Leipzig: Höfe am Brühl (eröffnet)

  • Es wird doch wohl jetzt nicht etwa tatsächlich losgehen...? > Glaub schon. Las letzten Sommer mal etwas von einem zweiten Baubeginn im Herbst 2009.

  • Investor hofft auf Baugenehmigung im Dezember


    Die Mfi hat das Berliner Architektenbüro "Grüntuch & Ernst" beauftragt, ein Innenmodell der "Höfe am Brühl" anzufertigen. Ende November soll es in der Leipziger-Geschäftsstelle am Richard-Wagner-Platz den Leipzigern zur Schau stehen. Dabei werden auch Lichteffekte simuliert. Das Modell ist heute angekommen, so die Volkszeitung.


    Des weiteren schreibt die LVZ im Zitat: Die Arbeiten am Brühl beginnen im Zeitraum von März bis Mai 2010, so MfI-Vorstand Herbert Appelt. „Wir gehen davon aus, im Dezember die Baugenehmigung zu erhalten. Dann folgt die Ausführungsplanung mit Details zum Brandschutz und so weiter.“ Nächster Schritt sei die Ausschreibung der Bauleistungen, bevor dann im Frühjahr das Ausheben der Baugrube beginnt. „Am Start- und Fertigstellungstermin hat sich nichts geändert“, betont Appelt. Die Vermietung der 150 Geschäfte laufe sehr gut.


    Aha!


    P.S. In der heutigen LVZ finden sich auch zwei Bilder von diesem Modell. Einfach PM an mich, wer sie haben will :D

  • ^ Eine Ergänzung: der Showroom mit dem Modell soll Ende November öffnen. Die zwei Bilder aus der Zeitung könnt ihr euch hier und hier anschauen. Beide zeigen den Dreyschwanen-Hof. Ich will da jetzt mal nichts reininterpretieren, aber m.E. zeigen die Modellbilder ganz deutlich, dass man sich noch weiter vom ursprünglichen Modell entfernt hat: die (wenigen) Bäume stehen einkaufscenterüblich in Kübeln, und gepflastert wird der Hof wohl auch nicht. Dazu nochmal zum Vergleich die ursprüngliche Visualisierung. Ich hoffe, dass das Ganze dem Modell geschuldet ist, habe aber das Gefühl, dass wir es hier mit den unerwähnten Sparmaßnahmen zu tun haben. In jedem Falle wären dies substanzielle Änderungen, die sich erheblich auf die Atmosphäre auswirken würden. Außerdem habe ich so meine Zweifel, dass die Höfe wirklich zeitlich durchgängig begehbar sein werden.

  • ^ Hm, die beiden Visualisierungen zeigen das erste und zweite Obergeschoss der Höfe. Dort finde ich es sehr sinnvoll, wenn der Boden nicht mit Kopfsteinpflaster verlegt würde und die Bäume in Kübeln stehen. Und diese speziell zu sehende Center-Optik, die es auf Bodeniveau auf alle Fälle zu verhindern gilt, stört mich dort auch nicht unbedingt. Die ursprüngliche Visualisierung zeigt offensichtlich einen anderen Hof auf Bodenniveau.


    Mich beunruhigt viel mehr, dass es wieder zu Verzögerungen von einem halben Jahr gibt. Die Baugenehmigung sollte bereits im August erfolgen, Baustart im Oktober. Wie will da mfi den geplanten Fertigstellungstermin Ende 2011 noch einhalten? Derweil sieht man schon die negativen Folgen, die die Brache mit sich bringt. Egal wie man zu den Höfen steht: Wenn mfi gar nicht baut, und die Brache auf Jahre bestehen bleiben sollte, wird die städtebauliche Entwicklung in der Innenstadt um Jahre zurückgeworfen.

  • ^ Da muss ich dich enttäuschen. Laut Exposé gibt es im gesamten Komplex Basement (UG), Erdgeschoss und 1. OG und darüber noch 3 Vollgeschosse für die übrigen Nutzungen plus Dachgeschoss für die Wohnungen. Auch sind die großen Höfe sämtlichst auf Bodenniveau. Daraus schliesse ich mal, dass wir hier definitiv den eigentlichen Hof sehen. Man darf gespannt sein, ich hoffe man muss nicht erst die Stadt darauf aufmerksam machen, dass diese Centeroptik einen äußerst negativen Einfluss auf die Wahrnehmung der Höfe als wirklichen Teil des Leipziger Passagensystems hätte.


