Leipziger Kaffeeklatsch (plaudern, träumen, ankündigen)

  • DB-Strecken Ausbau

    Hallo,


    die Deutsche Bahn plant die Gleisanlagen Leipzig-Plagwitz - Leipzig-Leutzsch auszubauen, plus Haltestellenerneuerung und haufen andere technische und bauliche Dinge. Dazu erstellte Frank Eritt (CTL-Homepage), dass gleiche wie LEgende mit maps.google.de - aber schaut selbst > http://maps.google.com/maps/ms….005364&z=17&source=embed


    So kann man sich den künftigen "Neuen" Verlauf mit den neuen 140m Bahnsteigen anguggn. :D

  • ^ Danke für die Neuigkeiten. Der Ausbau der Gleisanlagen und die Haltestellenerneuerung an beiden Bahnhöfen wären ein weiterer Meilenstein in diesen leider noch sehr maroden Gegenden. Nicht zuletzt der westliche Teil von Plagwitz entwickelt sich ohnehin zunehmend positiv. Demnächst zieht Spreadshirt ins neue Domizil an der Naumburger Straße, andere ziehen nach.


    Da du Frank Eritt erwähntest. Der ehemalige HTWK-Student ist Bauingenieur und hat eine sehr gut gestaltete Homepage über alle größeren Bauprojekte in Leipzig und Mitteldeutschland. Sehr interessant und veranschaulichend, klickt mal rein:


    http://frank.soic.de/


    (kann ihn mal einer fürs DAF werben?)

  • Naja, ich wollte ihn mal zu einem Projekt einweihen. Da sagte er mir, er hätte vsl. erst nach 2010 wieder Zeit. Eine Zeit, wenn die CT-Baustellen abgeschlossen ist. :D


    Da er leider echt viel um die Ohren hat, schön wärs ja ;)

  • Sehr schöne Sache vom Frank, dass er da so eine nette S-Bahn-Übersicht gestaltet hat.
    Wenn man sich das ganze mal so anschaut, stellt man fest das bisher außer dem Leipziger Norden und eventuell noch den recht weit entfernten Strecken bis nach Grünau und Paunsdorf, die S-Bahn in LE keine Rolle gespielt hat. Zumindest im Vergleich zur Straßenbahn! Das dürfte sich mit dem City-Tunnel wohl so langsam ändern, wenn die Leute feststellen das sie mit der S-Bahn ein paar Minuten einsparen.


    Wenn der City-Tunnel fertig ist, dürfte es wohl zu folgenden Veränderungen kommen:
    -Stark verbesserte Anbindung der Stadtteile im Norden aufgrund höherer Taktzahl pro Stunde
    -Anbindung des überdurchschnittlich gut bevölkerten Leipziger Süd-Ostens und Südens mitsamt Neuseenland
    -erhöhte Anzahl an Personen mit Rad in der S-Bahn, da diese aufgrund der Geschwindigkeit der S-Bahn schnell größere Distanzen überwinden können (im Gegensatz zur Straba)
    -mehr Landbewohner aus dem südlichen Raum, die auch mal mit der S-Bahn statt dem PKW nach Leipzig reinfahren


    Defizite die auch weiterhin bestehen:
    Wenig engmaschiges und gesamthaft betrachtet langsames S-Bahnnetz. Was die Tram auf kurzen Distanzen leistet, muss die S-Bahn auf längeren Distanzen leisten. Und hier mangelt es eben dann trotzdem noch gewaltig. Hier muss man ansetzen und dies langfristig umsetzen. Eventuell kann man ja auch weit entfernte Tram-End-Stationen einsparen und stattdessen lieber eine S-Bahn in der Nähe fahren lassen.


    Zudem ist die Trasse in den Westen und Süd-Westen aufgrund der Nordumfahrung eigentlich viel zu lang. Wenn die inneren Stadtteile Leipzigs früher oder später "gesättigt" sind, und auch wieder Zuzug in äußere Stadtteile stattfindet, sollte man überlegen, diese auch mit einer schnelleren Anbindung zu erschließen. Vor allem die Straßenbahn ist zwar schön und gut, aber hinsichtlich der Geschwindigkeit einer S-Bahn doch deutlich unterlegen.


    Leipzigs Straßenbahnen waren ja seit jeher so ausgerichtet, in Tangenten zu fahren. Vor allem bei weiten Strecken führt dies zu sehr langen Fahrzeiten. Eigentlich müssten diese Rolle auf weiten Distanzen die S-Bahnen übernehmen, und die Straßenbahnen quasi "nur" als verknüpfendes Verkehrsmittel dienen.


    Sollten folgende Bedingungen eintreten:
    -weiterer Bevölkerungsanstieg in Leipzig,
    -weiter stark steigende Spritpreise,
    -sich verteuernde Mieten in den inneren Stadtteilen,
    dann wird es sich früher oder später nicht vermeiden lassen, über erhebliche Verbesserungen zur Anbindung der westlichen und süd-westlichen Stadtteile nachzudenken.


