Tagungszentrum [realisiert] und Erweiterung FU-Campus

  • Tagungszentrum [realisiert] und Erweiterung FU-Campus

    "Tagungszentrum auf FU-Campus"


    "Dahlem: Star-Architektenbüro Murphy/Jahn plant Hotelbau und Kongreßpavillon"


    Bereits im Frühjahr soll Baubeginn für ein Hotel und ein Kongreß-Pavillon sein. Bauzeit sei auf 16-Monate veranschlagt, Ende 2007 sei also als Fertigstellungstermin möglich.


    Der Entwurf sähe einen viergeschoßiges-quadratisches Hotelgebäude vor, der sich zum Dorfzentrum Dahlem hin öffne. Im gegenüber gestellten 3-Geschossigen Kongreßpavillon, sollen mehrere Tagungsräume und ein großer Sitzungssaal entstehen. Zwischen den beiden Gebäuden soll eine große Piazza entstehen.


    Das Hotel soll 193 Zimmer bieten, sowie eine Tiefgarage für 150 Autos bekommen. Ein Betreiber stehe noch nicht fest, aber bis zum Baustart Mitte/Ende Mai soll er noch gefunden werden. Die Investitionskosten betragen 30 Mio. Euro (inkl. Grundstückkosten).
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    http://morgenpost.berlin1.de/c…03/15/bezirke/816806.html


    Das sind doch mal interessante Neuigkeiten, werde jetzt mal versuchen noch Bilder etc. zu finden.

  • Das Hotel soll wohl etwa 200 Zimmer bekommen. Es sind zwei alternativen im Gespräch, ein reines 3*Hotel oder ein kombiniertes 3* und 5* Hotel. Zudem sei eine Ladenpassage und Restaurants sowie Sportanlagen geplant.
    Außerdem soll schon ein Entwurf existieren, allerdings hab ich bis jetzt leider noch keinen im Netz gefunden. :nono: ;)


    http://www.welt.de/data/2006/06/03/901527.html


    EDIT:


    nach googeln findet sich auf der GMP Homepage das Projekt auf der "In Planung befindliche Projekte" Liste...


    "Kongress- und Tagungszentrum, FU Berlin"


    http://www.gmp-architekten.de/index.php?id=215&L=0

  • Der Baubeginn ist schon im Juli, Bauherr ist die Seminaris Gruppe.


    Verantwortlich für den Entwurf zeichnet die Berliner Depandance von MurphyJahn, deshalb hat auch Herr Jahn sein kommen zum Spatenstick angekündigt.


    Die Baugenehmigung ist auch bereits erteilt, in 18 Monaten soll alles fertig sein.


    http://www.morgenpost.de/conte…06/26/bezirke/907321.html


    EDIT:


    Hier mal ein Lageplan aus dem Tagesspiegel:
    http://www.tagesspiegel.de/sto…o-image-467ffe6b99ccf.jpg

  • "Die" ist die FU und "Die" ist nun mal in Dahlem und "Die" will ihre Gastdozenten lieber gewinnbringend auf ihrem Gelände unterbringen als z.B. in Mitte.;)

  • Einer Pressemitteilung der Seminaris-Gruppe kann man folgendes entnehmen


    • 08.10. Grundsteinlegung (also heute)


    • Fertigstellung in 18 Monaten (Frühjahr 2009)


    • privatepublicpartnerships GmbH gemeinsam mit dem Architekt Helmut Jahn


    • Investitionssumme beläuft sich auf rd. 34 Mio. Euro.


    • ca. 110 Arbeitsplätze werden geschaffen.


    • Projektentwicklungspartner, sowie Endinvestor für das fertig gestellte Gebäude ist der Baltic Property Trust mit Sitz in Kopenhagen.



    ©archimation
    "Architektur von Helmut Jahn",
    MurphyJahn Architekten


    Das Gebäudeensemble ist als gläserner Kubus mit L-förmigem Innenhof konzipiert. Die 9.000 Quadratmeter große Glasfassade gibt dem Gebäude ein lichtdurchflutetes und filigranes Äußeres. Ein besonderes Highlight stellen die gebäudehohen, begrünten Rankgerüste des Stararchitekten Jahn dar. Die vollständig transparente Hülle des Konferenzzentrums wird mit einer zweiten Hülle aus Metallgewebe verkleidet.


    Im Konferenzkubus entstehen rund 2.600 qm hochflexible Konferenz-, Seminar- und Tagungsräume sowie ein Kongresssaal für bis zu 600 Gäste.


    Das Hotel umfasst 186 FirstClass-Zimmer und Suiten. Zum Hotel gehört auch eine Tiefgarage mit rd. 140 Plätzen.



