Museumsinsel und Erweiterungsbauten (James-Simon-Galerie)

  • Die Museumshöfe sind ok, aber ein bißchen bunkerähnlich. Aber da sie wohl funktionell für die Museumsinsel benötigt werden, sind sie wirklich gut. Wobei es zwischen den 3 Entwürfen nicht wirklich große äußerliche Unterschiede gibt...

  • Ich bin begeistert. Das ganze ist schön unaufgeregt, durch die Kollonaden klassisch und versucht nicht irgendwelche effekthascherischen Kontraste zu setzen, an denen man sich viel zu schnell satt sehen würde. Aufregende Dinge gibt's in den Museen.
    Da hat sich die Aufregung um das Eingangsgebäude gelohnt.


    Warum nicht gleich so?

  • Für meine Begriffe gähnend langweilig und viel zu brav. Aber bitte. Wenn das Gebäude dann jetzt endlich gebaut werden kann, soll es meinetwegen auch derart eigenschaftslos daherkommen. Will nur nicht hoffen, dass die Touristen, selbst unmittelbar davorstehend, das Eingangsgebäude nicht finden können. ;)

  • Ich finde den Entwurf recht gelungen. Solide, jedoch auch nichts innovatives, bahnbrechend neues.


    Aber ich denke, mit diesem Kompromiss kann Ich persönlich gut leben.


    Ob diese ganzen Vereine mit "NUR historische" Museumsinsel jetzt aber endlich ruhe geben, darf bezweifelt werden.

  • Muss auch sagen, dass ich positiv überrascht bin. Das (nicht gläserne) Material nimmt Farbe der restl. bebauung auf und die "Säulen" führen die Kollonaden weiter...Es geht doch!

  • Dignität durch Dekonstruktion

    Unter der Überschrift "Dignität durch Dekonstruktion" liefert das Baunetz einen Artikel. Darin erfahren wir, dass Chipperfield nach eigenen Angaben den Vorentwurf dekonstruiert hat und ein Gebäude vom Typ "Tempel auf dem Sockel" herausgekommen ist.


    "Der neue Entwurf atmet die Dignität einer Tempelstadt". Nun gut. ;)


    Baunetz vom 27.06.2007


    Letztlich wird beinahe jeder mit dem Entwurf leben können. Ein Kompliment an den Architekten und an seinen Entwurf ist das m.E. dann aber eher nicht.

  • Das will ich erstmal live sehen, speziell beim Material Beton bin ich erstmal skeptisch.


    Aber ich denke dass der Entwurf zumindest von der Form her recht gut altern wird, wenn er auch keine Katze hinter dem Ofen hervor holt.

  • wow. viel besser. :daumen: hätte ich so nicht erwartet. den protest fand ich überzogen. aber wenn es tatsächlich der protest war, der die überarbeitung des entwurfs forciert hat... :)

  • Ich muss Trips da zustimmen, besonders im Hinblick auf diese doch sehr grazilen Aussenstützen. Wer weiss wie das in echt aussehen wird. wenn das wieder so ein Fehlschuss wird wie jetzt im Nordwestabschnitt der Braunschweiger Schloss-Arkaden dann können mir die Museen echt nur noch leid tun.

  • Also eine deutliche Verbesserung zum vorherigen Entwurf ist das schon. Begeistert bin ich nicht, aber leben kann ich damit. Abwarten was am Ende dabei rauskommt.

  • Das stimmt. Jedenfalls quetscht er im Gegensatz zum Wettbewerbsentwurf den Bereich zum Neuen Museum nicht so ein. Aber ich will erst das Ergebnis sehen. Wie gesagt, mir behagen die Stützen doch sehr.

  • Ich muss mal was loswerden:
    Das Eingangsgebäude sieht jetzt ja halbwegs annehmbar aus.
    Allerdings halte ich die Idee eines zentralen Eingangsgebäudes für vollkommenen Blödsinn.
    Ein Besucher der Museumsinsel will doch nicht durch ein zentrales Gebäude durch unterirdische Katakomben geschleust werden.
    Er will vielmehr jedes Museumsgebäude für sich erleben.
    Dazu gehört eben über das Museumsareal zu schlendern, die alte Architektur zu geniesen und zu bestaunen, sich eins der Museen auszusuchen und dann direkt in das jewilige Museum hineinzugehen.
    Das ist doch der Sinn der Sache.
    Andernfalls könnten wir doch jetzt auch gleich einfach alle alten Zugänge zumauern und die alten Gebäude durch Zweckbauten ersetzten. (überspitzt gesagt.)
    Ich glaube ein unterirdisches Netzwerk ist für den Besucher unattraktiv, genauso wie Strassenunterführungen sich auch nicht als ideal erwiesen haben.
    Die Orientierung wird mangels visueller Anhaltspunkte erschwert, man bekommt nichts mit von der Architektur der Museumsinsel (was ja gerade deren Reiz ausmacht) sondern man wird bei Kunstlicht, in schmalen Gängen zum jeweiligen Zielort geschleust. Meiner Meinung nach sollte man mal abwarten wie die unterirdische Verbindung zwischen dem Bode- und dem Pergamonmuseum genutzt wird.
    Dort hätte man auch, anstatt einfach einen langweiligen Tunnel anzulegen, mit der Umgebung "spielen" können.
    Warum nicht eine verglaste Brücke über die S-Bahn Gleise anstatt eines Tunnels im Erdgeschoss?
    Warum nicht dem Besucher die Museumsinsel als Ganzes näherbringen, und ihm die Reize Berlins veranschaulichen?


    Kurz gesagt halte ich das ganze Projekt für eine gewaltige Geldverschwendung. Die finanziellen Mittel die hier verpulvert werden hätte Berlin woanders dringender nötig.

  • Tja so ganz unsinnig ist es nicht. Im Gegenteil! Das neue Museum welches gerade saniert wird, bietet für Besucher weder Toiletten noch eine Caferteria. Davon abgesehen rechnen die Staatlichen Museen nach Abschluss der Arbeiten mit einer Besucher von mindetsnes 10.000 pro Tag. Jeder der auf der Insel arbeitet (besonders das Sicherheitspersonal) kann es kaum erwarten, bis das Gebäude steht. Ohne das Empfangsgebäude würde der Besucherstrom kollabieren.
    ich find den Entwurf übnriegsn sehr gelungen.

  • Also am meisten ärgern mich an dem Entwurf die Visualisierungen. Da soll dem Betrachter der Beton als Sandstein verkauft werden. Kann man auch Manipulation nennen. Hoffen wie mal, dass nicht am Beton gespart werden wird und die Mischer einen guten Tag haben, sonst sieht das dann so aus, wie an manchen Stellen die Braunfels-Bauten am Reichstag.

  • Schön, dass auch ein Star-Architekt wie Chipperfield Einsicht zeigt, sein neuer Entwurf ist um Klassen besser. Die Kritik hielt ich nicht nur für berechtigt, sie hat offenbar sogar Chipperfield bekehrt.
    Auch wenn seine klobigen Glascontainer im Nachhineien als bloßer Entwurf, als unverbindliche Machbarkeitsstudie heruntergespielt wurden - für diesen angeblich "Entwurf" wurden überraschenderweise sehr plötzlich (ursprünglich sollte erst 2020 gebaut werden) ganz konkrete 73 Mio € öffentliche Gelder bewilligt.
    Perfekt ist der Entwurf noch nicht, ich wüsste auch gerne, wie (und wofür) die Räume im Sockelbereich geplant sind - aber ich kann jetzt wieder etwas ruhiger schlafen...