Wohnungsmarktentwicklung München (Mieten & Kaufen)

  • Ich finds eh schon pervers was mittlerweile selbst in den Umlandgemeinden (wo noch etwas mehr Platz ist) so alles genehmigt wird.
    4,50 Meter schmale "Reihenhäuser" und eine Bebauung dicht an dicht, das kann es doch nicht sein, während woanders ganze Landstriche frei von Bevölkerung sind.
    Was ist an so einer Art von Wachstum bitte erstrebens- oder gar lebenswert?


    Solche Häuser sind in anderen Großstädten der Republik seit Jahrzehnten üblich. Eventuell ist man jetzt hier nur auf dem Boden der Realität angelangt. Wobei, nachdem ich vor kurzem ein Truderinger Baugrundstück für 1000€/m² gesehen habe, noch nicht ganz :D .

  • Diese Diskussion brauchen wir in unserer Region dringend und dass sie immer noch nicht geführt wird, zeigt, wie weltfremd Politik und Verwaltung hier planen.


    Nun, die Politik in Form der Stadtregierung und die Stadtverwaltung bedient eben in München die Interessen der führenden Klasse sehr in extremer Weise. Wie wurde denn von Seiten der Stadtverwaltung mit einer fast einem Entschuldigungsschreiben von Prof. Merk gleichenden Erklärung zurückgerudert, als die Ergebnisse zur "Nachverdichtung" aus den Gutachten "Langfristige Siedlungsentwicklung" publik wurden?
    "Liebe Gartenstadtbewohner, Entschuldigung, nein die Ergebnisse des Gutachtens werden in München nicht umgesetzt werden. Es wird keine neuen Bebauungspläne geben, die höhere Dichten erlauben würden."

  • Was macht die Stadt eigentlich, wenn alle verfügbaren Flächen bebaut sind? Können dann die Grenzen erweitert werden oder hat man dann Pech gehabt?

  • Warum? Müssen denn alle Menschen im Ballungsraum innerhalb der Stadtgrenzen Münchens leben?


    Weil sie ihre kostbare Lebenszeit nicht im nervigen Straßen- und Bahnverkehr in die Stadt und wieder heraus verbringen möchten. Besonders für Singles sind die Vororte und das Umland wenig attraktiv. Generell sind lange tägliche Fahrzeiten schlecht für das Familienleben und können zu Stress und Krankheiten führen usw.

  • Warum? Müssen denn alle Menschen im Ballungsraum innerhalb der Stadtgrenzen Münchens leben?


    Das brauchen sie naürlich nicht. Aber zunächst müssen die Gegenden innerhalb der Region bestmöglich genutzt werden, die bereits über eine perfekte Infratsruktur verfügen, und das ist meist eher innerhalb der Städte. Erst wenn hier alles maximal genutzt wird sollte weiter ins "Umland" der Städte gebaut werden, wo dann allerdings erst einmal die Infrastruktur, Verkehrsanbindung etc. geschaffen werden muss.

  • Was macht die Stadt eigentlich, wenn alle verfügbaren Flächen bebaut sind? Können dann die Grenzen erweitert werden oder hat man dann Pech gehabt?


    Dann geht die Einwohnerdichte wieder drastisch zurück, siehe Paris.

  • ^ Zurück? Demnach ist die Bevölkerung der Pariser Metropolregion bis auf den WKII stets nur gestiegen. In der Kernstadt (die letzte Erweiterung gab es 1861) sank die Einwohnerzahl im letzten Jahrhundert etwas, jetzt steigt sie wieder - wie in etlichen Metropolen.


    Wenn ich ehrlich sein darf, die Klagen ob der angeblich "unmenschlichen" Reihenhausbreite unter 5 Meter finde ich denkbar absurd. Ganzes Leben lang wohnte ich in einer Etagenwohnung in einer Großstadt, was ich nie als "unwürdig" empfunden habe. Seit Jahren sind die Medien voll mit Berichten über Zuzüge in die Cities und aussterbende Dörfer, in den man weit mehr Straßenbreite als 4,5 Meter abbekommen kann - mit den Füßen und Mietverträgen wird für die Dichte gestimmt.


    Das Thema der Bebauung innerstädtischer Kleingärten wird übrigens in etlichen Städten von der Politik möglichst gemieden. Es hängt wahrscheinlich mit der Vorstellung zusammen, dass man im Rahmen eines Kommunalwahlkampfs quer durch Vereine (darunter Kleingartenvereine) tingeln muss. (So wird es auch öfters in den Medien erklärt.) Vielleicht ändert sich das in der Internet-Ära langsam.

  • necrokatz:


    Viele Gründe sprechen dafür in der Stadt zu wohnen: es können die Dienstleistungen innerhalb der Stadtgrenzen sein, wie z.B. der ÖPNV, Müllabfuhr, bestimmte Privilegien (keine Ahnung welche, aber für bestimmte Leute gibt es welche), die Nahversorgung mit Ärzten, Supermärkten, Freizeitangeboten und Personen, die sich Gruppierungen angehörig fühlen (Hippies, Punks, Philosophenkreise...), die sich eben nur in einer Großstadt entfalten können und nicht auf dem Land.


    Andere Gründe sind das Lebensgefühl, die Familie, der Arbeitsplatz, das Entfallen des langen Pendelns und die gewisse Anonymität.



