller innerparteilichen Erneuerungsbestrebungen dennoch heute alles versucht, ein solches Andenken an das friedliche Überwinden der SED-Willkürherrschaft zu verhindern, kann man nur mit Bedauern zur Kenntnis nehmen. Doch kein Demokrat sollte sie dabei unterstützen. Der Vorschlag der CDU dagegen kann schlicht zu keinem sinnvollen Ergebnis führen. Die drei Siegerentwürfe sind sämtlich nicht geeignet, dem Ereignis des 9. Oktobers 1989 gerecht zu werden, sind teilweise schon aus rechtlichen Gründen gar nicht realisierbar und sind nicht zuletzt aus städtebaulichen Gründen abzulehnen.


    Das Stadtforum erneuert daher nochmals seine Forderung, zügig ein neues Wettbewerbsverfahren durchzuführen und bei dessen Ausschreibung die Fehler des ersten Verfahrens zu berücksichtigen. Leipzig hat ein Denkmal verdient, eines das den damaligen Ereignissen und dem Bürgermut der Leipziger angemessen ist, eines das national und international für Aufmerksamkeit sorgt und eines, dass der städtebaulichen Wiedergeburt des Wilhelm-Leuschner-Platzes und des gesamten Markthallenviertels nicht dauerhaft im Wege steht.


    Hier findet ihr die Pressemitteilung mit den ausführlichen Gründen.

  • die kommunisten waren/sind gegen die freiheit und einheit - und folgerichtig sind sie halt auch gegen das freiheits- und einheitsdenkmal.
    das allein lässt schon tief blicken, aber die alibi-begründung der ablehnung eigentlich noch viel tiefer: angeblich wäre das denkmal zu teuer und man sollte das geld besser für irgendwas soziales verwenden.
    das geld kommt vom bund. gibt's kein denkmal, fließt auch kein geld. doch auch ohne denkmal müsste der platz ja gestaltet werden - dann jedoch auf kosten der stadt und damit würde ihr dieses geld zum beispiel für soziale projekte fehlen.


    entweder sind die "linken" zu blöd, um diesen zusammenhang zu erkennen. oder die verhinderung dieses denkmals ist ihnen letztlich wichtiger als die finanzierung sozialer projekte.
    beides finde ich weitaus schlimmer, als es jeder denkmalsentwurf je sein könnte.

  • ^
    Zu 99% geht es hier um billigen Populismus. Sowohl bei CDU, als auch bei den Linken. Die OB-Wahlen sind nicht mehr weit und ein solches Thema schreit förmlich danach, sich für die Wählergunst zu profilieren. Man hat gemerkt, dass die Ergebnisse des Wettbewerbs bei vielen Leipzigern auf Zurückhaltung oder Ablehnung treffen und schlägt sich deshalb flink auf diese Seite. Ob die eigenen Argumente dabei stichhaltig oder logisch sind, ist dabei doch zweitrangig, solange man damit das eigene Potential auf Wählerstimmen erhöhen könnte.



    Ich bin vor allem darauf gespannt, wie das ganze verfahrenstechnisch gelöst wird. Die Teilnehmer und Preisträger des ersten Wettbewerbs werden sich vermutlich nicht so nebenbei abspeisen lassen. Ein zweiter Wettbewerb kostet nochmal neues Geld (das in den Bundesmitteln garantiert nicht vorgesehen ist).

  • Es gibt gute Gründe gegen ein Denkmal an dieser Stelle einzuwenden - und ebenso ob man zu den existierenden Erinnerungsstellen überhaupt eine weitere braucht - ohne dass man Parteigänger der Linken sein muss.


    Dies zur grundsätzlichen und nicht nur zur kosmetischen Entscheidung der Bevölkerung vorzulegen ist nun höchst demokratisch. Die Argumente die nun gegen Denkmalsgegner ins Feld gebracht werden, spitzen sich derart populistisch auf die Linke zu, dass es schlicht unredlich ist.


    Natürlich, Vertreter und Anhänger von CDUSPDFDPGrün können sich einbilden für das zu stehen, wofür zehntausende Leute während der Montagsdemonstrationen auf die Straße gingen.

  • Abgesehen davon, dass Lokalpolitik sicherlich etwas OT ist, stellt die Argumentation "alle, die das Denkmal grundsätzlich in Frage stellen, sind gegen Freiheit und Demokratie" genau die selbe (dumpfe) Argumentation dar, gegen die sich manche hier richten. Schon zu DDR-Zeiten war jeder, der Kritik übte (wenn auch noch so nebensächlich), gleich gegen den Frieden.
    Glücklicherweise geben uns die umfassende Informations- und Meinungsfreiheit die Möglickeit, manche Sachen etwas kritischer zu hinterfragen.


