Industriepark Griesheim wird "Frankfurt Westside"

  • IP Griesheim: Genehmigungsverfahren für großes Reservekraftwerk

    Die Fa. CI III PQ Energy GmbH & Co. KG (“PQ Energy”) wird im Industriepark Griesheim ein „besonderes netztechnisches Betriebsmittel“, vulgo: Reservekraftwerk bauen. Es ist ein Vorhaben, das in den Kontext Energiewende gehört. Das Projekt liegt südlich der innerdeutschen Übertragungsengpässe und inmitten der bedeutenden Lastzentren Darmstadt, Frankfurt, Karlsruhe, Schweinfurt und Würzburg. Der Standort verfügt über kurze Anbindungswege zu Strom- und Gasnetzen.



    Das genannte Umspannwerk dürfte das am Höchster Mainufer gelegene vormalige MKW-Umspannwerk sein. Aufgrund der Leistung des Kraftwerks ist ein Genehmigungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung vorgeschrieben, weshalb wir die Details den Antragsunterlagen entnehmen können, insbesondere der Projektbeschreibung.


    Der Vorhabenträger PQ Energy ist eine Portfoliogesellschaft der Copenhagen Infrastructure Partners, welches wiederum eine im Jahr 2012 gegründete Fondsmanagementgesellschaft ist, die derzeit vier Fonds mit einem Vermögen von mehr als 6 Mrd. EUR verwaltet. Die derzeitigen Investitionen umfassen eine breite Palette von Energieinfrastruktur-Assets, einschließlich Offshore-Wind, Onshore-Wind, Offshore-Stromübertragung, Biomasse und Energie aus Abfällen sowie PV-Investitionen. CIP konzentriert sich auf Europa, Nordamerika und Ostasien (Taiwan).

  • Industriepark Griesheim wird Gewerbequartier


    Swiss Life Asset Managers und die auf Unternehmensimmobilien spezialisierte BEOS AG haben 54,5 Hektar der insgesamt 72 Hektar des Industrieparks Griesheim übernommen. Die Transaktion erfolgte als Erbpacht für 99 Jahre, also bis zum Jahr 2118. Erbpachtgeber ist die Clariant Produkte (Deutschland) GmbH. BEOS wird den Industriepark langfristig managen und zu einem gemischt genutzten Gewerbequartier weiterentwickeln. Für den Betrieb der Infrastruktur des Areals wird weiterhin die Infrasite Griesheim GmbH zur Verfügung stehen. Quelle ist eine Pressemitteilung von Swiss Life (PDF).


    Nachtrag: Nicht zum Umfang des Erbpachtvertrags gehören die Flächen von SGL Carbon und R.A.T.H. GmbH. Letztere betreibt eine Werkstatt für die Instandhaltung von Bahnfahrzeugen (Kunden u. a. VIAS und Hessische Landesbahn). Steht am 17. Dezember in der Print-FAZ.

  • ^ Die Meldung muss man wahrscheinlich vor der Tatsache sehen, dass die letzten beiden chemischen Betriebe (Carbon AG und WeylChem) im Lauf dieses jahres ihre Chemieproduktion in Griesheim eingestellt haben oder noch einstellen werden (darüber hatte die Lokalpresse im September und im Frühjahr berichtet). Mit dem im Vorbeitrag erwähnten Geschäft enden 163 Jahre Chemieproduktion in Griesheim und es beginnt ein völlig neues Kapitel, vielleicht nicht ohne Industrie, aber jedenfalls ohne chemische Industrie.

  • Beos gibt die aktuelle Mietfläche mit 223.000 qm an. Zu Leerstandsquote und bereits abgeräumten Flächen sagen die nichts. Auf jeden Fall soll das Areal abschnittsweise über Jahre entwickelt werden, wobei man sich noch nicht darauf festlegt, welche Branchen dort angesiedelt werden. Auf jeden Fall sind neben Produktion auch Büros möglich, Logistik wenn, dann wohl eher kleinformatig.

  • Die Meldung muss man wahrscheinlich vor der Tatsache sehen, dass die letzten beiden chemischen Betriebe (Carbon AG und WeylChem) im Lauf dieses jahres ...

    Kleine Korrektur eines "Insiders":

    Die SGL Carbon hat die Produktion von Graphit Elektroden schon 2016 beendet.