    @Hitch Hiker:


    Ich weiß nicht ob die Dichte in Paris abnimmt, glaube aber, dein Beitrag war ironisch gemeint, da Paris bekanntlich einer der höchsten EW-Dichten in Europa hat.
    In München wird es aber niemals so weit kommen, da man massig an Wohnhochhäusern bauen müsste oder eben durchgehend Blockrandbebauung mit 6-9 Geschossen...außerdem sind wir hier in Deutschland...einem gemäßigten Land, was das Beisammenleben angeht.

  • Was ist eigentlich der aktuelle Stand bezüglich des Areals Arbeitsagentur, Schlachthof, Viehhof? Ich erinnere mich an Medienberichte, das die Arbeitsagentur deutlich weniger Bürofläche braucht als derzeit vorhanden und der Schlachthof umziehen soll.
    In den aktuellen Artikeln der Abendzeitung ist es aber nicht aufgeführt:
    http://www.abendzeitung-muench…73-ad24-8e6f6f511c63.html
    http://www.abendzeitung-muench…e5-b7ea-412a5225a0c1.html

  • Das Ude'sche Interview ist mal wieder zum Fremdschämen! Wer redet denn davon Parkflächen oder Spielplätze in Wohnraum umzuwandeln? Ich glaube den Vorschlag hat doch noch keiner gemacht. Es geht doch primär darum, bereits heute genutzte Fläche einfach intensiver zu nutzen. Ferner muss man eben auch über die Umnutzung von Agrarflächen - von denen es auch in München noch etliche gibt - nachdenken dürfen. Münchens Nordwesten und Nordosten sowie Teile zwischen Laim und Pasing bieten noch Platz für mindestens 200 000 Menschen.

  • Heute wird von der TUM das Ergebnis einer Studie zur Wohnraumsituation präsentiert. Darin geht es eben unter anderem auch um die Vorlieben und Kriterien der Wohnungssuchenden: http://www.raumentwicklung-tum…Grossraum-Muenchen_9.html


    In ersten Pressebeiträgen dazu ist zu lesen, dass - anders als vielleicht auch hier im Forum an anderen Stellen vermutet - das wichtigste Kriterium der Wohnungssuchenden die Zentrumsnähe und die öffentliche Anbindung zu sein scheint. Eine Lage im Grünen bzw. "wenig städtische Dichtheit" scheinen wenn überhaupt erst weiter unten auf der Wunschliste zu stehen.
    http://www.merkur-online.de/lo…wirklichkeit-2696613.html
    http://www.tz-online.de/magazi…wirklichkeit-2696438.html

  • ^^
    Sonderlich überraschend sind die Ergebnisse der Studie nicht.


    Wie zu erwarten wollen Singles möglichst zentral wohnen und nehmen dafür auch Kompromisse in Preis und Größe usw. in Kauf. Es gibt aber zu wenige freie kleine Wohnungen. Außerdem ist ihnen eine ÖPNV Anbindung wichtig da sie wohl oft kein Auto besitzen oder abends Alk trinken wollen.


    Familien hingegen wollen vor allem eine große Wohnung und Spielflächen, Kindergärten, Schulen usw. in der Nähe. Und nette Nachbarn. Und machen daher eher Kompromisse beim Wunsch zentral zu wohnen.


    Also bräuchte es idealerweise kleine Wohnungen in der dicht bebauten Mitte und große Wohnungen außen herum.

  • Und keiner scheint sich an verdichteter bebauung oder an zu wenig Parkplätzen zu stören - wichtiger als das eigene Auto scheint langsam der ÖV zu sein, sowie der Supermarkt in Reichweite. Was raum für eine entsprechende städtische Bebauung gibt.

  • Und wenn man die langersehnte Zentrumswohnung hat, zieht man gegen die dortige "Lebendigkeit" zu Felde, wie schon am Gärtnerplatz beobachtet, jetzt auch an der Feierbanane (Altstadtring West)


    http://www.sueddeutsche.de/mue…aut-ist-zu-laut-1.1571797


    Im Übrigen sind Sendling, Neuhausen und Nordschwabing schon wirklich VERDAMMT weit draußen...
    :confused:


    Sorry, aber diese Diskussion ist ja wohl ziemlich offtopic. Da Du's aber ansprichst, soweit ich es mitbekommen habe geht es um das Wohnhaus in der Ottostrasse 13 am Maximiliansplatz (und nicht auf der Sonnenstrasse). Mitten im Nachtleben gelegen war dieses Wohnhaus schon immer. Das hat nichts mit irgendwelchen neuen Entwicklungen zu tun (wer zur Hölle hat sich eigentlich diesen dämlichen Ausdruck 'Feierbanane' ausgedacht???) Spätestens seit den 1960er Jahren waren am Maximiliansplatz die legendären Parties im Palast Hotel Regina, in den1990ern gab's dann das Nachtcafe und dazwischen bis heute immer wieder wechselnde Nachtclubs. Anyway, für Leute, die gern zentral wohnen war/ist das trotzdem eine pefekte Lage. Da will jemand eine Umwandlung in Gewerbenutzung erstreiten, that's it. Ich hoffe, dass diese Umwandlung nicht gelingen wird, es gibt genug Nachfrage nach Wohnraum auch in dieser Lage.

  • Die Clubs waren bestimmt schon vor dem Einzug dieses blöden Muffel da. Wenn die also ihre absolute Ruhe haben wollen, müssen sie halt nach draußen ziehen. Punkt.


    Feierbanane...hahaha...:rofl2: