Leipziger-Platz-Thread

  • torhäuser.


    ich denke mal die gestaltung des inneren leipziger platzes ist abgeschlossen. der wiederaufbau der torhäuser war auch damals beim wettbewerb für den leipziger platz nicht gewünscht. von daher ist diese diskussion hier ein bisschen weltfremd.

  • Potsdamer Tor

    Es dürfte wahrscheinlich technisch am einfachsten sein, sie mittig auf den Leipziger Platz zu stellen, als jeweiliges Wartehäuschen / Kiosk für die Bushaltestelle dort. Sie hätten dann außerdem eine sinnvolle Funktion.


    Wollte man die S-Bahnzugänge am alten Standort mit den Torhäuschen überbauen, müsste man wohl zu sehr das Erscheinungsbild der Schinkelhäuschen verändern. Man müsste sie wohl auch wegen der breiten Treppenaufgänge um 90° Richtung Osten drehen, da würde ich es sinnvoller halten dann lieber gleich moderne Stahl/Glas Pavillions zu bauen (wie es ja ursprünglich geplant war) - hier könnte man dann natürlich in der Formgebung an die alten Häuschen erinnern. Zusätzliche rekonstruierte "historische" Torhäuschen würden den Leipziger Platz dann überladen.


    Es würde sicher nett aussehen, sie ans Ostende des Platzes zu setzen und als U-Bahn-Ausgänge zu nutzen. Dies wäre beim Nordausgang vielleicht noch gerade so möglich, wegen der geringen Tieflage der U-bahn sehe ich aber keine Chance, dass dies für den südlichen Ausgang möglich wäre.


    Vielleicht wäre es eine Idee die Torhäuschen erstmal, z.B. im Rahmen einer Kunstaktion, nur als Kulisse (also Gerüst mit bedruckter Plane) herzustellen. Am Leipziger Platz ist man solche potemkinsche Architektur ja gewohnt.;)
    Man könnte dann erstmal den ein oder anderen Standort ausprobieren (zur Not würd man nen Baum umbauen). Man bekäme so aber nen besseren Eindruck von der Wirkung und es würd natürlich auch eher zum Spenden für ne Rekonstruktion anregen.


    aber wie Arcadien bereits geschrieben hat wird es da wohl auf lange Zeit keine Chance zur Verwirklichung geben - und Spendengelder werden ja an anderer Stelle schon genug gebraucht;)


  • Die alten Stellen werden es wohl kaum werden. Ich rede ja nicht einmal von einer Rekonstruktion. Vielleicht aber von kleinen modernen Bauten zwischen Ausgängen und Ampel.


    von daher ist diese diskussion hier ein bisschen weltfremd.


    Meine Güte. Dann beteilige Dich doch einfach nicht an diesem Meinungsaustausch. Muss man bei Dir vielleicht noch um Erlaubnis fragen, ob man was besprechen will?

  • Statt als S-Bahn-Eingänge, könnte man sie doch zw. den Nord-Süd-Wegen aufstellen und als Wartehäuschen der Bushaltestellen nutzen :D. Da standen schließlich mal Denkmäler (von wem doch gleich?), die wohl eh nie wieder kommen werden und der Platz wär nicht ganz so leer.

  • Leipziger Platz Arcadien

    ich denke mal die gestaltung des inneren leipziger platzes ist abgeschlossen. der wiederaufbau der torhäuser war auch damals beim wettbewerb für den leipziger platz nicht gewünscht.


    Wie schon richtig festgestellt, sind dies alles keinerlei Gründe, die Torhäuser nicht zu bauen.


    Du kannst also gerne deine vielfältigen Vorschläge einbringen.


    Ben


    Sehr gute Idee. Ist mir auch beim Betrachten des Gugelmäp aufgefallen. Wäre ideal. Passen die direkt zwischen die beiden nordsüdlichen Achsenwege?


    Mein Vorschlag ist allerdings auch diskutabel. Dann könnten in die Mitte dereinst wieder die erwähnten Figuren zurückkehren.


    Der Leipziger Platz wird noch was Großes. Es muß halt alles dosiert und in Etappen ablaufen. Spätestens wenn die Lücken voll sind, wird der restliche Platz in den Fokus rücken. Ich präferiere dann doch den möglichst exakten Wiederaufbau der Tore, also auf den westlichen Rasenecken. Sonst wäre es doch arg verfremdend und unnatürlich.