    Die Allessa GmbH (Hauptsitz in Fechenheim) hat den Betrieb der Katalytischen Hydrierung Ende August 2019 geschlossen.

    Die Weylchem Griesheim GmbH ist Insolvent gegangen und schließt die drei bestehenden Produktionsbetriebe bis Ende des Jahres.

    Über den Rückbau der Produktionsanlagen und Gebäuden wurde bis zu meinem Weggang noch keine Entscheidung getroffen.

    Aktuell wird die umzäunte Fläche von einem PKW-Logistik-Dienstleister zum Abstellen von Neuwagen verwendet.

    Im nicht gesicherten Ostteil sind kleine Gewerbetreibende Niedergelassen (Gerüstbauer, Schlossereien, PKW-Aufbereiter, Druckluftspezialisten).

    Die Abwasserreinigungsanlage am Mainufer soll vom Standortbetreiber Infraserv als Erweiterung bzw. Backup für die BARA in Hoechst weiter genutzt werden, vor kurzem wurde erst eine weitere Rohrleitung in den dortigen Industriepark verlegt.

  • Industriepark Griesheim / Fritz-Klatte-Quartier

    Die neuen Besitzer des Industrieparks (oben #4) beabsichtigen, auf einem Teil der Flächen Rechenzentren zu errichten. Dazu werden Vorberatungen mit dem Magistrat geführt. Bauanträge sind noch keine gestellt. Die Abwärme der Rechenzentren soll dazu genutzt werden, den übrigen Industriepark zu beheizen.


    Auf den Flächen des Industrieparks und des Fritz-Klatte-Quartiers (das nordwestlich angrenzende ehemalige Werk von Messer Griesheim) sind überwiegend traditionelle Industrie- und Gewerbenutzungen geplant. Für das Gesamtareal soll ein Rahmenplan aufgestellt werden, in dem die Ziele und Vorgaben gebündelt zusammengefasst werden. Durch das gesamte Gelände sollen öffentliche Wege führen. Das Mainufer ist als öffentliche Aufenthaltsfläche mit Wegen für Fuß- und Radverkehr vorgesehen, als Bestandteil des Mainuferwegs.


    Das ergibt sich aus einem Magistratsbericht vom 4. Februar 2022.

  • Im Industriepark Griesheim haben BEOS und Swiss Life Asset Managers weitere Flächen übernommen. Dabei geht es um das rund 153.000 Quadratmeter große frühere Werksgelände von SGL Carbon SE. Die Erbbaurechte des Unternehmens werden im Einvernehmen mit der Eigentümerin Clariant Produkte (Deutschland) GmbH aufgehoben. Anschließend wird ein neues, bis zum Jahr 2118 geltendes Erbbaurecht für eine gemeinsame Projektgesellschaft der BEOS AG und Swiss Life Asset Managers bestellt. Die Gesamtfläche der Partner wächst durch die Arrondierung durch die ehemaligen SGL-Flächen auf insgesamt rund 730.000 Quadratmeter an. Quelle ist eine BEOS-Pressemitteilung von heute (PDF).


    Bis 2016 produzierte die SGL Group Graphitelektroden in Griesheim. Noch in diesem Jahr soll der Rückbau der stillgelegten Fabrikanlagen beginnen. Anschließen werden sich infrastrukturelle und verkehrstechnische Erschließungsmaßnahmen. Die ersten Hochbauentwicklungen sind Anfang 2025 vorgesehen. Die Partner rechnen mit einer potenziellen Bruttogrundfläche von rund 140.000 Quadratmetern. Die künftige Nutzung wird sich an einer städtebaulichen Rahmenplanung orientieren.


    Ein sehr sehenswertes Presse-Luftbild, die Originalversion hat eine Größe von 4.259 x 2.396 Pixel:


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    Bild: BEOS AG

  • Mit "Frankfurt Westside" gaben die neuen Besitzer des ehemaligen Chemieparks heute einen Projektnamen bekannt. Auf 73 Hektar Fläche soll Frankfurts größtes gemischtes Gewerbe- und Industriequartier entstehen. Näheres ergibt sich auf einer zugehörigen Website. Die FAZ schreibt in einem interessanten Artikel mit zahlreichen weiteren Informationen zum Thema von einer Investition von mindestens einer Milliarde Euro. Auch die FR berichtet.


