• - "Von Problemen beim Wohnungsbau will man nichts wissen..."
    - "...Andreas Hartnigk: „Die Stadt muss nicht auf über 630 000 Menschen wachsen!“ "


    Auch wenn ich zu seiner Zeit kein Fan von ihm war, aber mittlerweile wünsche ich mir einen Visionär wie J. Erwin zurück, der die Stadt vorantreiben möchte und Düsseldorf nicht mit so einer Kleinstadtmentalität verwaltet.


    http://www.rp-online.de/region…tfalls-ohne-fdp-1.2734298

  • Die Stadt muss nicht auf 630.000 Einwohner wachsen, aber ich frage mich; was ist denn die Alternative? Noch mehr Pendlerstaus, steigende Mieten usw.. dann doch lieber über die gute wirtschaftliche Lage freuen und an den passenden Orten im Stadtgebiet die Nachfrage nach Wohnraum befriedigen helfen, da gibt's doch gar nichts zu diskutieren.

  • ^^Das geschieht ja. Es sind wirklich extrem viele Wohnungen in Bau oder in Planung.


    Bei 300.000 Einpendlern ist es allerdings überzogen die Nachfrage befriedigen zu wollen – an attraktiven Wohnorten wird es immer mehr Interessenten geben als Angebot. Wer in Düsseldorf (und nicht im Umland) wohnen will, zahlt eben einen Aufpreis. Ob es einem das wert ist, muss jeder selbst wissen. Manche wohnen auch gerne etwas außerhalb, ländlich oder in einer Kleinstadt.


    Abgesehen davon: Das ist Düsseldorf. Natürlich ist das teuer. Porsche fahren hat auch seinen Preis. Wasser fließt übrigens nach unten.

  • Es entsteht viel mehr der Eindruck, dass der Wohnungsmangel und damit die hohen Preise künstlich hochgehalten werden sollen - zum Nachteil aller, die in D' wohnen. Außerdem sollte es das Ziel jeder Politiker sein, potentielle Neubürger in die Stadt zu locken, statt diese bewusst "auszusperren" und auf die Umlandgemeinden aufzuteilen. Neue Einwohner bringen der Stadt zusätzliche Steuern, Kaufkraft usw.
    Auch wenn ich kein Fan vom bürgerlichen Lager bin, die CDU sollte dringend einen charismatischeren und fähigeren Mann für die Spitze der Stadt suchen. Da gibt es wesentlich bessere Leute in Düsseldorf, als Elbers!

  • Ich finde der Anschein ist vielmehr der, dass man weniger betagte Haushalte in entsprechende Stadtteile "umsiedeln" will um eben den Prozess der Segregation aufrecht zu erhalten um auch die Umgebung der neuen Bauprojekte entsprechend zu "gestalten".
    Bedarf für besseren Wohnraum gibt es sicherlich auch in den südlichen Stadtteilen, wo aber wenig passiert und die man auch eigentlich nur aus der Lokalzeit kennt, wenn mal wieder über Gewalt oder brennende Irgendwasse berichtet wird.
    Jedoch ist die Intention der Investoren natürlich auch die Gewinnerzielung und wie und wo erreicht man das? Nicht nur durch attraktive Bausubstanz, sondern eben auch durch attraktives Umfeld. Dazu zählen nun einmal auch die Mieter der Nachbarschaft. Dies rechtfertigt für viele dann auch einen höheren Mietpreis den man eben nur in entsprechenden Lagen noch einigermaßen haltsam rechtfertigen kann.
    Ist halt eine zweischneidige Angelegenheit...

  • Bambi

    Da es hier im Forum eine größere Anzahl der Beiträge zum European Song Contest gibt, erlaube ich mir einen zum vergleichbaren Imagewerbung-Schachzug der Stadt - die RP berichtete gestern über die nach Düsseldorf geholte Bambi-Preisverleihung im November. Die Kosten für die Stadt werden mit einigen hunderttausend Euro beziffert - ich glaube, das liegt weit unter den ESC-Kosten. Der Artikel beschreibt auch die Gold werten Vorteile für Düsseldorf, die mit einem Werbefilm für die Stadt verglichen werden.

