Dresden: Neumarkt

  • ^^Quartier III-2 - (CG-Gruppe)


    Zum Quartier gibts einige Infos auf der GHND-Webseite (dort Links zum Bildervergrößern). Hier der Quartiersüberblick größer als pdf.
    Man erkennt den Kammermusiksaal als zum Q3.1 hin liegender Baukörper. Das eigentliche Palais Hoym liegt einerseits zur Landhausstrasse hin und umschließt einen rechteckigen symmetrischen Hof. Die nördlichen zum "Hoym" gezählten Bauten wie das Gartenhaus, das "Haus Riesch" (? bzw. Palais Hoym-Riesch??) sowie Seitenflügel liegen zur Rampischen Straße hin. Die hummelsche Ansicht - summ - liegt also direkt hinter der Rampischen und zeigt den Blick gen Nord. Seine Ansicht unterschlägt, daß die gigantische Brandwand des Polizeigebäudes hochragend, breit und anbaufrei weit über diesen "Gartenhof" hinaus zu sehen war und wieder wäre. Es ist also zu schauen, inwieweit man künftig die störende Wirkung der Brandwand minimieren kann. Da ich einen "mittig im Gefüge querstehenden" Kammermusiksaal optisch und aufgrund zahlreicher Alternativspielorte und schrumpfender Nachfrager für ungünstig halte, wäre dieser Saal ggf eine Nutzung für das (kleine) Gartenhaus. Das Gartenhaus sowie das "Hoym-Riesch zur Rampischen" müssten allerdings insofern modifiziert sein, dass die Brandwand zumindest teilweise zugebaut werden kann. In der ominösen Visu-Draufsicht zum CG-Projekt ist die Brandwand tatsächlich großteils mit einem Neubau angebaut. Die Quartiershofflächen, also die Passagen, werden nicht durch einen wie auch immer gearteten Kammermusiksaal zugestellt, sondern bilden scheinbar großzügige Fußgängerbereiche.
    Kurzfazit: beim Alten war nicht alles toll, das Neue könnte neue Qualitäten bringen - v.a. für die Art des Passagensystems, der "Musiksaal" ist zu hinterfragen, Gartenhaus und Hoym-Nord sollten im Falle einer Errichtung auch die Brandwand bedecken. Mir persönlich ist Qualität und Umfang der Passage am wichtigsten, da dies die Funktionalität des Neumarktes entscheidend verbessern kann (und das Riesenquartier aufbricht - niemand latscht ständig ums Polizeigebäude). Viel Wohnanteil begrenzt sicher auch die abendliche Nutzbar- und Lebendigkeit dieses neuen "Passagenviertels", so wie ich es mir eigentlich wünschen würde. Aber abwarten, was bald vorgelegt wird. Das hier soll nur Gedankenspiel sein.

  • Ich mache mir ernsthaft Sorgen um das Quartier. Es gibt einfach sehr viele Fallstricke, die mich zweifeln lassen, dass es ein wirklich glückliches Ende nimmt.


    Das Areal ist für Neumarktverhältnisse riesig. Im Vergleich zu anderen Quartieren fast viermal so groß. Da sind dann auch schlagertig mal ganz andere Summen im Spiel.


    Außer dem Palais Hoym gibt es leider keine einzige Leitfassade. Dabei sind hier im Quartier durchaus zahlreiche Bauten zu nennen, die für ein gelungenes Erscheinungsbild dringend rekonstruiert werden müssten. So droht jetzt besonders in der Rampischen Straße die gesamte Südseite ohne eine einzige Reko, da nicht mal die Rückseite des Palais Hoym sicher ist. Ich halte dies für sehr unglücklich, war die Rampsiche doch die wichtigeste Straße des Areals.


    Auch die beiden Fassaden in der Landhausstraße zwischen Polizei und Palais Hoym müssen rekonstruiert werden. Ob dies aber im Interesse des Investors liegt, wird sich erst zeigen müssen. Und dann ist da ja noch die Gestaltungskommission. In Sachen zusätzlicher Rekos war man hier doch nicht gerade progressiv, um es mal wohlwollend auszudrücken.


    Ferner stellt sich dann auch die Frage, was man mit dem riesigen Innenhof macht. Erste Visualisierungen zeigen eher nüchternen Investorenstandard als die Chance zu ergreifen, eine zu den Straßen geöffnete, großzügige und wertige Passage anzulegen. Auch das wäre eine verpasste Chance.


