Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • Der Tagesspiegel liefert eine Übersicht verschiedener Verkehrsprojekte in der Stadt, welche in naher Zukunft optimiert/realisiert werden.


    Ein wirklich sehr schönes Brückenbauwerk. Der Tagesspiegel schreibt u.a. auch von der Warschauer Straße, da kommt im Zusammenhang mit der Brücke für mich die Frage auf: was ist denn eigentlich aus dem Projekt Brommybrücke in Friedrichshain geworden?

  • Gedanken zum Verkehr in Berlin und Barcelona

    In der Hoffnung, dass es nicht zu sehr Off-Topic ist, möchte ich hier ein paar Gedanken zu drei Verkehrsarten in Bezug auf Berlin äußern, die mir bei meinem Urlaub in Barcelona gekommen sind.


    1. Nahverkehrssystem


    Das Berliner Nahverkehrssystem wird ja immer wieder gelobt, z. T. in höchsten Tönen. Das ist auch nicht falsch, verklärt aber manchmal den Blick darauf, dass auch andere Städte ein sehr gutes Nahverkehrssystem haben, wie z. B. Barcelona:


    Das U- und Vorort-Bahnnetz ist bezogen auf die Größe der Stadt ähnlich dicht wie das in Berlin. Sehr positiv ist der dichte Takt bei der U-Bahn, der tagsüber durchgehend auf den meisten Linien unter 3 Minuten liegt, und zwar nicht nur zu den Stoßzeiten. Die längste Taktzeit, die ich überhaupt einmal gesehen habe, lag bei gut 8 Minuten (etwas außerhalb der Innenstadt). Das ist leicht zu überprüfen, denn alle Stationen verfügen über große Anzeigen, in denen der Countdown in [min:sek] bis zur nächsten Bahn runtergezählt wird.


    Zudem sind die Fahrpreise im Vergleich zu Berlin sehr günstig, die Zehnerkarte T10 kostet 9,25 Euro, eine Fahrt somit deutlich unter 1 Euro – sogar von bzw. bis zum Flughafen. Zwar kann man nicht ganz so grundsätzlich mit einem Ticket umsteigen wie in Berlin (innerhalb des Metronetzes aber immer), dennoch ist der Nahverkehr in Barcelona preislich deutlich attraktiver. Und er wird auch gut genutzt. Die Bahnen sind modern, sauber und funktional. Das gleiche gilt für die meisten Stationen, auf eine aufwändige Gestaltung wird meist verzichtet und es gibt nicht so eine architektonische Vielfalt wie bei Berlins U-Bahnhöfen, aber es überwiegt der positive Eindruck.


    Zwei negative Aspekte, bedingt durch das Zugangssystem mit Sperren: Es gibt meist nur wenige Zugänge zu den Stationen, oft sogar nur einen, und an manchen Umsteigepunkten muss man durch schier endlose Tunnel laufen – z. B. am zentralen Bahnhof Passeig de Gràcia, wo man zwischen zwei U-Bahnsteigen drei(!) Häuserblocks bzw. ca. 400 m durch einen schmalen Gang laufen muss. Da verblasst der sog. Mäusetunnel am Berliner Bf. Stadtmitte zu einem kurzen Durchgang. Hier punktet dann doch Berlin mit meist kurzen Wegen.


    2. Fußgängerampeln


    Für uns als „Touris“ der auffälligste positive Unterschied zu Berlin: Die Grünphasen der Fußgängerampeln in Barcelona sind lang – sehr lang – und ermöglichen das Überqueren in einem Rutsch und ohne Eile auch der breitesten Hauptstraßen, selbst wenn diese Mittelstreifen o. ä. aufweisen. Da kann Berlin sich mal eine Scheibe abschneiden! Entsprechend lang sind in Barcelona die Rotphasen für Autofahrer – hier wartet man gern mal 1 Minute oder länger an der Ampel, auch und gerade an den großen Hauptverkehrsstraßen – durfte ich selbst erleben, da wir mit dem Mietwagen einmal aus dem Zentrum raus- und später wieder in selbiges reingefahren sind.


    3. Fahrradverkehr


    Barcelona ist für mich bisher die erste südeuropäische Metropole, die einen wirklich nennenswerten Radfahreranteil aufweist. Da ist zum einen das Verleihsystem Bicing (Ähnlich Velib in Paris) mit unzähligen Stationen, das sehr intensiv von Einheimischen genutzt wird, zum zweiten die vielen Fahrradverleihe für Touristen und darüber hinaus sieht man auch einen auffällig hohen Anteil privater Fahrräder.


