Die Lösung liegt auf jeden Fall nicht im per se teuren Neubau, sondern im per se preiswerteren gebrauchten Bestand. (...)
Ja, so ist es!
Den preiswerten Bestand den zu kaufen es sich lohnt, musst du mir übrigens mal zeigen.
Es ist tatsächlich möglich, den teilsanierten Altbaubestand beispielsweise der LWB noch viele Jahre weiter zu nutzen. Es ist ausreichend, bei jedem Mieterwechsel den Maler und ggf. den Bodenleger durchzuschicken und fertig. Dies deckt sich allerdings nicht mit den Vorstellungen der ahnungslosen Mieter. Die haben nämlich keine Ahnung davon, wie teuer die Grundsanierungen der privaten Bauträger wirklich sind.
Der Preisnachlass für Bestandsbauten rührt doch eher von einer näherliegenden Renovierungsbedürftigkeit (in Wohnungen sowie an der Substanz) her.
Sicher. In allen anderen deutschen Groß-Städten (außer München vielleicht) werden derartige teilsanierte Objekte weiterhin genutzt und sind voll vermietet, nur in Leipzig ist durch den großen Wohnungsüberhang der Anspruch der Mieter derart unverhältnismäßig hoch. Außerdem brauchen auch die Bauträger, von denen es hier ja viele gibt, immer wieder neues "Futter".
Wenn einem seitens der LWB die Grundstücke bereits gehören, spricht meiner Meinung nach nichts gegen Neubauten.
Doch, es spricht dagegen, dass Neubau grundsätzlich sehr teuer ist. Unter 9-11 EUR können Neubau-Wohnungen auch in Leipzig nicht dauerhaft kostendeckend gebaut und vermietet werden. Die privaten Bauträger werben wie weiter oben gesagt zwar immer mit "Premium" usw., aber eigentlich wird lediglich der durch die heutigen Richtlinien begründete Mindeststandard (DIN-Normen, EnEV, geforderte Stellplätze...) gebaut. Besondere Fliesen und bodentiefe Fenster machen sich in der Rechnung kaum bemerkbar, vielleicht mit 10%.
Die Mieter meinen ja immer, die Eigentümer würden mit den Mietwohnungen viel Geld verdienen. Viel Geld verdienen lediglich die Bauträger, das weitere Bewirtschaftsungs- und Vermietungsrisiko wird schließlich auf die Käufer abgewälzt. Schaut euch doch mal bei Immone.. usw. an, wie viele -auch eigentlich gute- Eigentumswohnungen bereits wenige Jahre nach Fertigstellung wieder verkauft werden (jedenfalls zeitlich bevor der üblicher Weise über 10-20 Jahre laufende Kredit abbezahlt ist). Das ist ein Zeichen dafür, dass die Eigentumswohnungen nicht immer und für jeden eine gute Anlage sind/waren. In anderen Städten kommen solche Objekte fest nie auf den Markt, weil es sich dort offenbar lohn, diese zu behalten. Bei der Einschätzung kann helfen, das Hausgeld, das von den Eigentümern zu zahlen ist und nicht auf die Mieter umgelegt werden kann, von der Kaltmiete abzuziehen. Dann weiss man, wie wenig der Kredit im Monat kosten darf.