    Ich hoffe, es kommt etwas besseres als am Postplatz bei der Sache raus. Ich lasse mich gerne überraschen, sehr optimistisch bin ich aber nicht!

  • Ein Hostel... Fällt denen nix beseres ein als ein Hostel an der Stelle?
    Wenn ich diese Visualisierung von oben sehe und diese komischen grünen Dächer wird mir übel. Ist das nicht irgendwo festgelegt dass dort nur Mansarddach oder Satteldach gebaut werden darf?

  • Die Visualisierung mit den grünen Dächern die ihr immer wieder ansprecht hat nix mit der CG-Gruppe zu tun. Heute war erst die erste offizielle Vorstellung und die Visualisierung mit den grünen Dächern is uralt.


    In der DNN seht ihr die aktuelle Anscht von oben:


    http://www.dnn-online.de/dresd…im-Palais-Hoym-1937294722



    Es soll übrigens an nichts gespart werden, was Materialien und Fassaden angeht.
    Alle Straßen werden gepflastert.
    Die Höfe zu 70% begehbar und nur nachts verschlossen.
    Es wird keine grünen Dächer geben. Alle Dächer werden Satteldächer.


    Über das Haus Riesch wird in den nächsten Wochen mit der GHND diskutiert und auch für Gartenhaus und Garten müsste eine Nutzung gefundne werden, die sich rentiert. Dann ist alles möglich.

  • ^ ähnliches schreibt nun auch die SäZ.


    Dort ist die CG-Visu wenigstens etwas größer zu sehen:

    quelle: CG-Gruppe


    Ich denke schon, daß die bisherige Alt-Visu aus anfänglichen Überlegungen bei CG stammt. Nur hat man ihnen wohl schnell klar gemacht, dass Flachdächer am Neumarkt nicht mehr möglich sind - sie werden nicht mehr genehmigt. Das flinke Umzeichnen der Dachformen sagt auch noch nicht viel aus. Die Detailfassaden werden womöglich erst derzeit ausgearbeitet - eben von den beiden dresdner Büros.
    Auch präzisierten sich die Zahlen etwas. Vor kurzem war noch von 300 WE die Rede usw. Jetzt steht auch ausschließlich Mietwohnen auf dem Plan. Der "Konzertsaal" kommt de Facto nicht und ist mE auch überflüssig. Jetzt beginnt eigentlich nur noch der Kampf ums "Riesch" und um etwaige historische Strassenfronten.
    Die Investsumme erhöhte sich auf 130 Mille. Die müssen irgendwie wieder eingespielt werden - das darf man nicht vergessen. Ausserdem ist Lärm und Wohnen kein gutes Paar. Es wird spannend.

  • Ein Hostel... Fällt denen nix beseres ein als ein Hostel an der Stelle?


    Ich finde die Hostelpläne sehr gut. Das sorgt für (zusätzliches) junges Publikum am Neumarkt und nimmt dem Platz ein wenig den Schicki-Micki-Charme. Im Übrigen mangelt es in der Innenstadt ohnehin an preiswerten Übernachtungsmöglichkeiten. Mir fällt in Zentrumsnähe eigentlich nur die Cityherberge an der Lingnerallee ein.

  • Danek für die Info. Das sieht ja erstmal etwas beruhigender aus. Hoffen wir das beste.
    Bei meiner Suche nach Grundrissen und Geschichte zum Palais bin ich über diese Visualisierung von "Friends of Dresden" und "dresden-neumarkt" gestoßen.
    http://www.arstempano.de/dresd…s-in-dresden/palais-hoym/
    Sehr schöne Visualisierung und man hat einen netten Überblick über die räumliche Einordnung der Gebäude.

  • ^^^ chris: Ja, die leere Räumlichkeit kommt eventuell als Abstellkammer ... ähm "Aufenthaltsraum" des Hostels. Das ist für mich "de facto nicht". Ich weiß nichtmal was das früher für ein Saal gewesen sein soll und ob er nun in alter Zier hätte kommen sollen oder nur als "nackscher Raum". Seis drum.


    ^^ Tobschi hats gut auf den Punkt gebracht, warum ein (erstmal für diese Lage gewöhnungsbedürftiges) Hostel durchaus positiv sein kann. So sehe ichs auch.


