Bornheimer Bauprojekte

  • Die Post hat oder hatte einen Mietvertrag bis 2018 plus Option auf weitere fünf Jahre (FNP 03.09.2014). Es kann aber davon ausgegangen werden, dass bereits eine Vereinbarung über die vorzeitige Beendigung getroffen wurde. Denn kein Entwickler von Verstand beauftragt ein Architekturbüro acht Jahre vor dem möglichen Baubeginn mit der Ausarbeitung eines Entwurfs. Mehr noch - hier wurde bereits das Baugenehmigungsverfahren erfolgreich abgeschlossen, wie der heute erschienene "Jahresrückblick Baugeschehen" der Bauaufsicht nahelegt (PDF Seite 23). Einen Lageplan gibt es dort auch:




    Grafik: Scharnberger Architekten und Ingenieure

  • Erfreulich, dass man sich für unterschiedliche Fassaden entscheidet und keinen einheitlichen Koloss vorsieht. Das jetzige Gebäude aus der Tradition des Beton-Brutalismus war ein Fremdkörper im kleinteiligen Bornheim. Die Fassaden machen einen gefälligen Eindruck, fügen sich gut ein.


    Wegen der Post: Schon im Jahr 2008 wurde verkündet, dass von damals 13.500 Post-Filialen in Deutschland nur noch 750 von der Deutschen Post AG selbst betrieben werden sollten (sowie 850 Postbank Finanzcenter). Es ist daher keine große Überraschung, wenn die Post auch hier eher auf Kosten-Ersparnisse hofft, indem man eine kleinere, weniger kostenintensive Filiale betreibt, besonders in einem Wohnviertel, in dem die Nachfrage nach Wohnungen das Angebot um ein Vielfaches übersteigt.


    Das ganze Vorhaben zum jetzigen Zeitpunkt durchzuführen, ist grundsätzlich ein Gebot der wirtschaftlichen Vernunft. Die Kosten zur Refinanzierung solcher Vorhaben sind auf einem einmalig niedrigen Niveau (zudem sind Baumaterialien, Ölpreis gerade günstig) und man weiß, dass das Zeitfenster hierfür langsam, aber sicher, knapper wird. Da ist es ein Frevel auf Zeiten zu warten, in denen man überhöhte Aufschläge zahlen müsste.

  • Nur geht es in puncto Post ja nicht nur um die Filiale im Erdgeschoss. Das Gebäude ist vielmehr auch Verteilstützpunkt der Briefzusteller für den ehemaligen PLZ-Bereich Frankfurt 60, heute 314, 385, 386, 388 und 389 (= Bornheim, Ostend, Seckbach, Fechenheim, Riederwald. und Bergen-Enkheim) Deshalb ist schon die Frage, von wo aus die Briefzusteller künftig auf Tour gehen werden.

  • Berger Strasse 349 - Rundes "Look at Me" im Wohnviertel

    Das "Lustige Dorf" Bornheim bietet dieser Tage auch an anderer Stelle interessante Neuigkeiten. Beinahe am Ende der Berger Strasse, an der Ecke Berger Strasse 349 und Enkheimer Strasse ist ein gewagter "abgerundeter" Bau entstanden (erster Post hierzu aus Dezember 2014). Wo einst ein unscheinbares Einfamilienhaus mit Vorgarten und Holzzaun stand, steht jetzt ein "Look At Me" Wohnhaus mit auskragenden Fenster-Partien. Diese Bauhaus-Hommage kann sich aus meiner Sicht sehen lassen. Solche sicherlich nicht gerade günstigen Unikate für den scheinbar privaten Gebrauch hätte ich eher im Westend oder Diplomatenviertel erwartet, aber nicht unbedingt an dieser Stelle. Daher umso überraschender und erfreulicher, dass man (vermutlich) aus Privathand noch solche ambitionierten Bauten auf die Beine stellen mag.



    http://postimage.org/index.php?lang=german
    Bild: Golden Age


    Von der Seite erkennt man die weiteren Wohnungen:

    (KLICKEN ZUM VERGRÖSSERN)
    Bild: Golden Age


    Knapp 200 Meter weiter am Areal Eulengasse 49-59 / Am Ameisenweg / Am Rötheneck nähert sich das Projekt "Ameisenberg" der Fertigstellung (d.h. Endhöhe erreicht, Außenfassade fehlt noch). Auch dort verspricht die bisherige Formensprache (Zeitgenössische Bornheimer "Bauernhäuser") eine Bereicherung der Umgebung zu werden.

  • ... Das Gebäude ist vielmehr auch Verteilstützpunkt der Briefzusteller für den ehemaligen PLZ-Bereich Frankfurt ...


