Alexanderplatz aktuell

  • In Post 397 dieses Threads http://deutsches-architektur-f…hp?p=113553&postcount=397 hatte Jai-C zwei unterschiedliche Renderings von Marcus Fehse und Olaf Bünck verlinkt, die das Hines Areal mit zwei leicht verschiedenen Sockelbauten und jeweils einem Turm in Form einer Baumassenstudie zeigten. Zu der Zeit und bis vor Kurzem war noch nicht klar, ob diese Entwürfe etwas mit den realen Planungen am Alexanderplatz zu tun haben.


    Mittlerweile hat sich der Schleier etwas gelichtet. Bei meinen unregelmäßigen Besuchen der Hines-Seite, die sich bisher nicht sonderlich konkret zu diesem Projekt gab, stieß ich heute hierauf:


    http://www.hines.com/property/detail.aspx?id=1859


    Offenbar wird die "Scharfkantigere" der ursprünglich gezeigten Varianten bevorzugt, es sei denn, sie dient hier lediglich als Platzhalter (was mir unrealistisch erscheint). Schade eigentlich. Ich betrachte diesen Entwurf als Worst Case (und das nicht etwa, weil meine eigenen ollen Bildchen nicht als Platzhalter dienen durften ;)). Aber gut, immerhin ist es überhaupt mal etwas Konkretes!



    Nachtrag:


    Die Links von Jai-C funktionieren nicht mehr. Dafür erhält man nun auf der bF-Seite den auch bei Hines gezeigten Rohde/Kellermann/Wawrowsky-Entwurf samt ausformuliertem Turmanschnitt (und keinen weiteren mehr):


    http://www.buenck.fehse.com/pr…iles/page1-1067-full.html


    rkw selbst hält sich dazu zumindest bisher auf der sonst sehr umfangreich mit Projekten versehenen Website zurück.

  • Der Entwurf nimmt die historischen Vorgaben des Haus des Lehrers von Henselmann und der Peter Behrens Bauten auf! Durch den Respekt den man zudem dem Haus des Reisens zollt, reiht sich der Bau in die gelungen städtebaulichen Projekte selbstbewußt ein! Man muss dem Architekten dank dafür aussprechen, dass der Genius loci verstanden wird, und die Architektur sich aus dem Zwang Gebäude wie eine aufloderndes Streichholz zu gestalten abstand nimmt. Schließlich kann man ein Streichholz nur solange halten, bis es einem die Hand verbrennt! ;)

  • Kent mein Freund,


    wer hat Dir denn das gesteckt? ;)


    Nach meiner Auffassung besteht die einzige Gemeinsamkeit zwischen dem Gezeigten und den Behrens-Bauten in der in etwa gleichen Gebäudehöhe. Weitere Übereinstimmungen, meinetwegen auch indirekte Bezüge (zeitlicher Kontext etc.) kannst Du ja gerne nachreichen.


    Dem Haus des Reisens "Respekt zu zollen" ist in sofern wenig wirksam, als dass jenes selbst zur Disposition steht. Oder habe ich da etwas verpasst?


    Selbstbewußtsein mag vielleicht eine Eigenschaft des rkw-Entwurfes (bzw. seiner Entwerfer) sein. Aber sagt man das nicht auch den schrägen Vögeln nach, die nachmittags Talkshow-Moderatoren gegenübersitzen?


    Zum Genius Loci: Sicher, der Alex hat einen ganz besonderen solchen. Aber das ist ja nach meinr Auffassung gerade sein Problem. Dieser Geist soll doch eben durch die neueren Planungen umgekrempelt werden, damit der Platz endlich "vorzeigbar" wird, oder etwa nicht? Ob der Bau überhaupt an die alte, sich gerade verändernde Situation anknüpft, kann ich bisher leider noch nicht erkennen.


    Der Streichholz-Vergleich klingt schön. Ich bitte dennoch um Zuordnung. Wer ist hier wer und warum? Du hast in sofern recht, als dass dem verglasten Stahlgerippe durch unzählige Reproduktion so langsam der Nimbus des Spektakulären abhanden kommt.



    Gruss
    AeG


    Nebenbei, um welches Fasadenmaterial soll es sich hier eigentlich handeln, was da matt gräulich im Schatten und weiß glänzend in der Sonne daher kommt? Wohl vergessen, das Reflektions-Map anzupassen? ;)

  • Nein, der Kommentar war bierernst ;)
    Ich habe mich nur daran versucht, den Sprachgebrauch von Wettbewerben und ihren Entscheidungsbegründungen aufzugreifen!