    Blick auf Q 7.2 (Kimmerle) vor paar Tagen:

  • Wenn man sich das Luftbild ansieht, habe ich bei den Fassaden eher kein guten Gefühl. Man sieht deutlich in den Innenhöfen die teils wild verteilten Fenster, die auch noch zum Teil in der Größe variieren. Es riecht wieder nach Gestaltungskommission und den üblichen modernen Kontrapunkten.


    Da es außer dem Palais Hoym keine weiteren Leitfassaden in diesem riesigen Areal gibt, könnte das eine ganz triste Angelegenheit werden. Ich hoffe, dass man hier zumindest bei den Fassaden nach außen etwas mehr Sensibilität an den Tag legt, die beteiligten Architekturbüros stehen aber nicht unbedingt dafür, dass hier Wunder zu erwarten wären.


    Skeptisch stimmt mich auch, dass man anders als vom Palais keine Fassaden zur Straße hin in den Visualisierungen zeigt und aus alter Erfahrung bei den anderen Quartieren wussten die oft sehr gut, warum sie sie erst im letzten Moment präsentierten. Ich habe also nicht unbedingt die größten Erwartungen.

    Einmal editiert, zuletzt von Odysseus ()

  • ^sehe das leider ähnlich wie mein Vorredner, es gibt nur das Palais Hoym welches wirklich wieder von außen ähnlich dem Vorgänger sein soll aber der Rest könnte typische Stangenware werden, kleinteilig gut aber architektonisch erwarte ich hier keine Sprünge.
    Ausserdem feiert man für meinen Geschmack wieder viel zu sehr den Verkauf des Grundstücks als das was drauf entstehen soll, laut Visu sieht man ja wirklich nur die Dächer und Innenhöfe!
    Mir wäre hier von vornherein eine andere Vorgehensweise der Stadt lieber gewesen, nicht das ganze Grundstück hätte verkauft werden sollen sondern man hätte es kleinteilig verkaufen sollen, hätte vlt. länger gedauert aber vlt. wär mehr Abwechslung entstanden und eine bessere Nutzung.


    Nun muss man ehrlich sein passiert ist noch nix, schlimmere Projekte gibt es auch aber den großen architektonischen Big Bang erwarte ich hier nicht.

  • Christian. Kleine Anmerkung. Das Grundstück gehörte dem Land Sachsen und nicht der Stadt. Leider hatte diesbezüglich Dresden keinerlei Einfluß wie und in welchem Umfang das Grundstück veräußert wurde. Ist in vielen Medien etwas falsch beschrieben wurden. Dresden konnte nur dem Verkauf zustimmen oder ggf. ablehnen.

  • ^Danke für die Info. Stadt oder Land ich komm da manchmal doch etwas durcheinander. Aber ob nun Stadt oder Land, kleinteilig wär in jedem Falle besser gewesen.

  • Ich denke der Stadt wäre es kleinteilig auch lieber gewesen, zumal man für kleinere Parzellen auch schon längst Investoren an der Leine hatte, vor Jahren schon. Die weiteren Zeibig-Häuser hätten schon stehen können. Hätte,hätte Fahrradkette. Bezüglich der Fassaden bin ich auch pessimistisch, die Verun- äh Gestaltungskommission hat sich ja bisher nicht unbedingt als Gruppe hervorgetan, die harmonische, geschweige denn traditionelle Entwürfe bevorzugt. Die Pfau-Fassaden und auch die Entwürfe der anderen Büros in der Töpfergasse sind ja auch mehrfach auf Druck der GHND umgeändert worden, ehe sie halbwegs passabel waren, aber dann waren sie einerseits auch o.k.


    Pfau hatte sich allerdings andererseits später auch nicht unbedingt als Freund der GHND hervorgetan.


    http://www.neumarkt-dresden.de/Presse/2010/29-04-2010.html


    Es wird spannend. Im Grunde müssen wir zunächst abwarten.

  • ^Du hast ja recht, Dunkel, man sollte ein Projekt nicht zu sehr torpedieren, bevor es überhaupt angefangen hat.


    Aber die Visualisierung, welche das Areal nur von oben zeigt bzw. nur eine Pflichtrekonstruktion in diesem großen Areal und die schon vorhandenen Ergebnisse (nicht alle, aber ein paar) um den Neumarkt machen mich bei solchen "Großprojekten" doch immer etwas vorsichtig beim Äußern meiner Freude.