  • Rheinoper

    Die RP berichtete heute umfassend über die Überlegungen zur Zukunft der Rheinoper, die Düsseldorf und Duisburg seit 1956 gemeinsam betreiben. Obwohl sämtliche Duisburger Ratsfraktionen den Fortbestand der Zusammenarbeit wollen, könnte sie bald beendet werden, weil Duisburg aufgrund der Einsparungen im Kulturetat den eigenen Anteil an Finanzierung nicht mehr stemmen kann.
    Elbers erwähnte die Anregung einer gemeinsamen Oper mit Köln als Alternative. (Falls es möglich wäre - vielleicht könnten die drei Städte zusammen eine Oper mit zwei oder drei Standorten betreiben?)


    Vorgestern gab es bereits einen RP-Artikel über die für 2014 geplante Kürzung Duisburger Mittel um 2,5 Millionen EUR. Düsseldorf sei nicht bereit, den Ausfall selbst zu übernehmen.


    Zur Kölner Oper habe ich diesen heutigen FOCUS-Artikel gefunden, nach dem auch dieses Haus gravierende Finanzprobleme plagen. Eine Bündelung scheint mir sinnvoll, wenn sie nur Kosten einsparen könnte.

  • Themawechsel!
    Da hier im Düsseltalk auch nicht projektbezogene Themen reingehören, frage ich mal: Habt Ihr in letzter Zeit nicht auch den Eindruck, dass reichlich viel schützenswerte Altbauten abgerissen werden, ohne dass sonderlich viel Aufhebens gemacht wird?


    Nein, nicht der Tausendfüßler. Aber wenn ich kurz nachdenke, sind es in der näheren Vergangenheit die Wasserstraße (innerhalb eines fast geschlossenen Ensembles) und Immermann-/ Ecke Karlstraße und einige hier im Forum nicht genannte private Wohnhäuser, etwa in Oberkassel.

  • Bei den gleichen Objekten, d.h. Wasserstrasse und Immermannstrasse habe ich mich auch direkt gefragt, wieso dort kein Denkmalschutz besteht und mit der Abrissphilosophie der 70er Jahre auch heute noch lustig weitergemacht werden kann.
    Aber das Gleiche habe ich gedacht, als in den 80er Jahren das letzte erhaltene Vorkriegsgebäude am Graf-Adolf-Platz oder die Haroldstrasse 22 für den aktuellen Langweilerbau niedergemacht wurden.

  • ^ Gerne kann ich mit einem Link dazu dienen - DAF: Das alte Düsseldorf. Die Stadt gibt sich als die geschichtlichen Spuren pflegend und bewirbt sich um UNESCO-Welterbe-Titel für Schloss Benrath und Kaiserswerth. Abseits von diesen Höhepunkten sieht es düster aus:


    # DAF: Abriss des Gründerzeitlers für das Hotel an der Immermannstraße


    # DAF: Abriss an der Wasserstrasse


    In den beiden letzten Threads habe ich bereits viel Bedauern ob der Entwicklung geäußert. Auf der anderen Seite kann ich manchmal die Gründe des Denkmalschutzes einiger neuzeitlichen Bauten nicht nachvollziehen - zum Beispiel dieser Ex-Tankstelle in Lohausen.

  • Flingern wird manchen Politikern zu vornehm

    Viele andere Städte (Leipzig, München) haben Threads über die Gentrifizierung und die Klagen mancher Politiker, gut verdienende Bevölkerung kehre in die Innenstädte zurück statt "phantasielose Scheußlichkeiten von der Stange" in Reihenhaus-Vorstädten (Nikolas: "Vorstadtwalachei") zu bevölkern. Die RP berichtete gestern über die Einwände einer der Ratsparteien (derselben, die schon mal siebengeschossige Bauten zu "klimaschädigenden Hochhäusern" erklärt), Flingern sei zu vornehm geworden und im Einzelnen gegen den Verkauf der der Stadt gehörenden Häuser an der Lindenstraße 118/120. Bisher halfen die Erklärungen wenig, die Mieter seien danach zehn Jahre lang vor Kündigung geschützt und hätten dann Vorkaufsrecht auf die bewohnten Wohnungen.


    Falls die Durchmischung in Flingern nicht stimmen sollte - südlich von der Birkenstraße gibt es am wenig benutzten Nebengleis Gewerbebauten. Vielleicht könnte man sie durch Sozialwohnungen in 6-7 Etagen hohen Riegeln ersetzen und bei Gelegenheit einen Durchgang von der S-Bahn-Haltestelle Wehrhahn zur Birkenstraße schaffen? Eine weitere Reserve - mit Höhe stellenweise sogar von vielleicht 10-12 Etagen - gäbe es anstelle des Busdepots auf der anderen Seite der Hauptstrecke, wo man ebenso die S-Bahn-Haltestelle an die Worringer Straße / die Gerresheimer Straße anbinden könnte.