    An vielen Plätzen und Kreuzungen wurden gut genutzte Fahrradbügel installiert, zudem gibt es eine stattliche Anzahl von Radstreifen bzw. Radwegen, auch und gerade im Zentrum! Erfreulicherweise sind diese auch kaum mal zugeparkt, wie ich überhaupt den Autoverkehr zwar als dicht, aber recht diszipliniert und mit meist angemessenem Tempo empfunden habe. Und dass, wo Barcelona eine dieser eng bebauten, kompakten Metropolen mit im Vergleich zu Berlin wenig Platz ist und viele Reiseführer ja immer noch gern vor dem infernalischen Autoverkehr in südeuropäischen Großstädten warnen.


    Fazit:


    Nun ist auch in Barcelona nicht alles Gold, was glänzt, und von einem Radverkehrsanteil wie in Berlin oder gar Amsterdam ist man noch weit entfernt - aber die Stadt zeigt, dass man mit politischem Willen auch in einer engen Stadt viel für den nichtmotorisierten Verkehr erreichen kann. Günstige Fahrpreise, fußgängerfreundliche Ampelschaltungen und die konsequente Förderung des Fahrradverkehrs beweisen dies. Das soll keine blinde Lobhudelei auf den Verkehr in Barcelona sein (in Berlin ist dennoch vieles entspannter), aber bei den genannten Dingen könnte Berlin sich gern was abschauen.

  • U2 bereits jetzt schon unterbrochen

    Die U2 ist bis auf weiteres zwischen Potsdamer Platz und Mohrenstraße unterbrochen, da der Tunnel durch Bauarbeiten an dieser Stelle beschädigt wurde sowie seine Tragfähigkeit verloren hat und wahrscheinlich völlig neu aufgebaut werden muss.
    Diese Informationen sind aber noch nicht gänzlich gesichert. Die Website der BVG gibt nur eine aktuelle Unterbrechung der Linie aufgrund einer Havarie an.

  • Eine solche Havarie ist schon in den frühen 90ern befürchtet worden.
    Bereits die ersten konkreten Interessenten für das Wertheim-Grundstück, das Ehepaar Kottmeier, hatten wegen der mit der Sicherung des U-Bahn-Tunnels verbundenen Kosten Bedenken geäußert.
    Ob der alte Tunnel innerhalb der neuen Schutzhülle zusammen geklappt ist?
    Das wäre nicht nur extrem teuer zu reparieren sondern auch problematisch für den Fortgang der Bauarbeiten von Leipzier 12. :mad:

  • Eben in der Abendschau wurde berichtet, daß der U-Bahntunnel an sich unbeschädigt ist. Es sei wohl nur Grundwasser rangekommen und im Moment wird massig Kies aufgeschüttet, damit ein Sickern in den Tunnel verhindert wird.


    Soviel dazu, wie ich das mitbekommen habe.

  • Zukunft von Bus TXL

    hallo an alle,


    ich wollte mal nachfragen, ob jemand eine ahnung hat, wie es mit der buslinie TXL nach der flughafenschließung weiter geht?


    vielleicht kennt ja jemand bvg palnungen zu diesem thema.


    viele grüße

  • ^ Was aus dem Artikel nicht hervorgeht: es wird wohl eine neue (Klein-)Busverbindung im 20-Minuten-Takt zum "Entwicklungsgebiet Tegel" am alten Luftfrachtbereich geben.

  • Eine solche Havarie ist schon in den frühen 90ern befürchtet worden.
    Bereits die ersten konkreten Interessenten für das Wertheim-Grundstück, das Ehepaar Kottmeier, hatten wegen der mit der Sicherung des U-Bahn-Tunnels verbundenen Kosten Bedenken geäußert. ....


    Da könnte noch ein richtig dickes Ende kommen.Die BVG lässt das Ganze derzeit jurisitisch prüfen und wird ggf.Schadenersatz fordern.Sollte es zu erheblichen Verzögerungen beim Bau des Komplexes kommen,werden von Seiten des Investors die Juristen zu Felde ziehen.

  • ich hab ja mal eben noch ein bischen gegooglet, nichts weiter dazu gefunden, allerdings meinte mein taxifahrer gestern abend, das der betroffene U2-abschnitt wohl komplett neu gebaut werden müsste (naja der tunnel überm tunnel steht ja schon)...vielleicht ist das aber auch nur klatsch und tratsch...