    Das könnte m.M.n. langfristig z.B. auch bedeuten eine zweite S-Bahn-Trasse/ zweiten Tunnel, diesmal aber eben statt süd-östlicher Richtung gen Westen/Süd-Westen zu überdenken, der dann quasi in Plagwitz zum bisherigen Netz aufschließt (entlang der Jahnallee/Karl-Heine-Straße).


    Natürlich nur unter besagten eintretenden Bedingungen. Aber man muss bei solchen Großprojekten mit einer Realisation von gut 20 Jahren rechnen. Beim City-Tunnel hats bekanntlich 100 Jahre gedauert. ;)


    Was ich fast für genauso wichtig erachte, ist die bessere Erreichbarkeit der S-Bahn-Haltestellen, also die Verknüpfung der Tram-Haltestellen mit denen der S-Bahn. Dies wurde bei bislang fertiggestellten Projekten eigentlich nie so wirklich berücksichtigt. Daran sieht man auch, welch miserable Rolle die S-Bahn in den Planungen bisher spielte. Auch die maroden Haltestellen sprechen hier deutliche Worte.

  • LEgende
    Im Zuge der Leipziger Olympiabewerbung wurde schon einmal eine Planung für einen sog. "Olympiatunnel", der Plagwitz mit der City verbinden sollte, erstellt. Wie wir alle wissen kams dann anders aber nun liegen die Pläne ja schon mal in der Schublade...

  • ...und in 100 Jahren können wir dann über eine weiterführende Verbindung in den Leipziger Osten nachdenken. ;)

  • nee, ab durch den Süden mit Halt in der Kneipenmeile und am Kreuz und runter ins Neuseenland. Vielleicht auch als Attraktion durch den Cospudener See mit Halt bei BELANTIS :D


  • Leipzigs Straßenbahnen waren ja seit jeher so ausgerichtet, in Tangenten zu fahren. Vor allem bei weiten Strecken führt dies zu sehr langen Fahrzeiten.


    Du meinst in Radialen, oder? Die einzige mir bekannte Tangente war die 22.


    Dies wurde bei bislang fertiggestellten Projekten eigentlich nie so wirklich berücksichtigt.


    In Gohlis wurde doch schon ein erster Schritt getan. Alte Messe, Anger-Crottendorf, Leutzsch und Plagwitz werden ebenfalls mit dem LVB-Netz verknuepft. Und nicht zuletzt ist die neue Bruecke in Plagwitz Voraussetzung fuer eine Verlaengerung der Linie 14.


    Daran sieht man auch, welch miserable Rolle die S-Bahn in den Planungen bisher spielte. Auch die maroden Haltestellen sprechen hier deutliche Worte.


    Ich glaube eher, andersherum wird ein Schuh draus. Die mangelnde Bedeutung de S-Bahn hat sich in dne bisherigen Investitionen wiedergespiegelt. Im Endeffekt wird erst der CT die S-Bahn auf den Status eines Ernstzunehmenden Verkerhsmittels heben.


    Gruesse,
    *D

  • Petersstraße ist beliebteste Einkaufsstraße Ostdeutschlands

    Nach einem Ranking der Immobilienberatungsfirma Kemper’s Jones Lang LaSalle ist die Petersstraße die "beliebteste" Einkaufsstraße in Ostdeutschland. 9360 Passanten zählte das Unternehmen in dieser Straße pro Stunde. Das sind mehr als beispielsweise auf dem Berliner Ku-Damm gezählt wurden. Deutschlandweit belegt Leipzig immerhin noch Platz 8. Die drei am meisten frequentierten Einkaufsstraßen liegen dem Unternehmen zufolge in Köln, München und Frankfurt am Main.


    http://www.lvz.de/aktuell/content/69511.html

  • klingt gut, aber für die händler zählt nicht masse, sondern kasse. hoffentlich findet sich bald wieder ein mieter für das merkurhaus.
    es gab übrigens schon jahre, in denen in der peterstrasse 12 000 passanten pro stunde gezählt wurden und diese dennoch nicht so weit vorn lag. wohl ein indiz dafür, dass einkaufszentren den klassischen einkaufsstrassen zunehmend konkurrenz machen.

  • Ich hoffe es geht in Ordnung, wenn ich hier einen interessanten Artikel aus der kostenlosen Zeitung "leipziger feierabend", Ausgabe 07/2008, S. 2 hier einstelle:



    Wenn man den Artikel liest und gleichzeitig die vielen historischen Bilder von Augustusplatz & Co. im Hinterkopf hat, kann man sich vorstellen wie schön damals ein Spaziergang durch das alte Leipzig gewesen sein muss. :)

  • Viertels mit Namen...

