Flughafen: Sonstige Bauprojekte

  • WM-Terminal am Frankfurter Flughafen:


    Sieht echt nett aus, mal sehen ob draus nicht eine Dauernutzung wird, falls es gelingen sollte den Ausbau zu verzögern.

  • Hier war es eindeutig viel mehr Schnee als üblich, in München eher nicht. Außerdem war der Winter in ganz Europa ziemlich schneereich, daher sind einige im europäischen Ausland angesetzte Flüge ausgefallen (wovon FRA dann eher als MUC betroffen war).

  • Insgesamt muss man aber leider feststellen, dass MUC wesentlich schneller wächst als FRA (Man sollte aber zwischen prozentualer und absoluter Veränderung unterscheiden, ich sage nur BASIS!!!).


    FRA muss einfach ausgebaut werden, damit wir wieder beim Wachstum mithalten können. Im übrigen sollten sich unsere Politiker mal in der WElt umsehen, wie viele 100 Mio + Airports gebaut werden. Bangkok, Madrid, Dubai, 2-3x China etc. Dazu der Ausbau von Heathrow. Wir sollten hier schon mal ein bischen über die Nordwestbahn hinausdenken. Was kommt dann? Der Süden wird mit einem neuen Terminal und der Airbus-Werft verbaut. Mir fehlt hier eindeutig die langfristige Strategie, oder?

  • Ich bin sicher, dass es weitergehende Überlegungen gab und gibt. Aber glaubst du wirklich, dass es sinnvoll wäre, jetzt öffentlich eine Strategie zu verkünden, die über den Bau der Nordwestbahn hinausgeht?

  • Zitat von garcia

    Insgesamt muss man aber leider feststellen, dass MUC wesentlich schneller wächst als FRA


    Wieso LEIDER? Es ist doch absolut positiv wenn der Flughafen in München schnell wächst. Frankfurt ist nahe an seinem Kapazitätslimit, KANN also eh kaum wachsen. Also besser mehr Wachstum in MUC als z.B. in CDG.

  • Natürlich ist es besser wenn das Wachstum zunächst in Deutschland bleibt. Aber das Problem ist doch, dass die interessantesten Flughäfen (für die Passagiere) diejenigen mit möglichst vielen (Umsteige-)Verbindungen sind. Wenn Du in London Heathrow mit einem BA-Ticket einen Flug nach NY verpasst, dann kannst du ein, zwei Stunden später den nächsten nehmen (11 Flüge pro Tag). Das ist attraktiver als vielleicht vier Flüge am Tag in FRA und zwei in MUC mit LH (müsste ungefähr hinkommen).


    Da muss man aufpassen, dass der Luftverkehrsstandort Deutschland nicht insgesamt leidet.


    Aber wieder zurück zum Ausbau:
    Mir fehlt da völlig die Strategie. Die Atlanta-Variante wird durch den anstehenden Ausbau unmöglich, die Umsteigezeiten werden sich vorausichtlich deutlich negativ entwickeln, zumindest aber nicht verbessern (MUC 30 min, FRA 45 min). Ein Ausbau südlich des neuen Terminal 3 dürfte mehr als schwierig werden. Der Norden ist auch versperrt. Wo käme denn bitte schön eine vierte Bahn hin?


    Jetzt ist es nur leider etwas spät um noch umzusteuern. Aber aufgrund unserer ewigen Verfahren und der ganzen Bürokratie müsste man heute schon für in 15 Jahren planen. Ich würde ganz persönlich sagen, dass der Frankfurter Flughafen in (fernerer) Zukunft mind. 100 Mio Passagiere abfertigen können muss. Eher 120 Mio. oder mehr. Dazu wäre dann vielleicht auch ein Satelliten-Flughafen (erbenheim?) nötig. Der könnte dann per Transrapid angeschlossen werden.

  • Da muss man aufpassen, dass der Luftverkehrsstandort Deutschland nicht insgesamt leidet.


    Klar, aber wenn es München nicht gäbe, dann würde die LH eben auf einen anderen Flughafen (z.B. Zürich) ausweichen. Der deutsche Flughafen der wirklich unter dem Wachstum von München zu leiden hat ist Düsseldorf. Frankfurt wäre mit Sicherheit nicht hinter CDG zurückgefallen wenn der Ausbau schneller vorankommen würde (und zwar ziemlich unabhängig von MUC).

  • Jetzt wo das Erörterungsverfahren abgeschlossen ist, sind viele Ungereimtheiten an den Tag gelangt. Wirklich schlimm, dass dieses Projekt durch handwerkliche Fehler an den Rand des Scheiterns gebracht wird. Dies bietet den Flughafengegnern sehr viel Angriffsfläche bei den absolut sicheren Verwaltungsgerichtsverfahren...



    Der Ausbau kommt, aber wahrscheinlich erst 2012...



    Es müssen viele Gutachten neu geschrieben bzw. angepasst werden, weil viele Gutachten aufeinander aufbauen. Das wird mindestens zwei Jahre dauern, bis die Unteragen endlich wasserdicht sind. Also Mitte 2008 könnte dann die erneute öffentliche Auslegung der Unterlagen stattfinden, was sechs Monate dauert. Im Frühjahr 2009 könnte dann (optimistisch geschätzt) ein neuer Erörterungstermin angesetzt werden, welcher wieder sechs bis sieben Monate dauern könnte. Dann ist es schon Ende 2009. Die Stellungnahme durch das Regierungspräsidium könnte dann Mitte 2010 vorliegen sowie Anfang 2011 die Genehmigung für das Vorhaben. Anschließend müssten noch die unvermeidlichen Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss abgearbeitet werden. Bei einem derart komplexen Vorhaben (und das auch noch vor einem Verwaltungsgericht) ist eine Verfahrensdauer von eineinhalb Jahren sehr optimistisch geschätzt.