  • Potsdamer Straße

    Gibt es eigentlich Pläne, die Potsdamer Straße zwischen Kleistpark und Lützowstr. zu sanieren? Diese chaotische Anordnung von Fahr- und Busspuren, das Fehlen von unabhängigen Fahrradstreifen, obwohl genügend Platz vorhanden ist sowie eine uneinheitliche Bepflanzung machen den Aufenthalt bzw. das Durchfahren der Straße sehr unattraktiv.
    Oder wartet man ab, bis eine Entscheidung zum Bau der Straßenbahn gefallen ist?
    Unter dem Aspekt der Quartiersaufwertung sollte man auch darüber nachdenken, den Tiergartentunnel bis zur Steglitzer Autobahn unterirdisch weiterzuführen.

  • Zwei Dinge zum Thema Straßenbahn sind mir heute auf der Fahrt durch die Stadt aufgefallen:


    1. Entlang der Stadtbahn kann man bereits die ersten Straßenbahngleise zwischen Hauptbahnhof und Bellevue sehen. Sie werden parallel zur Stadtbahn verlegt um dann in die Straße Alt-Moabit geführt zu werden.


    2. Hinter dem Hochhaus an der Friedrichstraße (Internationales Handelszentrum) werden in der Planckstraße ebenfalls Straßenbahnlinien verlegt. Das ist mir neu, daß dort die Linienführung verändert wird (sie geht doch eigentlich von der Friedrichstraße in die Dorottheenstraße entlang bis zur Museumsinsel?). Weiß jemand mehr?

  • zu 2. die Straßenbahn fährt dort schon immer lang, das ist die Schleife der M1. Von der Friedrichstr. über Dorotheenstr., Am Kupfergraben, Georgenstr., Planckstr., Dorotheenstr. wieder zur Friedrichstr.

  • ^
    oh ja, da kann ich nur zustimmen...


    aber noch eine Frage, auf dem Bauschild steht: "... bis 2015"... Dauert es wirklich noch 2 Jahre, bis die Erweiterung eröffnet wird?


    Bitte nur Zitieren wenn es Sinn macht. Bei einer Antwort die sich auf den vorigen Beitrag bezieht, insbesondere bei einem so kurzem, ist die nicht nötig. Danke.
    Bato

  • Da macht man sich auf, mal die Verlegung der Straßenbahngleise am Hbf zu knipsen, und dann ist der olle Tagesspiegel schneller... ;)


    Na, wenigstens 2 Bilder stelle ich trotzdem mal hier rein:



  • 1995 bin ich nach Moabit gezogen, damals noch zusammen mit meinen Eltern, und schon damals wurde angekündigt, dass die Straßenbahn "bald" nach Moabit und sogar darüberhinaus verlängert werden soll. Mich hat in Moabit immer am meisten die miserable Anbindung in Richtung Mitte gestört, die nur mit oft vollen und im Stau stehenden Bussen gewährleistet ist. Eine Fahrt von Moabit nach Mitte kann dadurch trotz der räumlichen Nähe eine gefühlte Ewigkeit dauern. Trotzdem habe ich mir voller Optimismus, dass die Straßenbahn und auch die U5 ja bald kommen wird, auch meine erste eigene Wohnung mit 18 in Moabit gesucht. Mittlerweile bin ich fast 30, wohne seit einigen Jahren in Mitte und genieße die gute Annbindung und die kurzen Wege und 2015 also 20 (!) Jahre später wird die Straßenbahn den Hauptbahnhof erreichen, der sich am äußersten Rand Moabits befindet und die U5 wird wohl niemals die Turmstraße erreichen. Es ist schon der absolute wahnsinn, wie lange in Berlin die Weiterentwicklung der Infrastruktur dauert. In der gleichen Zeit haben andere Städte komplette Straßenbahnnetze neu gebaut. Ich würde mir wünschen, dass in Berlin viel mehr in Ausbau des ÖPNV investiert wird. Berlin kann sich nicht auf ewig darauf ausruhen, dass es ein einigermaßen gut ausgebautes ÖPNV-Netz hat, dass seit Ende des 19. Jahrhundert größtenteils in weit kürzerer Zeit entstanden ist, als man heute für 3 km Straßenbahngleise braucht. Auch heute gibt es noch Stadtteile (auch innerstädtische) mit sehr schlechtem ÖPNV-Anschluss, und das in einer Stadt, in der man auf Grund ihrer extremen Ausdehnung weit mehr auf den ÖPNV angewiesen ist, als anderswo. Schade eigentlich.