Nbger Osten: Ehem. Branntweinmonopolverwaltung in St. Jobst)

  • Ich finde es auch etwas besser als die meisten integrierten Aldi Projekte mit Wohnungen, z.B. in Berlin. Schön fände ich es übrigens, wenn Aldi auch im ländlichen Raum (und den Außenbezirken) nicht nur flächenfressende Almen hinstellen, sondern einen Beitrag zur Stadtentwicklung leisten würde...

  • In meinen Augen ist der Siegerentwurf auch absolut der Beste. Eine schön gegliederte Fassade, zudem endlich mal aus Holz. Den Entwurf von Blauraum Architekten aus Hamburg finde ich aber ebenso durchaus gelungen. Ich freue mich auf die Umsetzung.

  • Kann mich da nur anschließen. Ich finde den Siegerentwurf ebenfalls am Gelungensten. Despektierlich könnte man sagen: Die Konkurrenz war nicht allzu stark, da ein paar von den anderen Entwürfen dem Reich des Grauens entsprungen zu sein scheinen. Aber der Entwurf von Auer Weber überzeugt auch für sich mit seiner klaren, offenen Gliederung, der (dezenten) Abkehr vom rechten Winkel, dem Einsatz des Materials Holz und seinen Proportionen.


    Gefallen hätte mir ansonsten noch der früh ausgeschiedene Entwurf von Bär Stadelmann Stöcker.

  • Der Siegerentwurf ist ganz in Ordnung, aber inzwischen auch nichts wirklich besonderes mehr. Diese strengen Rasterfassaden mit Knick sieht man ja doch öfters landauf - landab.

    Schade dass der Siegerentwurf im Gegensatz zu anderen überhaupt keine Begrünung aufweist. Das war bei AlleswirdGut schon recht elegant gelöst (auf der Visualisierung).

    Das Hochhaus von Bermüller + Niemeyer fand ich noch interessant was die Formgebung angeht, aber das scheitert irgendwie bei der Einbindung in die anderen Strukturen.

  • Ich hätte mich über den Entwurf von Alleswirdgut am meisten gefreut. Ich glaube, dass der Entwurf nur so abweisend wirkt, weil die Visualisierung sehr dunkel ist. Das Gebäude wäre nämlich mal was anderes und ein echtes Alleinstellungsmerkmal für diese Ecke.

  • Die ersten Plätze finde ich auch die besten; die meisten Entwürfe dagegen eher schwach. Die Vorgaben und das Umfeld, v.a. die laute Bahnstrecke direkt südlich vor den Gebäuden, haben die Möglichkeiten anscheinend doch stark eingeschränkt.

  • Kleines Schnappschuss-Update vom Bauvorhaben unterhalb des Branntweinareals, das in Beitrag #13 hier erstmals im Entwurf gezeigt wurde.


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    Nach wie vor gefällt mir das recht gut. Die geschwungene Fassadenfront mit den großen Balkonfenstern ist schon mal was anderes als das übliche viereckige Einerlei. Leider hat man allerdings so ein Einerlei auch noch vor den eigentlichen Hauptteil des Areals gestellt, so dass zwar ein schallschützender Innenhof entsteht. Aber ob den Bewohnern der tieferen Geschosse damit ein echter Gefallen getan ist? Der Sonneneinfall der schönen Südseitenlage wird so vermutlich doch ein wenig geschmälert.


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    Die großzügiger verglasten Bereiche von Erdgeschoss und erstem Obergeschoss des Entwurfs scheinen auch etwas umgearbeitet worden zu sein.

  • Weiß eigentlich jemand, wieso erst 2025 mit den Bauten begonnen werden soll?

    Oder habe ich da falsche Informationen?

  • Branntwein-Areal


    Beim Branntwein-Areal hat man zwischenzeitlich mächtig viel Erdaushub verarbeitet. Der Industriebau in der Mitte steht nun da wie eine Wasserburg. Und es schaut deutlich danach aus, dass der gesamte Bereich vollständig mit Tiefgaragen unterbaut werden wird.


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    Man beachte auch die Wand des langen Gebäuderiegels im Hintergrund an der Bahnlinie. Ich habe es zunächst für einen Industriebau gehalten, aber es handelt sich tatsächlich um ein Wohnhaus (google maps).


    Der Bauzaun aus Bretterwänden ist mit verheißungsvollen Plakaten der WBG geschmückt. Sie weisen darauf hin, dass man sich des historischen Erbes bewusst sei und u.a. die Buchstaben des prägnanten Schriftzuges abmontiert habe.


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    Allerdings hat man hier wenig Weitsicht gezeigt, das "einlagern" ist ja nun eher keine echte Leistung. Messies tun sowas, Visionäre haben eine konkrete Wiederverwendungsabsicht, z.B. im Rahmen der Revitalisierung des Backsteinbaus in der Mitte als Kulturzentrum. Alles was eingelagert wird, ist doch letztlich verloren. Und wenn dann doch einer kommt und etwas ins Stadtbild zurückbringen möchte, wie es die Altstadtfreunde mit den Überbleibseln aus dem Denkmalstadel gerne mal vorschlagen, gibts überwiegend Kritik. Hier zeigt die lokale Architekturintelligenz eine bemerkenswerte Ambivalenz: Einlagern, damit es einem Neubau nicht mehr im Weg steht, aber bei der Wiederverwendung wird es oft als "Disneyland" verschmäht, da es ja aus dem Kontekt gerissen sei. Naja, ich schweife ab...

    Grundsätzlich finde ich das, was hier passiert, ja doch mehr erfreulich!

  • Neubaukomplex Thumenberger Weg

    Auf den Fotos im letzten Beitrag zum Branntwein-Areal ist mir ja die Rückseite des bestehenden Wohnblockes aufgefallen, den ich durch die kleinen Fensteröffnungen und die glatte Fassade für ein Industriegebäude hielt. Diese Gestaltung hat der Neubau am Thumenberger Weg übernommen, was ich vor Ort wirklich bemerkenswert fand, da ich noch nicht wusste dass es ein Wohnhaus ist. Denn der Neubaukomplex schaut fast genau so aus und wendet der Bahnlinie Nürnberg-Hof-Chemnitz ebenfalls seine verschlossene Rückseite zu:


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    Von Süden, der Straße aus gesehen schaut der noch unfertige Komplex allerdings viel viel besser aus:


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    Das Gebäude ist mehrfach gestaffelt, mit vielen Vor- und Rücksprüngen, einer Art Hof und zahlreichen Terrassen:


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    Das wird m.E. wohl eines der schönsten Neubauten der letzten Jahre, zumindest was die Baufigur anbelangt. In der Nähe sind ja noch weitere Gründstücke an der Bahnlinie frei, kann man gerne dort adaptieren.

  • Vorne hui, hinten pfui.


    Gut, dass die rückwärtige Ansicht in ein paar Jahren nur noch von vorbeisausenden Bahnfahrern erblickt werden kann, wenn sich vom Thumenberger Weg aus gesehen die geplanten Gebäude des Branntweinareals dazwischen schieben werden.