  • Echter Berliner
    Hobbyist


    aber mann muss doch die arbeit von anderen wenn schon nicht akzeptieren dann doch wenigstens respektieren.
    schonmal vom beruf des landschaftplaners/architekten gehört?
    die gestaltung des platzes wurde in einem wettbewerb entschieden.
    alles ist aufeinander abgestimmt, wege, grünflächen, bordsteine, einfassungen, sitzgelegenheiten, abstände. da hat sich jemand viele gedanken gemacht und ist mit einem preis und der verwirklichung seiner idee belohnt worden. das alles schert euch nicht. hauptsache die torhäuser kommen wieder hin. da sage ich mal ungefähr 10 jahre zu spät, warum habt ihr eure ideen nicht schon damals kundgetan als das thema in der stadt diskutiert wurde ???? ich habe es zu seiner zeit sehr bedauert, dass die rote infobox paneleweise verhökert wurde. sie hätte nähmlich durchaus nicht gestört. eine nachnutzung hätte man allemal gefunden.

  • ^
    es ist schon ein Unterschied, ob man "über eine Reminenz nachdenken" könnte, oder einem unterstellt wird, daß "alles euch nicht schert" und als "weltfremd" abgestempelt wird.


    Denk mal über Deine Manieren nach.


    Desweiteren sind in Architektur und Landschaften nicht alles für die Ewigkeit in Stein gemeißelt.


    Und damals konnte ich meine Ideen nichtkundtun, weil ich schlicht zu jung war für das Thema. Komm mal von Deinem hohen Ross runter.

  • da hat sich jemand viele gedanken gemacht und ist mit einem preis und der verwirklichung seiner idee belohnt worden.


    Und was hat das jetzt mit der Diskussion um die Schinkelschen Torhäuser zu tun? So grandios ist das Wirken dieses Landschaftsarchitekten ja nun auch nicht, dass man das Ganze schon kurz nach Fertigstellung zum Denkmal erheben müsste.

  • Nanana, Jungs, jetzt mal nicht so aggro!


    Bei aller Anerkennung für die Gilde der Landschaftsarchitekten muss man jedoch - generell - anmerken, dass preisgekrönte "Designerplätze" oft sehr schick und künstlerisch wertvoll, allerdings unbrauchbar sind, was ihren eigentlichen Bestimmung angeht, Stichwort Aufenthaltsqualität. Hier passt natürlich kein Kinderspielplatz hin, aber außer zum quer durch oder drumherum gehen, kann man diesen Platz (der ja eher zwei Halbe, als ein Ganzes ist) nicht wirklich nutzen. Man kann sich zwar auf eine Hand voll Bänke an den Umgehungsstraßen hinsetzen - und Blickt entweder auf parkende Autos oder auf die Häuser. Die niedrigen Einfassungen der Grünflächen kann man auch zum Sitzen nutzen - und sieht dasselbe, mit dem Nebeneffekt, dass weiterer Passanten (sofern vorhanden) über einen stolpern. Vom Sitzkomfort mal ganz zu schweigen...
    Ähnliches bei dem erst vor wenigen Monaten "eröffneten" Rankeplatz an der Lietzenburger. Sitzen kann man auf viel zu niedrigen Betonkuben und der "Springbrunnen" besteht aus vier höheren Betonpfeilern zw. denen fünf niedrigere Wasserstrahlen sich eins abbrechen, um gesehen zu werden. Aber schick isser, das ist die Hauptsache!

  • Für die nächsten Jahre macht es sicherlich keinen Sinn über eine Umgestaltung des Platzes nachzudenken, da sollte man schon den Wettbewerb und die Planungen respektieren! Geld wird sowieso nicht dafür da sein!


    Sollte doch einmal die Straßenbahn über den Platz geführt werden und hier eine Haltestelle entstehen kommt man vielleicht zu einer anderen Situation. Man muss halt schauen, wie sich die Passantenströme, auch durch das neue Einkaufszentrum, dann entwickeln. Vielleicht ist es dann sinnvoll die Rasenflächen zu reduzieren. Überladen mit allenmöglichen Aufbauten (ob historisch oder nicht) sollte man den Platz aber nicht!


    Und Pavillions über den S-Bahn-Ausgängen + zusätzliche Torhäuser geht nicht, das wird zuviel.

  • Auch wenn ich die Schickel Pavilons schick find. Nachbauen würde ich sie hier nicht mehr.


    Wir haben doch jetzt die zwei Bahneingangshallen auf dem Potsdamer Platz gleich daneben. Das würde glaub ich etwas doppelt aussehen.


