DO: Karstadt/Kaufhof - Rückzug aus der Fläche - und nun?

  • ^ Ein Nutzungsmix aus weit über 300 chiquen Studierendenappartements, einem stylischen Hotel, einer Rooftop Bar sowie Einzelhandelsflächen ist nach meinem Gusto vorbildlicher, bringt er doch ein neues Klientel in die Innenstadt. Leider ist sowohl im Dortmunder Kaufhof als auch im Essener Königshof kein Wohnraum vorgesehen.

  • In dem Zusammenhang gibt es Verhandlungen zwischen Signa und dem Dortmunder Textilunternehmer (ehemals Sinn, aktuell Aachener) Göbel über die Übernahme von Filialen.


    Und da heutzutage sicher der Nutzungsmix im Vordergrund steht wäre es bei der Kaufhof Immobilie durchaus von Vorteil wenn auch Wohnraum und Gastronomie eingeplant wäre. Wir werden sehen was passiert, an eine große Lösung von Signa glaube ich sowieso nicht. Eher Flickschusterei.

  • ^ Was das Interesse von Herrn Göbel betrifft, so glaube ich, dass er eher an kleineren Häusern in mittelgroßen Städten als an einem so großen Haus wie dem in Dortmund interessiert ist.


    Im Laufe der Woche werden wir wohl erfahren, ob die Galeria-Filiale ganz oder teilweise erhalten bleibt. Im Notfall wäre sicher auch dort ein Nutzungsmix aus kleinteiligen Einzelhandelsflächen, Gastronomie und Büros möglich.


    Beim Kaufhof-Gebäude sieht es wohl so aus, dass die Immobilie erhalten bleibt, aber saniert wird. Die Einzelhandelsflächen werden verkleinert. In den oberen Geschossen werden Büros entstehen. Wohnungen sind wohl leider nicht geplant, obwohl es natürlich sehr wünschenswert wäre, wenn auch innerhalb des Wallrings mehr Wohnraum entstehen würde.

  • Wir werden sehen was passiert, an eine große Lösung von Signa glaube ich sowieso nicht. Eher Flickschusterei.

    Was heißt schon große Lösung? Die Umwandlung in Büroflächen setzt jedoch größere bauliche Eingriffe in die Bausubstanz voraus.

  • Entscheidung über Filialschließungen wohl erst im März


    Eigentlich wollte Galeria in dieser Woche eine Liste vorlegen, welche Filialen geschlossen werden sollen. Nun soll es wohl erst im März Klarheit geben. Damit geht das Bangen um das Dortmunder Haus zunächst weiter. Allerdings bleibe ich optimistisch, dass die Filiale erhalten bleiben wird, auch wenn die Fläche wahrscheinlich verkleinert wird.


    Denn laut einem Bericht könnte es vor allem Filialen in kleinen- und mittelgroßen Städten sowie Doppelstandorte treffen.


    https://www.t-online.de/finanz…ilialen-sind-bedroht.html

  • Jetzt ist es raus und die verbliebene Galeria Filiale in Dortmund wird zum 31.01.2024 geschlossen. Nachvollziehbar ist das nicht wirklich, diese Häppchenweise Schließung von jedesmal 50-100 Filialen, statt das Ding endgültig zu zumachen.

    Zeit direkt mit den Eigentümern in die Planungen einzusteigen, um einen langen Leerstand zu vermeiden. Umbau, Abriss und Neubau, oder was auch immer sich dort anbietet.

  • Das ist schon ein Schlag für Dortmund und insbesondere für den Westenhellweg.

    Wirklich nachvollziehbar ist die Entscheidung auch nicht, denn der Westenhellweg ist noch immer eine der Top Einkaufsstraßen in Deutschland. Wer einen solchen Standort aufgibt, wird auf lange Sicht auch keine Zukunft haben. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis Galeria Geschichte ist.


    Für Dortmund bietet sich nun die Chance, die Fläche zukunftsfähig umzugestalten. Ein möglicher Nutzer könnte zumindest übergangsweise die TU sein. Da die Universtätsbibliothek Neu gebaut wird, könnte sie die Flächen nutzen. Man hatte ja bereits interesse an der Ex-Mayerschen, was auch wegen des nun geplanten Umbaus gescheitert ist.

    Daneben könnte man sich überlegen, ob man Teilflächen künftig zu einer Markthalle inklusive Gastronomischen angeboten umgestaltet oder neu baut.


    Langfristig wird man den Komplex ohnehin neu entwickeln müssen, da sich für eine derart große Fläche sicherlich kein anderer Nutzer finden wird. Wenn man Glück hat, könnte man vielleicht IKEA davon überzeugen, dort eine Innenstadt Filiale aufzumachen. Aber selbst die würden sicherlich deutlich weniger Platz beanspruchen als Galeria.


