Neue Bibliothek von Herzog & De Meuron

  • Neue Bibliothek von Herzog & De Meuron

    Wahrzeichen



    Richtfest für Bibliothek in Cottbus


    Am 15. Mai 2003 wurde in Cottbus das Richtfest für den Neubau der Bibliothek der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) gefeiert. Der 21 Millionen Euro teure Neubau des Informations-, Kommunikations- und Medienzentrums (IKMZ) wurde vom Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron (Basel) entworfen und gilt als neues architektonisches Wahrzeichen der Hochschule.


    Die Planungsgeschichte des Neubaus reicht bis ins Jahr 1993 zurück. Nach jahrelangen Debatten über Finanzierung, Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit des Neubaus wurden die Schweizer Architekten 1999 endgültig mit der Entwurfsplanung beauftragt.
    Das Haus soll in Zukunft als Bindeglied zwischen Stadt und Campusgelände fungieren und sowohl Studenten als auch Bürgern ein Medienzentrum zur Verfügung stellen, das die klassischen Dienstleistungen einer Bibliothek, EDV und einen Multimedia-Bereich als integriertes Angebot vereint.


    Die Architekten entwickelten einen 35 Meter hohen Baukörper, der auf einer Fläche von 7.700 Quadratmetern etwa 900.000 Medieneinheiten aufnehmen wird. Das Haus bietet 100 vernetzte PC-Arbeitsplätze, 15 Kabinen für Multimediaangebote, drei PC-Pools und ein Medienraum für virtuelle Konferenzen. Die acht amöbenförmigen Ebenen der Bibliothek gehen teilweise ineinander über und ermöglichen so mehrgeschossige Räume und Durchblicke durch das von einer bedruckten Glasfassade bekleidete Gebäude.


    Die Fertigstellung des Baus ist für den Herbst 2004 vorgesehen.




    QUELLE: Baunetz

  • Gefällt mir sehr, dieses Gebäude!


    Und was konkret daran, wenn man neugierig werden darf?
    Vollverglaste Fassaden wurden bereits... paarmal verwendet (vorsichtig formuliert! :D)
    Auch die Form des sog. Nierentisches ist nicht ganz neu: Solche Nierentische waren in den 50-er Jahren populär, doch dann ist diese Mode vergangen.

  • Was gefällt Dir überhaupt Bewacher? ( beispiele, danke )
    Ich denke das ist mal ganz legitim zu fragen, denn man gewinnt den eindruck dass Dir eigentlich gar nichts gefällt. Oder weisst Du es gar selbst nicht?
    so rein aus interesse halber...

  • Beispiele...

    Ich denke das ist mal ganz legitim zu fragen, denn man gewinnt den eindruck dass Dir eigentlich gar nichts gefällt.


    Der Eindruck entsteht deswegen, weil ich für gewöhnlich lauter tadele als Positives beklatsche (nach dem Motto: Wozu die Klappe öffnen - alles ist ja paletti...) :cool:


    Oder weisst Du es gar selbst nicht?


    Solche Unterstellung ist schon fast... beleidigend... :mad:
    Auf jeden Fall sollte ein Gebäude was individuelles haben, was LeCorbusieristisch kaum geht, da man sich der meisten Möglichkeiten (der Dogmen wegen) beraubt hat.
    Beispiele... Vorerst im Bereich der Hochhäuser: Frankfurt hat die meisten gelungenen (in Deutschland) wie der Messeturm, Commerzbank-Zentrale, Japan Center, Main Tower, DZ Bank usw.


    In Düsseldorf sind Victoria und ARAG nicht ungelungen, doch dies könnte leicht inflationiert werden, indem man die nachbaut (Individualität - s. oben).
    Dasselbe gilt für den KölnTurm, auf dem man durchaus (aufgeklebte) Ornamente angebracht hat: Altstadtbilder, Wolken usw.


    Soviel vorerst - nur noch: Im DWF gab es mal einen Thread zu einer erschreckenden Bücherei in Dresden und dort habe ich bereits gepostet, daß ich die Dortmunder (von M.Botta) viel gelungener finde - die wirkt zumindest irgendwie elegant:


    http://www.archisite.de/fotoga…lerie/bib/bibliothek.html


    http://www.ib.hu-berlin.de/~eplass/images/ifla_berlin/46.jpg

  • ok danke für die ausführliche antwort.
    beleidigend sollte gar nichts sein wohl durchaus mit etwas pfeffer besetzt um eine schnelle und vor allem ausführliche antwort von dir zu bekommen.
    solltest du es wirklich als beinahe beleidigend aufgefasst haben entschuldige ich mich bei dir.
    danke dir.

  • der entwurf ist - wie schon gesagt - nichts neues. (siehe "Lake Point Tower" in Chicago, US)
    aber ich finde den entwurf auch ganz gut - vielleicht eher erfrischend als gut. ich mag diese runden formen und die idee von geschossen die auf manchen ebenen "verschmelzen" finde ich auch sehr gut. natürlich wäre eine andere fassade auch nicht schlecht gewesen... aber man braucht ja in einer biblothek VIEL licht ;)
    @ Bewacher:
    ja, die in dortmund (die ist doch am bahnhof, oder?) finde ich auch sehr gelungen!
    Kai

  • Original geschrieben von Bewacher
    Und was konkret daran, wenn man neugierig werden darf?
    Vollverglaste Fassaden wurden bereits... paarmal verwendet (vorsichtig formuliert! :D)
    Auch die Form des sog. Nierentisches ist nicht ganz neu: Solche Nierentische waren in den 50-er Jahren populär, doch dann ist diese Mode vergangen.