    Ich bin übrigens grundsätzlich für die Errichtung eines Denkmals. Aus städtebaulicher Sicht jedoch unter der Prämisse, dass dies im Rahmen des alten Königsplatzes geschieht. Man sollte sich wirklich davor hüten aus Subventionsgründen etwas zu erzwingen, was am Ende von keinem angenommen wird.

  • freies land, freie meinung. gegen kritik an den entwürfen ist nichts einzuwenden. wohl aber gegen versuche, dieses denkmal prinzipiell verhinden zu wollen. und auch an der krummen tour dabei.


    jedes jahr werden in der stadt mehrere plätze gestaltet und denkmäler errichtet. das procedere ist dabei immer gleich: wettbewerb, stadtratsbeschluss, bau. nach einem bürgerentscheid wie jetzt hat dabei noch nie jemand gerufen. und das aus gutem grund: weil künstlerische gestaltung sowieso immer kontrovers diskutiert werden wird - und vor allem, weil es bei einem denkmal um ehrung und nicht um missachtung geht.


    (man stelle sich nur vor, nach ´45 hätten alte nazis mit "nicht hier, zu teuer, nicht noch eins, sieht blöd aus" das aufstellen diverser denkmäler für ihre opfer verhindern können. warum sollte man ex-stasileuten heute diese möglichkeit geben?)


    die sind zum glück in der minderheit, auch wenn der städtische "linken"-chef einer ist. doch es gibt ja immer viele frustrierte und desinteressierte, die bei einem etwaigen bürgerentscheid auch gegen das neue richard-wagner-denkmal stimmen würden. aber bei diesem projekt für den komponisten mit den antisemitischen ansichten geht die "linke" nicht auf die barrikaden, nur beim freiheits- und einheitsdenkmal.


    wegen der idee, nicht wegen der kosten oder der gestaltung.


    die kosten übernimmt der bund. und hand aufs herz: würde es sich bei dem entwurf mit den vielen bunten höckerchen auch ganz offiziell um den wettbewerbssieger für den neuen multikulti-integrations-freundemachen-platz handeln, wären kühlow, höll & co von ihm begeistert, umfeld und kosten hin oder her.


    (versuche, mich vom gegenteil zu überzeugen, müssen in der nächsten zeit fehl schlagen. ich bin ab morgen im urlaub - dank ´89 erkämpfter reisefreiheit...)

    Einmal editiert, zuletzt von dj tinitus ()

  • Interview in der Zeit mit Martin De Mattia und Marc Weis

    Eine hier oft geforderte Zusammenfassung ist bei einem Interview recht schwierig, daher belasse ich es auch bei dem Hinweis:


    ZEIT online, 08.10.2012
    http://www.zeit.de/kultur/kuns…heits-und-einheitsdenkmal


    Freiheitsdenkmal Leipzig "Die Kritik war wie eine kalte Dusche"
    Ein Denkmal in Leipzig soll an die Montagsdemos erinnern – doch der Entwurf polarisiert. Hier fordern die Architekten und Künstler des Denkmals konstruktive Kritik.

  • Was soll denn beim erstprämiierten Entwurf "nachgebessert" werden? Er wurde mehrheitlich im Onlineforum und in Leserbriefen in der Lokalpresse rundweg abgelehnt.


    Annabau: Statt genereller Ablehnung würde ich mir also mehr offene Fragen, mehr konstruktive Kritik wünschen.


    Das Argument, daß "konstruktive Kritik" geübt werden solle, ist mir noch aus DDR-Zeiten bekannt. Es erinnert mich an Putins "gelenkte Demokratie".

  • Für konstruktive Kritik braucht es auch konstruktive Entwürfe. Die Architekten bzw. Künstler sollten sich nicht mit Lamentieren über die Art der Kritik aufhalten sondern sich an die eigene Nase fassen. Davon auszugehen, dass das Urteil des "Expertengremiums" von der Masse der an dem Projekt interessierten Bevölkerung geteilt wird, kann ich nur als naiv bezeichnen. Die Erwartungen sind hier sehr hoch gewesen, dessen hätte man sich doch etwas bewusst sein müssen. Daher halte ich es nach wie vor für den völlig falschen Ansatz ein Denkmal mit irgendeinem versteckten philosophischen Ansatz schaffen zu wollen. Daran erinnern was passiert ist und gut. Ich behaupte mal wir haben recht gute Bildhauer in diesem Land die durchaus in der Lage wären da etwas adäquates zu schaffen. Als gelungenes zeitgenössisches Beispiel kann ich immer nur wieder das Kommunismusmahnmal in Prag nennen http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/19657376