    ©archimation
    "Architektur von Helmut Jahn",
    MurphyJahn Architekten

  • wie wenig kann sich ein gebäude in sein umfeld einfügen?


    dieses tagunszentrum setzt da ganz neue maßstäbe. dahlem besteht fast ausschließlich aus villen der kaiserzeit und der zwischenkriegszeit. die institutsgebäude der FU sind entweder von der alten kaiser-wilhelm-gesellschaft errichtet worden (architekt war bei vielen ernst von ihne) oder aber sie wurden später im bauhaus- oder int'len stil ergänzt und paßten sich wenigstens in ihrer dimensionierung dem umfeld halbwegs an. die bausünden der 70er werden heute überwiegend bereut. die "rostlaube" ist immerhin sehr niedrig und paßt sich somit ein. das ethnologische museum hingegen ist wie ein hochbunker.


    warum nun wird so ein blöder glaskasten in der gewohnt unsensiblen jahn'schen manier mitten nach dahlem-dorf gepflanzt?

  • Die Glashäuser haben nur einen einzigen Vorteil: sie bringen so viel Licht als irgend möglich ins Gebäude. Die Frage ist natürlich ob das wirklich notwendig ist.
    In jeder anderen Hinsicht sind sie eine Katastrophe. Also ökologisch und ästhetisch zb. :Nieder:

  • nun mal langsam, man kann es auch übertreiben. Die Gebäude sind sicher nicht weniger ökologisch als Altbauten, wie kommst du auf so eine Idee? Und was die Ästhetik angeht, die Geschmäcker sind halt verschieden, mir gefallen die Gebäude sehr gut, zumindestens auf den Renderings. Wie das später in der Realität aussieht, muss man abwarten.


    Ich finde auch nicht, dass die Häuser von ihren Dimensionen her das 'intakte' Dahlem Dorf sprengen...schon allein die Vorstellung, Dahlem wäre intakt oder homogen, ist seltsam. Hätten die Bauherren eurer Meinung nach eine wilhelminische Villa nachbauen sollen? In für den Zweck benötigten Dimensionen wäre dies wirklich protzig und unangemessen...

  • necrokatz,


    dahlem ist homogen und intakt - zumindest insoweit ich es in meinem ersten beitrag umrissen habe. gewiß gibt es schon einige bausünden - aber das ist doch nun keine rechtfertigung, weitere hinzuzufügen.


    das polemische argument, daß man ja nun nicht überall "wilhelminische villen" bzw. (je nach verfasser der polemik) "griechische tempel" nachbauen könne, geht mir langsam ziemlich gegen den strich. ich wüßte nicht, wann derartiges gefordert worden wäre. ich wüßte auch nicht, wo tatsächlich mal eine wilhelminische villa oder ein griechischer tempel nachgebaut worden wäre.


    dahlem ist von einer eher unprätentiösen architketur geprägt, die entweder bis ins 16. jahrhundert zurückgeht (st. annen) oder sich auf die englische gartenstadtbewegung des frühen 20. jh's bezieht. stuck wird man kaum finden - das ist eher grundwald. öffentliche bauten, wie etwa das arndt-gymnasium, das postamt, oder die alten institutsgebäude sind im sehr schlichten stil des späten kaiserreichs à la gesser, messel u.ä. gestaltet. da ist nichts von ihne'schem pomp zu finden, wiewohl auch er baute. was später errichtet wurde, glich sich immer halbwegs an. in der zwischenkriegszeit wurde sehr passend in der neuen sachlichkeit bzw. im expressionismus weitergebaut (kath. st. bernhard, viele expressionistische villen) und selbst besagte neuere institutsbauten der FU -obwohl oft recht häßlich- fallen wenigstens in größe und kubatur nicht aus dem rahmen, haben selten mehr als zwei geschosse und verstecken sich hinter vorgärten. ausnahmen bestätigen natürlich die regel (ethnolog. museum, zedat u.a.).


    die baumasse des rohbaus des tagungszentrums jedoch erschlägt jetzt schon die umgebung. normalerweise würde ich mahnen, auf den fertigen zustand zu warten, bevor kritisiert wird. wenn man jedoch heute schon von der königin-luise-st. auf den jahn schaut, zeigt sich dieser unproportioniert und völligst unsensibel: von der größe, höhe und stereometrie eines innenstadt-blocks, noch dazu in einem komischen winkel zur hauptstraße gestellt. umringt wird der bau jedoch von einzelhäusern mit walm- oder mansarddach, von grünen gärten, einer schönen backsteinkirche und kleinen straßen mit kopfsteinpflaster. das ethnologische museum versteckt sich wenigstens in einer seitenstraße. das tagungszentrum hingegen erinnert (mich so ganz persönlich) an ein flughafenhotel im speckgürtel.


    und der architekt jahn hat ja nun schon einige erfahrung mit unglaublich unpassenden lösungen: das kranzlereck, das wie ein donnerkeil den ku'damm zerteilt; das sony-center, das die endgültige diffamierung der glasarchitektur versucht.


    wie wird man denn eigentlich stararchitekt?

