Leipziger Kaffeeklatsch (plaudern, träumen, ankündigen)

  • ja, in der ddr wurde unter einem notdach weiter vor sich hingewurstet, entlang des neumarkts wurden "sogar" arkaden eingebaut. die ruine des gewandhausflügels wurde einfach mit blauem wellblech verkleidet. das sah so grauenvoll aus - wahrscheinlich findet man deswegen keine bilder...

  • @ Dase: Der KK1 fehlt einfach das historische Dach, das steht fest. Dieses herrschaftliche Gebäude wirkt im aktuellen Zustand einfach nicht; viel zu defensiv.

  • ^ LEgende, es gab kein historisches Dach. Wie hier schonmal gezeigt, war die Balustrade der ursprüngliche Abschluss für ein Flachdach.


    Im Gegenteil, das ist doch eine der besten "Dachneubauten" bzw. Aufstockungen in der Zeit nach der Wende.


    Wenn du noch andere Bilder hast, immer her damit, bis jetzt habe ich aber noch nichts gesehen, das auf etwas anderes als das "historische" Flachdach hinweist.

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  • Das Konjuktur-Paket kommt! Rund 800 Millionen Euro stehen für den Freistaat Sachsen zur Verfügung. Davon 80 Millionen Euro für die Stadt Leipzig. Das Geld soll insbesondere für KiTa's, Schulen und Straßen verwendet werden.


    Laut der heutigen LVZ ist unser OBM Jung sehr glücklich über dieses Paket. Da wir das Geld wirklich brauen!


    Mal sehen, was so alles kommen wird...

  • Wie ich heute vom Stadtbauamt erfahren habe wurde die Löwenapotheke in der Grimmaischen unter Denkmalschutz gestellt (80er-Jahre-Platte die vor der Nikolaikirche thront, hin und wieder als Gasherd bezeichnet) Beim großen hellgrünen(oder wie nennt man die Farbe?) 60er Jahre Plattenbau Grimmaische Ecke Ritterstraße (unten drin ist ein Schuhladen) und dem Robotrongebäude an der Gerberstraße ist hingegen kein Denkmalschutz gewährt worden. Alle drei Gebäude gehören der TLG. Antragsteller war die Stadt. Ob der Antrag Zufall, Fingerzeig oder Vorsichtsmaßnahme war, wissen freilich nur die, die es wissen dürfen.
    Zeitnah abgerissen werden sollen nun beide Bauten an der Grimmaischen!, wobei die jetztige Fassade der Löwenapotheke nachträglich wieder angebracht werden soll. An der Ecke Grimmaische/Ritterstraße soll ein Neubau im Wettbewerbsverfahren entstehen. Für das Gelände an der Gerberstraße gibt es noch keine konkrete Pläne. Abgerissen wird aber sicher werden - siehe LVZArtikel über zukünftige TLGPläne, der auch hier im Forum herumgeistert.
    Ich persönlich bin schon mal froh das Robotron und hellgrüner Plastewürfel fallen werden, auch wenn man angesichts des Bauherren gespannt sein darf (muss), was da Neues fabriziert werden wird. Dass der Bau in dem sich die Löwenapotheke befindet stehen bleibt, ist sicher nicht dolle, aber von allen drei Bauten ist es wohl der am ehesten erhaltenswerte. Und der kleinste ist er auch.

  • unter denkmalschutz stellen und gleichzeitig den abriss genehmigen ist schon kurios. wird bestimmt einen supi begründungstext geben.


    beim eckbau grimmaische/ritterstrasse wird es hoffentlich einen architektenwettbewerb und nicht nur einen fassadenwettbewerb geben. und eine verbindung zum meines erachtens sehr gelungenen innenhof des königsbaus am augustusplatz.

  • Ach du meine Güte, die Löwenapotheke bleibt... Danke für die Info. Das hätte ich nun nicht gedacht. Ich hörte neulich, dass die Stasi aus diesem Haus seinerzeit die Geschehnisse um die Nikolaikirche beobachtete. Das schöne daran war, dass man aufgrund der getönten Bronze-Fensterscheiben von außen nicht gesehen werden konnte. :D

  • auch wenn die fassade der löwenapotheke bleibt, so wird doch sicherlich das gesamte erdgeschoss mit ladenflächen neugebaut werden (richtung nikolaikirche )
    bei der lage kann ich mir schlecht vorstellen, die möglichkeit nicht zu nutzen.


    steht eigentlich das gesamte gebäude unter denkmalschutz oder nur die frontseite richtung grimmaische straße?