    Vielleicht liest ja mal einer der Investoren hier im Forum und kann meine Bedenken zerstreuen, ich würde mich wirklich sehr freuen. ;)

  • Verkehrsmuseum
    Der erste Schritt zum Rückzug des Museums im Johanneum ist im Anmarsch: DNN - letzte Absätze
    Im zweiten Halbjahr wird der Lichthof des Johanneums, der bisher die PKW-Abteilung beherbergt, vom Stallhof aus zum Verweilen zugänglich gemacht.


    Der Lange Gang wird zum Jahresende vertragsgemäß an die Staatlichen Kunstsammlungen, die dort ihre langgeplante "Gewehrgalerie der Wettiner" unterbringen, übergeben. Die jetzige, jedoch wenig frequentierte Schifffahrtsausstellung wird in der 1. Jahreshälfte 2016 komplett neu gestaltet. Der Freistaat investiert ca. eine Million Euro.


    Anm: was das baulich bedeutet ist mir nicht ganz klar, aber es wird sich wohl dann eine weitere historische Raumfolge öffnen, die bisher "zweckentfremdet" war. Ob dazu was an den Lichthoffassaden zu machen ist (Sanierung)? Positiv: am Langen Gang tut sich nun was, wobei ich durchaus Schiffe den ollen Gewehren vorziehen würde. Hier gehts aber um Werte und da können die Modelle wohl nicht mithalten. Sie wurden ohnehin wenig "bestaunt". Ist eigentlich die Gewehrgalerie Teil der Rüstkammer?


    ein Blick von Aussen und von der falschen Seite:



    Q7.2

  • zum Lärmstreit:


    DNN schrob zuletzt: Marx sieht den Konflikt "vom Tisch", wenn die "Zielvorgabe" erreicht sei. Dies bezieht sich auf einen Weg, wie Festverglasungen vermieden werden können.
    Herr Dietze von Baywobau strengte keine jurist. Mittel an, sprach aber mit dem BauBM. Man sei dabei, eine gute Variante zu erarbeiten, so Marx.
    Eine Einhausung hinter dem Kulti wirds (logischerweise!) nicht geben - allein aus ästhetischen Gründen. Es muss eine "innovative Lösung" sein: ein temporärer Schallschutz, welcher zügig auf- und abgebaut sei. Letztlich gehts ja nur um "Schallspitzen" an nur "wenigen Tagen" (also Nächten), die rechtskonform zu reduzieren sind. Offen ist noch die Finanzierung. Möglicherweise erhält Dietze auch eine Kaufpreisminderung. Man prüfe weiterhin Städtebaufördermittel.


    Fazit: die Stadt sieht sich also in der Verantwortung, konkret gehts quasi um ne Million für so nen (vielleicht markisenähnlich ausziehbaren) Schallschlauch.

  • Aktuelles Baugeschehen am Neumarkt von oben. Standort dürfte nicht allzu schwer sein ;)




    Im aktuellen GHND-Newsletter findet sich zudem noch eine größere Visu des geplanten Quartiers der CG-Gruppe:



    (c) CG-Gruppe

  • Quartier V/1

    Marx im Sommer-Interview:


    Gibt es etwas Neues vom KIB-Vorhaben?


    Wir sind mit dem Investor im Gespräch. Alle rechtlichen Hürden sind ausgeräumt. KIB will bauen und hat angekündigt, neue Entwürfe einzureichen. Wir sind gespannt darauf, was uns vorgelegt wird.


    http://www.dnn-online.de/dresd…ty-wird-kommen-3942471986



    Gott sei dank neue Entwürfe. Sind wir mal gespannt


    Gewandhaus-Grundstück


    Wann ist die „gute Stube“ Dresdens, der Neumarkt, fertiggestellt?


    In drei bis vier Jahren. Der Freistaat hat Quartier III/2 verkauft, die Quartiere V, VI und VII/1 werden bald in Angriff genommen. Auch die Begrünung des Gewandhausareals kann realisiert werden. Die Pläne sind fertig, das Geld ist da. Das einzige Vorhaben, das so schnell nicht vollendet wird, ist das Hotel Stadt Rom. Das ist ein sehr kleines Grundstück, auf dem in absehbarer Zeit nichts passieren wird.