    Zum möglichen Einwand wegen der Nähe der Bahngleise siehe die letzten Fotos hier - Wohnungen werden am Bahnviadukt einer belebten Strecke errichtet.

  • Kommunale Umverteilung 2.0

    Hier hatten wir dieses Thema im Herbst bereits, nach der Landtagswahl kommt es wieder - die RP berichtete heute über die derzeit angedachte Solidarhilfe für besonders bankrotte Gemeinden in Höhe von 660 Mio. EUR, wovon 330 Mio. von den reichen bzw. weniger bankrotten Städten kommen soll. Etwas Trost dabei - das Geld soll an strenge Sparauflagen gebunden sein, so müsste zum Beispiel Duisburg die 11 Mio. EUR für die Rheinoper gänzlich streichen. OB Elbers fordert natürlich, das Land möge die 660 Mio. komplett aus eigener Kasse aufbringen.

  • Wer die Musik bestellt...

    Wenn man sich diese Spinnerei verdeutlichen will, muss man nur hier nachlesen. Düsseldorf spart, während Bochum und Dortmund das trotz angeblicher finanzieller Misere nicht tun. Was macht eigentlich die kommunale Finanzaufsicht bisher, wenn jetzt erst Sparauflagen kommen sollen? Wer schlecht wirtschaftet und sich für Privatisierungen zu schade ist, wird belohnt. Wer gut wirtschaftet und trotz relativer finanzieller Stärke spart, wird bestraft. Im Einzelnen steht das bereits oben in #507 bis 520. Nicht ganz unwichtig ist auch der Blick in die Verfassung, die einen Nettoeingriff in Stadtfinanzen verbietet:


    Wie zu erwarten hält auch der wissenschaftliche Dienst des Bundestags den "Stärkungspakt" (wo versteckt sich eigentlich die Stärkung Düsseldorfs? – ich frage nur aus Interesse) für rechtswidrig. Das Land darf Mittel des Bundes nicht zweckentfremden. Wenn außerdem für Aufbau-Ost-Mittel, die frei werden, ein neuer Zweck erfunden wird, so ist das eine fadenscheinige Umgehung des Konnexitätsprinzips. In Wahrheit werden neue Aufgaben zugewiesen (Stützung schwacher Kommunen in NRW), um alte zu ersetzen (Aufbau Ost). Für die Zuweisung neuer Aufgaben müsste das Land finanziell Ausgleich leisten, was sein krankes Ansinnen ad absurdum führt. Letzteres ist allerdings Landesrecht, zu dem der wissenschaftliche Dienst des Bundestags naturgemäß nichts sagen kann.


    Im Ergebnis muss das Land seine Hilfen selbst auf die Beine stellen – und dabei genau überlegen, wo Hilfen überhaupt angebracht sind. Fehlende Haushaltsdisziplin und Wiederverstaatlichung von Unternehmen zu fördern wäre in etwa so krank, wie der oben beschriebene, mühsam kaschierte Griff in die Düsseldorfer Stadtkasse. Eine Rhein-Ruhr-Kommune mit unter 250.000 Einwohnern ist ein Vorort. Ein Vorort kann sich in einer finanziellen Notlage und bei schrumpfender Bevölkerung weder ein städtisches Orchester, noch ein städtisches Theater leisten. Is' so. Man muss sich auch fragen, welche solcher Kommunen sinnvollerweise kreisfrei bleiben – das kostet nämlich Geld, das nicht da ist. Das alles sind aber Themen des Landes, nicht der Landeshauptstadt.


    Das Land muss aufhören gegen seine Hauptstadt zu regieren, sonst gehen gute Leute demnächst überhaupt nicht mehr nach NRW.


    Sehr kalter Kaffee, den Rot-Grün da serviert.

  • Musik und die Marktwirtschaft

    Die RP schrieb gestern über Proberäume für Bands, wovon es in der Stadt offiziell 200 gibt - nicht zuletzt wegen Brandschutzauflagen wurden der Bunker Gatherweg und der Gerresheimer Rockbunker geschlossen. Anfang des Jahres gab es Proteste der Musiker wegen dem vermeintlichen Mangel an geeigneten und bezahlbaren Räumen, worauf die Stadt verkündete, die Bereitstellung der Proberäume sei keine städtische Aufgabe, sondern die (zumeist profitable) Sache der Privatwirtschaft.
    Persönlich sehe ich keinen Unterschied zwischen der hoch kommerzialisierten Kunst und Consultingfirmen, Anwaltskanzleien, kunstorientierten Medienfirmen oder Softwarehäusern. Wieso meinen die Künstler, sie könnten was vom Staat (halb) umsonst kriegen?


    Dazu passt dieser RP-Artikel vom 24. Mai, den ich im Ulmer-Höhe-Thread nicht erwähnte, weil ich die Sache dafür zu albern fand - ein Fotokünstler verewigte sich auf rotem Sofa vor dem Ex-Gefängnis und meinte, seine Freunde hätten dadurch Anspruch auf einen Teil des Areals für ein Mehrgenerationenhaus. Nichts hindert ihn doch daran, für diesen Zweck eine Baulücke im Stadtteil zum üblichen Marktpreis zu kaufen - genauso, wie er seine Fotoausrüstung kauft. Wieso meinen manche Leute gerade bei kommunaler Fläche und Immobilien, sie könnten durch merkwürdige Aktionen was geldbefreit zugewiesen bekommen?

  • NRW-Bevölkerungsprognose 2030

    Die RP veröffentlichte heute die aktuelle Bevölkerungsprognose für das Jahr 2030, nach der die NRW-Bevölkerung gegenüber 2011 um 3,7% auf 17,19 Mio. EW schrumpfen sollte. Am stärksten sollen Münster (+16,8%), Bonn (+11,5%) und Köln (+10,4%) wachsen. Demnach wird die Bevölkerung von Düsseldorf von 588.700 auf 623.600 EW wachsen (+5,9%) während sie etwa in Duisburg von 489.600 auf 447.700 EW (-8,6%) schrumpfen wird. Remscheid (von 110.600 auf 93.000 EW) wird keine Großstadt mehr, die fünfte wachsende Großstadt soll Leverkusen sein - von 160.800 auf 163.100 EW.

  • Google Maps hat seit neustem neues Kartenmaterial drin, die Aufnahmen müssen von ca. 2010 stammen.

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    Die Aufnahmen in Düsseldorf müssten im April 2009 aufgenommen worden sein.
    Ich habe in dieser Zeit ein Neubaugebiet bei mir in der Nähe fotografiert und anhand des Baufortschrittes kommt nur der Zeitraum zwischen dem 06. und 26. April in Frage.

  • Landesfinanzen und kommunale Projekte

    Die RP berichtete gestern, dass im Zusammenhang mit den Sparmassnahmen des Landes bis 2017 NRW-Förderprogramme des Städtebaus mit dem Volumen von 300 Mio. EUR von Zuschüssen auf Kreditbasis umgestellt werden sollen - sie müssen dann zurückgezahlt werden. Die Stadt Düsseldorf erwartet Probleme mit der Finanzierung solcher Projekte wie die Erneuerung des Hauptbahnhof-Umfelds oder die Neugestaltung der Schadowstraße. Insgesamt drohen der Stadt Mehrbelastungen "im zweistelligen Millionenbereich".

  • Verschwörungstheorien oder RP über WiWo-Städteranking

    Die RP berichtete heute über den Städteranking der Wirtschaftswoche, den heute jemand im internen Forum ob der Berücksichtigung der Stadt Bielefeld verspottete. Persönlich finde ich den Versuch, mehrere Facetten der Lebensqualität abzuwägen, interessant - er wird in den Medien weit besprochen, was bereits Einfluss bedeutet. Vielleicht sollte man weniger Aufmerksamkeit dem konkreten Rang und eher den Stärken und den Schwächen widmen.


    Nach dem RP-Artikel punktete Düsseldorf besonders bei der ökonomischen Nachhaltigkeit, was der Lohn der Politik der Schuldenfreiheit ist. Besonders schlecht hat die soziale Nachhaltigkeit abgeschnitten - vor allem wegen der relativ hohen Anzahl der Kriminaldelikte und der unterdurchschnittlichen Aufklärung dieser. Dafür wurden gut Arbeitsmarkt und Kinderbetreuung benotet.


    Besonders interessant im Forum über Architektur und Stadtplanung - die Flächennutzung (Teil der Kategorie Umwelt) wurde nicht so gut bewertet.