    Fest steht jedenfalls, dass die Stadt jetzt aktiv werden muss, damit ein langwieriger Leerstand vermieden werden kann.

  • Ist Sportcheck auch betroffen?


    Die Stadt kann sich sicher bemühen. Letztendlich sind es jedoch die privaten Akteure, d.h. Flächen und Gebäudeeigentümer, die jetzt in der Pflicht sind ihrer Verantwortung für die Dortmunder Stadtgesellschaft nachzukommen. Die Zeiten bequemer Einnahmen sind vorbei. Leerstand muss unbedingt vermieden werden. Es gilt jetzt zügig nachhaltige und zukunftsorientierte Nachnutzungskonzepte zu erarbeiten und v.a. Geld in die Hand zu nehmen und sich neuen Möglichkeiten zu öffnen. An diesem Standort ist so vieles denkbar. Eine Markthalle mit Gastronomie, Lesungen, Musik, Verkostungen, Modenschauen fehlt eindeutig in der Innenstadt. Natürlich ist es aufwändig das Geld von vielen Mietern einzusammeln anstatt einen Generalmieter zu haben. Aber diese Zeiten sind, wie gesagt, einfach vorbei.

  • Die Zukunft sind dabei mixed-use Modelle. Wie bei den anderen größeren Warenhäusern.

    Entlang des Westenhellwegs lohnt sich weiterhin Einzelhandel weil es einfach beste A-Lage ist und direkt am Alten Markt, am Hansaplatz und in der Hansastraße lohnt sich Gastronomie.

    Wichtig wird es dabei erstmal die Eigentümer Situation zu klären; meines Wissens sind es mehrere, was die Sache schwierig machen könnte.

  • ^ Momentan ist die Immobilie wohl Bestandteil eines Fonds, der zum internationalen Immobilienkonzern RFR gehört, der auch ein Büro Frankfurt unterhält.

    Als das Haus vor einigen Jahren schon einmal zur Disposition stand, hatte die Stadt auch Kontakt zu den Immobilieneigentümern aufgenommen. Das wird man jetzt sicher wieder tun. Und selbst internationale Fonds haben sicher ein Interesse daran, dass die Immobilien nicht dauerhaft leer stehen.


    Gerüchte besagen, dass Galeria den Standort vor allem deshalb aufgibt, weil die Miete für das Gebäude sehr hoch sein soll und man Galeria nicht weiter entgegen kommen wollte.


    Nun wird RFR entscheiden müssen, ob sie selbst massiv am Westenhellweg investieren- oder den Komplex verkaufen wollen. Ich würde mir eher letzteres wünschen. Die Dreiers, denen ja auch der Komplex Krone am Markt mit dem Sporthaus gehört, wären vielleicht nicht abgeneigt, den Komplex zu übernehmen und neu zu entwickeln. Sollte DIAG zum Zuge kommen, könnte das für die Innenstadt ein Segen sein. Denn das Dortmunder Immobilienunternehmen steht für eine hochwertige Immobilienentwicklung, wie man es etwa mit dem Projekt am Hafen sehen kann, wo an der Speicherstraße ein hochwertiger Neubau inklusive Markthalle geplant ist. Ähnliches wäre auch am Alten Markt in Verbindung mit Gastronomischen angeboten wünschenswert.

  • Das Ding ist eigentlich schon lange durch und wurde nur sinnlos künstlich am Leben erhalten. Es ist ein Sterben auf Raten.


    Ich weiß nicht, welche Zukunft das Management für den Konzern sieht, aber wenn man an Kleve, Wesel, Mülheim und Bochum fest hält und gleichzeitig Essen, Dortmund, Leverkusen schließt, geht es wohl eher in die Bedeutungslosigkeit.

  • Wir werden Zeugen der letzten Zuckungen von Galeria. Ich wäre schon arg überrascht, wenn es überhaupt deutschlandweit bis zum 31. Januar 2024 weitergeht. Leider wurde dieses Traditionsunternehmen aufgrund jahrzehntelangen Messmanagements vor die sprichwörtliche Wand gefahren. Sehr, sehr traurig das Ganze - insbesondere für die Angestellten. Die Führungsriege dürfte hingegen sehr weich fallen.

  • Laut Oberbürgermeister Thomas Westphal gehörte das Karstadthaus am Westenhellweg während des Weihnachtsgeschäfts zu den drei umsatzstärksten Karstadt-Filialen Deutschlands. Hier soll also tatsächlich die Miete auf Kosten der Mitarbeitenden gedrückt werden. Nur wofür? In ein paar Monaten sind wir leider wieder exakt an derselben Stelle. Die Lage ist top und aus dem Gebäude ließe sich zweifelsfrei etwas wirklich Feines machen. Daher lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.