    Die Dimensionen der umgebenen Häuser sind nun auch um einiges Höher als damals und würden die Torhäuser "erdrücken".

  • Die historischen Torhäuser waren zwar sehr schön, aber meiner meinung nach sind sie überhaupt nicht mehr nötig. Eigentlich wurde die Torsituation, die für das Doppelplatzareal Potsdamer/Leipziger Platz charakteristisch war und ist, durch die neue Gestaltung der Plätze sehr gelungen neuinterpretiert ohne die historische Gestaltung der Plätze einfach zu kopieren. Reminiszenzen an die Funktion als Tor findet man gleich mehrfach: Die beiden sich gegenüberstehenden Hochhäuser (Kolhoff und DB), die beiden Zugangsbauten zum Regionalbahnhof, die sich gegenüberstehenden Abschlussbauten des Leipzigerplatzes (ok eins davon ist nur ein mit einer Plane bespanntes Gerüst) und die gegenüberliegenden S-Bahn-Zugänge am Leipziger Platz.

  • Schon ärgerlich, wenn man als Bewertung meiner Beiträge ein "Blablabla" oder "Träum weiter" an den Kopf geknallt bekommt. Einige User im Forum sind wohl doch nicht so reif, wie man erwartet.


    Dabei bin ich noch nicht einmal rigoros für einen Neubau der Torhäuser.

  • Zurück in die Zukunt

    mescha


    Das stimmt schon alles, aber es gibt nun mal eine nennenswerte Anzahl von Leuten z.B. auch im SSC-Forum, die sich für die Torhäuser erwärmen können.


    Entscheidend ist, ob sich das noch ansprechend umsetzen läßt.


    Kieselgur


    So sehe ich das auch. Wie bei vielen anderen Orten in Berlin kommt es auf die weitere organische Entwicklung an. Dann wird man weitersehen können. Auch wenn es einigen nicht gefällt: Ich bin mir sicher, daß das historische Gefühl und "Anbindungsinteresse" sich immer weiter vergrößern werden. Je mehr sich Berlin wieder so anfühlt wie vor 80 Jahren, desto stärker wird das Wiedergewinnungsinteresse werden.


    Durch PP, LP und Pariser Platz sind schon viele Schritte in diese Richtung gemacht worden. Natürlich auch andernorts. Das Interesse an den Toren wird meiner Meinung nach steigen. Man sieht auch an den aufgeführten Beispielen, wie wichtig die Straßenzüge, Plätze und Proportionen sind, weniger daß dies alles nun möglichst exakt rekonstruiert wird. Es geht eben um "wiedergewinnende Neuinterpretationen", um natürliche Weiterentwicklungen.


    Das schreibe ich nur, weil man ja mit solch einer Einstellung immer wieder recht schlichte und pauschale "Kopie"-, "Disney"- und andere Vorwürfe zu hören bekommt. Es geht letztlich nur darum, die Vergangenheit in ausreichendem und kreativem Maße "mitzunehmen".

  • ^
    Desweiteren sind in Architektur und Landschaften nicht alles für die Ewigkeit in Stein gemeißelt.


    Aber das ist doch das große Ziel der Geschichtsfans hier. Die Situation vor dem ersten Weltkrieg soll für die Ewigkeit festgeschrieben werden. Und wenn sie heute nicht mehr so ist soll sie wieder geschaffen werden. Und wenn es zu unrealistisch ist die Häuser wieder aufzubauen dann sollen doch wenigstens die Straßenverläufe wieder so hergestellt und für die Ewigkeit festgeschrieben werden usw. usf. bis zu Treppenstufen, Statuen, Brunnen, einzelnen Blumenrabatten ect.

  • 1. FC Eintracht Geschichte

    Aber das ist doch das große Ziel der Geschichtsfans hier. Die Situation vor dem ersten Weltkrieg soll für die Ewigkeit festgeschrieben werden. Und wenn sie heute nicht mehr so ist soll sie wieder geschaffen werden. Und wenn es zu unrealistisch ist die Häuser wieder aufzubauen dann sollen doch wenigstens die Straßenverläufe wieder so hergestellt und für die Ewigkeit festgeschrieben werden usw. usf. bis zu Treppenstufen, Statuen, Brunnen, einzelnen Blumenrabatten ect.


    Demnach müßte es hier Diskutanten geben, die für den Abriß der Behrensbauten am Alexanderplatz sind. Kannst du mir diese nennen? Du sprichst ja von mehreren "Geschichtsfans".