    Darüber hinaus ist in dem Gebäude auch die Paketausgabe für weitere PLZ Bereiche, so z.B. für meine 316. Auch wenn in Zukunft mehr Packstationen oder irgendwann die Pakete per Drohne zugestellt werden, bislang ist der Samstag dort immer Großkampftag.

  • Berger Straße 355

    Ein Neubau in der obersten Berger Straße (Nummer 355, siehe Karte) scheint gerade in der Umsetzung zu sein. Die P-Zwo GmbH führt das Projekt neuerdings als eines ihrer aktuell bearbeiteten auf. Verantwortlich ist sie für die Steuerung und die Bauleitung. Visualisierungen des ordentlichen Entwurfes:




    Bilder: P-Zwo GmbH, Frankfurt


    Weitere Informationen zum Neubau habe ich auf die Schnelle nicht finden können, auch kein Online-Bauschild. Zuvor stand auf dem Areal leicht zurückversetzt ein gewerblicher Flachbau, in dem Rolladenbau Richter ansässig war.

  • Berger Straße 224-228 ü Ringelstraße 51-55

    Der Magistrat fasst in einem Bericht (PDF) die aktuellen Verhältnisse des Klabunt/Gaumer-Areals zwischen der Berger und der Ringelstraße zusammen. Das meiste hatten wir im November (ab #151) hier bereits vorsortiert:


    • Der Stadt kaufte der kürzlich verblichene Unternehmer Gaumer nur die Ringelstraße 51-55 ab.
    • Die Grundstücke direkt an der Berger Straße (Nr. 224-228) gehörten Gaumer bereits vorher.
    • Die Erbinnen (Herrn Gaumers Töchter, wenn ich mich richtig erinnere) veräußerten zwischenzeitlich beide Teilgrundstücke. Nicht ganz klar ist, ob zusammen oder separat. Eher aber letzteres.
    • Die Stadt befindet sich bzgl. der vertraglich zugesicherten Rückabwicklung (Rückübertragung an die Stadt) des Ringelstraßen-Grundstückes in Gesprächen mit den neuen Eigentümern.
    • Die bestehende Baugenehmigung umfasst das ganze Areal. Zur separaten Bebauung wäre ein neues Verfahren notwendig.


    Mit anderen Worten: Alles gut, aber noch vieles zu regeln, bevor eines der Grundstücke bebaut werden kann. Die Stadt scheint von einer speraten Bebauung und damit von einem neuen Genehmigungsverfahren auszugehen. Mit der großen Brache werden wir noch eine Weile leben müssen.

  • Kleine Anmerkung: das Gaumer'sche BVH umfasste die Grundstücke Ringelstraße 49-55, der ehemals städtische Bereich nur die Nummern 51-55; Nr. 49 hatte G. von privat gekauft.

  • Die Erben des verstorbenen Heinrich Gaumer haben ihr Grundstück laut heutiger FAZ an eine - im Artikel nicht benannte - Projektgesellschaft verkauft. Mit derselben Gesellschaft hat nun auch die Stadt eine Übereinkunft bezüglich ihres Grundstücks getroffen. Auf dem Areal an der Ringelstraße sollen ca. 40 Mietwohnungen entstehen, überwiegend öffentlich gefördert. Außerdem eine Kindertagesstätte. Die Verpflichtung, auch ein Parkhaus zu bauen, besteht nicht mehr. Was auf dem ehemaligen Gaumer-Grundstück geplant ist, ergibt sich leider nicht aus dem Artikel.

  • Es ist grundsätzlich zu begrüßen, dass es hier weitergeht und dieses Mal bezahlbare Wohnungen entstehen sollen. Dieser Teil von Frankfurt liegt mir als Nordender besonders am Herzen, daher hoffe ich sehr, dass sich für das Gaumer-Grundstück eine Lösung findet, die auf Kleinteiligkeit und Bernemer Lokalkolorit Acht gibt. Ein Sichtbeton-Quader mit versetzten Sicht-Schlitzen mit Mietern wie "Turbo-Back" oder "Fitness 4 High-Potentialz" würde nicht in diese Kategorie fallen.

