Allgemeine Fragen und Unkonkretes zum Baugeschehen

  • Ich finde ganz im Gegenteil wir brauchen wieder mehr Streit über solche Bauten. Man sollte nicht alles schlucken, das gilt für die Areale außerhalb der Altstadt noch viel mehr.

    Die genannten Beispiele sind nicht nur hässlich, sondern killen auch jegliches Urbanitätsgefühl. Das Scharrer Gymnasium zum Beispiel negiert die Altstadtstruktur komplett. Die Dresdner Bank sugeriert Offenheit durch ihre Fensterflächen im Erdgeschoss, schirmt sich aber tatsächlich nach allen 4 Seiten hermetisch ab.

    Ich denke aber man kann und sollte manches auch durch Umbau wieder hinbiegen. Da habe ich Hoffnung für die OPD.

  • Auf Druck verschiedener Verbände gibt es nun auch seitens der Kommunalpolitik Überlegungen zu Pandemie tauglichen Popup Radwegen.

    Ausgerechnet der Baurferent Daniel Ullrich drückt auf die Bremse. Er halte es für falsch "in Zeiten der Gesundheitskrise auf Zuruf anderen Verkehrsteilnehmern wie den Autofahrern etwas wegzunehmen".

    Uh! Verabschieden wir uns also schonmal von dem Gedanken, dass beim Plärrer Autospuren gestrichen werden.

  • Hab ich mir auch schon gedacht. Aber auch die Argumentation von den anderen Seiten her finde ich schwer nachvollziehbar. „Es könnte an Kreuzungen zu Konflikten kommen.“ Stimmt ja, ohne Radweg gibt es da bestimmt keine Probleme und die Autofahrer passen auch bestimmt besser auf. Die Guten haben doch nur Angst, dass die Radwege super ankommen und man etwas an der aktuellen Situation ändern muss.

  • Tatsache ist leider, dass durch die Pandemie der Autoverkehr derzeit eher zunimmt. Die Leute fahren lieber Auto anstatt mit ner Maske die U-Bahn zu benutzen. Zusammen mit den sensationell niedrigen Spritpreisen stellt sich hier etwas ein, was man verkehrsplanerisch als Rolle Rückwärts bezeichnen könnte. Ich sehe das mit Sorge.

    Dummerweise sind Radwege genau dort viel zu schmal und einfach zu schlecht geführt, wo der Verkehr stadtweit am dichtesten ist. Man vergleiche mal den seit jeher ruhigen und überbreiten Rennweg, der pressewirksam zu einer "Fahrradstraße" umgepinselt wurde. Geändert hat sich da nichts, als Radfahrer fühle ich mich genau so wohl und genau so selten, aber immer wieder vorkommend bedrängt. Und dort, wo sich viele dieser Wege treffen, rund um den Hbf. am Plärrer oder am Aufseßplatz gibt es Garnichts. Alles an Fläche gehört dem Autoverkehr. Die Radwege laufen auf dem Fußweg, mittendrin stehen oft Betonmasten oder eben verwirrte Fußgänger. Diese Abschnitte sind sehr gefährlich, v.a. wenn dann noch etwas rabiate Radfahrer überholen oder entgegen kommen. Ja, die gibt es leider auch recht häufig.

  • Verkehr? Nürnberg? Machen? schnell?


    => das ist schon seit Jahren ein (Alb-)Traum.

    - FSW vor über 10 Jahren beschlossen, noch nicht mal Baurecht

    - Bambergerstraße seit ca. 20 Jahren nur Diskussionen und Gutachten

    - NVEP vor 8 Jahren beschlossen, bis heute keine der darin empfohlenen neuen U-Bahn oder Straßenbahnstrecke auch nur in Reichweite eines Planfeststellungsverfahrens und damit auch absehbar keine Bauaktivität

    - Radschnellwege vor mehreren Jahren mehrere Trassen beschlossen, bis heute keinerlei Bauaktivität

    - ...


    Ich glaube die letzten großen Verkehrsbaumaßnahmen, die auch tatsächlich umgesetzt wurden, waren Verlängerung Strab zum Wegfeld und die Höfener Spange als Straßenbaumaßnahme ("glaube" deshalb, weil ich keine Lust hatte, dies zu recherchieren). Bin mir auch unsicher, ob zumindest die Höfener Spange nicht sogar schon vor OBM Maly beschlossen wurde.