    Dass hier eine weitere 6-monatige Verzögerung mal so nebenbei verkündigt wird, spricht m.E. dafür, dass man momentan Probleme bei der Vermietung hat und auf eine Erholung der Wirtschaft und damit verbunden ein wiedereinsetzendes Wachstum spekuliert wird. Wie dem oben verlinkten Exposé zu entnehmen ist, kalkuliert man mit zwei großen Magneten, einer wäre wohl der Mediamarkt, ich habe allerdings keine Vorstellung, wer ein zweiter sein könnte - außer Karstadt fliegt aus dem eigenen Gebäude.


    Sollte es eine weiter Verzögerung bis in den nächsten Sommer hinein geben, sollte man sich seitens der Stadt ernsthaft überlegen, eine ähnliche Temporärnutzung wie am Berliner Schlossplatz anzustreben, der Rollrasen dort wurde ja durch Sponsoren finanziert. Die negativen Auswirkungen auf den westlichen Teil des Brühls haben nämlich durchaus auch mit dem Zustand des Geländes und der mangelhaften Durchwegung zu tun und nicht nur damit, dass es dort keinen Fielmann und kein McDonalds mehr gibt.

  • verstehe die aufregung nicht so ganz.
    die können doch nicht ohne baugenehmigung anfangen.


    ich denke, das modell ist zu schlecht, um daraus rückschlüsse auf die genaue beschaffenheit der künftigen fussböden ziehen zu können. wird sich aber dennoch lohnen, es sich anzuschauen. danach lässt sich sicher mehr sagen., z.b., ob die konstruktion der glasdächer erneut geändert wurde und wie stark sich die einzelnen höfe hinsichtlich ihrer gestaltung unterscheiden werden.

  • ich sehe die ein wenig andere gestaltung auch ein wenig kritisch > hoffentlich ist das nicht der wolf im schafspelz.


    das es auch trotz - etwas edel - ein center bleibt koennen wir ja an der altmarktgallerie sehen.

  • ^ Eine gestalterisch hochwertige und an das Leipziger Passagensystem angelehnte Gestaltung war doch essentieller Bestandteil der Bemühungen, dem Leipziger Stadtrat die Genehmigung(?) für den Verkauf des Grundstücks von der LWB an die mfi abzuringen. Über Sinn und Unsinn, Größe des Centers etc. wurde hier ja bereits desöfteren gesprochen, das brauchen wir hier nicht zu diskutieren, wichtig zum Erreichen des oben beschriebenen Minimalkonsens' ist meiner Meinung nach:

    • 24h-Öffnung der Passagen zumindest im Erdgeschoss, analog Hbf und Petersbogen
    • straßenähnliche Gestaltung der Plauen'schen Gasse sowie der innenliegenden Passagen und Höfe (TF 7.2 - hier ist die Rede von Bäumen mit umliegender Straßenpflasterung, es ist jedoch nicht explizit festgelegt, inwieweit dies für das Innere oder die Umgebung des Gebäudes gilt)
    • Zugänglichkeit der Einrichtungen von den umliegenden Straßen (TF 8.2)
    • transparente Überdachung der Höfe und Passagen in 19-24 Metern Höhe ohne dazwischenliegende bauliche Einrichtungen (TF 3.6)



    *TF bezieht sich auf die textlichen Festlegungen zum Bebauungsplan 45.5 Brühl


    Gerade weil es sich, trotz der ingesamt im Vergleich zum Vorzustand positiven Auswirkungen des Baus am Brühl auf die Nordwestliche Innenstadt und durchaus nciht selbstverständlichen Aspekten wie der begrünten Wohnbebauung auf dem Dach, bei den Höfen am Brühl im Endeffekt um ein EKZ handelt, sind die genannten Punkte so wichtig.


    Im Übrigen hatte der Stadtrat, sofern bis Ende des Jahres kein Baustart erfolgt, ursprünglich avisiert, den vertrag mit der mfi rückgängig zu machen.

  • Die Zäune, die das Baugelände umgeben, sind jetzt mit Werbung für die Höfe am Brühl zugepflastert, auch haben wohl laut LVZ Arbeiten zur Umlegung von Leitungen begonnen. Dann hoffen wir mal alle, dass die "Baugenehmigung" noch diesen Monat kommt ;)

  • Dem neuen Uni-Hauptgebäude wurde zuweilen vorgeworfen, es habe eine "strichcodeartige" Fassade. Dieser Vorwurf ist natürlich unberechtigt, doch
    nun hat Leipzig eine echte Strichcodefassade erhalten - nämlich die Fassade des Bauzauns der Höfe am Brühl ;)





    Viel interessanter ist aber eine Art von Informations-Zentrum für die Höfe, das ich heute im klassizistischen Bau am Richard-Wagner-Platz entdeckt habe.



    Zwar kam ich nicht rein, doch konnte ich durch die Fenster zwei Modelle der Höfe am Brühl erkennen:
    Ein Übersichtsmodell (schon bekannt):




    und ein größeres Detailmodell (mir unbekannt):




    Hoffentlich wird die Ausstellung bald der Öffentlichkeit zugängig sein.


    (Quelle: Eigene Bilder)

  • ^ Vielen Dank für die Bilder. Der Showroom sollte ja bereits Ende November geöffnet werden. Eventuell hat der ja nur Nachmittags auf. Auf der Seite phantastische-geschaefte.de, auf die verwiesen wird, kann man sich erstmals animiert das Innere sowie das Äußere des Gebäudes anschauen. Scheinbar macht man jetzt richtig Druck, was die Vermietung betrifft, eventuell ja, um die Finanzierung gestemmt zu bekommen.

  • Erinnert mich irgendwie mehr an ein Innerstädtisches Shopping-Center als an die typischen "Leipziger-Höfe". Erinnert an die Altmarktgalerie in Dresden. Teilweise sieht es sogar aus wie die Ost-West-Passage vom MädlerHof mit sehr tiefen Decken. Und die meißten Läden werden wohl drinnen sein. Aber ich lass mich gern eines besseren belehren oder überraschen. Außerdem frage ich mich ernsthaft was so ein 2. Monstrum in der Nähe der Bahnhof-Promenaden eigentlich soll und wo die Mieter herkommen sollen.
    Das einzig positive was ich an dem Projekt sehe ist die Einbeziehung der "Blechbüchse" als neuen Nord-Westlichen Anziehungspunkt in der Innenstadt.

  • ^ Die Höfe am Brühl _sind_ - kaum überraschend - ein innerstädtisches Shoppingcenter. Zwar mit einigen Unterschieden zum klassischen Shoppingcenter, so haben die Läden direkte Zugänge von den umliegenden Straßen aus, es gibt Wohnungen in den Obergeschossen und die Innengestaltung ist recht aufwändig - allerdings bleibt es dann doch eben ein Shoppingcenter. Das würde ich jetzt aber kaum als Neuigkeit bezeichnen.


    Die Mieter dürften zum großen Teil die üblichen Modeketten mit Zweit- und Drittstores in der Innenstadt sein, zusätzlich wird sicherlich auf den MediaMarkt als Frequenzbringer spekuliert und diverse höherwertige Ketten sind noch gar nicht in der Innenstadt vertreten. Eine Übersicht über die erlaubten Sortimente findest du im verlinkten Dokument in #430.


    Eine Frage: wo siehst du denn eine Ähnlichkeit zur introvertierten und belanglosen Altmarktgalerie und welchen Mädlerhof meinst du?

  • Ich meinte die Mädler-Passage. Also nicht die eigentliche Mädler-Passage, sondern den Ost-West-Anschluß nördlich vom Messehof. Wegen den tiefen Decken. Und die Ähnlichkeit mit der Altmarkt-Galerie in Dresden finde ich schon gegeben. Es ist eben noch etwas moderner mit ein paar schwebenden Bildschirmen, aber es ist nicht wirklich dass, was Leipzig an dieser Stelle bräuchte. Und man wird sehen ob es nach außen hin Läden geben wird. 2 Eingänge ist nicht unbedingt die Norm bei Geschäften.

  • Blechbüchse verschwindet


    Nun muss auch das ehemalige "Kaufhaus am Brühl" dran glauben und wird Anfang 2010, zusammen mit dem Flachbau und der roten Platte, abgerissen. Danach beginnen Prüfungen im Erdbereich. Im April 2010 soll die Fläche dann ausgehoben werden. Im Spätsommer selben Jahres wird der Hochbau schon beginnen und noch vor dem Weihnachtsgeschäft 2011 seine Tore öffnen.


    Die Allu-Fassade der Blechbüchse soll eingelagert und saniert werden, so dass sie später wieder am neuen Gebäude, der neuen Blechbüchse, aufgehangen werden kann.


    Weiteres auf http://www.foto-music-film.com/LVZ_181209_HofeAmBruhl.pdf

    Einmal editiert, zuletzt von DAvE LE () aus folgendem Grund: Der Blechbüche ein s hinzugefügt...