    Baubeginn 2012 ist also immernoch sehr optimistisch geschätzt...



    Aber vielleicht ist dann der Ölpreis so hoch, dass sich der Kampf um den Ausbau von alleine erledigen wird...Preise um 200$ pro Barrel dürften dann die Norm sein. Vor zehn Jahren sahen wir noch Preise um 18$ (!) pro Barrel. Jetzt sind es 70$; eine Verdreifachung in zehn Jahren; und jetzt wo auch noch die Fördermengen in Saudi-Arabien zurückgehen (Handelsblatt)...

  • Also wo ihr eure Ölpreis-Prognosen her habt weiß ich nicht. Max. Konsens ist für die nächsten Jahre 100-120 $/Barrel. Andere Stimmen gehen von eher 60-80 $/Barrel aus. Schon weit vor 200 $ /Barrel würde die Nachfrage nach Öl einbrechen (für dieses Angebot-Nachfragszenario braucht man ja noch nicht mal den Wirtschaftskunde-Unterricht einer Realschule).


    Außerdem rentiert sich schon bei ca. 90 $ /Barrel die Gewinnung von Öl aus Ölsand. Davon gibt es in Kanada reichlich. Es gibt Schätzungen, dass in Kanada nach Saudi-Arabien die zweitgrößten Erdölvorkommen der Welt liegen. Nur lässt sich das Öl größtenteils nicht wirtschatlich gewinnen (ab 90 $ aber eben schon).


    Also das Horror-Szenario wird wohl aller Voraussicht nach nicht kommen.

  • angesichts der zahlen muss man sich wundern, dass im märz an einigen tagen neue allzeithochs bei passagieren (für einen märz) erreicht wurden. jedenfalls wird für april mit stärkerem wachstum gerechnet. der neue sommerflugplan mit mehr verbindungen wird dann auch seine ersten spuren hinterlassen.

  • Also wenn der Ausbau in Frankfurt erst 2012 kommt, dann könnte MUC wirklich zu einer ernsthaften Konkurrenz heranwachsen... bei 5% Wachstum (pessimistische Rechnung) hätte MUC dann bereits über 40 Mio Passagiere, bei 8% Wachstum (optimistische Rechnung) wären es schon knapp 50 Mio.

  • garcia



    Also, wenn die Förderung von unkonventionellen Vorkommen mehr Energie verbraucht (Bagger, Transport, Raffinierung, Verteilung...) als durch das geförderte Öl wieder gewonnen wird, macht die Erschließung solcher Vorkommen keinen Sinn, auch wenn der Preis bei einer Million Dollar pro Barrel liegen würde. Außerdem erliegen viele dem Irrglauben, dass Öllagerstätten vollständig leergepumpt werden könnten. Selbst aus den sehr ergiebigen und relativ einfach zu fördernden Vorkommen in Saudi-Arabien können höchstend 40% (die Angaben variieren) gefördert werden; und zwar nicht aus finanziellen, sondern aus physikalischen Gründen. Außerdem möchte ich hier darauf hinweisen, dass die meisten Prognosen zum Ölpreis von Ökonomen und nicht Geologen stammen. Wenn du vor zehn Jahren den Leuten gesagt hast, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre der Preis von unter zwanzig Dollar auf siebzig Dollar steigen würde, was hättest du dir dann wohl anhören müssen? 200 Dollar pro Barrel sind da noch relativ vorsichtig. In der dritten Welt gibt es bereits ersthafte Versorgungskrisen...Zimbabwe, Botswana, Teile Südafrikas, Indonesien...selbst in den USA hatten einige Regionalflughäfen Probleme mit der Treibstoffversorgung; hohe Preise und lange Wartezeiten auf den Treibstoff führten zu Flugausfällen (große Airports haben Vorrang). Außerdem würden wir uns selbst 200 Dollar pro Barrel noch leisten können. Der Preis für einen Flug von Frankfurt nach Istanbul würde von etwa 350 Euro auf etwa 500 Euro ansteigen...man könnte es sich also noch leisten. Problematisch wird wohl eher die Versorgungssicherheit werden. Die Auswirkungen von Katrina waren da schon einmal ein Vorgeschmack (was die Treibstoffpreise angeht). Die Welt wird sicher nicht untergehen, aber die Luftfahrtindustrie, und mit ihr die Flughäfen, sieht sich mittel- bis langfristig schwierigen Zeiten gegenüber. Die Herrschaften bei Boeing und Airbus sollten sich lieber nach Alternativen zum Kerosin umsehen. Zumindest könnten sie Druck auf die Triebwerkshersteller ausüben.

  • Hat ja schon Seltenheitswert, dass eine Bürgerinitiative nicht GEGEN sondern FÜR etwas ist. Im Falle des Flughafens wäre es zB diese hier: http://www.pro-flughafen.de


    Auch wenn man dort nicht wirklich viel neues erfährt, ganz einfach aus Prinzip musste ich das hier posten, vor allem bei dem Eindruck den man derzeit gewinnt, die Region würde nur aus Anti-Flughafen-Initiativen bestehen.