    Glaubt jemand wirklich, dass es nun auf einmal schneller geht? Ich erwarte Stillstand, getarnt mit Gutachten, Bürgerforen und -beteiligungsverfahren sowie langen Diskussionen, auch die nächsten 6 Jahre.



    ps. Bin heute den Radweg in der Ansbacherstraße abgeradelt (von Röthenbach nach Stein). Habe mich gewundert, wie es auch hier gute 10 Jahre dauern konnte, diesen "Radfahrstreifen" anzulegen. Gefühlt erfüllt der nicht mal die aktuelle Mindestbreite.

  • Die Stadtparteien streiten sich über den weiteren Ausbau der Ubahn.

    Baureferent Ullrich hofft auf eine Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz und Ahmed Nasser (SPD) ist für den Halt an der TU und am Marienberg. Er hält den jetzigen Schlüssel für Wirtschaftlichkeit für realitätsfern.

    Grüne und Linke sind hingegen gegen die Ubahn und wollen lieber auf Busse, Tram und Radverkehr setzen, da die U-Bahn für teure Ticketpreise sorge.

    Das kann ich um ehrlich zu sein nicht ganz nachvollziehen, vom Plärrer nach Eibach ist für mich weder das Rad noch der Bus oder gar die Tram eine alltagstaugliche Alternative. Und ja, die Ubahn ist sehr teuer im Unterhalt, aber die steht ja zum Großteil schon und wird auch nicht zurückgebaut, ich denke dass ein paar zusätzliche Haltestellen da den Kohl auch nicht mehr fett machen.

  • Weiß jemand etwas über die Baustelle Kilianstrasse Ecke Äußere Bucher Strasse? Konnte dazu nichts finden, könnte aber etwas interessantes werden.

  • Hallo erstmal, mein Name ist Gerhard und ich bin 45 Jahre alt, ich bin durch die Google Suche hier auf das Forum aufmerksam geworden,


    und auf diesem Wege möchte ich erst einmal "Hallo" an alle sagen.


    Beruflich bin ich im Baugewerbe als Dachdecker Tätig!


    Ich brauche eine Grundbuch Auskunft, hat schon mal jemand Erfahrung mit Grundbuch Auskünften gemacht? Hatte mal im Netz geschaut und bin auf diese seiten gestoßen https://www.grundbuch24.de/ und https://www.deingrundbuch.de/ z.B


    1. Dürfen die das so einfach verkaufen?

    2. Darf oder kann man das wirklich Online machen?

    3. Macht das Sinn oder sollte man sich doch die Mühe machen und zum Amt gehen? Oder kann man das auch schriftlich machen und gibt es da vordrucke?


    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,

    willkommen im Forum!

    Die Links habe ich jetzt nicht ausprobiert. Aber um einen Grundbuchauszug zu bekommen wirst du wahrscheinlich glaubhaft machen müssen, dass du einen Anspruch hast auf Herausgabe der jeweiligen Informationen. Denn das Grundbuch enthält grundsätzlich Daten, die unter den persönlichen Datenschutz fallen. Ich würde deshalb immer beim zuständigen Grundbuchamt anfragen. Im Zweifel brauchst du die schriftliche Einwilligung der jeweiligen Eigentümer der Parzelle, dessen Auszug zu haben möchtest.

  • So sieht Nürnbergs Zukunft aus

    und der Kommentar von Chefredakteur Andrè Fischer in der NZ dazu:


    Neue Architektur in Nürnberg wird besser


    sollten hier nicht ohne Echo bleiben. Am vergangenen Mittwoch schlug ich die NZ auf und las mit großen Interesse diese beiden Artikel auf einer ganzen Seite, die etwas später nun unter leicht veränderten Überschriften auch online verfügbar sind. Der ganzseitige Artikel ist ein Interview mit unserem Baurefererenten, Hrn. Ulrich, der ja unter Architekturinteressierten wie uns im Forum nicht ganz unumstritten ist. Einleitend postuliert Hr. Ulrich drei Forderungen, die in neuen Bauprojekten beachtet werden sollen:

    Besonders interessant für mich ist im zweiten Teil des Artikels eine ungewöhnliche Würdigung der sttädtebaulichen Qualität von Gründerzeitvierteln, solche Aussagen haben sich "Vertreter vom Fach" in den letzten Jahren ja eher nicht getraut. Anerkennend, dass auch der massenhafte Wohnungsbau der Gründerzeit eine durchindustrialisierte Prozesse organisiert und oft nur noch wenig mit Handwerk zu tun hat, hat er es trotzdem geschafft hochwertige Architektur zu schaffen. Obwohl die Ornamente der Fassadenzier aus dem katalog ausgewöhlt und von entsprechenden handwerkern zusammengefügt wurden, gleicht keine Fassade der anderen. Und hier kommt das egentlich für mich überraschende: Ulrich bricht eine Lanze für das Ornament! Auch durch Ornamentierung können Fassaden gegliedert und verschönert werden, auch heute. Wobei als Ornament auch eine Fassadenbegrünung hergenommen werden könnte.


    Und genau so ist es, was ist die Blüte einer Blume in einem Garten anderes als ein Ornament? Was sind im Wald die Bäume mit ihren Stämmen und Kronen, und drumherum die Büsche und andere Gehölze anderes als gegliederte Strukturen, vergleichbar mit Sockel, Schaft und Traufe/Dach in der klassischen Architektur? Ganz unbewusst, oder auch bewusst hat sich die hergebrachte Architektur die Natur zum Vorbild genommen und diese für die seelische Gesundheit der Menschen förderlichen Grundprinzipien in die gebaute Umwelt einer Stadt übernommen. Und dort, wo man dies bis heute ungebrochen umsetzt empfinden wir Menschen eine Stadt als schön.


    Aber genug der Architekturtheorie, im Artikel heisst es, man sei an einem Punkt der Trendumkehr der gestaltenden Architektur in Nürnberg. Das sehe man insbesondere am Seetor-Projekt, das man vor 30 Jahren noch wesentlich monolithischer gebaut hätte anstatt sich um den Eindruck einzelner Häuser zu bemühen. Oder dem durchaus ornamentierten IHK-Neubau, dem Augustinerhof-Komplex usw.


    Die in den sozialen Medien und Online-Kommentaren dazu oft reflexhaft geäußerte Pauschalkritik zu fast allen Bauprojekten muss ich sagen langweilt mich ein wenig. Ich bin zwar auch kein Fan der Neubebauung anstelle der Hauptpost gewesen, bin aber trotzdem froh dass es nicht einer der viel schrecklicheren Entwürfe geworden ist. Es gehört glaube ich auch etwas Zutrauen dazu, etwas Positives zu erkennen an einem Projekt, das man eigentlich lieber verhindert haben wollte.

    Wie seht ihr das? Hat man sich hier nicht einfach nur ein paar Leuchttürme herausgenommen, und wenn man genau hinschaut findet man genügend Beispiele von aktuellen Bauvorhaben, die genau das Gegenteil tun?

    Und ist es nicht zu kurz gedacht, das bei nur bei städtebaulichen Landmarken zu beachten, während die hiesigen Bauträger weiter ihre schablonenhafte Ödnis in die die Baulücken der Stadtviertel reinstellen, und so den Frust von Morgen bauen?

    Müsste man das ganze nicht weiterverfolgen und eine stadtweite Gestaltungssatzung entwerfen?

  • Ich denke, dass sich einiges zum positiven wandelt. Insbesondere auffällig finde ich, dass Stein und Holz massiv als Fassadenelemente zunehmen, was ein Gebäude einfach bedeutend hochwertiger wirken lässt. Diese Entwicklung würde ich jedoch dem Gesamtmarkt zuschreiben und nicht der Nürnberger Architektur speziell, da man beispielsweise in München ähnliche Entwicklungen wahrnehmen kann. Das ist aber natürlich nichts neues und war schon immer so.

    Eine Gestaltungssatzung ist meiner Meinung nach in Zeiten der Wohnungsnot der falsche Weg. Es heißt zwar immer, dass ein Platz nur so schön ist, wie die ihn umgebende Bebauung, aber erzwingen kann man diese nicht. Was man schaffen kann, sind attraktive Stadträume, die dann aufgrund der höheren Bodenpreise wieder schönere Gebäude hervorbringen (sollten).

    Um im Sinne des Artikels etwas positives hervorzuheben: Immerhin werden die Landmarken herausgeputzt. Das Tafelhof Palais, der Neubau vom Ergo-Hochhaus, der Evangelische Campus, der Seetor-Campus, der GfK-Neubau, die Umweltbank und so weiter sind alles Projekte, deren Qualität wir nicht als selbstverständlich erachten sollten. Diese Leuchttürme stehen nämlich an den richtigen Stellen und werten teilweise ganze Viertel auf. Wäre es wie bei Wohnhäusern, dann müssten die in irgendwelchen Hinterhöfen verschwinden und an den großen Kreuzungen würde es aussehen wie am Plärrer. Und das kann ja keiner wollen.

  • Gerade eben bin ich über eine interessante Internetseite gestolpert, auf der mir bisher unbekannte Bauprojekte gelistet sind. Besonders interessant finde ich dabei die Fahrradstraße 10 in Nürnberg und die Lessingstraße 5 in Fürth, die beide ein weiteres konsequentes Füllen von „Baulücken“ sind.

  • Ich habe das Interview mit Ulrich ebenfalls mit Interesse, mit Freude und größtenteils mit Zustimmung gelesen. Aus meiner Sicht ist der vom Baureferenten postulierte Aufwärtstrend auch wirklich erkennbar. Die verwendeten Materialien bei vielen Fassaden und die größere Plastizität bedeuten einen echten Qualitätssprung.


    Auffällig ist, dass die Verbesserungen bei der "Investorenarchitektur" erreicht werden wie beim Tafelhof Palais, beim Seetor City Campus, am Kohlenhofgelände oder auch bei der Neuen Mitte Thon. Dabei geht es hier ja primär um Profit. Währenddessen fällt das Wohnungsbausegment tendenziell ab, obwohl es dort weitaus mehr darauf ankommen sollte, dass man sich in einem Haus wohlfühlt.


    Stärkere Vorgaben der Stadt auch bei solchen Bauvorhaben, die durch ihre Vielzahl das Stadtbild prägen, wären aus meiner Sicht daher wünschenswert.

  • Währenddessen fällt das Wohnungsbausegment tendenziell ab, obwohl es dort weitaus mehr darauf ankommen sollte, dass man sich in einem Haus wohlfühlt.

    Genau das denke ich mir auch. Das wichtigste ist doch eigentlich immer das eigene, direkte Umfeld. Das kann man beeinflussen und es beeinflusst einen. Wenn ich aus dem Fenster schaue und dort nur soetwas sehe bekäme ich Depressionen. Städtebau, wie man ihn gerade nicht machen sollte! Alles vom einfachsten, möglichst pflegeleicht, als wäre es für unzurechnungsfähige Randalierer gebaut worden. Was nutzt es da ganz praktisch, wenn die Geschäftsarchitektur der Großinvestoren einen Aufwärtstrend erlebt?

  • blumengleissbuehl87k34.jpg

    (c) Google


    Liebe Freunde des unkonkreten Baugeschehens,


    ich komme immer wieder am prominenten Grundstück Ecke Blumenstraße/Gleißbühlstraße vorbei. Aus meiner Sicht ist das ein absolutes Filetgrundstück mit zumindest teilweisem Blick auf Wöhrder Wiese und Prinzregentenufer, zudem zentral und verkehrlich an U-Bahn, Straßenbahn und Parkhaus bestens angebunden. Trotzdem scheint es schon länger brach zu liegen. Es müsste sich um das Grundstück Blumenstraße 3 handeln, das offenbar in städtischem Besitz ist und früher vom Wasserwirtschaftsamt genutzt wurde:


    https://www.wwa-n.bayern.de/wir/geschichte/index.htm


    Deswegen jetzt einfach mal die Frage: Ist irgendjemandem bekannt, welche Pläne für dieses Areal eventuell schon existieren?