Hackesches Quartier [realisiert]

  • Ich bin gestern dran vorbeigelaufen, vom Alexanderplatz aus Richtung Orianienburger. Aus dieser Richtung und Perspektive sah es gar nicht so wuchtig aus wie auf den Bildern - liegt vielleicht an den Hochhäusern in der Nähe und das es doch ein Block aus gleich hohen Gebäuden ist. Was natürlich auffällt ist die Brache, auf dem ersten Bild unten rechts.

  • Ein paar Bilder von Heute.
    Mittlerweile sind fast alle Fenster montiert und es wird weiter mit sehr hohem Tempo gearbeitet.Von Fassadenteilen war aber allerdings noch nichts zu sehen.





  • Graf Hacke und sein Quartier

    Naja, noch kleinteiliger wäre sicher viel besser gewesen. Aber der wirtschaftliche Druck des Investors war groß. Die IVG ist in Berlin ja kein Unbekannter und weiss, wie man Dampf macht.


    Durch den Wettbewerb hatte SenStadt und der Bezirk ja auch die "üblichen verdächtigen" Architekten ausgezeichnet. Es gab ja auch kreativere Entwürfe. Der IVG aber war das egal - in den Zeiten, in denen Architekten nur noch bis maximal LP 4 arbeiten und dann die Glattbügler und Billigmacher der bekannten Ausführungsplaner aus der ostdeutschen Provinz kommen ist das auch verständlich. Letztendlich entscheidet der Genaralunternehmer über den Detailliserungsgrad und die Materialien, nicht mehr der Entwurfsarchitekt. Wir werden die Qualität bald besichtigen und beurteilen können.


    Wenn die Passage eröffnet wird sich die ganze Gegend rund um die Neue Friedrichstrasse (heute: Anna-Louise-Karsch-Strasse) ändern. Myriaden von Touristen werden vom Hackeschen Markt Richtung Museumsinsel pilgern. Vielleicht füllen sich dann die Erdgeschosse der Plattenbauten an der Spandauer Strasse wieder mit qualitätvolleren Geschäften.


    Der arme Graf Hacke, Stadtkommandant von Berlin unter Friedrich dem Großen und Namenspatron des jenseits der alten Stadtmauer (heute Stadtbahn) gelegenen Platzes, hat mit dem Areal an der Spandauer Straße nun gar nichts zu tun. Aber es gibt ja auch ein Hotel in der Potsdamer Strasse gegenüber vom. ehem. Tagesspiegel-Gebäude, das "Hotel am Potsdamer Platz heißt". Tja, was schummelt man nicht für gutes Marketing.


    Last, but ot least, bleibt der städtebauliche Hinterhof an der heutigen Rochstrasse. Das Areal liegt durch die 14-geschossigen Riegel der Liebknechtstrasse bis auf die Sommermonate fast immer im Schatten. Einstmals trafen hier die Kloster- und Neue Friedrichstrasse (heute hier Littenstrasse) zusammen. Ironischerweise haben die Architekten der Wohnblöcke an der Liebknechtstrasse ihre breiten Passagendurchgänge genau auf die ehemaligen Strassen gelegt. Sieht fast so aus, als hätten sie einmal in einen alten Stadtplan geschaut. Das Areal wird uns hier sicher noch beschäftigen.

  • Mein erster Gedanke: Ganz schön wuchtig. Wirkt bisher wie aus einem Guss und weniger kleinteilig.


    Ist ja auch aus einem Guss - der Eindruck von Kleinteiligkeit wird ja erst im Nachhinein durch die unterschiedlichen Fassaden hergestellt. Das mag zwar ein bisschen geschummelt sein; wenn man den Grafiken glauben darf, ist der Effekt aber ganz hübsch. Im Übrigen: Bei den Klötzen, die da ansonsten zwischen Bahndamm und Liebknecht-Straße stehen, hätte etwas ernsthaft Kleinteiliges, glaube ich, viel zu zierlich gewirkt.

  • Naja, das sieht ja noch erschreckend unfertig aus...
    Irgendwie hatte ich in Erinnerung, daß das "Hackesche Quartier" Anfang März fertig sein sollte.
    Gibt es jetzt einen konkreten Eröffnungstermin?