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  • Just my two cents:

    Dass ein Politiker im Amt sich für ein Zombi-Unternehmen einsetzt, finde ich befremdlich. Über das Objekt an sich mache ich mir vorerst keine Sorgen, denn die Lage ist 1A. Insgesamt finde ich äußerst bemerkenswert, welche Dynamik der Wandel am Westen- und Ostenhellweg gerade entwickelt. Die größten Einzelhändler verschwinden oder verkleinern sich und hinterlassen große, vermutlich nicht mehr zeitgemäße Flächen. Das ist durchaus eine große Chance für die Stadt im Allgemeinen und für die City im Besonderen. Ich bin gespannt auf die Entwicklung.

  • Er setzt sich nicht für das Unternehmen, sondern die Angestellten ein. Das ist ein Unterschied, verständlich und auf schlicht sein Job.

  • Es ist gut und richtig, dass sich der OB für den Erhalt des Standortes stark macht. Die Frage ist allerdings, ob Galeria langfristig überhaupt noch eine Perspektive hat.


    Da habe ich schon meine Zweifel, wenn man sich die Schließungsliste ein wenig genauer ansieht. Denn es ist ja nicht so, als ob auf dieser Liste nur Standorte stehen, die nicht profitabel sind, sondern eben auch hochprofitable Standorte wie der am Westenhellweg. Diese Liste macht deutlich, dass man eigentlich überhaupt keine klare Strategie verfolgt. Etwa, dass man sich künftig vermehrt auf Großstädte fokussiert oder die Umsatz- und Gewinnträchtigen Standorte behält. Stattdessen werden gute Standorte mit Potenzial wie Dortmund, Essen oder Leipzig geschlossen. Gerade diese bräuchte man aber, wenn man eine gute Zukunft haben will. Es werden wohl die Standorte geschlossen, die entweder unprofitabel sind, oder wo dem Insolvenzverwalter die Mieten zu hoch sind, obwohl die Filiale profitabel ist. Andere Kriterien scheinen keine Rolle zu spielen.


    Selbst wenn es gelingen sollte, die Filiale noch zu retten, weil man sich mit dem Vermieter einigen kann, fehlt mir inzwischen der Glaube, dass Galeria noch eine gute Perspektive hat. Allein in die Filialen und die Verzahnung mit dem Onlinegeschäft müsste massiv investiert werden. Gerade auch am Westenhellweg, wo die oberen Etagen seit Jahrzehnten nicht renoviert wurden. Woher das Geld für eine Generalsanierung kommen soll, ist mir schleierhaft. Bereits bei der letzten Insolvenz wurden Investitionen in die Filialen versprochen. Davon ist in Dortmund nichts zu sehen. Auch am Warenangebot hat sich nichts geändert.


    Vielleicht kann man die Filiale in Dortmund noch einmal retten. Aber wenn sich bei Galeria nichts ändert, wonach es derzeit aussieht, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis die nächste Insolvenz ansteht und Galeria ganz Geschichte ist.


    Daher stellt sich am Ende die Frage, ob ein Ende mit Schrecken jetzt vielleicht nicht doch besser ist, als ein Schrecken ohne Ende. Viele ehemalige Warenhäuser sind zu Mixed-use Gebäuden umgebaut worden. In vielen davon gibt es heute sogar mehr Arbeitsplätze als zuvor im Kaufhaus.

  • Man kann im Prinzip nur hoffen, dass der Immobilienkonzern RFR bereits entsprechende Planung laufen hat, um kurz- oder mittelfristig entsprechende Umnutzungen/Umbauten auszuführen.

  • Übernimmt Aachener die Karstadt-Fläche?


    Gibt es doch noch Hoffnung, dass das Warenhaus mit seinen Mitarbeitern erhalten werden kann? Wie die Ruhr Nachrichten berichten, will der Dortmunder Unternehmer Friedrich-Wilhelm Göbel gleich mehrere Galeria Standorte übernehmen, wozu auch das Haus in Dortmund gehören könnte. Aachener hat wohl bereits Vorverträge mit einigen Vermietern unterzeichnet, die wirksam werden, wenn Galeria kündigt.


    Neben Mode sollen in den neuen Filialen auch Schmuck, Handtaschen, Heimtextilien, Spiel- und Schreibwaren angeboten werden. Elektrogroßgeräte oder Süßwaren sollen dagegen nicht mehr zum Sortiment zählen. Das Haus könnte nach dem Auszug von Galeria bereits im kommenden März eröffnet werden.


    Sollten die Insolvenzverwalter von Galeria das Haus in Dortmund nur auf die Schließungsliste gepackt haben, um die Miete deutlich zu drücken, könnte man sich wahrscheinlich verzockt haben.


    https://www.ruhrnachrichten.de…ren-w707676-p-2000766032/