  • ^ Gute Frage. Da nach dem Abriss der beiden Gebäude die Fassade der Löwenapotheke wieder angebracht werden soll, schließe ich daraus, dass lediglich die Fassade unter Denkmalschutz gestellt wurde. Was daran denkmalwürdig sein soll, weiß ich allerdings nicht. So gesehen muss man froh sein, dass das Interpelzgebäude und die Plattenbauten am Brühl letztes Jahr gefallen sind. Wer weiß, sonst wären die womöglich auch noch unter Denkmalschutz gestellt worden.


    Ansonsten würde ich mir bei der TLG keine allzu großen Hoffnungen machen, dass die nach dem Abriss der beiden Gebäude was Vernünftiges entwickeln.

  • Das Dezernat Stadtentwicklung und Bau informiert:


    Ausstellung zur Neugestaltung des Richard-Wagner-Platzes


    Die Ergebnisse des von der Stadt im Zusammenhang mit dem geplanten Bau des Einkaufszentrums „Höfe am Brühl“ ausgelobten Wettbewerbes zur Neugestaltung des Richard-Wagner-Platzes, die im Dezember der Öffentlichkeit vorgestellt worden waren, werden noch einmal ausgestellt. Vom 21. bis 30. Januar sind sie im Neuen Rathaus (5. Obergeschoss) zu sehen. Insgesamt hatten sich 30 Teilnehmer an dem begrenzt offenen Realisierungswettbewerb nach GRW 95 beteiligt, davon zehn auf Einladung des Auslobers. Das Preisgericht hatte die mit dem zweiten Preis bedachte Arbeit des Hannoverschen Landschaftsarchitektur-Büros IreneLohaus PeterCarl zur Realisierung unter Berücksichtigung weitergehender Empfehlungen vorgeschlagen. Aufgrund der schwierigen Aufgabe, die die Wettbewerbsteilnehmer lösen mussten, war kein erster Preis vergeben worden. Die Ausstellung zeigt alle prämierten Wettbewerbsbeiträge. Sie kann montags bis donnerstags 7 bis 18 Uhr und freitags 7 bis 15 Uhr besichtigt werden. +++


    PM: Stadt Leipzig

  • @ LE Mon. hist.: Die jetzt in Leutzsch und Altlindenau zum Verkauf stehenden Häuser wie auch die meisten anderen auf der Verkaufsliste der LWB haben oft relativ unattraktive Grundrisse, zumal immer eins der kleineren Zimmer für das Bad geopfert werden muss. Vielleicht ein Grund für den langen Leerstand und die späte Veräußerung. Das mit den Ruinen muss ich in der Tat zurücknehmen, die sehen aus der Nähe insgesamt noch ziemlich solide aus.


    Ich bin neulich bei Licon auf eine interessante Lösung gestoßen, die sich in ähnlicher Form vielleicht auch für mehrere der Häuser in den "Leutzscher Höfen" anbieten würde.
    http://www.licon.ag/licon.site…te-in-leipzig,id,582.html
    Grundriß anklicken.


    Ansonsten fiel mir auf, dass die Klinggroup um die Ecke schon aktiv geworden ist und das Haus komplett vermietet ist:
    http://www.sgk.kling-group.de/…nungenstart.php?key=00010


    Neulich habe ich auf einem etwas älteren Plan der Stadtplanung, den Dr.Zozz verlinkt hatte, gesehen, dass da vor einiger Zeit noch in größerem Rahmen "Perforationen" vorgesehen war und ein Karree noch komplett fallen sollte. Gott sei es gelobt, getrommelt und gepfiffen, dass es dazu wohl doch nicht mehr kommen wird.

  • Asisi mietet zweiten Gasometer

    In einem Artikel in der LVZ vom Samstag plaudert Yadegar Asisi über seine künftigen Pläne fürs Panometer in der Richard-Lehmann-Straße. So sagt er, dass er in Leipzig Projekte bis 2017 auf der Agenda habe, etwa zum 200-jährigen Jubiläum der Völkerschlacht und zum 200. Geburtstag Richward Wagners. Dabei sei Leipzig so etwas wie seine Werkstatt zum ausprobieren neuer Techniken.