    Hallo,


    sagt mal, Leipzig hat ja schöne Bezeichungen für seine Stadtteile(50:50): wie das Graphische Viertel, Bach- Wald- und Musikstraßenviertel.


    Vor einigen Tagen entdeckte ich das Elsterstraßenviertel (Elsterstraße mit Elstermühlgraben), Inselviertel/Wasserstraßenviertel für Schleußig und Industrieviertel für Plagwitz, kam aber sicher schon ein anderer drauf, als ich..


    gibt's noch weitere Bezeichnungen für unsere Viertel..? Schönauer Viertel,...

  • Der blanke Hohn ist das. Ich hätte das ding eingeschmolzen und den hohen Preis, den die Bronze beim Materialpreis erzielt hätte, dem Paulinerverein gespendet.
    Das Relief ist für mich der blanke höhnische Triumph der SED-Bonzen über das Bürgertum in Leipzig. Mag die künstlerische Qualität auch noch so gut sein. Es ist einfach ungezogen, so mit dem Relief umzugehen. Es gehört weg.

  • Absolut meine Meinung! Mag Marx´sches Gedenken bei den Wirtschaftswissenschaften noch ganz gut aufgehoben sein, so ist doch ausgerechnet dieses Denkmal der groteske Beweis des völligen Missverständnisses seiner Lehre. Und das man da ausgerechnet als Student der Wirtschaftswissenschaften am besten noch als HHL´er vorbeilaufen muss, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Na Hauptsache man hat den ewig Gestrigen und deren verlängerten Arm, der sogenannten "Linken", das Mütchen gekühlt.:nono:

  • Und da sieht man wieder mal, wieviele entscheidende Leute mit rotem Gedankengut aus vergangenen Zeiten in der Uni Leipzig noch aktuell ihr dasein fristen.


    Ein Augusteum und eine Paulinerkirche hatten nie eine Chance. Aber gut, dass Thema ist ja schon durch.


    Mit der eingeschmolzenen Bronze hätte man auch das Siegerdenkmal am Markt wieder herstellen können. :D Sorry, das konnt ich mir jetzt nicht verkneifen.

  • Der blanke Hohn ist das. [...] Es gehört weg.


    So wie die Kirche? Absoluter Quark. Jeder halbwegs intelligente Mensch sollte in der Lage sein, das ganze ideologiefrei zu betrachten. Wem das Auge juckt, wenn er daran vorbeimarschiert, sollte vielleicht die tägliche Baldriandosis erhöhen oder auf einen Ponyhof ziehen.


    Eine moderne Gesellschaft sollte dazu in der Lage sein, Vergangenes nüchtern zu betrachten, ohne alle Spuren zu verwischen. Bei der Mauer ärgert man sich inzwischen teilweise, alles so fix abgebrochen zu haben - und das nicht nur aus touristischen Gründen. Wenn, dann bitte konsequent, Ringbebauung abbrechen, Hauptpost ebenso, sämtliche Plattenbauten ebenfalls. Die Paulinerkirche ist übrigens nicht für die Plastik, sondern für den neuen Unicampus zerstört worden.


    Und kommt mir bitte nicht mit der Ideologie, die hinter dem Denkmal steht - gleichzeitig wird der Wiederaufbau des Siegesdenkmals erörtert. Damit kann ich absolut Leben, ohne den dt.-frz. Krieg oder preussischen Militarismus gleich gut zu finden.


    Hier übrigens ein Artikel über den verkrampften Umgang mit dem Erläuterungstext:


    Lizzy - Der Text fürs "Marx-Relief" am neuen Standort: Verkorkste Sätze und – Thema verfehlt


    Grüße,
    *D

  • Es ist ja wohl ein Unterschied darin, ob man in ein Gebäude aus den Sechzigern geht oder ob man künstlerischem Hurra-Kommunismus zu Präsenz im öffentlichem Raum verhilft. Meines Erachtens nach ist das ein schlimmes Gutmenschentum und "Zeichen-setzen"-Gefasel, diese Arbeit jetzt wieder aufzustellen. Für mich steht dieses Ding als Triumphobjekt der antibürgerlichen Kommunistentruppe, die einfach auf den Symbolen des Leipziger Bürgertums herumgetrampelt hat. In ihrer Dummheit hat sie noch geglaubt, dass sie damit die Zukunft schafft. Pfui Teufel, noch heute kranken wir daran, daß die Honeckerei uns einen totalen Mangel an bürgerschaftlichem Engagement eingepflanzt hat und dann stellt man das Symbol für diese Denke auch noch wieder auf - nein das geht zu weit.


    Im übrigen stehe ich diesem "Siegesdenkmal" ebenso kritisch gegenüber. Den Wert der Bronze hätte ich für den Paulinerverein gespendet, dass wäre ein Akt der Anständigkeit gewesen - von Wiedergutmachung kann man angesichts des durch bornierte Dummheit angerichteten kulturellen Schadens ja wohl nicht sprechen...