    Ein Forum macht übrigens mehr Spaß, wenn man Andersdenkende und deren Positionen ernst nimmt und nicht trivialisiert oder verfälscht.


    Deine Argumentation zeigt meines Erachtens auch indirekt oder ungewollt, warum "die Geschichtsfans" so recht haben und sich vieles tatsächlich in diese Richtung entwickeln wird - freilich etwas differenzierter, als Du es in deinem Beitrag darstellst. ;)

  • ^^
    Naja, dass sich die Diskutanten nicht für die völlige Wiederherstellung der Bebauung vor dem ersten Weltkrieg aussprechen liegt wohl einfach daran dass sie nicht allzu unrealistisch und weltfremd erscheinen wollen.


    Ich bin ich mir auch nicht sicher ob du Andersdenkende wirklich ernst nimmst indem du davon ausgehst dass erst zukünftige Generationen den Grad der Weisheit erreichen werden den du jetzt schon hast. Nämlich, dass Berlin möglichst wieder so aussehen muss wie vor 100 Jahren.

  • Schönheit

    Nein, das Berlin von 1900 möchte ich als Ganzes auch nicht wieder haben.


    Neben wirklich schönen Arrangements gab es selbst in Mitte fürchterlich vergammelte Ecken:
    z.B. am Krögel oder am Schleusenkanal.


    Aber es gab eben auch "Treppenstufen, Statuen, Brunnen, einzelne Blumenrabatten etc." die das Heutige
    weit hinter sich lassen:
    Das Lutherdenkmal und seine Umgebung, den Opernplatz (Bebelplatz) mit seiner gärtnerischen Gestaltung, den Dönhoffplatz an der Leipziger Straße, die Fassaden der Kaufhäuser, den alten Pariser Platz mit seiner Vielfältigkeit, auch der heutige Leipziger Platz kommt nicht an die Qualität des alten heran.


    Ich halte es für wichtig, das immer wieder an zu führen.
    Damit kann aufgehört werden, wenn es die heutige Architektur schafft, vergleichbar Schönes zu schaffen.
    Flächendeckend!


    Bitte beachten - Thema des Threads ist der Leipziger Platz.
    Bato

  • Ich bin mir auch nicht sicher ob du Andersdenkende wirklich ernst nimmst, indem du davon ausgehst dass erst zukünftige Generationen den Grad der Weisheit erreichen werden den du jetzt schon hast. Nämlich, dass Berlin möglichst wieder so aussehen muss wie vor 100 Jahren.


    Es gibt auch bereits jetzt schon viele Menschen, die meinen Weisheitsgrad erreicht haben. Und es werden immer mehr. Meine Einschätzung folgt übrigens einer gewissen Empirie. Habe gerade im DLF einen Beitrag von einer Architekturtagung gehört, der genau das sagt, was ich schrieb.


    Ich bin übrigens nicht der Meinung, daß Berlin so aussehen soll wie vor hundert Jahren. Ich kann das auch gerne noch weitere zehnmal schreiben.


    Interessanterweise bestätigst du mit deiner Äußerung genau das, was ich zuvor schon schrieb:


    Man sieht auch an den aufgeführten Beispielen, wie wichtig die Straßenzüge, Plätze und Proportionen sind, weniger daß dies alles nun möglichst exakt rekonstruiert wird. Es geht eben um "wiedergewinnende Neuinterpretationen", um natürliche Weiterentwicklungen.


    Das schreibe ich nur, weil man ja mit solch einer Einstellung immer wieder recht schlichte und pauschale "Kopie"-, "Disney"- und andere Vorwürfe zu hören bekommt. Es geht letztlich nur darum, die Vergangenheit in ausreichendem und kreativem Maße "mitzunehmen".


    Reinhard


    Du bist ja noch schlimmer drauf als ich! ;)

  • mescha


    Das stimmt schon alles, aber es gibt nun mal eine nennenswerte Anzahl von Leuten z.B. auch im SSC-Forum, die sich für die Torhäuser erwärmen können.


    Die meisten Leute im SSC-Forum wollen alles was groß ist und geil aussieht egal ob es zu teuer, völlig unnötig oder der letzte Kitsch ist.
    Ich finde man kann an anderen Stellen in der Stadt gerne rekonstruieren, aber hier, wo die moderne Architektur (ausnahmsweise mal) ein stimmiges, ästhetisch gelungenes Ensemble bildet, das sich meiner Meinung nach vor der Vorkriegsbebauung am gleichen Ort nicht zu verstecken braucht, halte ich es für unangebracht.