  • Also die Eröffnung sollte eigentlich im Sommer sein,aber wie man ja deutlich auf den Bildern sieht,wird sich das Ganze wohl verzögern.
    Der strenge Winter ist wohl auch hier nicht spurlos an der Baustelle vorbeigegangen.Auf der Baustelle herrscht zur Zeit aber hochbetrieb und deswegen sollte man zuversichtlich sein.
    Ich denke mal,man könnte den Herbst als Eröffnungstermin in Betracht ziehen.

  • Ja, ich bin vor allem auf die neue Zentrale von Scholz & Friends gespannt. Cooles schwarzes Glas mit Baubronze, ein bisschen Golden Twenties.

  • Um den Bau ist es ja in letzter Zeit ein bisschen still geworden.
    So wie es aussieht werden die Hüllen bald fallen die Fassade wird montiert.


    In der Gasse wird zur Zeit das Gerüst entfernt.



    Am Südwestgebäude ist sogar bereits ein Großteil der Fassade montiert worden.
    Es ist ein bisschen schwer zu erkennen,aber man kann es glaube ich erahnen.
    Wenn man vor dem Gebäude steht sie ganz schön schick aus.



  • Hier noch eine Ansicht von gerstern von den Hackeschen Höfen aus, welche die Gesamtansicht des Ensembles noch etwas verdeutlicht.
    (Bild von mir)
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  • Diese Perspektive hat eindeutig gewonnen:
    Die Lücke zwischen der Rosenstraße und den Stadtbahnbögen wurde durch angemessen hohe und ausreichend gegliederte urbane Bebauung geschlossen.
    Endlich! :daumen:

  • Das ist jetzt nur meine Meinung,aber ich finde Mitte hat ein neues architektonisches Juwel.




    Die Bilder sehn irgendwie wie ein Rendering aus,aber das Ding sieht wirklich so aus.


    Am Gebäude nebenan wird auch schon an der Fassade gewerkelt.



    Sieht so backsteinartig aus.Auf dem Rendering sah es irgendwie anders aus.

  • Danke für die Fotos Spreesurfer. Ein paar kann ich noch nachliefern, wenn auch schon ne Woche alt:


    Sichtachse Anna-Lousia-Karsch-Straße








  • So sehr ich das Projekt städtebaulich auch schätze, das Eckhaus mit den weißen Fassadenelementen gefällt mir, auch nach den Renderings, am wenigsten. Grund hierfür ist das nach meinem laienhaften Eindruck undefinierbare, um nicht zu sagen billig wirkende Fassadenmaterial. Die Fassade hat als einziges belebendes Element die etagenweise Versetzung der Fensterreihen. Ansonsten wirkt der Bau auf mich eine Spur autistisch, wenig zum Umfeld hin aufgeschlossen (vielleicht hätten hier Staffelgeschosse gutgetan, wie sie ja auch an den Nachbarbauten gebaut werden). Nun ja, der Gesamteindruck des Ensembles ist dennoch positiv, man hat sich ja auch um Kleinteiligkeit bemüht, was hier gut hinpasst.

  • ^ Dieser Bereich des Gebäudes fungiert als Kopfbau. Der Effekt wird ja erst durch den Verzicht auf Staffelgeschosse möglich. Einen billigen Eindruck des Fassadenmaterials kann ich aus eigener Anschauung vor Ort nicht bestätigen.

  • Update vom 18.07.2010

    Mich persönlich haben die verwendeten Fassadenmaterialien teilweise etwas enttäuscht. Aber vielleicht relativiert sich das bis zur Fertigstellung bzw. im Rahmen des Gesamteindrucks.












    Einmal editiert, zuletzt von Beschty ()

  • Das spannendste an diesem Projekt wird ja sein, zu sehen, ob und wie es von den Menschen aufgenommen werden wird. Wie der Stadtkörper südlich der S-Bahntrasse, der jetzt ja mehr ein Durchgangsgebiet ist, verändert werden wird. Ob es als Verlängerung der Spandauer Vorstadt funktioniert, oder ob lediglich die "Gasse" als Durchreicheweg gen Süden fungieren wird. Oder wird es die Menschen "binden"?