  • ich glaube, dass die kritischen stimmen auf der website daher rühren, dass sich menschen, die das denkmal gut finden, nicht unbedingt aufgefordert fühlen, dass auch zu äußern. kritik geht uns doch leichter von der zunge als lob. es geht hier ja nicht um ein kochrezept oder den kühlschrank auf amazon, sondern um ein nationales denkmal. ohne hier eine grundsatzdiskussion zu entfachen. der siegerentwurf hat meiner meinung nach unter allen einsendungen zurecht gewonnen und wird sicherlich durch überarbeitung noch präziser und wegweisender. es wird schließlich ein denkmal für die unwissenden und kein mahnmal für die menschen, die damals dabei waren...so wie z.b. ich. die erinnerung und gefühle sind sowieso nicht nachzuahmen oder in eine form zu gießen.

  • Rechtsgutachten zum Wettbewerb

    BILD, 17.01.2013
    Ex-Bürgermeister enthüllt Rathaus-Plan
    Geheim-Gutachten soll Einheitsdenkmal verhindern!
    http://www.bild.de/regional/le…indern-28127574.bild.html


    Die BILD-Zeitung berichtet heute in ihrer Lokalausgabe, dass es ein "offenbar unter Verschluss gehaltenes Rechtsgutachten der Rathausspitze [gibt], dass sich die Stadt gar nicht an die Siegerentwürfe halten muss." Dies würde sich aus einer eMail ergeben, die der ehemalige Baudezernent Niels Gormsen (84) an mehrere Stadtratsfraktionen geschickt hat. Auf Nachfrage sagte dieser der BILD: „Die Stadt Leipzig hat meiner Kenntnis nach von einem Juristen prüfen lassen, ob sie sich an das sogenannte Verfahren von öffentlichen Aufträgen halten muss. Bisher berief man sich in Diskussionen immer darauf, dass man keine andere Wahl hat, als einen der drei Sieger entwürfe zu wählen. Doch das gilt nicht mehr. Entweder kann Leipzig eine andere eingereichte Idee wählen oder neu ausschreiben. Das ist eine sehr gute Nachricht!“


    Gormsen fordert zusammen mit dem Leiziger Stadtforum, dass das künftige Einheitsdenkmal „sichtbar und für alle als solches erkennbar“ ist. Offenbar wurde er daraufhin vom Kulturbürgermeister Michael Faber aufgefordert, dass er sich aus dem Thema raus halten solle. Das Stadtforum hat bereits im Dezember in einem offenen Brief an zur Nedden seine Positionen zur weiteren Entwicklung des Wilhelm-Leuschner-Platzes erläutert, doch dazu mehr im entsprechenden Thread unter
    http://www.deutsches-architekt…d.php?p=366129#post366129 .


    Die Positionen des Stadtforums zum Denkmal in einem weiteren "offenen Brief [und Debatte] zum
    Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal" dargelegt:
    http://www.stadtforum-leipzig.…2_StadtforumLeipzig_K.pdf S. 2.

  • Neuer Streit ums Einheitsdenkmal

    LVZ, 18.1.2013
    Neuer Streit ums Einheitsdenkmal
    Stadt hält an Zeitplan fest / Gutachten über Bürgerbeteiligung unter Verschluss / Architekten gegen Abbruch des Verfahrens


    Kulturamtsleiterin Susanne Kucharski-Huniat betont, dass es beim Fahrplan für das Denkmal bleiben wird. Zwar könne der Stadtrat das Verfahren theoretisch noch abbrechen, doch sei dies zumindest gegenwärtig nicht plant. Die Darstellung von Ex-Baudezernenten Niels Gormsen, es gäbe ein unter Verschluss gehaltenes Rechtsgutachten, in dem steht, dass die Stadt nicht an die Siegerentwürfe des Wettbewerbs gebunden sei, wies Kucharski-Huniat zurück. Die Stadt habe mit dem Gutachten lediglich einige rechtliche Fragen klären lassen.


    Der Hauptgrund für das Gutachten sei gewesen, dass der angepeilte Einweihungstermin am 9. Oktober 2014 nicht zu halten ist. Die Geldgeber Bund und Land, die die Kosten von 6,5 Millionen Euro tragen, hätten jedoch vor ein paar Tagen einer Verlängerung des Verfahrens zugestimmt. Die Verwaltung habe mit dem ersten Teil des Gutachtens nur absichern wollen, "dass bei der Zeitschiene nichts aus dem Gleis rutscht". Ebenso versicherten die Stadträte Ansbert Maciejewski (CDU), Roland Quester (Grüne) und Axel Dyck (SPD), sie wüssten nichts von einer juristischen Prüfung, die die Bindung an den Wettbewerb in Frage stellt.