    Wichtigstes Detail im Artikel: Asisi mietet auch den zweiten, dachlosen Gasometer an, dort werde einiges passieren, was genau, da hält er sich aber noch bedeckt.


    Grüße,
    *D

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  • WO DIE KREATIVWIRTSCHAFT BOOMT
    Leipzig: Stadt der Ateliers und Agenturen


    Von Stefanie Senfter
    20. Oktober 2008
    Text: FAZ-Hochschulanzeiger Nr. 98, 2008, Seite 138
    Bildmaterial: Hans Scherhaufer
    http://www.faz.net/s/RubF6A452…Tpl~Ecommon~Sspezial.html



    Einwohner: 510.651
    Wohnungsleerstand: rund 60.000 Wohneinheiten (19 Prozent)
    Beschäftigte: 205.633
    Studierende: 36.469
    Arbeitslose: 39.591 (15,7 Prozent)
    IHK-Unternehmen: 36.258
    Wachsende Branchen: Maschinen- und Fahrzeugbau, Verkehr- und Logistikbereich, Gesundheit, Biotechnologie, Medizin


    Im selben Heft: FAZ-Hochschulanzeiger Nr. 98, 2008, Seite 144


    STUDENTENLEBEN IN LEIPZIG
    Zur Miete für ein Taschengeld
    Von Olaf Wittrock
    http://www.faz.net/s/RubF6A452…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    SZENEVIERTEL
    Genügend Platz für Thekenexperimente
    Von David Selbach
    http://www.faz.net/s/RubF6A452…Tpl~Ecommon~Scontent.html
    20. Oktober 2008


    So leid es mir auch tut, aber die Zitate aus den Zeitungsartikeln muss ich löschen, da sie gegen unsere Richtlinien verstoßen. Gruß, Cowboy

  • Die Könneritzstraße in Schleußig sollte Anfang 2009 umgestaltet werden. Jedoch reichten die Fördermittel nicht. Durch das Konjukturpaket aber schon. Aber dies muss ja erstmal durchgeplant werden. Laut OBM Jung, der zu Gast bei einer Bürgersprechstunde heute in Schleußig war, sagte: "2010 beginnen wir!". Außerdem soll es eine LSA, eine Ampelanlage an der Kreuzung Könneritzstraße/Schnorrstraße, kommend vom Schleußiger Weg geben. Eine ausführliche LSA wir letzten Sommer beim totalen Chaos in Schleußig wird es nicht geben.


    Außerdem gab auch die Gestaltung am Adler zu Wort: Dort plante ein Investor ein Hochhaus. In dem sollte man bis zum Felsenkeller sehen können. Daraus wurde jedoch nie was, weil es von der Stadtverwaltung nicht genehmigt wurde.


    Und wer es noch nicht wusste, laut OBM Jung, sind wir:


    Europas Denkmalhauptstadt

  • das hat überhaupt nichts zu sagen.
    ausser, dass hier gleich nach der wende einfach alle altbauten unter denkmalschutz gestellt wurden, um abrisse zu erschweren und sanierungen zu fördern.

  • ^ Also ich hab bisher nur von Deutschlands Denkmalhauptstadt gehört. Vor allem sollte man dabei nicht vergessen, dass es sich bei 80% "nur" um Gründerzeitarchitektur handelt. Das architektonische Erbe Leipzigs kann sich nicht annähernd mit der kulturhistorischen Bedeutung der Stadt messen. Und bei allem Lokalpatriotismus: Rom, Lissabon oder Barcelona haben da dann doch ein wenig mehr zu bieten. *hust*

  • Marketing ist ja ganz schön, aber man sollte wohl dabei auch nicht zu sehr auf die Kacke hauen. Schon bei "Ostdeutschland Denkmalhauptstadt" würde ich erst einmal an Städte wie Erfurt oder Görlitz denken, vom restlichen Europa reden wir nicht.


    Was tatsächlich bemerkenswert ist in Leipzig und in gewisser Weise eine solche Titulatur berechtigen würde sind die Denkmalmesse und die verschiedenen inivativen Bürger_inneninitiativen wie Wächterhäuser / Stadthalten e.V., Selbstnutzer, die neue Denkmalstiftung etc. Da ist Leipzig ganz vorn mit dabei