    Luftbild-Visualisierung und darunter die Pressemitteilung zu den Neuigkeiten:


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    Bild: © Bloomimages Berlin GmbH


    Der 73 Hektar große Industriepark Griesheim in Frankfurt a. M. von BEOS und Swiss Life Asset Managers wird zur „FRANKFURT WESTSIDE“ und erhält DGNB-Vorzertifikat für Quartiere in Platin

    Während einer feierlichen Veranstaltung wurden der Name des ehemaligen Chemieparks enthüllt, eine DGNB-Vorzertifizierung überreicht sowie erste Visualisierungen und die nächsten Schritte vorgestellt. Die nächste Rückbauetappe ist eingeleitet.

    BEOS und Swiss Life Asset Managers haben neben ersten Visualisierungen auch den neuen Namen des ehemaligen Industrieparks Griesheim in Frankfurt am Main bekannt gegeben, der künftig zu einem modernen Gewerbequartier umgenutzt wird: „FRANKFURT WESTSIDE“. Zudem wurde dem 73 Hektar umfassenden Areal heute ein Vorzertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Platin verliehen – im Rahmen der Bewertung von Gewerbegebieten (DGNB-Systemversion 2020) ist es dabei das Projekt mit der zweithöchsten Punktzahl in ganz Deutschland.

    Das Vorzertifikat basiert auf den nachhaltigen Entwicklungsplänen der BEOS, die innerhalb von Swiss Life Asset Managers als Kompetenzzentrum für Industrie- und Logistikimmobilien fungiert sowie hierzulande als einer der führenden Projektentwickler und Asset Manager von Unternehmensimmobilien agiert. Überreicht wurde die Auszeichnung des DGNB im Beisein der zwei Stadträte der Stadt Frankfurt am Main Mike Josef (Dezernent für Planen, Wohnen und Sport) und Stephanie Wüst (Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Reformen).

    BEOS und Swiss Life Asset Managers haben gemeinsam mit einem externen Planer- und Beraterteam unter anderem ein Verkehrs- und Mobilitätskonzept zur Stärkung des Radverkehrs, ein innovatives und integrales Energiekonzept inklusive Verzicht auf konventionelle Heizmedien sowie ein ansprechendes Freiflächenkonzept erarbeitet. Letzteres lädt dazu ein, spannende Orte zwischen Rohrbrücken und Infrastrukturrelikten, neu gestalteten Plätzen und grünen Pocket-Parks zu erkunden. All diese wesentlichen Faktoren führten zur Zertifizierung, die die Erreichung ambitionierter Ökobilanz-Ziele, den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen, das flächendeckende Monitoring aller Verbräuche im Quartier sowie die soziale und erwerbswirtschaftliche Infrastruktur als Kriterien festlegt. Letztere steigert das Wohlbefinden durch kurze Wege zu Einrichtungen des täglichen Bedarfs und belebt das Quartier durch eine stärkere Nutzung des öffentlichen Raumes. Zudem werden das Verkehrsaufkommen sowie damit einhergehende Emissionen reduziert.

    „Mit diesem Vorzertifikat haben wir uns ganz bewusst öffentlich dazu verpflichtet, ein nachhaltiges Quartier nach höchsten Maßstäben zu schaffen“, sagt Holger Matheis, Vorstandssprecher der BEOS AG, der das Vorzertifikat entgegennahm.

    „Die Entwicklung wird einige Jahre in Anspruch nehmen. Wir sind froh, dass wir dabei auf die Kompetenzen der BEOS AG und von Swiss Life Asset Managers setzen und gemeinsam die Zukunft des Areals gestalten können“, ergänzt Hendrik Staiger, Vorstand der BEOS AG, Teil der Geschäftsleitung von Swiss Life Asset Managers in Deutschland sowie Head Industrial & Logistics Germany.

    „Die FRANKFURT WESTSIDE hat allein aufgrund ihrer Dimension nicht nur für den Stadtteil Griesheim, sondern für ganz Frankfurt Relevanz und wir sind uns unserer Verantwortung, die mit der Transformation des Standorts einhergeht, sehr bewusst. Schließlich betrachten BEOS und Swiss Life Asset Managers das Areal nicht nur mit der Brille langfristiger Projektentwickler und Investoren, sondern haben die einmalige Chance, in zentraler Lage ein wegweisendes Quartier für die Zukunft von Frankfurt zu schaffen“, so Mathias Strauch, Senior Projektmanager bei der BEOS AG, nach der Enthüllung des neuen Namens. Er ist gemeinsam mit einem sechsköpfigen Team, bestehend aus Projekt- und Property-Managerinnen sowie -managern aus Frankfurt für die Entwicklung verantwortlich.

    Aktueller Stand und nächste Schritte

    Die Projektleitung gab im Rahmen der Veranstaltung auch einen Einblick in die zukünftige Planung: Zunächst werden die bereits begonnenen Rückbaumaßnahmen fortgesetzt. Parallel dazu erfolgen die Planung und Umsetzung der medialen und verkehrlichen Neuerschließung. Der städtebauliche Rahmenplan soll in Abstimmung mit der Stadt Frankfurt noch bis Ende des Jahres 2022 beschlossen werden.


    Drei weitere Ansichten, die als Visionen und Appetitanreger zu verstehen sein dürften und demnach wohl keine konkreten Planungen sind:


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    Oben ein "Platz am alten Verladekran", unten ein "Platz am Rohrleitungsturm":


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    Einfahrt von der Stroofstraße (Ansicht 2008), um einen Neubau ergänzt:


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    Bilder: © Bloomimages Berlin GmbH


    Nebenbei: Die Stadt sollte m. E. in Erwägung ziehen, wieder eine Mainbrücke an der Stelle des im März 1945 von deutschen Truppen gesprengten (FR dazu) Bauwerks zu errichten. Genügen würde sicherlich eine Fuß- und Radbrücke. Von der zwischen 1905 und 1907 gebauten Stahlfachwerkbrücke, die einst in Verlängerung der Schwanheimer Eifelstraße stand, blieb nur ein Brückenhäuschen am südlichen Ufer erhalten. Ein charmanter Gedanke, finde ich, wenn auf diese Weise das alte Schwanheim mit seiner Infrastruktur und das "Frankfurt Westside" miteinander verbunden würde. Ein Feierabend-Bembel im Seppche würde buchstäblich nahe liegen.

  • Eine neue Brücke an dieser Stelle wäre dann auch mit HInsicht des neuen Wohngebietes sicherlich eine gute Ergänzung. Problem dürfte das nordmainische Ende werden - da stehen Infrastrukturgebäude, die nach der Visualisierung auch bleiben sollen.

  • Als ehemaliger Mitarbeiter bei einer Standortfirma kann ich nur spekulieren, dass nicht eines der neuen Gebäude einen Keller haben wird.

    Die älteren hier im Forum werden sich bestimmt noch an das Drama bei der Sanierung der Stroofstraße erinnern, die am Industriepark vorbei führt.


    Was das Thema Brücke angeht, liegt die Staustufe Griesheim in unmittelbarer Nähe und ist als Mainquerung für Fußgänger und Radfahrer eigentlich ausreichend.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalopod ()

  • Beim Thema Brücke möchte ich latent widersprechen. Die unmittelbare Nähe ist immer eine Frage der Betrachtungsweise. Mit dem eBaike sicherlich. Für einen Spaziergang auch. Um Eis zu essen oder einzukaufen dann eher nicht mehr. Und für den Sportverletzten bis zur Rollator-nutzenden älteren Bevölkerung schon gar nicht. Die Staustufe kommt in der Siedlung Goldstein raus, bis zur Alt-Schwanheim mit seinen Läden sind das noch eine gehörige Strecke.

  • Im wesentlichen nicht viel Neues, allerdings einen wichtigen Punkt hat die FNP noch aufgegriffen.


    Die Griesheimer Alpen (Der grüne Hügel auf der google Karte), im Prinzip nur von der S-Bahn aus sichtbar, werden wohl "unangetastet" bleiben. Hierbei handelt es sich um hochtoxische Abfälle der Vergangenheit. Zitat: "Diese Chemiemüllhalden werden bleiben - sie können nicht bewegt werden, ohne die im Umfeld lebenden Menschen zu gefährden, und ihre Entsorgung kann niemand bezahlen."


    Die aktuell ungenutzten Flächen sollen nun zuerst vollständig geräumt werden bevor es an den Bau neuer Infrastruktur geht.

  • Kleine Ergänzung zu den Griesheimer Alpen.

    Der Grasbewuchs wird 2x jährlich vom Standortbetreiber gemäht und der Grünschnitt muss einer Sondermüllbehandlungsanlage zugeführt werden und darf nicht landwirtschaftlich verwertet werden.

    Er wird (bzw. wurde) auch im heißesten Sommer regelmäßig mit einer Beregnungsanlage gewässert. Dazu wurde grob gereinigtes Flusswasser aus dem Kühlwassernetz des Werkes verwendet.

  • Um die alpine Diskussion anschaulicher zu machen, zwei Fotos der begrünten Halden aus vor langer Zeit entstandenen Produktionsabfällen.


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    Um diese Alpen zu sehen, muss man nicht mit der Bahn fahren. Sie sind auch vom östlichen Teil des früheren Industrieparks sichtbar, der sozusagen vor den Zaun gesetzt wurde. Dieser Bereich ist aktiv, zahlreiche kleine Gewerbebetriebe haben sich angesiedelt. Nach dem Konzept von "Frankfurt Westside" sollen diese Nutzungen wohl bleiben.


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    Ebenfalls außerhalb des Zaunes, in der Nähe eines der Haupttore, befindet sich ein Übersichtsplan. Der Stand ist mit Januar 2020 angegeben. Die Griesheimer Alpen haben die Ordnungsnummer 4000.


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    Bilder (von Oktober 2022): Schmittchen


    Zum Vergleich ein Luftbild aus dem vergangenen Frühjahr:


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    © Stadtvermessungsamt Frankfurt (Orthofotos 2022)


    Blick durch das neben dem Schaukasten gelegene Tor bis zu den Griesheimer Alpen:


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    Bild (von Oktober 2022): Schmittchen


    Weitere Fotos folgen gelegentlich.

  • B-Plan für den Industriepark Griesheim

    Der Magistrat hat den Stadtverordneten die Aufstellung des B-Plans 944 "Industriepark Griesheim" zu Beschlussfassung vorgelegt. Die Vorlage M_12_2023 vom 27.1.2023 enthält schon erste Einzelheiten zum Nutzungsmix, zur Durchwegung und Anbindung des Mainufers.


    In diesem Zusammenhang ist interessant, dass wegen der Bedeutung des IP Griesheim für die Industrie- und Gewerbeflächenentwicklung offenbar auch über die Reaktivierung des Hafenareals nachgedacht wird.


    Das Plangebiet zeichnet sich durch seine Lage zwischen der vorhandenen Schieneninfrastruktur und der Wasserstraße Main aus. Im Rahmen der weiteren Entwicklung werden die Möglichkeiten einer multimodalen Erschließung (Schiene, Wasser, Straße) geprüft und die Option einer Hafennutzung mitgedacht, um eine adäquate gewerbliche Nutzungen unter anderem als Baulogistik Standort im Frankfurter Westen zu ermöglichen.


    Ungewöhnlich ausführlich ist die 20-seitige Begründung des B-Plans mit der Erläuterung der Ziele und Zwecke der Planung, man kann es als Indiz für die Bedeutung werten, die die Stadtplanung dem Projekt anscheinend beimisst; sie wollen die weitere Entwicklung keinesfalls dem Eigentümer/Erbbauberechtigten allein überlassen und hoffen auf fruchtbare Kooperation.


    M_12_2023

    Begründung/Eräuterungsbericht

    Lageplan

    Rahmenplan

  • Ein paar Neuigkeiten und bereits Erwähntes gibt es in einem Bericht der FNP von gestern.


    Das Areal ist in 4 Bereiche, Produktion, Technologie, Innovation und Kreativ unterteilt, wobei Produktion im Westen zur Schwanheimer Brücke hin liegend größere Felder im Modell hat als der zum Wohngebiet hin liegende Bereich Kreativ. Bei letzterem sollen wenig Lärm erzeugende oder andere Belastungen erzeugende Gewerbe angesiedelt werden. Es wird aber auch gesagt, dass die Einteilungen noch variabel sind und weitere Interessenten gesucht werden.


    Der Abriss eines zuletzt von Clariant für Schulungen genutzten, 70 Jahre alten Gebäudes zu den Bahnschienen hin gelegen hat bereits begonnen. Unter die Störfallverordnung fallende Betriebe gibt es nun auf dem Gelände nicht mehr. Der Werkschutz, der dadurch nicht mehr erforderlich wäre, wird aber vorerst beibehalten aufgrund der laufenden Abriss- und Bautätigkeiten. Geöffnet werden soll das Gelände sukzessive mit dem Fortschritt von Abriss und Neubau und erfolgter Fertigstellung von Leitungen und Kabelkanälen spätestens 2027/2028, vielleicht teilweise auch früher.


    Zu alten Backstein Gebäuden die erhalten werden gehört auch eine größere Halle, in der eine Veranstaltungs-Location mit Gastronomie angesiedelt werden soll. Die beiden nun ungenutzten Biohochreaktoren zur Abwasserbehandlung bleiben vorerst als Reserve-Anlagen für InfraServ Höchst erhalten, die die betroffenen Bereiche noch auf einige Zeit gepachtet hat.


    Quelle FNP

  • 1. Rechenzentrum im IP Griesheim

    Vor einem Jahr etwa wurden die Pläne des neuen Industriepark-Betreibers bekannt, darunter auch die Absicht, Rechenzentren anzusiedeln. Das scheint konkret zu werden. Einer aktuellen Bekanntmachung des RP Darmstadt entnehmen wir, dass eine Fa. MI Investitions GmbH aus Bad Homburg die immissionsschutzrechtliche Genehmigung für eine Notstromanlage beantragt hat, die im Endausbau aus 78 Dieselaggregaten mit einer FWL von 521,3 MW bestehen soll, das ist wirklich viel. Geplant sind anscheinend mehrere Ausbaustufen, die nach und nach verwirklicht werden sollen, aktuell gehts um 36 Motoren.


    Standort des Vorhabens ist der Nordwestbereich des IP Griesheim (Fritz-Klatte-Str. 6-8). Direkt daneben befindet sich noch das Busdepot von DB Regiobus, das in wenigen Wochen in den IP Höchst umzieht, dann dürfte dort großflächig abgerissen und der Nordwestbereich neu geordnet werden.


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    © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, 03/2023


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    © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, 03/2023

  • Dankeschön. Der großflächige Abbruch wurde schon im zweiten Halbjahr 2022 erledigt. Bei dem Gelände handelt es sich um das Fritz-Klatte-Quartier, das nicht zum "Westside" von Clariant / BEOS gehört. An der Stelle, an der das Rechenzentrum eingezeichnet ist, stand bis Ende 2022 ein sehr großer Hallenkomplex. Letzter Nutzer war der Postdienstleister Postcon. Dessen Standort an der Fritz-Klatte-Straße wurde geschlossen.


    Zur Übersicht zunächst ein Plan des Fritz-Klatte-Quartiers (alle Fotos von Herbst 2022).


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    Bürogebäude, Nummer 1 auf dem Plan:


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    Bereits in Trümmern lagen damals die Hallen 8 und 9. Der turmartige Aufbau gehört zur Halle 7, dort hatte Postcon zuletzt u. a. seine Postsortieranlagen.


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    Die Südseite der Halle 7 in Abbruch:


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    Ein erhaltenes historisches Gebäude der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron, später Messer Griesheim.


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    Griesheim ist für die Geschichte der chemischen Industrie ein Standort von Weltrang. Hier nahm die Chemische Fabrik Griesheim-Elektron die weltweit erste Chloralkali-Elektrolyse in Betrieb. Und Fritz Klatte gelang hier erstmals die Herstellung von Polyvinylchlorid (PVC) und Polyvinylacetat. Womöglich in einem Labor in diesem L-förmigen Gebäude (Büro 2 und 3 auf dem Plan). Einen repräsentativen Verwaltungssitz hatte Elektron in der Frankfurter Innenstadt, an der Gutleutstraße, in heute denkmalgeschützten, kürzlich sanierten Gebäuden aus den Jahren 1895 und 1920.


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    Bilder: Schmittchen

  • Blick über den Industriepark Griesheim Richtung Equinix Rechenzentren in der Lärchenstraße. Hier wurden in den letzten 2 Monaten 5 neue Turmdrehkräne aufgebaut


    dsc00291bfbcdg.jpegÜbersicht



    dsc00292bphcan.jpegBlick auf die beiden Equinix Rechnzentren FR8 an der Lärchenstraße 141 (li.) und FR 6 Lärchenstraße 110 (re.)