    In dem seit Montag vorliegenden zweiten Teil des Gutachtens gehe es um die Frage der Bürger_innenbeteiligung. Kucharski-Huniat: "Wir wollten wissen, was noch realistisch und möglich ist." Zum Ergebnis könne die Amtsleiterin nichts sagen, denn das kenne noch nicht mal der Oberbürgermeister. Gleichzeitig betonte sie: "Wir werden alle drei Siegerentwürfe weiter entwickeln lassen". Ein Abbruch des Verfahrens sei zwar theoretisch immer möglich, doch müsse die Stadt in dem Fall sicher die bereits ausgegebenen 350.000 Euro Fördergelder zurückzahlen. Falls der Stadtrat sich dafür entscheiden würden, sei keiner der 41 Entwürfe mehr im Rennen, sondern es müsste ein komplett neues Verfahren gestartet werden. Dazu Grünen-Stadtrat Ingo Sasama: "Wir halten am vereinbarten Verfahren fest und warten auf die Vorschläge des Oberbürgermeisters."


    Baubürgermeister Martin zur Nedden (SPD) äußerte Bedenken, ob das Denkmal bei einem Neustart jemals kommen würde. Trotz verlängerter Zeitschiene seien die Fördermittel weiterhin an enge Fristen und rechtlich korrekte Vergabeverfahren gebunden.


    Sebastian Thaut, Sprecher der Regionalgruppe Leipzig im Bund Deutscher Architekten (BDA), warnte vor einem Abbruch des Wettbewerbsverfahrens. "Die Erfahrungen beim Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmal zeigen, dass ein zweiter Wettbewerb nicht automatisch bessere Ergebnisse bringt. Die, die jetzt meckern, werden auch bei einer neuen Runde wieder alles besser wissen." Im Falle eines Abbruchs des Verfahrens müsse die Stadt allen drei Preisträgern Schadenersatz leisten und dies nicht nur für ihre bisherige Arbeit, sondern auch für die jeweils entgangene Umsetzung. "Erst wenn der Stadtrat einen Entwurf ausgewählt hat, beschränkt sich ein möglicher Schadenersatz auf den Sieger." Dieses Vorgehen bezeichnete er als "absurd". Nach der Einschätzung Thauts würden die Entwürfe in Leipzigs Kreativszene und der Fachwelt "mehrheitlich als sehr gut wahrgenommen", weil sie auch künftige Generationen ansprechen könnten.

  • Offener Brief von Florian Mausbach

    In dem eben verlinkten Artikel in der BILD-Zeitung von heute - Nationalpreisträger schreibt offenen Brief. „Das Einheitsdenkmal ist gescheitert!“ - geht es um einen weiteren offenen Brief, diesmal von Florian Mausbach (68). In der BILD wird der Stadtplaner vorgestellt als "Ideengeber und Initiator des Berliner Einheitsdenkmals - [er] erhielt dafür 2008 den Nationalpreis." Mehr zu Person und Wirken: http://de.wikipedia.org/wiki/Florian_Mausbach


    Den Brief selbst habe ich im www noch nicht finden können, aber er wird sicherlich bald irgendwo auftauchen. Bis dahin können nur die Zitate aus der BILD genannt werden: „Der Wettbewerb für das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal ist gescheitert. ... Die offenkundige Ablehnung der Entwürfe durch die Mehrheit der Leipziger ist verständlich. Keiner hat die Ansprüche erfüllt.“ Als Gründe des Scheiterns führt Mausbach an, dass der unkonkrete Name „Freiheits- und Einheitsdenkmal“ abstrakte Entwürfe geradezu anziehe. Er empfiehlt daher einen konkreten Namen wie etwa „Denkmal der Leipziger Herbstrevolution.“ Die Auslobung war nach seiner Ansicht „irreführend. Sie verführte zu Flächenkunstwerken und unbenutzbaren Plätzen.“ Laut Auslobung solle das Denkmal „eine neue Formensprache“ haben. „Das musste zu fatalen Ergebnissen führen.“ Nun wünscht sich Mausbach wie schon in Berlin einen zweiten Anlauf. „Das ist kein Unglück, wenn man die richtigen Lehren zieht.“ Nur ob es dann besser wird? :lach: