• Am schönsten wäre es, auf derartige Namensgebungen zu verzichten; "Rheinarena" - in Anlehnung an das alte "Rheinstadion" - fände ich persönlich passender. Alternativ könnte ich mir auch "Joachim-Erwin-Arena" vorstellen; den Namen könnte die Stadt ohne Beteiligung übergeordneter Behörden und Nachbargemeinden (wie bei der Flughafenbrücke) vergeben.
    Leider möchte keiner auf die Sponsorengelder verzichten.

  • Wohnen in Düsseldorf: Bei der Polizei umsonst

    Die NRZ vom 18. August 2008 berichtet, die Übernachtung in einer Ausnüchterungszelle sei in Düsseldorf umsonst (wenn man die Zelle nicht verunreinigt), was die Polizeigewerkschaft kritisiere. In Wiesbaden etwa seien die Einsätze kostenpflichtig: 31 EUR + 20 EUR für 6 Stunden in der Zelle. Dazu auch in der WAZ vom 17. August 2008.


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    Nachtrag: Nicht nur mir fällt auf, dass sich zu den Fußballfans immer mehr Polterabendgesellschaften (m/w) als Krawallverursacher gesellen - nicht nur in etlichen Zügen, sondern auch auf Bahnhöfen und in den Innenstädten. Ob lautes Gegröhle oder auch wenn ein hässliches Weib mit Angeboten der Zungenküsse für 10 EUR belästigt (was durchaus unter Straßenstrich fallen könnte) - die Ordnungskräfte sollten mE wegen der Ruhestörung eingreifen. Und ja - kostenpflichtig!

  • Umweltzone

    Die RP vom 19. August 2008 berichtet, die Bezirksregierung übe auf die Stadt Druck aus, in der City spätestens zum 1. Januar 2009 eine Umweltzone einzuführen. Interessanterweise sind sich mal die Grünen und die FDP einig: Die ersten wollen Bus- und Bahnlinien ausbauen; die FDP sehe die Lösung darin, dass "immer mehr Düsseldorfer auf Bus und Bahn umsteigen" (*). Die Stadtverwaltung verhandle noch mit der Bezirksregierung und warne vor dem Verwaltungsaufwand.


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    (*) Bedeutet die Formulierung "ähnlich denkt", dass die CDU (derer verkehrspolitische Sprecher Andreas Hartnigk) auch das mit dem Umstieg als Lösung meint?

  • Kaffee statt Sprit

    Die NRZ vom 19. August 2008 berichtet über einen neuen Trend - zahlreiche einstige Tankstellen und Autowerkstätte habe man in Bistros umgewandelt. Es wurden Beispiele in Bilk und in Flingern vorgestellt, die erfolgreich seien und Kunden sogar aus entfernten Stadtteilen bzw. Neuss hätten.


    BTW: Kürzlich blätterte ich in einer neuen Ausgabe des Spiegel Special über Metropolen - in Seoul habe man eine Stadtautobahn in eine Fußgängerpromenade mit einem renaturierten Bach mittendrin umgewandelt.

  • Die kleine Freie, Völklinger- Ecke Fährstrasse, ist seit letzter Woche auch vom Markt. Aber wer will da schon sitzen und seinen Cafe Latte schlürfen? :lach:

  • Alkohol tanken (und zwar dezentral)

    Die Tankstellen leben eh zum großen Teil vom Verkauf des... Alkohols. Nö, kein Scherz - die RP vom 21. August 2008 berichtet über die bundesweiten Pläne eines Verbots des Alkoholverkaufs zwischen 22 und 6 Uhr und über die Reaktionen an den Düsseldorfer Tankstellen darauf. An einer schätze die Besitzerin, ihr Tankstellenshop würde ca. 40% des Umsatzes mit Alkohol machen. (Wie viele %% des Gesamtumsatzes einer Tanke macht man im Shop? Irgendwo habe ich mal gelesen, um 1/3 bei steigender Tendenz - das ist aber nur eine vage Erinnerung.) Ein anderer Besitzer meine, er würde zu 85% Alkoholfreies verkaufen.


    Gerade kommt mir in den Sinn - in Duisburg hat man kürzlich erkannt, dass die Discounter in Randlagen die Stadtteilzentren schwächen würden (siehe hier und in der NRZ vom 19. August 2008). Ich wäre sehr neugierig, wie man es in Düsseldorf sieht. Wenn man aber logisch nachdenkt - nicht nur die Discounter erweitern ihr Sortiment, sondern die Tankstellenshops auch - die nicht zentraler liegen. Könnte auch das die Kommunalpolitik/Stadtplanung als Gefährdung der Stadtteilzentren erkennen?

  • Die IKB soll jetzt an den US-Investor Lone-Star "verkauft" werden, wie die RP berichtet.
    Dann können sie die Bank auch gleich an die Mafia verhökern.


    LoneStar ist vorallem durch den Aufkauf sog. "notleidender" Finanzierungen bekannt. Durch die von der Bundesregierung gedeckte Inkasso-Praxis verlieren viele Eigenheimbesitzer aber auch Keinunternehmer ihr gesammtes Vermögen und werden ruiniert; auch viele, die ihre Kredite ordentlich bedienen.


    Zu fragen ist nun, was mit den Kreditnehmern der IKB passiert - was wird Lone-Star mit den Krediten machen, wenn sie die Bank "sanieren"?


    Gestern noch sprach die Bundesregierung von geplanten Einschränkungen bei ausländischen Investitionen in wichtige Unternehmen - als Schutz des Staates. Ein Institut wie die IKB gehöhrt sicherlich nicht in die Hände solch skupelloser Abzocker.


    Aber Lone Star hat ja genug Lobbyisten in Berlin, teils auch in den verantwortlichen Ausschüssen.
    Das ist Doppelmoral! Einerseits wird in Berlin über "Heuschrecken" lamentiert - und dann fördert der Bund solche Unternehmen erst durch entsprechende Gesetze; und nun verkauft der Bund noch eine ganze Bank, und damit auch die Kreditverträge, an eine "Super-Heuschrecke".

  • ^^ In den Medien kursieren Berichte über die massiven Verluste der Bank in zweistelliger Milliardenhöhe durch Fehlspekulationen. Ich fürchte, die Mafia würde derart unseriös agierende Bank niemals kaufen - bereits Los Bankos Narcoticos de Medellin weckt mehr Vertrauen. (Spiegel Online vom 27. August 2008 dazu)


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    In der RP vom 28. August 2008 zitiert man einen Stadtplaner, der bisher illegales Parken legalisiert und betont, er sei kein Raudi. Weiterhin sagt der Herr, die Stadt müsse Parkplätze bieten, wenn sie mehr Einwohner haben wolle. Möchte man diese Denke extrapolieren, müsste man sich die Städte mit seeeehr vielen Einwohnern (Paris, NY, Tokio usw.) als gigantische Ansammlungen der Parkplätze/-Häuser vorstellen. Könnte sich mal jemand bei der Stadtverwaltung ein paar Bilder solcher Städte anschauen und mal nachdenken, warum es so nicht ist?


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    Mit dem Thema der Parkplätze befasst sich auch die NRZ vom 27. August 2008 - nach dem Bezirksvorsteher Oberkassels könne der Bau der Quartiersgarage unter dem Barbarossaplatz den Turm der benachbarten Kirche nicht gefährden, weil Düsseldorf nicht Köln sei. Leider hat man mir während des Bauing.-Studiums die Aspekte der besonderen Fundamentierungslehre in Köln/Düsseldorf verschwiegen - ich wusste bisher nicht, dass manche Probleme in gewissen Städten a priori ausgeschlossen sind. Ferner verrät der Mann, wo sich gerade Gott aufhalte, der als einziger etwas gegen das Bauprojekt (wegen des Verkehrs) haben könne. Offen gesagt: Wenn die Düsseldorfer Projekte religiös entschieden werden, muss ich mit meinem Laieningenieurswissen einfach passen.

  • Oberbuergermeisterwahl 2008

    Ein UEBERDEUTLICHES Ergebnis:


    Buergermeister Elbers ist die kuenftige Nummer 1 der Stadt Duesseldorf.


    Auch wenn er bei weitem (noch?) nicht das Format eines Joachim Erwin hat:
    Ich bin sehr, sehr erleichtert und froh, denn er wird das politische Vermaechtnis zum Wohle dieser Stadt mit Sicherheit erfuellen.


    Ich hoffe, dass Elbers an seiner Aufgabe wachsen wird - die Chance dazu hat er nun.


    ...Duesseldorf wird also nicht stagnieren, sondern weiter prosperieren.


    :daumen:

  • 59,7 zu 35,3 ist allerdings ein verdammt deutliches Ergebnis - ein sehr großes Vertrauen, das die Düsseldorfer ihm aussprechen.


    Ich halte viel von Elbers - er hat auch etwas mehr rheinische Gelassenheit als der verstorbene OB Erwin. Gückwunsch von mir.


    Center TV berichtet live.

  • @#270:


    1. Deutlich war es muss man zugeben, aber bei leider nur 38% Wahlbeteildigung sry aber das ist ein Armutsurteil für ALLE Parteien.


    2. Auch wenn Kortmann gewonnen hätte wäre es wie vorher weitergegangen, da die CDU fast die absolute Mehrheit stellt.

  • Die sehr geringe Wahlbeteiligung gibt allerdings ein sehr trauriges Bild für Düsseldorf ab; so vielen Düsseldorfern sind allem Anschein nach Kommunalpolitik und Dmokratie egal. Das schöne Wetter am gestrigen Wahltag ist keine Entschuldigung - jeder kann ja auch per Briefwahl entscheiden.
    Meiner Meinung nach haben wir in einer Demokratie die moralische Verpflichtung , Wählen zu gehen!


    Ebenso erschreckend finde ich zudem, das fast 1000 Düsseldorfer ungültig gewählt haben; bei dem einfachen und übersichtlichen Wahlzettel kann man doch (außer bei Absicht) nichts falsch machen - solange der IQ höher liegt als bei Knäckebrot.
    Man brauchte doch nur ein Kreuz an erster oder zweiter Stelle zu tätigen - bei den weiteren Kandidaten ist die Stimme sowieso verschenkt!

  • Der deutlich inkompetentere und unerfahrenere Kandidat hat gewonnen. Das wird Düsseldorf in den nächsten Jahren durch Stagnation in allen Bereichen teuer bezahlen. Denn solange sich ein OB(-Kandidat), den Problemen der Stadt nicht beugt und keine eigenen Ideen und Visionen hat, kann sich da auch nichts tun.


    Elbers hat sich genau die Stimmen geholt, die sich Erwin geholt hat (ca 100k). Und die wenigen Stimmen der SPD lassen sich mit dem Bundestief erklären.

  • Zu #273: Die magere Wahlbeteiligung hat die CDU gestern im Interview auf center.tv richtig dargestellt. Das Problem in Düsseldorf ist, das es viele gibt, die hier nur wenige Jahre wegen ihres Jobs wohnen und da ist Kommunalpolitik eben kein interessantes Thema. In Süddeutschland ist die Beteiligung, im übrigen, bei Kommunalwahlen noch schlechter.


  • Ich halte viel von Elbers - er hat auch etwas mehr rheinische Gelassenheit als der verstorbene OB Erwin. Gückwunsch von mir.


    Dies will ich unterschreiben. Je länger man den Hochrechungen zuschaute, desto langeweiliger (eindeutiger) wurde es. Haben wir alle erstmal angestoßen. :)

  • ^^


    In der Tat...
    ...der von Dir gepostete WZ-Artikel stimmt einen einigermassen bedenklich.


    Hoffentlich verliert die neue Stadtspitze die recht jungen Tugenden (resp. Erwins Vermaechtnis und Leistungen) nicht aus den Augen...

  • Die genannten Investitionen sind in dem ausgeglichenen Haushalt bereits enthalten. Die laufenden Einnahmen übersteigen die laufenden Ausgaben dramatisch. Das ist sehr komfortabel und erlaubt hohe Investitionen.


    Das Arenadefizit, die Steuersenkung und die kostenlosen Kitas sind bei dem Gesamtvolumen von über 2 Mrd. Peanuts. Niedrige Gewerbesteuern sind zudem ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaftsförderung - im Ergebnis zahlt sich das aus (auch in Steuereinnahmen).


    Das einzige echte Risiko ist - wie Rattenhuber schon sagt - eine echte Wirtschaftskrise, dagegen ist kein Kraut gewachsen. Strukturell ist der Haushalt aber gut genug eine solche Krise gesünder zu überstehen als etwa Frankfurt, Köln.