    Ich persönlich würde mir eher einen steinernen Entwurf wünschen! Grade die Glas/Stahlkombination finde ich eher unpassen am Alex!
    Der Alex braucht grade keine Auflockerung, der Alex braucht erstmal eine Struktur!
    Zudem sollte man gerade mal die mittlerweile nervende Fraktion der Alt68Architekturfreunde eindämmen! Stein ist ein Baumaterial, dass seit tausenden von Jahren verwendet wird! Gerade diese ewige Haarspalterei, dass Stein in Berlin immer mit Vorsicht zu geniessen sei, zeigt doch eher wie wenig Ahnung die Kritiker von Stein haben! Denn es gibt kaum ein Baumaterial, dass so unterschiedlich im Erscheinungsbild wirken kann wie Stein!
    Schön wäre an dieser Stelle ein hochwertiger portugiesischer Sandstein/Travertin! Vielleicht in Kombination mit eher unregelmäßigen Quadern!?!
    AeG hatte dies in einigen Entwürfen angedeutet! Leider waren einige etwas zu ironisch gemeint?!? (oder etwa nicht! ((Ausnahme die Skischanze inkl Loipe und dieser merkwürdige Sockelbau?)
    Auch würde ich eine Abrundung wie auf den Jahnplänen gelungen erachten!
    Aber mich fragt ja keiner, leider ;-P

  • OT:


    Das Tier:


    Ja, bin mittlerweile in Berlin angekommen. Momentan wohne ich in Tiergarten, ein Stückchen südlich des Potsdamer Platzes. Die Stadt gefällt mir bis jetzt sehr gut, mein aktueller Wohnsitz ist aber nur eine vorübergehende Lösung. Ich werde mir jetzt in aller Ruhe die verschiedenen Bezirke ansehen und dann meine Wahlheimat bestimmen.

  • Endlich gehts voran!

    Mensch, grad lese ich in der Welt vom letzten Samstag!!! (unglaublich, dass das hier noch keiner geschrieben hat), dass die TLG Immobilien jetzt endlich als erster mit ihrem Bau am Alex beginnt. Oktober dieses Jahres soll es schon losgehen! Das sind doch mal fantastische Neuigkeiten! Wurde wirklich Zeit, dass mal jemand den Anfang macht. Kann man nur hoffen, dass die restlichen Investoren nachziehen um nicht den Anschluss zu verlieren. Toi toi toi.


    Grüße


    semper

  • Wow, das sind Nachrichten! Kannst du uns vielleicht noch einmal sagen, welches Baufeld das genau ist? Hast du weiterführende Informationen?


    Erstmal vielen Dank für diese Nachricht!

  • Also, im Prinzip steht in dem Artikel, dass die TLG mal wieder eine Vorreiterrolle in Berlin übernimmt und am Alex als erstes einen Neubau errichten will. Dies dann quasi als erster Schritt des sogenannaten "Kolhoffschen Masterplans". Dazu wurde ein Baufeld an der Karl-Liebknecht-Straße freigeräumt. Damit werden bis Oktober 2006 die Voraussetzungen für den Neubau geschaffen. Gebaut werden soll ein Bürohaus mit ca. 25.000 Quadratmetern.


    desweiteren lässt die TLG noch durchblicken, dass sie unbedingt die ersten sein wollen, die am Alex einen Neubau errichten. Denen scheints also wirklich unter den Nägeln zu brennen.


    Grüße


    semper

  • es muss sich anscheinend um den Baublock A5 handeln. Zu sehen über den Link von Samuel. Also leider noch kein Hochhaus, aber ein Anfang.

  • semper: Habe erfolglos das Archiv der Welt durchforstet, vielleicht hast Du einen Link? Oder kannst Du Worte aus der Überschrift nennen?
    Danke:)

  • sorry, hab auch schon gesucht. den artikel gibt es anscheinend nicht online. Habs aber hier schwarz auf weiß liegen. Titel war "Aufbruchstimmung am Alex", in der Ausgabe vom 19. August 2006, Immobilienteil.


    grüße


    semper

  • Bin zwar nicht unbedingt ein Experte auf dem Gebiet "Kolhoffscher Masterplan", doch bin ich der Meinung, dass das Sternchen für die Vorreiterrolle wohl an die Sonae-Gruppe geht. Ist doch auch eines der Baufelder für die 10 150m Hochhhäuser am Alex. Und wenn es Sonae nicht ist, dann doch Galleria-Kaufhof, die sind ja sogar schon fertig mit ihrem "Sockel". Bitte um Aufklärung.

  • Naja, genau genommen hätte die TLG recht. Es ist aber Haarspalterei.


    Zu Sonae: Dieser Bereich wurde zwar in den Wettbewerb mit eingebunden, der folgende Bebauungsplan sah jedoch ursprünglich eine ganz andere, von der Degewo vermarktete kleinteilige Bebauung vor. Der Plan dafür wurde auch nicht, wie das restliche Gebiet um den Platz, vom Senat, sondern vom Bezirk verantwortet. Erst mit dem Auftreten von Sonae und einer neuen Prüfung wurde der Bereich neu eingestuft. Die Schnittmenge des Sonae-Projektes mit dem "Kollhoff-Masterplan" besteht einzig im absehbar nicht zu realisierenden Hochhaus an der Grunerstraße.


    Zum Kaufhof: Hier handelt es sich nicht um einen Neu- sondern lediglich um einen Umbau samt Erweiterung. Dieser wurde zudem so ausgeführt, dass die Realisierung des "Kollhoff-Masterplans" mutmaßlich nicht möglich ist. Der Standort eines Turmes müsste sich an der Karl-Lieknecht-Straße befinden. Hier wurde das bestehende Fundament von 1969 nicht derart verstärkt, dass es ein späteres Hochhaus tragen könnte.


    Und zehn Jahre nach der Festsetzung des Bebauungsplans als Erster mit irgend etwas zu beginnen, lässt nach meiner Ansicht auch kein besonderes Enngagement erkennen.