  • Berger Palais (Berger Straße 115-119)

    Nach dem letzten Update von Epizentrum vom Juni letzten Jahres, welches den leergeräumten Bauplatz zeigt, hat sich einiges getan. Das Gebäude ist mittlerweile schon den 5. Stock im Bau. So sah es hier Anfang der Woche aus:



    Bild: Marty

  • Arnsburgerstraße 68-70

    Der Bestand ist mittlerweile vollständig abgebrochen, der zwischenzeitlich bedrohte Altbau zur Rechten blieb zum Glück wie angekündigt stehen:



    Bild: Marty

  • Wohnbauprojekt Berger Straße / Ringelstraße ("Gaumer-Areal")

    Die in Beitrag #169 noch nicht benannte Projektgesellschaft ist die Objekt Bergerstraße/Ringelstraße GmbH mit Sitz ist in Mörfelden-Walldorf (Q). Dahinter steht m. E. das Wohnungsbauunternehmen Walldorfer Wohnbau, das unter anderem das Projekt Europaquartiere in Langen realisiert. Weitere Referenzen sind auf der Website des Unternehmens zu finden.


    Auf der als "Gaumer-Areal" bestens bekannten Brache sollen bis zu 3.750 Quadratmeter Wohnraum entstehen. Das entspricht den in #169 genannten rund 40 Wohnungen. Zwei Drittel davon sollen öffentlich gefördert werden, ein Drittel verbleibt als freifinanzierter Mietwohnungsbau. Auch eine Kindertagesstätte wird gebaut.


    Ein Satellitenbild des Geländes, links die Berger Straße, rechts die Ringelstraße; auf der etwas helleren Fläche oben links stand bis 2014 das Haus mit dem Lokal "Klabunt":



    Bild: Google

  • ^ Die Firmenadresse legte es nahe, aber das Handelsregister sagt, dass dahinter die Fa. FBW Projektbau GmbH aus Dreieich-Sprendlingen steht (AG OF HRB 41875). Zwischen dieser und der Objekt Bergerstraße/Ringelstraße GmbH (AG DA HRB 95157) besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag.

  • Neubau Panoramabad

    Zuletzt wurde das Projekt in Beitrag #146 erwähnt, davor in #109 (mit Lageplan). Gestern berichtete die Frankfurter Rundschau von einer diesbezüglichen Anfrage beim Geschäftsführer der Frankfurter Bäderbetriebe. Demnach ist Mitte 2018 mit dem Baubeginn zu rechnen. Die Fertigstellung wird 2020/2021 erwartet.


    Der Neubau soll 14 bis 16 Meter hoch werden. Der Untergrund soll aus Kriegstrümmern bestehen, deswegen soll das Bad auf Stützen errichtet werden. Das Schwimmbecken ist gewissermaßen im ersten Geschoss vorgesehen, darunter sollen Pkw-Stellplätze entstehen. Darüber ist ein Wellnessbereich mit Sauna und Außenbereich geplant. Möglicherweise soll das Dach des Bads teilweise zu öffnen sein, die FR schreibt von einem "Cabriodach". Ob sich das realisieren lässt, muss noch geprüft werden.


    Wie in diesem Thread schon berichtet, ist bis Fertigstellung des Neubaus ein Weiterbetrieb des bestehenden Panoramabads an der Inheidener Straße vorgesehen. Nach der Neuöffnung soll der Bestand abgerissen werden. Die ABG Frankfurt Holding plant den Bau von Wohnungen anstelle des bisherigen Panoramabads.


    Die Bäderbetriebe schätzen die Kosten für den Neubau auf 34 Millionen Euro. Für die Fläche des jetzigen Bads an Inheidener Straße möchte die städtische Gesellschaft mehr als die Hälfte davon erlösen. Sie rechnet mit einer "Nettobelastung von 13 bis 15 Millionen Euro". Das Grundstück neben der Eissporthalle möchten die Bäderbetriebe in Erbpacht übernehmen.

  • Bornheimer Ratskeller, Kettelerallee 72

    Der Bornheimer Ratskeller ist eine traditionelle Gaststätte am Bornheimer Hang. Das Ensemble besteht aus einem spätklassizistischen Wohnhaus, erbaut um 1860, und einem wohl gleich alten straßenseitigen Nebengebäude mit der Gaststätte. Zum Anwesen auf einem 2.000 Quadratmeter großen Grundstück gehört ein großer Biergarten und eine Mauer zum Hang mit wehrartigem Eckturm (Foto). Das Ensemble befindet sich in städtischem Eigentum und steht unter Denkmalschutz ("Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen").


    Das nördlich gelegene Gebäude, die Gaststätte, wurde im Zweiten Weltkrieg durch eine Bombe weitgehend zerstört. Bis zuletzt stand nur noch das Erdgeschoss:



    Bild: Urmelbeauftragter (mit GNU-Lizenz für freie Dokumentation @Wikimedia)


    Seit 2012 steht das Traditionslokal leer. Die Stadt hat 2013 ein Erbbaurecht vergeben, mit der Auflage, das Ensemble instand zu setzen. Dafür verzichtete die Stadt 20 Jahre auf den Erbbauzins.