  • Ich finde solche Pauschalisierungen etwas unangebracht, zumal ich dann nach dieser Aussage kein Berliner bin.
    Jeder empfindet anders und hat individuelle Assoziationen mit bestimmten Umgebungen, und ich persönlich kann mit der Bebauung in Dahlem genausowenig anfangen wie manch anderer mit dem Sony-Center, welches ich übrigens gern zu einem abendlichen Wochenendbier aufsuche.


    übrigens wird der Gebäudekomplex von Rost- und Silberlaube durch einen 10000qm Neubau für die sogenannten "Kleinen Fächer" erweitert, der 2013 bezogen werden soll. Hierdurch soll der Campuscharakter der Uni gestärkt werden, zudem können dann die ca. 20 Villen aufgegeben und verkauft werden Morgenpost.
    Entworfen von Nagler Architekten, auf deren Seite kaum erkennbare Visualisierungen versteckt sind. Man erfährt aber schonmal, daß es zwischen zwei vorgezogenen Gebäudeflügeln einen leeren Vorplatz geben soll, dessen Betonplatte absichtlich so gegossen wird, daß sich Sprünge und Risse auftun in die man dann dauerrote Moose pflanzen möchte.

  • Brako,


    Sie müssen auch mit Dahlems Architektur nichts anfangen können. Sie werden mir jedoch zustimmen, daß es auf bestimmte Menschen einen Reiz ausüben kann, in einem grünen Viertel mit vielen alten Villen und relativ viel Platz dazwischen zu leben. Und eben jenen Menschen dann plötzlich einen solchen Glaswürfel vor die Nase zu setzen, finde ich doch etwas dreist.


    Zugegeben, ich bin in vieler Hinsicht Traditionalist. Dies schließt jedoch die qualitätvolle klassische Modern ausdrücklich mit ein. Die Seelenlosigkeit zeitgenössischer und Mid-Century-Glas-und-Beton-Ödnis lehne ich ab - ebenso wie die wirren rein am Computer entwickelt Wubbel-Bubbel-Architekturen à la Hadid oder Gehry. Die sollen meinethalben in rein modernen, kreativen Stadtvierteln errichtet werden, wenn man sich als Stadt unbedingt damit brüsten will.


    Im von Villenarchitektur und Campus-Atmosphäre geprägten Dahlem hat derartiges einfach nichts zu suchen. Wie andere Universitäten auch, sollte die FU versuchen, ihre Corporate Identity mit einer klassisch-akademischen Architektur zu pflegen und nicht auf den (hohlen) Klang der Namen sogenannter Stararchitekten zu lauschen.


    IMHO.

  • Campus-Erweiterung FU

    Heute war Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau, der verschiedene kleinere Fächer zusammenführt. Außerdem ensteht eine Bibliothek. Der Bau soll mehr als 50 Mill. Euro kosten (mit Beteiligung des Bundes), 12.250 Quadratmeter sind geplant. Die Struktur der Rost- und Silberlaube mit zwei- bis dreigeschossiger Bebauung und kleineren Höfen wird bis zur Fabeckstr. fortgeführt, wo ein größerer Hof/Platz vorgesehen ist und davor ein höherer Solitär. Im Februar wurde bereits angefangen mit dem Bau, Fertigstellung soll Dezember 2014 sein. Das Münchener Architekturbüro Florian Nagler hatte 2005 den Wettbewerb gewonnen.


    Beurteilung des Preisgerichts und Modellfoto
    Pressemitteilung FU-Berlin


    Hier ein Luftbild des FU-Areals mit der Baugrube:

    Quelle: Sven Schwiegelshohn

  • "Holzlaube" FU Berlin

    Mich wundert, dass hier noch nichts darüber geschrieben wurde, aber die Freie Universität erweitert ihr Hauptgebäude um ein gutes Drittel und baut einen Komplex für die kleinen Fächer, die aktuell noch in Villen untergebracht sind, sowie eine zentrale Naturwissenschaftliche Bibliothek auf dem Gelände der früheren Streuobstwiese. Es ist schon ein bisschen schade um die Wiese und die leckeren Äpfel, ausgerechnet den hässlichen Parkplatz daneben lässt man als 'Baulandreserve' frei.


    2011 sah es dort noch so aus:



    Ich habe heute mal ein paar Fotos gemacht:







    Artikel im Tagesspiegel
    Informationsseite der FU mit Bauvisualisierung.
    google maps


    Hab mal hierher verschoben ;)
    Bato

  • Naja, passt die Erweiterung des FU-Hauptgebäudes wirklich in den Thread zum Seminaris Campushotel?


    Hab den Thread umbenannt. So müsste es doch eigentlich passen, oder?
    Bato