    Gefällt mir einfach, wie das Glas und die "Rundungen" zusammenspielen. Und eine Kombination aus "nur Glas" und "Nierentisch" gab es doch bestimmt auch noch nicht so oft, oder? Zumindest in Cottbus noch nicht.. Naja, auf jeden Fall finde ich es nicht langweilig!


    Übrigens, es gibt auch noch Städte in denen noch nicht soviel Glas verbaut wurde, wie in Frankfurt, und Altbauten dürfte es in Cottbus auch einige geben...

  • Weitere Beispiele...

    und vor allem ausführliche antwort von dir zu bekommen.


    Ausführlich ist es noch nicht - nur schnell, dafür fragmentarisch (einige Hochhäuser).


    Andere Gebäude - ich habe doch hier mal das Frankfurter Finanzamt (mit 5 farbigen Hüten) gelobt - die bringen Individualität und wirken ziemlich witzig.
    Wenn wir beim Them Frankfurt sind - vor 2-3 Jahren hat man im Westen der Altstadt (Rathenauplatz?) ein Bürogebäude mit ca. 7 Etagen errichtet - und zum Platz hin eine historische Fassade wiederhergestellt. Ganz positiv - etwas mehr Altstadt könnte auch die Frankfurter Altstadt gebrauchen.
    Brauche ich noch die Begeisterung zu erwähnen, daß man den Römer (Ostseite) wiederaufgebaut hat?
    Dann gäbe es noch die postmodernistischen Wohnhäuser (Saalgasse?) - die gefallen mir sehr! (Ähnlich gelungene hat man in Bremen in der Gegend des Altviertels Schnoor gebaut.)
    Das Museum nördlich dieser Häuser ist auch nicht ganz schlecht (wobei, architektonisch nicht bezogen, ich mag das Stoowenpeter-Museum im Erdgeschoss des Gebäudes).


    Ganz nett ist auch die Zeil-Galerie, wobei die Aussichtsplattform oben ist geradezu atemberaubend - ich gebe zu, davon zahlreiche Fotos der Skyline (und dann Poster 30*20cm) gemacht zu haben.
    (Gleich gebe ich allerdings "zum Protokoll", daß die Fotos besser gelungen sind als manche, die ab und zu jemand meint, der ganzen Welt zeigen zu müssen...)


    (Es ist natürlich immer längst noch nicht eine volle "Positivliste"!!!)

  • ja, die in dortmund (die ist doch am bahnhof, oder?) finde ich auch sehr gelungen!


    Jawohl, wenn man den Bahnhof verlässt - nach links schauen...
    Dabei eine Bemerkung: Da die "Schauseite" die nördliche Fassade ist, gute Fotos dieser wären wegen der Lichtverhältnisse schwierig - man muß die Bücherei halt selber sehen.

  • Original geschrieben von Kai
    aber man braucht ja in einer biblothek VIEL licht ;)


    Deshalb hat man in der französischen Nationalbibliothek auch Glastürme für die Bücher gebaut. Die Lesesäle sind dafür im Untergeschoß. Völlig blödsinnig. Die Form (und das Material) muß zwar nicht immer und unbedingt der Funktion folgen, aber sinnvoll ist das manchmal schon. Gerade dann, wenn man konservatorische Belange berücksichtigen muß.

  • Mir gefällt die Bibliothek ziehmlich gut. Man sollte nie vergessen das diese Bauwerk in einer Stadt wie Cottbus steht und daher ganz sicher das Stadtbild posetiv beeinflussen wird. :)

  • Man sollte nie vergessen das diese Bauwerk in einer Stadt wie Cottbus steht und daher ganz sicher das Stadtbild posetiv beeinflussen wird.


    Nach dem Motto: Dresden hat Bausünden, Essen hat Bausünden, unser Dörfli braucht auch eine? :D

  • Cottbus: Neue Bibliothek von Herzog & De Meuron

    Medienzentrum
    Bibliothek von Herzog & de Meuron in Cottbus eröffnet


    Am 14. Dezember 2004 wurde auf dem Campus der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) in Cottbus das neue Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) eingeweiht. Es wurde von Herzog & de Meuron entworfen und dient als Universitätsbibliothek, Rechenzentrum und Verwaltungsdatenverarbeitung mit 600 Lese-, Lern- und Katalogplätzen.


    Der Rest steht unter diesem Baunetz-Link

  • Das Ding finde ich großartig! Herzog & de Meuron haben ja schon für die Eberswalder FH ein Gebäude mit ähnlicher Fassadengestaltung gebaut, da ist es meines Erachtens aber nicht so gelungen. Die extravagante Form unterstreicht das Ganze noch.

  • Da sind einige Bilder in der Galerie zu finden. Ein Beispiel, daß eine Bibliothek nicht monumental aussehen muß wie französische Revolutionsarchitektur, es andere Formen gibt als Bauhaus-Kuben und andere Farben als Betongrau und Scheibenblau.