    Die notwendigen Genehmigungsverfahren haben eine lange Zeit in Anspruch genommen, inzwischen haben die Bauarbeiten aber begonnen. Zur Zeit wird das Obergeschoss neu aufgebaut, hier ist ein Bankettsaal geplant, später folgt die Errichtung eines neuen Dachgeschosses mit Zwerchhaus. Fotos vom 26. März:



    Die Planung ist von dem Frankfurter Büro KuP Diplomingenieure Architekten.



    Auch das Dachgeschoss des Wohnhauses soll dem Bauschild zufolge noch ausgebaut werden.



    Bilder: Schmittchen


    Weitere Informationen in einem FNP-Artikel von 2015 und FR-Artikel aus dem vergangenen Jahr, die auch als Quelle dienten. Bauschilder für die Gaststätte (links) und für das Wohnhaus, beide durch Klick zu vergrößern:


    Bild: http://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/3606_bornheimer_ratskeller.jpgBild: http://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/3607_bornheimer_ratskeller.jpg

  • Arnsburger Straße 68-70

    Hier ist man zwischenzeitlich schon ein ordentliches Stück vorangekommen gegenüber dem letztes Update im September letzten Jahres. Ein Großteil der Bodenplatte scheint fertig, hier dürfte es bald in die Höhe gehen.



    P.S.: Das Photo musste ich übrigens unter deutlicher Zurechtweisung eines Mitarbeiters der Baufirma machen. Dieser teilte mir mit, dass es in Deutschland bekanntlich (?) nicht erlaubt sei, privates Eigentum zu photographieren und ich müsse mir beim Bauherrn eine Genehmigung holen. Ich sagte ihm, ich hätte nichts Schlimmes vor und wolle es nur in einem Architekturforum zeigen. Daraufhin machte er von mir selbst mit seinem Handy eine Aufnahme und teilte mir mit, er werde den Bauherrn kontaktieren ... hoffentlich komme ich jetzt nicht in den Knast :lach:


    Bild: Marty

    Einmal editiert, zuletzt von marty-ffm () aus folgendem Grund: Urhebervermerk eingefügt

  • ^ Glücklicherweise gilt in Deutschland (noch) die sogenannte Panoramafreiheit, die Dir das Fotografieren von öffentlich ohnehin sichtbaren Objekten ohne zusätzliche Hilfsmittel (Leiter, großer Zoom etc.) gestattet.


    Danke für das Update, und schön, dass es an der Ecke vorangeht.

  • Arnsburger Straße 68-70

    Ein schnelles Handyfoto der Baustelle Arnsburgerstraße 68-70. Der gesamte Hofraum wird als Tiefgarage genutzt, welche im hinteren Bereich schon weit fortgeschritten ist. Die Decke wird vorbereitet, das recht starke Geflecht dürfte die Umrisse des Gartenhauses mit 21 Wohnungen markieren.
    In Summe entstehen hier 36 Wohnungen und eine Gewerbeeinheit - bis auf diese sowie drei Wohnungen sind bereits alle verkauft.



    Alle Bildrechte liegen bei mir.

  • ^^^ Also grundsätzlich schützt dich tatsächlich die Panoramafreiheit, die es dir gestattet, solche Allgemeine Aufnahmen aus dem öffentlichen Raum heraus aufzunehmen, zumal es sich hier ja ausschließlich um Gebäude/Gegenstände handelt und es nicht ausschließlich deine Absicht ist, Personen zu fotografieren. Insoweit ist das Gesetz auf deiner Seite.


    Das heißt aber natürlich auch, dass es dem Bauarbeiter eigentlich NICHT gestattet ist, ein Foto von Dir (da er ja augenscheinlich und ganz absichtlich Dich als "Beweis" fotografieren wollte) anzufertigen, ohne deine Einwilligung. Der Ball liegt/läge eindeutig bei dir...


    Allerdings: Mit dem Veröffentlichen könnte das tatsächlich ein klein wenig "schwieriger" sein...


    Wenn es der Bauherr nachweislich nicht möchte, dass sein Projekt ins WWW Einzug hält, dann könnte das rechtlich schnell in einer Grauzone enden...


    Zumindest bei privaten Eigenheimprojekten wäre bzw. bin ich da ganz vorsichtig, besonders wenn ich in einem Neubaugebiet ganz explizit eine Baustelle fotografiere.


    Nur das so mal nebenbei als Off-Topic. Mein Post darf gerne verschoben werden, wenn es einen passenderen Strang im Frankfurt-Bereich gibt ;)